Private Rentenversicherung - kündigen oder beitragsfrei stellen lassen?

  • Hallo zusammen,


    Ich habe 2014 leider eine private Rentenversicherung von der Allianz (PrivatRente Klassik) abgeschlossen. Damals hatte ich noch keine Ahnung von ETFs und überhaupt Geldanlagen und habe mich vom Bankberater ohne viel Hinterfragen überzeugen lassen. Inzwischen bereue ich diese Entscheidung und ärgere mich, dass ich so einfach einen Vertrag abgeschlossen habe. Weiterführen möchte ich die RV auf keinen Fall und frage mich jetzt- soll ich sie ganz kündigen oder eher beitragsfrei stellen lassen? Also am liebsten würde ich kündigen und das freiwerdende Geld anderweitig investieren, ich scheue mich aber etwas vor dem Verlust, der dann entsteht.

    Details zur RV: Sie ist wie gesagt von 2014, und sie hat einen Garantiezins von 1,75 %. Auf Nachfrage habe ich bisher rund 10.600 € an Beiträgen gezahlt. Im Falle einer Kündigung bekäme ich rund 9.070 € zurück - also ein Verlust von rund 1.530 €. Würde ich die Versicherung ab jetzt beitragsfrei stellen, bekäme ich zum 01.01.2060 (Rentenbeginn) garantiert mindestens 14.000 € , also ein (nominaler) Gewinn von 3.400 €.


    Was würdet ihr machen?

    VG kedi

  • Und wie viel hast du wenn du kündigst und alles in einen ETF haust? (Annahme 7% p.a. Rendite?)


    Edit: Antwort: ca. 118.000 Euro. Und da ist noch nichtmal deine Sparrate mit drin


    Der "Verlust" ist schon da. Trauer ihm nicht hinterher;) Stichwort "Sunken Costs". Erfreue dich lieber deiner neuen Chancen

  • Ja du hast recht, es ist ja eigentlich doch mit simpler Mathematik zu beantworten. Aber machmal braucht man auch einfach mal die Meinung von außen.

    VG

  • Aber kaum für eine so kleine Versicherung mit langer Restlaufzeit. Die will keiner, was ich auch verstehe ...

    Laut den Empfehlungslinks in dem Artikel stimmt das aber nicht ganz.


    Die Käufer bündeln die Lebensversicherungen und verkaufen sie dann weiter an Investoren, so dass auch kleinere Lebensversicherungen nützlich sein können. Und bei den Anforderungen an die Laufzeit geht es bei machen Anbietern in die andere Richtung. Die Lebensversicherung muss mindestens noch 6 bis 24 Monate laufen.


    Beispiele, die hier anscheinend passen würden:

    Winninger:- kauft kapitalbildende Lebens- und Ren­ten­ver­si­che­rungen ab 8.000 € Rückkaufswert- Verträge mit niedrigerem Rückkaufswert werden geprüft- direktes Online-Pauschalangebot für Verträge mit Abschluss vor 2015


    policendirekt:- kauft kapitalbildende Lebens- und Ren­ten­ver­si­che­rungen ab 5.000 € Rückkaufswert- prüft auch Fondspolicen mit einem Garantie-Anteil- der Vertrag muss noch mindestens 6 Monate laufen- Online-Vertragsprüfung mit Direktangebot

  • Ok, wenn's interessant ist, nehmen die offensichtlich inzwischen auch Kleinverträge. Automatisierung macht es wohl möglich, war mir nicht bekannt.


    Aber von 9T auf 14T in 38 Jahren ergibt eine Rendite von 1,17%. Dass es dafür einen Käufer gibt, glaube ich erst, wenn ich das konkrete Angebot dafür sehe.

  • Ok, wenn's interessant ist, nehmen die offensichtlich inzwischen auch Kleinverträge. Automatisierung macht es wohl möglich, war mir nicht bekannt.


    Aber von 9T auf 14T in 38 Jahren ergibt eine Rendite von 1,17%. Dass es dafür einen Käufer gibt, glaube ich erst, wenn ich das konkrete Angebot dafür sehe.

    Noch im November letzten Jahres wurden 30-jährige Bundesanleihen mit negativen Kupon verkauft. Da hören sich doch garantierte 1,17% richtig gut an. So absurd ist das Angebot also nicht.


    Man darf private Investoren nicht mit institutionellen Investoren verwechseln. Da gelten andere Regeln und selbst Anleihen mit negativem Kupon werden gekauft.

  • Ich habe tatsächlich bei den beiden genannten Anbietern meine Daten zur RV abgegeben und warte jetzt auf Angebote (kann aber bis zu 2 Wochen dauern laut Email). Falls es ein paar hundert Euro mehr sein sollten, würde es sich ja schon lohnen. Bin mir nur noch unsicher, ob es steuerlich was zu beachten gäbe, wenn ich sie nicht einfach kündige sondern verkaufe.