Volatility ETF als anti-korrelierendes Asset zu Aktien ETFs

  • In einem Crash Verluste zu minimieren um hinterher möglichst viel übrig zu haben was wieder Gewinne erzielen kann ist das A und O. Ist klar. Deswegen diversifizieren und dann buy & hold, komme was wolle, über lange Zeiträume. Verstanden. Diversifikation, abgesehen vom Anlegen in einen marktbreiten Index, über Asset Klassen hinweg erscheint mir gar nicht (mehr) so effektiv, weil die meisten Assetklassen schon mehr oder weniger stark korrelieren.

    Daher hier meine Frage (ist mehr Gedanken-Experiment als Kaufankündigung):

    Warum nicht einen Teil des Geldes in einen ETF investieren der z.B. den CBOE Volatility Index VIX abbildet? Grundgedanke: im Crash steigt die Volatilität stark an und das bei den Aktien verlorene Geld wird (teilweise) über die gestiegende Volatilität der Futures wieder reingeholt. Ist vielleicht nicht perfekt, aber, so wie ich das sehe, alle mal besser als z.B. ein Momentum ETF. Wenn ich mir den Verläufe von ETFs auf den MSCI World und den VIX im Corona-Crash (und auch schon davor) ansehe, sieht das schon nach einer sehr guten Antikorrelation aus die das Vermögen besser erhalten kann.

    Freue mich auf andere Gedanken und Meinungen dazu!!

  • https://www.fondsweb.com/de/ve…LU0832435464,LU0392494562


    Wenn ich den Chart so ansehe funktioniert das nur auf kurze Sicht und damit bekommst Du ein Timing-Problem. Ferner hast Du Opportunitätskosten, da Du Kapital in erheblicher Höhe vorhalten musst, um im richtigen Moment zu kaufen.


    Ich bevorzuge die Strategie bei entsprechend gestiegenen VIX einen volatilitätsunabhängigen Short zu kaufen, z.B. den hier schon mehrfach genannten LU0411075020, wobei das auch kein Allheilmittel ist.Durch die Hebelung ist der Kapitalbedarf geringer. Höheren Hebel gäbe es bei Derivaten.

  • Vielen Dank Kater.Ka.

    Das eigentliche VIX Chart sah für mich anders aus. Etwa: ISIN: US12497K1007

    Der Plan wäre permanent investiert zu sein, also auch kein Timing-Problem oder Opportunitätskosten.

    Einen Short finde ich schon sehr spannend (keine Ahnung wie soetwas geht) um in einem Bärenmarkt Rendite zu erzielen, allerdings sind Hebelprodukte keine Option für mich.

  • Ich beobachte diese Produkte seit Jahren und habe sie früher auch gekauft. Den VIX oder den VSTOXX kann man über Zertifikate auch mit Hebeln 1, 2 oder 4 kaufen. Vielleicht inzwischen auch mehr. Das Problem sind wie genannt das Timing und die Rollverluste.


    Das Timing klappt selten und daher klappen VIX-Long-Produkte selten.


    Mit VIX-Short-Produkten konnte man dagegen in manchen Zeiträumen super Renditen einfahren. Das Timing scheint da auch weniger problematisch. Die Rollverluste halten sich auch oft in Grenzen, wenn die Vola selbst wenig schwankt. Oft gab's sogar Rollgewinne. Aber irgendwann schlägt das falsche Szenario doch wieder zu.


    Mein Fazit ist also auch: Finger weg. Es kann dreimal gut gehen, und beim vierten Mal ist alles wieder weg.

  • Achtung: Das ist ausdrücklich keine Produktempfehlung!

    Seit 2021 gibt es Democratic-Alpha (Home - Democratic Alpha (democratic-alpha.com)), die mit genau diesem Ansatz versuchen den Markt auszuperformen (Begrenzung des max. Verlustes).

    Der relativ bekannte Finanzwesir Albert Warnecke mischt dort auch mit, wobei das allem widerspricht (Passiv investieren per 'Buy-and-Hold'), was uns der Wesir über Jahre versucht hat zu erklären! :/

    Was mich auch stört ist, dass Herr Warnecke nirgendwo publiziert hat, mit welchen Anteil seines 'Vermögens' er in Democratic-Alpha investiert ist. Dazu ist er natürlich auch nicht verpflichtet, aber es wäre trotzdem nett zu erfahren, ob der Wesir 'Skin-in-the-Game' hat und vor allem wie viel.


    Headmind hinter Democratic-Alpha ist wohl Dr. Norbert Mitwollen, der als User 'smartinvestor' im Wertpapierforum eher negativ mit seiner 'Art und Weise' aufgefallen ist.

    Ich schreibe das erstmal ganz bewusst so. Googelt selbst und macht Euch ein Bild!


    Aktuell geht die Strategie von Democratic-Alpha offenbar auf (Ukraine-Krieg). Aber ob das langfristig und dauerhaft funktioniert!? :/

    Fakt ist, dass der Democratic-Alpha-Ansatz nicht unerhebliche Kosten produziert. Diese Kosten müssen ja auch erstmal hereingeholt werden. Zusätzlich möchte man dann ja noch eine Überrendite gegenüber dem rein passiven Ansatz.

    Und immer daran denken, dass die Produkte die Democratic-Alpha nutzt ja auch anderen aktiven Fondsmanagern offen stehen. Bisher habe ich noch von keinem Fondsmanager gehört, der langfristig mit so einer Strategie erfolgt gehabt hätte.

    Mein Fazit ist also auch: Finger weg. Es kann dreimal gut gehen, und beim vierten Mal ist alles wieder weg.

    Dem kann ich mich voll und ganz anschließen. Dr. Mitwollen (aka 'smartinvestor') mag mit seiner Auswahl der richtigen 'Krisenprodukte' jahrelang den richtigen Riecher gehabt haben. Nur sagt die Vergangenheit nichts über die Zukunft aus!

    Es reicht schon aus einmal richtig daneben zu liegen. Dann hat man doch die gleichen Verluste erzielt wie der rein passive Anleger und kann diese Verluste 'dank' der niedrigen Aktienquote gegenüber dem passiven Anleger nicht mehr aufholen.


    Ich für meinen Teil bleibe meinem passiven Ansatz treu!