Kontoeröffnung abgelehnt

  • Guten Tag verehrtes Finanztip-Team,

    auf Ihre Empfehlung hin wollte ich für meine Eltern ein Online-Girokonto bei der Consorsbank einrichten. Nach dem üblichen Schriftverkehr und dem Post-Ident, erreichte uns ein Brief, in dem sich die Bank für unser Interesse bedankte und uns ablehnte (nach Schufa-Prüfung, war aber nicht direkt die Begründung!).

    Die Begründung war: "Interne Bonitätsprüfung!"

    Frage:
    Darf die Bank das?

    Hintergrund:

    Wir wollen uns die teuren Bankgebühren bei der VR-Bank sparen (wie von Ihnen empfohlen, dafür vielen Dank!) und deshalb die Bank wechseln. Wir hätten damit nur ein Konto.

    Vielen Dank für Ihre Antwort.

    Herzliche Grüße

    Markus Ertel


    [Anhang wurde von der Moderation entfernt]

  • Meiner Einschätzung nach wird jede Bank vor Eröffnung eines Girokontos eine Schufa-Auskunft einholen. Bevor Sie Ihr Glück bei einer anderen Bank versuchen, würde ich den Eltern empfehlen, eine kostenlose Selbstauskunft bei der Schufa zu beantragen, um einzuschätzen, inwieweit hier tatsächlich eine Begründung für die Ablehnung der Kontoeröffnung vorliegen könnte.

  • Hallo Estel und Herzlich-Willkommen im FT-Forum,

    nimm bitte den Anhang raus bzw. lade das Schreiben anonymisiert wieder hoch!


    Holt euch eine Selbstauskunft bei der Schufa. Kann man kostenlos ein mal im Jahr anfordern. Ggf. sind dort Einträge vorhanden, die veraltet oder falsch sind.

    Und ja, Banken sind nicht verpflichtet nicht einem Kunden eine Geschäftsbeziehung einzugehen. Es gilt in Deutschland die Vertragsfreiheit.


    Sparkassen sind meines Wissens allerdings sogar dazu verpflichtet einem Kunden ein Girokonto einrichten zu müssen.

    Ob das auch für Volksbanken gilt weiß ich nicht.


    Xenia

    getaggt wegen möglichem Missbrauch persönlicher Daten

  • Salü Schatzmeister Helmut und Koryphäe Monstermania,

    vielen Dank für Ihre/Eure Einschätzung!

    Ich werde als erstes diese Selbstauskunft bei der Schufa einholen und bin gespannt, was da drin steht.

    @ monstermania: Wie hole ich das Schreiben im Anhang wieder heraus?
    Dankende Grüße

    Estel

  • Sorry das ich das so sage … aber wie kann man was Datenschutz angeht so unbedarft sein und einfach mal alles im Netz präsentieren. 44 Menschen haben nun genaue Kontaktdaten und Vorgangsnummer etc pp

  • inzwischen erhielt ich die Selbstauskunft. Alles fein, nichts was mich die "interne Bonitätsauskunft" der Consors aufhorchen lassen müsste.
    Wollen diese Banken einfach keine Konten für ältere Menschen führen, die zwar einen guten finanziellen Backround haben, aber kaum Bewegungen?
    MERCI für Eure Tipps!
    Und @DarkSoul: Du darfst Dich aus diesem Konversation heraus halten!

  • Hallo Estel,


    um zum Kern Ihrer Frage zu kommen:

    Darf die Bank das?

    Eindeutig ja. Die Bank darf wie jeder andere Kaufmann ein Geschäft nicht machen (Ausnahme P- Konto). Sie muss dafür nicht einmal eine Begründung angeben oder keine zutreffende. Und der wahre Grund muss auch nichts mit dem Kunden zu tun haben. Vielleicht hat man zum Zeitpunkt der Antragstellung einfach einen Bearbeitungsrückstau und beschlossen, vom x. bis y. Mai nehmen wir keine Neukunden an.


    Gruß Pumphut

  • Ist der Schufa-Score hoch? Und kann es sein, dass die Schufa-Auskunft sehr leer ist?

    Eine gewisse Kredithistorie und lange Geschäftsbeziehungen wirken sich positiv auf die Bonität aus.


    Ablehnung wegen interner Bonität kann ein Mix aus niedrigem Renteneinkommen und hohem Alter sein.

  • Hohes Alter würde ich verstehen, wenn es um einen Kredit ginge. Aber für ein Konto und/oder Depot? Das wäre schon seltsam. Die Rentenhöhe kennen die doch gar nicht und mich haben die bei der Kontoeröffnung auch nicht nach dem Einkommen gefragt, was ich übrigens auch bei anderen Banken noch nie erlebt habe.

  • Wer mit Kritik und sinnvollen Hinweisen nicht umgehen kann Estel


    Kopier einfach weiter überall die Anschrift deiner Eltern hin so macht man es kriminellen einfach.


    Demnächst dann „Hilfe meine Eltern wurden scamming Opfer“

  • Sparkassen sind meines Wissens allerdings sogar dazu verpflichtet einem Kunden ein Girokonto einrichten zu müssen.

    Ob das auch für Volksbanken gilt weiß ich nicht.

    Es gibt seit einigen Jahren das Basiskonto, das jede Bank (zu normalen Konditionen) zur Verfügung stellen muss und dessen Eröffnung fast nicht verweigert werden kann. (wichtigste Ausnahme: Wenn Du schon ein Basiskonto hast, bekommst Du kein zweites.) Die meisten Sparkassen hatten schon immer eine im Ergebnis ähnliche Regelung.

    Die Bank darf wie jeder andere Kaufmann ein Geschäft nicht machen (Ausnahme P- Konto).

    Zur Abgrenzung: Pfändungsschutz ist ein Status, den ein vorhandenes Konto auf Wunsch des Kunden erhalten kann. Die Bank darf das nicht verweigern (Ausnahme: es gibt schon ein anderes im Pfändungsschutz geführtes Konto). Das P-Konto ist also kein Kontotyp, sondern ein Merkmal.


    Du kannst ein Basiskonto als P-Konto führen, aber auch als ansonsten ganz normales. Andersherum kannst Du für das Komfort-Konto mit goldener Kreditkarte bei der Privatbank den Pfändungsschutz verlangen.

  • Vor allem wird das Basiskonto nur als reines Guthabenkonto geführt. Da gibt es deshalb einerseits in der Tat keine Probleme mit der Einschätzung der Bonität, andererseits hat nicht jeder Interesse an einem Konto, bei dem jede Lastschrift zurück geht, wenn das Konto aus Versehen mal um 0,10 € überzogen wurde.

  • wollte ich für meine Eltern ein Online-Girokonto bei der Consorsbank einrichten

    und deshalb die Bank wechseln. Wir hätten damit nur ein Konto.

    Scheint mir widersprüchlich. Könnte es an einem formalen Fehler gelegen haben? Wer hat denn die Identitätsprüfung durchgeführt - die Eltern oder "wir"?

  • Pantoffelheld Wenn ich Estel richtig verstanden habe, haben die Eltern schon ein Konto bei einer VR-Bank. Vermutlich dürfte die Basiskonto-Regelung dann nicht für sie gelten, solange das Konto noch besteht.

    Ich hatte meine Antwort (zu) allgemein gehalten und mich damit vom Fall entfernt.


    Deine Einschätzung teile ich. Ein Basiskonto ist gedacht für Leute, die sonst gar kein Konto bekämen. Es soll kein Hebel sein, um den Wechsel auf ein anderes Konto zu erzwingen.

  • Estel:

    Wieso eigentlich ausgerechnet die Consors-Bank? Natürlich sind die eher darauf aus, mit Leuten, die mitten im Erwerbsleben stehen und Geld anlegen über Sparpläne und die Börsengeschäfte über sie abwickeln, Geld zu verdienen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Deine Eltern (vermutlich schon Rentner, bitteschön: reine Spekulation meinerseits) deswegen ablehnen, und das gar nicht mal wegen der Schufa.


    Darf ich folgendes ansprechen: hast Du Dir schon einmal überlegt, ob für Deine Eltern (vermutlich eine Vor-Computer, Vor-Internet, Vor-Smartphone - Generation) ein reines Online-Konto überhaupt sinnvoll ist? Können die mit PIN, TAN, 2-Wege-Authentifizierung, Face-ID, etc denn was anfangen? Und bist Du dir sicher, dass Deine Eltern nicht ein allzu leichtes Opfer von EMail/Phishing/Scamming/Shockanrufen und schnellen Online-Überweisungen werde könnten (ich betone im Konjunktiv: "könnten") ? Online-Banking, surfen im Internet ohne Viren-Scanner ist ja eigentlich sträflich leichtsinnig (OK, ich höre schon auf mit meinen Belehrungen, ist nicht böse gemeint)


    Mein Vorschlag: es gibt genug andere Banken, die gut, günstig, kostenlose Konten anbieten, auch rein Online, oder teils mit nur wenigen Filialen (z.B.: Sparda-Banken gibt es in jedem Bundesland).


    Und vergiss nicht, wenn Deine Eltern ein neues Konto haben, Dir auch eine "Vollmacht über den Tod hinaus" ausstellen zu lassen (ein Tip von mir; leider aus leidvoller eigener Erfahrung)


    Gruss

    JK