Riester

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier und auch betroffen von der Einführung einer Verwaltungsgebühr bei der VR-RentePlus der Volksbank Gronau-Ahaus eG.


    Ich würde gerne Eure Meinung einholen, ob die Bank mit der kurzfristigen Einführung dieser Gebühr zum 01.01.2017 gegen § 7c Satz 2 AltZertG verstößt.
    Soweit ich weiß, ist in diesem Gesetz die Riester-Zertifizierung genau geregelt, also wann ein Vertrag unter die Riester-Förderung fällt. Änderung von Kosten (so auch die Verwaltungsgebühr) nach dem zitierten § hätte die Bank den Kunden durch die Übersendung eines neuen, individuellen Produktinformationsblatts mitteilen müssen. Dies hätte sie 4 Monate vor Ende des Kalendervierteljahres, nach dem die Änderungen eintreten sollen, tun müssen, hier also wohl bis 31.08.2016.


    Meint Ihr, ein Berufen auf diese Vorschrift hätte Erfolg, so dass bis auf Weiteres keine Verwaltungsgebühren anfallen? Hat jemand schon der Entgeltänderung widersprochen?


    Vielen Grüße,
    Markus

  • Hallo @Markus.Eisen,


    vielen Dank für deinen Beitrag.
    Nach kurzer Rücksprache mit unserer Banken-Expertin sowie unserer Juristin können wir leider auf Grundlage der oben genannten Infos leider keine eindeutige Aussage treffen. Dennoch finden wir das Thema sehr interessant und das wäre es sicherlich auch für viele andere Verbraucher.


    Wenn du möchtest, kannst du gerne an community@finanztip.de eine Kopie des Briefes mit der Gebührenerhöhung schicken (natürlich auch geschwärzt möglich). Dann könnten sich unsere Expertinnen noch einmal ransetzen und eine Einschätzung geben.


    Dann können im Anschluss hoffentlich alle davon profitieren.
    Vielen Dank für deine Hilfe im Voraus :)


    Viele Grüße,
    Florence

  • Hallo liebe community,


    meine Frau und ich erwägten Riestern zumindest eine Chance zu geben.


    Wie ich nun hier lese, lohnt es sich aber vor Allem erst bei Kindern und hohen Bruttoeinkommen. Beides sollte in baldiger Zukunft für uns zutreffen. So zumindest der Plan für die nächsten 3 Jahre, aber soviel Vertrauen haben wir. ;) Wir sind noch jung und Berufseinsteiger. Noch treffen die Kriterien aber nicht zu.


    Daher die Frage, ob wir vor einem Abschluss jetzt absehen und uns erst dann wieder mit Riester beschäftigen sollten, wenn es soweit ist? Oder bringt ein jetziger Einstieg ausreichende Vorteile, das Risiko einzugehen, dass es vielleicht doch nicht so kommt?


    Danke für die Tipps und


    beste Grüße

  • Könnte ich nochmal entscheiden, würde ich nicht wieder riestern. Zu unflexibel, zu hohe Kosten, zu undurchsichtig. Ein Sparplan in ETFs ist 1000x sinnvoller.

  • Hallo


    @salocinb und @chris2702: So negativ sehe ich "Riester" unter günstigen Randbedingungen nicht. Das eigene Beispiel: ca. 15.000 EURO eigene Einzahlungen in 14 Jahren plus Grundzulage und zwei Kinderzulagen ergeben ab dem Renteneintritt mit 65 eine Monatsrente von ca. 125 EURO. Nach Milchmädchenrechnung (ich weis, die genaue Berechnung ist etwas komplizierter) bin ich also mit 75 Jahren im Plus - das kann man schaffen.


    Ich finde es sehr gut, dass Sie sich in jungen Jahren Gedanken über Ihre Altersversorgung machen. Aber leben Sie heute und wenn etwas übrig ist, erst dann legen Sie es für Ihre Altersvorsorge zurück. Als plastisches Beispiel, statt des Dritturlaubs kann es auch eine Altersrücklage sein. Und bei Kindern (Plural!), ist eine Riesterrente für den Sparer (nicht unbedingt für die Gemeinschaft) immer noch eine gute Wahl. Insofern würde ich empfehlen zu warten, bis Sie sich über die Kinder freuen können. Gibt es dann die Riesterrente noch, können Sie sie immer noch abschließen. Falls nicht, macht ein krampfhaft weitergeführter Altvertrag auch keine Freude. Und falls Sie bis dahin etwas übrig haben, sind ETFs, oder bei größeren Summen Aktien eine gute Wahl.


    Gruß Pumphut

  • Hallo salocinb,


    schauen Sie mal in die Studie von Prof. Heinrich Bockholt "Riesterrente oder betriebliche Altersvorsorge. Was ist wann für wen besser geeignet?" (siehe Link) herein.


    Es handelt sich um eine der wenigen Studien, die auf Basis von Nettoauszahlungen rechnet und IRR-Renditen ermittelt. Berechnet werden 34 Fallbeispiele mit unterschiedlichen Einkommen, unterschiedlichen Familienstand und Anzahl der Kinder.


    http://funkkolleg-wirtschaft.d…3/130815_DIA-Buch_bAV.pdf


    Dazu der Verfasser: "Die Sicht des Normalkunden ist ganz einfach: Er möchte wissen, was aus
    seiner Nettokapitalanlage – in unserem Fall 100 Euro monatlich – wird, und mit
    welcher Nettoauszahlung nach Abzug aller Steuern, eventuellen Sozialversicherungsbeiträgen
    (in der bAV) er im Rentenfall rechnen kann. Um zu diesem
    Ergebnis zu kommen, sind unsere Rechnungen allerdings komplizierter. Sie
    berücksichtigen die Förderzulagen nach Riester, die Steuereffekte beider
    Systeme und die daraus resultierenden Ersparnisse in der Ansparphase, weil
    ja steuerbefreite höhere (Brutto-)beträge angelegt werden, die ein höheres
    Ergebnis erwirtschaften können. Ebenfalls berücksichtigen wir die nachgelagerten
    (in die Rentenphase verschobenen) Steuerzahlungen. Diese Steuern
    sind in aller Regel, wenn nicht andere Einkünfte vorliegen, niedriger als während
    des Erwerbslebens. Bei den bAV-Renten werden auch die zusätzlichen
    vollen Sozialversicherungsbeiträge für die Kranken- und Pflegeversicherungen
    berücksichtigt, die bei einer Riesterrente nicht anfallen."



    Fazit des Verfassers: "Unsere Untersuchung soll die Entscheidung des Kunden für die individuell
    richtige Altersvorsorge, also entweder eine Riesterrente oder eine Rente aus
    der betrieblichen Altersvorsorge, erleichtern. Leider ergibt sich kein klares
    Bild für die eine oder andere Vorsorgeform. Während in der Öffentlichkeit
    häufig argumentiert wird, dass sich bei Personen mit geringem Einkommen
    die Riesterrente wegen der relativ hohen Bedeutung der Zulagen lohnt, ergibt
    die Studie ein differenzierteres Bild. Auch bei geringen Einkommen kann sich
    sowohl bei ledigen wie verheirateten Personen eine bAV lohnen, erst wenn
    mehr als ein Kind vorhanden ist, schlägt das Pendel zugunsten der Riesterrente
    aus. Als Tendenz lässt sich aber sagen, dass je höher das Einkommen ist,
    umso stärker die bAV ins Spiel kommt, weil die Brutto- für Nettoanlage in der
    jahrzehntelangen Sparphase die Nachteile der vollen Belastung mit Sozialabgaben
    und die Steuerprogression mehr als aufwiegen. Diese Tendenz könnte
    verstärkt werden, wenn statt unserer Einzelangebote ein kostengünstiger
    Gruppentarif zum Tragen kommt. Unsere Beispielrechnungen liefern für das
    Gros der abhängig Beschäftigten eine Entscheidungsgrundlage, wann der
    Steuervorteil in der Ansparphase den Zulagenvorteil überwiegt.
    Es bleibt aber zu konstatieren: Altersvorsorge ist komplex und damit überfordert
    die Materie einen Großteil der Bevölkerung. Umso mehr kommt es auf eine
    seriöse und kompetente Beratung an. Dabei kann unser oder ein ähnliches
    Konzept im Kundengespräch helfen."

  • Hallo zusammen! Ich bin ebenfalls der Meinung, dass sich riestern - mit entsprechenden Randbedingungen - lohnen kann, alleine schon wegen der Förderung. Ich möchte auch unbedingt dieses Jahr noch riestern. Kann mir hier aber jemand eine Richtung vorgeben?


    Mir fehlt es bei dem Thema etwas an Entscheidungsfreude, da es ziemlich komplex ist und man als junger Mensch schnell dumme Fehler macht, die einen später tausende Euro kosten könnten.


    Unsere Situation: Ich, Freundin (beide um 30), zwei Kinder (3 und 0). Meine Freundin bezieht das Elterngeld für beide Kinder. Vielleicht gibt es sogar noch ein drittes Kind, womit sich Riestern für uns endgültig lohnen würde, ähnlich wie bei Rotor.


    Eigentlich steht fest, dass wir bauen oder kaufen möchten (würde sich auf 350-400k belaufen, Eigenkapital 10%), in den nächsten 3-8 Jahren. Allerdings steht auch noch die Option, in die Schweiz auszuwandern, womit das ohnehin alles hinfällig wäre. Die Wahrscheinlichkeit liegt aber bei etwa 50%, daher möchte ich im Fall der Fälle trotzdem vorsorgen und die vollen Förderungen für diese Jahre mitnehmen.


    Ich liebäugle nun mit einem fairriester-Fondssparplan aufgrund der "Flexibilität" und Renditechancen über die nächsten 35 Jahre, aber habe keine Ahnung, ob es in der Situation nicht doch besser ist, einen Riester-Bausparer aufzusetzen. Dort fehlt mir aber die Übersicht über Anbieter und Konditionen, und ich habe auch schon viel Schlechtes darüber gehört. So soll sich ein Bausparer gar nicht lohnen, erst recht nicht, wenn man nicht mal sicher ist, ob man wirklich Eigentum in Deutschland (bzw. der EU) besitzen wird. (Es kann aber natürlich auch sein, dass in 35 Jahren die Schweiz auch zur EU gehört oder zumindest Eigentum dort nicht mehr förderschädlich ist)


    Ich habe allerdings auch gelesen, dass man den Riester-Fondssparplan nur dann in Eigentum investieren darf, wenn man ihn kurzfristig bei Baubeginn/Erwerb dafür einsetzt, also ggf. schon in 5 Jahren, wenn wir dann soweit wären. Nach nur 5 Jahren kann sich ein Fondssparplan aber auch als großer Griff ins Klo herausstellen...


    Kann mir jemand einen Tipp geben? Ich habe mittlerweile schon so viel darum herum gelesen, dass mir der Kopf schwirrt, aber so wirklich eine Lösung für unsere Situation habe ich nicht parat.
    Oder macht es hier am meisten Sinn, das Geld zu investieren und einen Honorarberater aufzusuchen? (Das Thema dürfte allerdings für einige alte Hasen hier nicht so komplex sein...)


    PS: Da wir beide jetzt endlich ausreichend gut verdienen, möchte ich am Ende beide Riesterverträge (von mir und meiner Freundin) in die Immobilie fließen lassen und nicht verrenten. Eine wegfallende Miete ist m.E. viel mehr wert als eine nicht vererbbare Rente, für die man mindestens 85 werden muss.


    PPS: Einen ETF Sparplan habe ich ebenfalls im Sinn, allerdings habe ich hier (im Gegensatz zu Riester, wegen der Förderung) keine Eile.

  • Das Problem aus meiner Sicht ist, dass Riestern in weiten Teilen eine Blackbox ist. Man weiß zwar, was man einzahlt, aber nicht, was man rauskriegt. 154 Euro Förderung im Jahr sind in 40 Jahren 6160 Euro. Ob ich die bekomme oder nicht, macht in meiner Welt keinen Unterschied. Ich werde ganz andere Beträge brauchen, um einen ruhigen Lebensabend zu verbringen. 300 Euro pro Kind über 25 Jahre. Sind 7500 Euro. Klar, nettes Geschenk, aber wieder, als Rentner nicht wirklich was, das mich vor der Altersarmut rettet. Oder eine nette "Seniorenwohnresidenz" à la Rosenhof finanziert.


    Sorry, fürs Schwarzmalen, ich bin wohl mit meiner eigenen Allianz-Anlage nicht im Reinen...

  • Ich habe mich zwar nicht mit Riester beschäftigt, aber muß es denn eine Geldanlage sein, wo noch ein Anderer mitverdient ?
    Meine Entscheidung währe Sparen mit Fonds. Selbst ist der Mann.
    Wenn Ihr noch so jung seit, währe auch das direkte Sparen mit Aktien eine sinnvolle Option. Bei mir in der DDR gab es das leider noch nicht. Und jetzt bin ich zu alt für direkte Aktienanlage.
    Laut Finanztip müsste ich schon lange in festverzinsliche Geldanlagen umgeschichtet haben. Das habe ich aber nur zu einen kleinen Teil getan. Mein überwiegendes Geld ist noch in Aktienfonds investiert. Da erwarte ich höhere Renditen. Sollten die Aktienfons einbrechen, und ich kann bis zu meinen Ableben keinen Gewinn mehr machen, haben wenigstens meine Nachkommen etwas davon. Aber so schwarz will ich nicht sehen.
    Geldanlage in einen ETF auf den MSCI-World halte ich für eine sinnvolle Lösung.
    Noch Fragen ?
    Gute Anlageerfolge wünscht


    Altsachse

  • PPS: Einen ETF Sparplan habe ich ebenfalls im Sinn, allerdings habe ich hier (im Gegensatz zu Riester, wegen der Förderung) keine Eile

    Ich würde es umgekehrt sehen und frühzeitig mit Aktienanlage anfangen wie es @chris2702 und @Altsachse ausgeführt haben.


    Habt ihr die Wirtschaftlichkeit einer 350 - 400 T€ Investition in ein Eigenheim durchkalkuliert? Selbst wenn eine FInanzierung derzeit nichts kostet will das bei 20 Jahren Volltilgung / 2% Zinssatz monatlich mit bis zu 2.000 Euro bezahlt werden. In dem Kontext hilft dann der Riester-Zuschuss auch nicht wirklich viel.

  • Vielen Dank für die Antworten. Ich habe daraufhin gestern nochmal lange und ausführlich mit meiner Freundin diskutiert und abgewogen. Mit dem Ergebnis, dass sie weder in Aktien investieren möchte (zu unsicher) noch riestern möchte (Geld ist "zu lange weg"; besser jetzt Geld ausgeben und in ein Haus investieren, das man im Alter wieder verkaufen und sich so die "Rente sichern" kann).
    Ich persönlich möchte aber zumindest einen Teil meines Vermögens anlegen und nicht ganz unbedarft in die Zukunft gehen...


    Klar, nettes Geschenk, aber wieder, als Rentner nicht wirklich was, das mich vor der Altersarmut rettet.

    Bei zwei Personen und 2-3 Kindern wären das immerhin rund 20'000-27'000 Euro. Bisher war ich der Meinung: Haben oder nicht haben.


    Andererseits: Selbst mit einer ETF-Anlage auf den MSCI-World hätte man am Ende mehr raus, wenn ich dasselbe Geld investiere. Sehe ich das richtig? Es ist nur etwas riskanter, weil es keine Garantien auf das eingezahlte Kapital gibt, und man wird höchstwahrscheinlich auch schon früher an das angesparte Geld gehen (wollen).


    Ich habe mich zwar nicht mit Riester beschäftigt, aber muß es denn eine Geldanlage sein, wo noch ein Anderer mitverdient ?

    Das ist ein wahres Wort. Im Endeffekt macht ja fairr nichts anderes als für mich einen ETF Sparplan einrichten - oder? Das schaffe ich eigentlich auch selbst noch gerade so.


    Vor Aktien habe ich noch einen ziemlichen Respekt, da traue ich mich nicht recht ran. Beim ETF World ist man ja noch ein bisschen abgesichert. Aber direkt Aktien eines bestimmten Unternehmens kaufen hört sich für mich noch sehr spekulativ und risikofreudig an.



    Habt ihr die Wirtschaftlichkeit einer 350 - 400 T€ Investition in ein Eigenheim durchkalkuliert?

    Ehrlich gesagt - noch nicht. Dafür ist alles noch zu schwammig. Die konkrete Möglichkeit wäre das Haus, was wir zur Zeit für 1000€ kalt mieten (Baujahr 1997), und der Preis ist eine reine Schätzung / Annahme von uns. Allerdings gehört dazu noch ein Bauland-Grundstück (ca. 500m2). Ich gehe davon aus, dass man hier später noch gewinnbringend investieren und/oder verkaufen könnte.
    Bauen wir woanders, wäre der Preis bestimmt um ~50-100k niedriger (die jetzige Gesamtfläche beträgt 2000m2, und wir würden uns definitiv verkleinern).

  • @spom. Zu deinem Einwand 20-27 k haben oder nicht haben...


    Klar, das ist viel Geld, auch für mich. Aber du bekommst es nicht Netto in die Tasche. Riester bringt Kosten mit sich. Die fressen einen guten Teil der Zulage.


    Wenn du sauber arbeiten willst, müsstest du sagen: "Ich lege 100 Euro über 40 Jahre an. Ich gehe von x% Rendite aus. Einmal in Riester (bringt Zulage, kostet Gebühren). Einmal in ETF (keine Zulage. Mini Gebühren)." Dann musst du schauen, wie die Verrentung des Riesters gerechnet wird und ob du darauf wetten willst paar n 90 zu werden.


    Ich habe das damals nicht gemacht. Jetzt zahl ich halt in ein mittelprächtiges Produkt.

  • Beim ETF World ist man ja noch ein bisschen abgesichert. Aber direkt Aktien eines bestimmten Unternehmens kaufen hört sich für mich noch sehr spekulativ und risikofreudig an.

    Nein, man ist nicht abgesichert, aber das Risiko ist geringer, da breit gestreut ist in > 2.000 Unternehmen.



    Mit dem Ergebnis, dass sie weder in Aktien investieren möchte (zu unsicher)

    Damit hat Deine Gute im Grundsatz recht, dem höheren Risiko stehen aber auch höhere Chancen gegenüber. Das hat statistisch in der Vergangenheit bei Sparplänen immer und bei EInmalanlagen meistens gut geklappt. Müsste suchen, da gab es eine schöne Statistik zwischen Kauf- und Verkaufsjahr, wie da die Entwicklung war.


    In dem Zusammenhang den Anlagehorizont überdenken, eine Aktienanlage wird i.d.R. aufgrund des drawdown-Risikos erst bei >5 Jahren Anlagedauer empfohlen.


    Mögliche Alternative zum reinen Index-Investment wären vermögensverwaltende Konstrukte, die einen gewissen Schutz von zu starken Rückgängen bieten, im Gegenzug aber auch die Rendite beschneiden durch höhere Kosten und Verzicht auf risiko- aber auch chancenreicher Aktien.

  • Dann musst du schauen, wie die Verrentung des Riesters gerechnet wird und ob du darauf wetten willst paar n 90 zu werden.

    Darauf würde ich wie gesagt nicht wetten. Wenn riestern, dann nur fürs Eigenheim. Verrentung ist ziemlich sinnlos.


    Zum Thema Riestergebühren: Bei fairr sind diese doch sehr niedrig. Beziehst du dich darauf (wäre meine Wahl) oder auf andere Riesterprodukte?



    Nein, man ist nicht abgesichert, aber das Risiko ist geringer, da breit gestreut ist in > 2.000 Unternehmen.

    Das meinte ich damit - entschuldige meine laienhafte Sprache :) "Abgesichert" ist natürlich ein völlig falsches Wort dafür.



    Das hat statistisch in der Vergangenheit bei Sparplänen immer und bei EInmalanlagen meistens gut geklappt. Müsste suchen, da gab es eine schöne Statistik zwischen Kauf- und Verkaufsjahr, wie da die Entwicklung war.

    Meinst du diese Übersicht hier?

    Beispiele: Rendite von Sparplänen über 15 Jahre (100 € im Monat)



    Jahr Beginn Jahr Ende Endbetrag durchschnittliche Rendite pro Jahr
    1969 1984 43.534 € 10,95 %
    1974 1989 60.447 € 14,78 %
    1979 1994 36.639 € 8,91 %
    1984 1999 58.814 € 14,46 %
    1989 2004 27.125 € 5,25 %
    1994 2009 18.727 € 0,52 %
    2000 2015 32.220 € 7.36 %


    Quelle: MSCI, Finanztip-Berechnung auf MSCI World Net minus Verwaltungskosten (Stand: 24.2.2016)


    Ich denke, dass ich auf Riester verzichten werde und stattdessen mein "Spielgeld" in ETFs investiere. Die Chancen sind höher, und - was in meiner unsicheren Situation gerade wichtig ist - die Flexibilität höher (trotz des angesprochenen draw-down-Risikos). Den Puffer dann in eine Festgeldleiter oder ähnliches. Bin auf diesen Artikel hier gestoßen, der für mich recht schlüssig klingt (hab aber erst überflogen; muss ich heute Abend in Ruhe mal studieren): http://www.finanzwesir.com/blog/passive-anlagestrategie

  • Das mit den Aktien sollte auch nur ein Hinweis sein.
    Die Investition in die eigenen 4 Wände ist zu begrüßen. Ich habe das in Euren Alter auch gemacht. Einen Kredit aufzunehmen war für uns damals zu risikovoll und undurchschaubar. Blieb nur ein altes Haus mit defeckten Dach (Ruine). Ohne Beziehungen war in der DDR nicht an Baumaterial geschweigedenn an einen Dachdecker zu kommen. Von einen Händler bekam ich ein Angebot für ca. 5t Asbestzementbruchplatten. Aus den Bruchplatten haben dann meine Frau und ich einen Sommer lang Dachschiefer geschnitten. Von der Giftigkeit des Asbests war uns nichts bekannt. Ein befreundeter Dachdecker hat uns dann beim Dachdecken geholfen. Heute währe das wohl Schwarzarbeit. Damals war es der Not gehorchend der einzige Ausweg. Dachfläche immerhin 150 qm. Meine Kollegen haben sich damals an den Kopf gegriffen, kam man doch als DDR-Mieter wesentlich günstiger. Heute bin ich der Lachende, zahle ich doch keine Miete. So komme ich auch mit einer kleinen Rente recht gut zurecht.
    Gruß


    Altsachse

  • in sachen hauskauf möge man noch folgendes bedenken:


    1. man kann es nicht essen, d.h. es braucht weitere mittel im alter!
    2. taugt das haus auch im hohen alter?
    3. man ist hochgradig unflexibel was z.B. den arbeitsort betrifft, wie sicher ist also der arbeitsplatz mit blick auf die nächsten jahrzehnte? vermieten ist dann evt. eine lösung, aber das ist ja eigentlich nicht die idee die hinter dem kauf steckt. und einen mieter muss man finden und sich selber dann kümmern. und mieterärger ist ja auch nicht jedermans hobby.
    4. wie sicher ist der job mit blick auf den abzuzahlenden kredit? eine zwangsversteigerung bedeutet herbe verluste...
    5. die (langfristige) entwicklung der wohnlage ist u.U. schwierig zu prognostizieren. wie auch immer man zur derzeitigen politik steht...wird z.b. ein flüchtlingsheim oder eine moschee nahe dem teuer erworbenen eigenheim gebaut ist es keine frage, dass sich dann schlagartig der wert deutlich reduziert haben wird. kann man gut finden oder nicht, ist aber schlicht so. landflucht, sterbende dörfer, sterbende industrie...obacht wo man kauft. der wert des hauses bemisst sich an dem was einem ein pot. käufer bietet. es zählt also nicht nur die eigene meinung - jedenfalls nicht wenn man kaufmännisch denkt.
    6. aber auch ohne einen solchen einfluss: man weiß erst was man im verkauffsfall bekommt wenn man verkauft hat. da finde ich aktien und etf vergleichsweise transparent - man weiß immer wo man steht. und langfristig ging es bisher an der börse immer bergauf. das kann man mit blick auf die einzelne immobilie nun wirklich nicht behaupten. das risiko der investition in ein eigenheim wird regelmäßig unterschätzt. die leute meinen "beton ist doch immer was wert". aber, wenns am ende keiner kaufen will ist es eben nichts wert.
    7. ist die lage also - im nachhinein betrachtet - schlecht gewählt und die lebensumstände zwingen zum verkauf, kann das den finanziellen ruin bedeuten wenn alles geld dort eingesetzt wurde, und das ist bei otto-normalverbraucher ja in der regel der fall.



    fazit: bevor ich angst vor dem msci-world-etf bekomme hätte ich bauchschmerzen mich für jahrzehnte mit schulden zu überhäufen und mir einen klotz ans bein zu binden von dem ich nicht weiß für wie viel € ich den zur not wieder loswerde. das ist insgesamt spekulativer als schlicht 20 jahre msci-world-etf

  • Hallo @Markus.Eisen,


    wir haben die entsprechenden Paragraphen im ALtZertG geprüft und ganz Interessantes herausgefunden, nämlich:


    Die Anforderungen des § 7c AltZertG gelten nicht fürbereits abgeschlossenen Verträge bei der Volksbank Gronau.
    Im Gesetz ist in § 14 Abs. 6 eine Übergangsvorschriftvorgesehen, die klar sagt, dass die Regelung zur Kostenänderung nicht aufVerträge anzuwenden ist, die vor dem 1.1.2017 abgeschlossen wurden.


    Insofern müssen Sie die Kröte leider schlucken und künftig die 10 Euro im Jahr berappen.


    Beste Grüße,
    Sara Zinnecker

  • Hallo,


    leider habe ich es verpasst bei der VB Gronau noch einen Riesterbanksparplan zu eröffnen.
    Nun geht es nicht mehr...


    Meine Frage: wahrscheinlich lohnt es sich nun nicht einfach noch ein anderes Produkt abzuschließen, um den Riester Bonus 160€ mizunehmen? Die anderen Institute sind wesentlich schlechter auch was die Änderungsgebühr betrifft, oder?


    Macht es dieses Jahr noch jemand?


    LG
    Gonzo

  • Ich bin mir da nicht so sicher das die einfach so Entgelte festsetzen können. Schließlich ist das kein Girokonto bei dem auch die Bank nach Belieben kündigen darf sondern ein langlaufender Riestervertrag. Selbst bei den 10€ kann es vorkommen, daß dadurch die Sparsumme bei Rentenbeginn unter die Einzahlungen+Zulagen fällt. Und das ist nicht zulässig, damit wäre der Vertrag nicht zertifiziert worden. Selbst wenn man die 10€ im Jahr tolerieren würde, was würde die Bank dann daran hindern im nächsten Jahr dann 10€ im Monat oder noch mehr zu fordern?


    Den Riester-Check kann die Bank natürlich, um den "nicht unerheblichen Bearbeitungsaufwand" einzusparen, einfach sein lassen. Oder optional anbieten - und dann speziell dafür von den Bestellern kassieren.


    Ich werde jetzt erst mal Widerspruch gegen die Änderung einlegen und die Fortführung zu den bisherigen Konditionen fordern. Mal sehen wie die reagieren...

    Hallo,


    ich habe auch Widerspruch eingelegt. Darauf schrieb mir die Volksbank Gronau-Ahaus mit Bezugnahme auf die Vertragsbedingungen, dass ein Widerspruch gegen die Entgeltänderung nicht möglich sei. Das Widerspruchsrecht ermögliche lediglich eine fristlose und kostenfreie Kündigung bzw. eine Übertragung im Rahmen eines Anbieterwechsels.
    Ich habe nun gekündigt und um Übertragung des Kapitals auf eine bereits länger bestehenden Riester-Rentenversicherung bei der Debeka gebeten. Ich hatte mich dort auch vorab zweimal telefonisch erkundigt, ob und wie dies möglich sei, und jedes Mal die Auskunft erhalten, dass dies problemlos ginge. Nun habe ich ein Schreiben der Debeka erhalten, dass sie der Kapitalübertragung nicht zustimmen wollen. Nun sitze ich also zwischen allen Stühlen, weil schon gekündigt und die Übertragung geplatzt. Ich hoffe, dass dies anderen nicht auch so geht.