Spritpreissenkung

  • Wer knapp bei Kasse ist fährt sicher ein sparsames Auto und heizt nicht unnötig rum :)

    Zum Unglück scheinen eine Menge Menschen in D nicht soooo knapp bei Kasse zu sein. Die Straßen zu Pfingsten waren voll wie immer.


    E10 war am 01. Juni runter auf 1,799. Inzwischen aber wieder auf 1,959.

    Juckt mich aber ehrlicherweise nicht. Wenn ich fahren will, fahre ich auch bei einem Spritpreis von 3€! :)

    Bin aber im Alltag auch nicht auf ein KFZ angewiesen.


    Wir haben uns am WE eine Hausboottour auf der Havel gegönnt. Spritverbrauch des Hausboots ca. 4l/Stunde. Und was soll ich Euch sagen. Alle Hausboote des Vermieters waren und sind für die Saison '22 quasi ausgebucht. Dazu waren dann auch ohne Ende andere Wasserfahrzeuge unterwegs, die man ganz klar eher dem Freizeitbereich zuordnen kann.

    Irgendwie fehlt mir das Verständnis über den Sinn einer temporären Spritpreissenkung. :/

  • Irgendwie fehlt mir das Verständnis über den Sinn einer temporären Spritpreissenkung. :/

    Das Verständnis fehlt mir auch aber ich verstehe warum es den gibt ;)

    Man traut sich noch nicht der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken und klarzumachen dass es mittelfristig keinen Sprit unter 2€ mehr geben wird. Selbiges bei Heizöl und Gas. Andernfalls sind die angedachten Einsparungen zum sogenannten Klimaschutz kaum zu erreichen. Technik ist schön und gut aber gerade das Beispiel Auto zeigt dass es nicht gut funktioniert. Bisher wurden sparsamere Motoren durch größere Leistung, schwerere Autos und höhere Geschwindigkeiten kompensiert.

    Und das 9€ Ticket ist dann ein Kuhhandel allererster politischer Güte. Blöd nur dass ein großer Teil der Bevölkerung gar keinen brauchbaren Nahverkehr hat und statt dem Billigpreis lieber ein dichteres Netz, höhere Taktung, besser abgestimmte Verbindung und Pünktlichkeit hätte. Und vielleicht einen Sitzplatz.

    Da hätte man das Geld besser investiert, ebenso in Radinfrastruktur denn auch auf dem Land lassen sich viele Strecken grundsätzlich per Rad zurücklegen. Nur nicht wenn man dazu die meiste Zeit auf der Landstraße fährt und die Autos von hinten mit 120 andüsen oder zur Vermeidung dessen sich Schleichwege durch den Wald suchen muss...

  • Man traut sich noch nicht der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken und klarzumachen dass es mittelfristig keinen Sprit unter 2€ mehr geben wird. Selbiges bei Heizöl und Gas. Andernfalls sind die angedachten Einsparungen zum sogenannten Klimaschutz kaum zu erreichen.

    Bin ich voll bei dir und ist auch meine Einschätzung.


    ABER: dann müsste der Grund für erhöhte Spritpreise eine Erhöhung der Steuern auf diese sein und nicht die Willkür der Ölmultis. Auch an den "knappen" Mengen an gefördertem Öl liegt es nicht - wenn dann lasse ich vllt. noch erhöhte Frachtkosten gelten (aber warum ist dann das "Nahostöl" in Amerika günstiger als in Europa - habe ich in Erdkunde nicht aufgepasst ?).


    Vielleicht denke ich auch zu kurz als einfacher Bürger.8o

  • Da kommt die Naivität der Politik ins Spiel. Offenbar gab es tatsächlich Leute die geglaubt haben dass die Mineralölkonzerne den Tankrabatt nicht in die eigene Tasche wirtschaften. Ebensowenig wie die gesenkte Mehrwertsteuer vor zwei Jahren...

    Aber immerhin...die ersten 2 Tage hat es funktioniert, fehlen nur noch 90 ;)

  • Und das 9€ Ticket ist dann ein Kuhhandel allererster politischer Güte. Blöd nur dass ein großer Teil der Bevölkerung gar keinen brauchbaren Nahverkehr hat und statt dem Billigpreis lieber ein dichteres Netz, höhere Taktung, besser abgestimmte Verbindung und Pünktlichkeit hätte. Und vielleicht einen Sitzplatz.

    Ab wieviel Millionen verkauftet Tickets wird anerkannt, dass es ein voller Erfolg ist? ;)

  • Ich tanke Erdgas, 1,29€/kg Entspricht Benzinpreis Aquivalenz von 0,80€/l

    :thumbup:

    Und ich Strom (PHEV) :) Zu Hause 26,5 Cent, unterwegs, ohne besonderen Tarif bei den meisten Ladesäulen für 45 Cent pro kWh.
    Erster Tarif entspricht dann ca. 6,25 € pro 100 km, zweiter Tarif ungefähr 11,25 Euro pro 100 km - basierend auf einem Durchschnittsverbrauch von 25 kWh für 100 km - wobei dieser im Sommer sogar noch geringer ist.

    Daher den Urlaub letzte Woche extra an einem Ort gemacht (Bregenzerwald), der nicht so weit entfernt ist, damit möglichst wenig Benzin verbraucht wird.

    Vor Ort immer fleißig nachgeladen (teilweise sogar gratis), dank guter Ladeinfrastruktur.

  • Erfolg für was? Dass das sich millionenfach verkauft war ja schon absehbar. Die ganzen ÖV-Pendler sparen sich viel Geld. Wer da weiter seine Monatskarte voll bezahlt ist blöd. Wenn ich einmal Konstanz-Singen fahre und zurück, dann kostet mich das 10,80€ also besser ein 9€ Ticket. Selbst wenn das die einzige Fahrt im Monat war. Mitnahmeeffekte gibt es also mehr als genug.

    Dem Ziel den ÖV als Alternative zum Auto zu etablieren nützt das aber wenig. Die angesprochenen Probleme bleiben, dafür fehlt jetzt noch Geld. Und wenn im September aus "schlecht aber billig" ein "schlecht aber teuer" wird, brechen die Fahrgastzahlen wieder ein. Ein Erfolg wäre es wenn das Jahr 2023 die Kundenzahlen von 2019 deutlich übertrifft. Das wird aber nicht passieren.

  • brechen die Fahrgastzahlen wieder ein.

    Das lässt sich einfach verhindern: dauerhaft 9€ Tickets oder besser gar keine Tickets mehr, spart Milliarden im Bereich Buchhaltung, Kontrolleure, Automaten, Apps+Bezahlung und unfassbar viel Zeit (Ticketrecherche, Ticketkauf, Ticketentwertung, Millionenfach jedes Jahr) und schafft barrierefreie Mobilität. Natürlich muss dann das Angebot erweitert werden, aufm Land musses nicht unbedingt Nahverkehr sein, da kann der Individualverkehr durchaus weiterbrummen, die Abgase verteilen sich da

  • Beim Diesel kommt dafür eben die höhere KFZ Steuer und diese grade Euro5 und Ähnliche wurde ja komplett verteufelt und wohl einige schon exportiert, gerade vor ein paar Jahren wo das ganze mit Unweltzonen etc. anfing.

    Die KFZ-Steuer ist meiner Ansicht nach bei einem normalen Fahrzeug (also ohne exorbitantem Verbrauch) kaum ein Faktor. Differenz zwischen Diesel und Benziner 100-150 €, das ist eine Tankfüllung und über den geringeren Verbrauch des Diesel hat man das einigermaßen schnell wieder eingspart.

  • Da kommt die Naivität der Politik ins Spiel. Offenbar gab es tatsächlich Leute die geglaubt haben dass die Mineralölkonzerne den Tankrabatt nicht in die eigene Tasche wirtschaften. Ebensowenig wie die gesenkte Mehrwertsteuer vor zwei Jahren...

    Blöd nur, dass der Bundestag am 12.5. vom Kartellamt darauf hingewiesen wurde, was passieren würde und dann auch wirklich passiert ist:

    https://www.bundestag.de/resou…2-BundeskartellA-data.pdf