Sparplan aufs Tagesgeld...wie lange?

  • Hallo und guten Tag werte Community,

    ich bin in YT auf FT gestoßen und habe Sadis hilfreiche Videos durchgearbeitet.


    - bin in 39

    - verdiene aktuell 3.200€ netto

    - kein Haus, Auto, Kinder

    - auf zwei TG-Konten liegen 25k (Notgroschen)

    - Sparplan aufs RBS TG aktuell noch mit 300€/Monat

    - der Xtrackers A1XB5U wird mit 1.000 €/Monat bespart


    Würdet ihr den Sparplan aufs TG weiterlaufen lassen?

    Oder "reicht" der Notgroschen aus?


    Vielen Dank für eure Antworten und Hilfe.

    "If you pay peanuts, you get monkeys!"

    (James Goldsmith)

  • Hallo Gravi,

    kurz überschlagen ist dein Notgroschen schon mehr als ein Notgroschen.

    Du könntest davon ja schon 1 Jahr lang deinen Lebensunterhalt bestreiten.


    Wenn kurz- oder mittelfristig keine teureren Anschaffungen geplant sind, würde ich nicht weiter aufs TG sparen.

  • Das kommt auch auf deine individuelle Risikobereitschaft an. Findest du den Notgroschen ausreichend und möchtest den Rest 100% in Aktien ETFs investieren oder lieber ein gleichbleibendes Verhältnis von Aktien ETFs (risikoreich) zu Tagesgeld (risikoarm)?

  • Hallo und danke für Eure schnellen Antworten!


    Die Definition was als Notgroschen ausreicht habe ich aus diversen Videos,

    da heißt es so 3-6 Netto Monatsgehälter -> check.
    Den ETF Sparplan seh ich jetzt nicht als besonders risikoreich an.

    "If you pay peanuts, you get monkeys!"

    (James Goldsmith)

  • Es sei denn irgendwann in naher Zukunft sind irgendwelche größeren Ausgaben geplant wie Auto etc. Habe mir nach 12 Jahren erstmalig wieder einen neuen fahrbaren Untersatz bestellt, Kostenpunkt (kein Luxus) ca. 35 k€. Da in diesem Jahr auch noch ein größerer Sommerurlaub ansteht (Kostenpunkt ca. 12 k€) wird mein Notgroschen dann aufgebraucht sein.


    Von daher habe ich für die nächsten Monate meine Sparpläne ausgesetzt und bin gerade wieder dabei, den Notgroschen so aufzustocken, dass er wieder so um die 3 Nettolöhnen entspricht.

  • Natürlich, aber aktuell ist nicht "größeres" geplant,

    was nicht mit dem normalen Budget abgedeckt wäre.


    Dann lösche ich mal den Dauerauftrag aufs TG.

    "If you pay peanuts, you get monkeys!"

    (James Goldsmith)

  • Ich darf einen kleinen Einwand bringen: die Empfehlung von FT lautet ein Mischportfolio zu besparen, d.h. dass trotz erreichtem Notgroschen ein Teil in sichere Anlagen sollte, um die Gesamtschwankung zu reduzieren. Als renditeorientierte Variante wird 80:20 genannt. s. https://www.finanztip.de/geldanlage/


    Ob man das jetzt so für sich umsetzen möchte oder sagt ein Notgroschen XL reicht mir ist eine individuelle Entscheidung.

  • Irgendwie widerspricht das aber der Aussage des FT TG-Rechners.


    *Hinweis: Über eine so lange Zeit solltest Du das Geld nur auf dem Tagesgeldkonto lassen, wenn Du es eventuell kurzfristig benötigst.

    Prüfe ansonsten die Anlage in Festgeld oder Indexfonds (ETFs).

    "If you pay peanuts, you get monkeys!"

    (James Goldsmith)

  • Hallo Gravi und Herzlich Willkommen im FT-Forum,

    zunächst mal, finde ich Deinen Notgroschen recht hoch angesetzt. Kann man machen. Auch mein Notgroschen ist recht hoch angesetzt. Ich will da aber mehr auf Sicherheit gehen, bin aber auch schon ein paar Jahre älter.

    Der Notgroschen sollte m.E. nicht zum eigentlichen Investment hinzugezählt werden.

    Rein von der Sparrate sparst Du aktuell 77% in risikoreiche Anlagen (ETF auf den MSCI World = Aktien) und 23% in risikoarme Anlagen (Tagesgeld).

    Das ist schon deutlich im Risiko!


    Die Frage ist, ob Du ein festes Verhältnis Deiner Vermögensaufteilung anstrebst (z.B. 75% Aktien und 25% Tagesgeld).

    Im Falle einer großen Wirtschaftskrise kannst Du auch mal 50% Deine Aktienwertes verlieren. Dann ist Cash Trumpf, weil man zu günstigen Kursen nachkaufen kann (wenn man denn die Cochones hat! ;)) und die gewünschte Depotaufteilung wieder herstellen kann. Allerdings gilt das auch in die andere Richtung. Laufen die ETF sehr gut, müssen ggf. Anteile verkauft werden, damit die festgelegte Allokation wieder passt (75% ETF/25% Tages- bzw. Festgeld).

    Ein andere Strategie wäre einen Betrag von X Euro als 'Wohlfühlgeld' in Tages- bzw. Festgeldern zu halten und konsequent sein Depot zu besparen.

    So gehe ich z.B. vor. Ich halte ich eine Summe X in sicheren Anlagen (Cash, alte KLV, bAV) und investiere jeden Monat konsequent in mein ETF-Depot. Wenn ich weiß, dass mittelfristig größere Ausgaben anstehen (aktuell evtl. in neuer PKW in 1,5 Jahren) erhöhe ich langsam meinen Geldanteil in dem ich meinen Sparanteil auf das Cashkonto erhöhe.

    Wenn ich keinen absehbaren größeren Finanzbedarf habe, passe ich meine Sparrate so an, dass mehr Geld in die ETF fließt. Insgesamt versuche ich über die Jahre gesehen immer den konstanten Betrag an 'Wohlfühlgeld' auf dem Konto zu haben.

    Aktuell ist mein Anteil 60% in Aktien und 40% in sicheren Anlagen. Ich hoffe aber, dass in einigen Jahren der Aktienanteil auf 70-80% steigt. ;)

  • Danke für Eure hilfreichen Antworten und Einblicke!

    Die betriebliche bAV inkl. 2,5% Matchingbeitrag vom 13. Gehalt

    nehme ich natürlich jährlich mit.


    Irgendwie ist für mich TG = "totes" Kapital, welches auch nur von der Inflation gefressen wird.

    Darum dachte ich 25K "reichen" und weiter per Sparplan reinpumpen wie Wasser in den Fluss tragen.

    "If you pay peanuts, you get monkeys!"

    (James Goldsmith)

  • Irgendwie ist für mich TG = "totes" Kapital, welches auch nur von der Inflation gefressen wird.

    Darum dachte ich 25K "reichen" und weiter per Sparplan reinpumpen wie Wasser in den Fluss tragen.

    Ob die 25K€ für Dich reichen kannst nur Du entscheiden! ;)

    Ist auch Abhängig von Deiner Gesamtsituation (monatliche Fixkosten, Jobsicherheit, usw.)

    Wenn es wirklich mal wieder einen mehrjährigen Crash an den Aktienmärkten gibt (siehe z.b. Dotcom-Crash) wirst Du u.U. feststellen, dass TG kein 'totes' Kapital ist.


    Ich kann mich noch gut daran erinnern, das sowohl im Dotcom-Crash als auch in der Finanzkrise meine damaligen AG große wirtschaftliche Probleme bekamen und man schon um seinen Arbeitsplatz gebangt hat (Kurzarbeit).

    Schön, wenn man dann 'totes' Kapital auf dem Konto hat und weiß, dass man auch mal eine längere Arbeitslosigkeit problemlos überbrücken könnte.


    Im Corona Crash 2020 hat man feststellen können, wie schnell teilweise gute bezahlte Jobs ganz schnell zur Disposition gestellt werden (z.B. Piloten). Diesmal mußte ich mir überhaupt keine Gedanken um meinen AP oder mein Einkommen machen. Ich war nicht einen Tag in Kurzarbeit.

  • Irgendwie widerspricht das aber der Aussage des FT TG-Rechners.


    *Hinweis: Über eine so lange Zeit solltest Du das Geld nur auf dem Tagesgeldkonto lassen, wenn Du es eventuell kurzfristig benötigst.

    Prüfe ansonsten die Anlage in Festgeld oder Indexfonds (ETFs).

    Ergänzend zu monstermania : Es gab auch Zeiten, in denen man in einem Jahrzehnt fast nichts mit Aktien i.S.v. breiter Markt aber deutlich etwas mit Zinsanlagen verdienen konnte.


    Die Aussage bei TG-Rechner kommt mMn daher, dass es hier viele Anfragen gibt, die >100T Cash haben aber ETF risikoreich finden.

  • Irgendwie widerspricht das aber der Aussage des FT TG-Rechners.


    *Hinweis: Über eine so lange Zeit solltest Du das Geld nur auf dem Tagesgeldkonto lassen, wenn Du es eventuell kurzfristig benötigst.

    Prüfe ansonsten die Anlage in Festgeld oder Indexfonds (ETFs).

    Es heißt ja explizit 'Festgeld oder Indexfonds' wobei Festgeld hier der von FT empfohlene Bausteine für den risikoarmen Teil ist, wenn die Summe zu hoch für's Tagesgeld ist.

  • Na ja,

    von 25K€ bis 100K€ in Cash ist es ja noch ein weiter Weg.;)

    Wenn die Vermögensaufteilung bei 25% Cash und 75% Aktien liegt wäre das ETF-Depot bei 300K€. Dürfte ja ein ein paar Jahre dauern bis dahin und wer weiß, ob dann nicht Anleihe-ETF im Depot auch wieder Sinn machen.


    Immer schön auf Sicht fahren und nicht schon heute für die nächsten 10 oder 20 Jahre planen.

  • Wollte ich auch gerade schreiben.

    Alle "Gurus" (no Front, Saidi ;)) sagen ja

    ETF-Sparplan nicht unter 10, besser 15 Jahren Laufzeit starten.

    "If you pay peanuts, you get monkeys!"

    (James Goldsmith)

  • Sag das mal Saidi und seinem mindestens 15 Jahre halten Mantra ^^

    Mit dem auf Sicht fahren meinte ich die Situation bezüglich Anleihe- bzw. Renten-ETF, die für uns 'Kleinsparer' als 'sicherer' Vermögensanteil aktuell nicht empfohlen werden.

    Wer weiß schon, wie die Situation hier in 5 oder 10 Jahren aussieht? :/


    Das hat mit dem grundsätzlichen Thema 'Buy-and-Hold' (jeder investierte € im ETF-Depot sollte mind. 15 Jahre investiert sein) nichts zu tun.

  • Irgendwie widerspricht das aber der Aussage des FT TG-Rechners.


    *Hinweis: Über eine so lange Zeit solltest Du das Geld nur auf dem Tagesgeldkonto lassen, wenn Du es eventuell kurzfristig benötigst.

    Prüfe ansonsten die Anlage in Festgeld oder Indexfonds (ETFs).

    Der Notgroschen sollte als TG für Notfälle bereit liegen.


    Die Geldanlage/Altersvorsorge sollte sich aufteilen in einen Risikobaustein (z.B. ETFs) und einen Sicherheitsbaustein (Festgeld, Anleihen, allg. Produkte mit Kapitalgarantie, auch TG). Die Aufteilungsquoten muss jeder selbst festlegen, abhängig von seiner Risikofreudigkeit und Risikotragfähigkeit.


    In der Niedrigzinsphase sind viele Produkte mit Kapitalgarantie unsinnig geworden, daher blieb nur das TG als Sicherheitsbaustein. Trotzdem darf man den Sicherheitsbaustein nicht mit dem Notfalltopf verwechseln oder vermischen!


    Dank Putin haben wir das Zinstal jetzt verlassen. Für sichere Anleihen mittlerer Laufzeit werden wieder gut 2% (statt negativ) bezahlt. Scheinbar öffnet sich die Produktpalette langsam wieder.