Private Dokumente in Cloud ablegen?

  • Hallo liebes Finanztip-Team, zunächst wollte ich euch ein Lob da lassen für eure Arbeit. Vor allem den Podcast Geld ganz einfach höre ich sehr gerne und habe viel dabei gelernt.


    Das führt mich auch zu meiner Frage, die nicht unbedingt etwas mit den Inhalten des Podcast zu tun haben.


    Saidi hatte in einer Folge erwähnt, dass er seine private Ablage digital gestaltet. Das fand ich genial und will das auch machen bzw. Habe schon etwas angefangen.


    Ich nutze hier die kostenlose App "Lens" und lege Dokumente auf Google Drive ab. Dort habe ich ohnehin schon einen Account mit 15 Gigabyte Speicher.


    Jetzt stelle ich mir aber die Frage, ob diese Kombination aus kostenloser App und Cloud für Dokumente das richtige ist. Muss ich mir hier Sorgen um Sicherheit machen oder kann ich beides bedenkenlos für jede Art Dokument nutzen und alles ist sicher und nachhaltig in der Cloud gespeichert?


    Kann ich nach dem hochladen in die Cloud die entsprechenden Dokumente entsorgen?


    Oder gibt es Dokumente, die man zwingend im Original behalten sollte?


    Vielen Dank für eure Hilfe und Meinung dazu

  • Wenn ein Produkt kostenlos ist, dann sind Sie das Produkt. Google räumt sich da div. Möglichkeiten ein ihre Dokumente zu scannen um Ihnen ein besseres Werbeerlebnis zu bieten. … nicht nur Google tut das. Entweder alles schön verschlüsseln oder einen Anbieter mit ordentlichem Datenschutz suchen.

  • Jetzt stelle ich mir aber die Frage, ob diese Kombination aus kostenloser App und Cloud für Dokumente das richtige ist. Muss ich mir hier Sorgen um Sicherheit machen oder kann ich beides bedenkenlos für jede Art Dokument nutzen und alles ist sicher und nachhaltig in der Cloud gespeichert?

    Ich kann @DarkSoul nur zustimmen und sehe das unverschlüsselte Ablegen von Dokumenten in Cloud-Systemen kritisch und auch die Nutzung von Cloud-Digitalisierungs-Apps lehne ich ab!

    App A analysiert Deine Dokumente in der Cloud des jeweiligen Anbieters und mach dazu eine Textanalyse (OCR) und liest damit alle Deine Daten aus!

    Dann legst Du die Daten z.B. als PDF, welches die App A erstellt hat in einem Cloud-Speicher von Anbieter B.

    Dieser liest dann auch nochmal alle Deine privaten Daten aus. <X


    Wenn man so etwas macht, dann sollte man sowohl die Digitalisierung als auch de Ablage der Dokumente so gestalten, dass meine privaten Daten auch Privat bleiben!

    Digitalisierung per Offline Tools und Ablage der Dokumente entweder verschlüsselt oder in einer verschlüsselten Cloud.

    Jetzt stelle ich mir aber die Frage, ob diese Kombination aus kostenloser App und Cloud für Dokumente das richtige ist. Muss ich mir hier Sorgen um Sicherheit machen oder kann ich beides bedenkenlos für jede Art Dokument nutzen und alles ist sicher und nachhaltig in der Cloud gespeichert?

    Definiere Sicherheit?

    Welche Garantie seitens des Anbieters hast Du, dass Deine Daten nicht verloren gehen können?

    Es gab in der Vergangenheit immer wieder Datenverluste bei Cloud-Anbietern oder einzelne Anbieter, die Ihre Dienste plötzlich eingestellt haben.

    Von daher gehört zu jeder Datenspeicherung auch ein Backup und zwar unabhängig davon ob die Daten lokal auf Deinem Laptop oder in einer Cloud gespeichert sind.


    Kann ich nach dem hochladen in die Cloud die entsprechenden Dokumente entsorgen?

    Da gehen die Meinungen auseinander.

    Hier im Unternehmen werden z.B. Eingangsrechnungen und Lieferscheine nach der Archivierung vernichtet. Da stecken aber auch zertifizierte Prozesse dahinter, die sicherstellen, dass die Dokumente auf Ihrem Weg vom Posteingang zum Archiv nicht mehr verändert werden können.

    Im privaten Umfeld wird sich kaum Jemand darum kümmern.

    Oder gibt es Dokumente, die man zwingend im Original behalten sollte?

    JA!

    Alles 'Amtliche' sollte man unbedingt im Original aufheben (z.B. Zeugnisse, Finanzamtschreiben, Rentenbescheide, usw.)

    Das bedeutet nicht, dass man diese Dokumente nicht Digitalisieren sollte, nur eben soll man das Original auf jedem Fall aufheben!


    PS: Hier mal ein Lehrstück in Sachen Digitalisierung! =O

    David Kriesel: Traue keinem Scan, den du nicht selbst gefälscht hast - YouTube

  • Ich verwende seit 2018 Jottacloud aus Norwegen als Cloud Speicher und bin sehr zufrieden. Kostet 79 Euro/Jahr. Datenübertragung ist verschlüsselt. Bisher sind mir keine Einbrüche/Hacks bekannt und Datenausfall gab es bei mir auch nicht. Auch wurden bisher keine Daten an Behörden gegeben (https://www.jottacloud.com/canary/) Aber garantieren kann das natürlich niemand.

    Leider bietet Jottacloud keine Verschlüsselung der Daten mit einem privaten Schlüssel an. Das kann man aber mit Open Source "nachrüsten":

    für verschlüsselte Synchronisierung gibt es z.B. https://github.com/cryptomator/cryptomator

    für verschlüsselte Backups gibt es z.B. https://github.com/duplicati/duplicati


    Mit Duplicati kann man auch verschlüsselte Backups auf verschiedene Clouds Dienste redundant ablegen und zusätzlich auch auf einem lokalen NAS die Daten verschlüsselt ablegen. Kommt immer darauf an wie wichtig einem die Daten sind...


    Ich entsorge die originalen Dokumente allerdings nicht. Sachen wie Geburtsurkunde benötigt man bei den Behörden normalerweise im Original.

  • Ich habe einen vServer bei Netcup gemietet. Kosten aktuell 9€ pro Monat. Darauf habe ich YunoHost installiert und darauf läuft neben diversen anderen Dingen auch meine eigene Nextcloud, in der ich auch persönliche Dokumente ablege.

  • Ich nutze 2 externe Festplatten. Sicherlich nicht perfekt, wenn das Haus abbrennt, aber mir lieber.

    Mache ich auch so. Die eine HDD liegt im Keller unseres Wohnblocks. Zumindest bei einem Wohnungsbrand sollte der Großsteil unserer Daten vom Laptop so vor Verlust geschützt sein.

    'Perfekt' gibt es eh nur in der Theorie, weil sonst würde es ja keine Datenverluste bei professionellen Anbietern von Clouddiensten geben.;)