Strom- und Gastarif: Vertrag über 24 Mon mit Preisgarantie sinnvoll?

  • Hallo in die Runde,


    unsere Preisgarantie für Strom und Gas läuft Ende Juli aus und ich vergleiche gerade die Preise. Die Verträge mit 24 monatiger Preisgarantie sind natürlich teurer als die Verträge mit 12 monatiger Garantie. Dennoch frage ich mich, ob der Abschluss eines Vertrages mit 24 monatiger Preisgarantie sinnvoller ist. Denn es ist meiner Meinung nach nicht von einer Beruhigung des Marktes auszugehen. Meine Kristallkugel ist gerade im Urlaub :saint:, deswegen interessiert mich eure Meinung: lieber 12 Monate Preisgarantie und die Ersparnis zur Seite legen oder gleich 24 Monate Preisgarantie?

    Danke für Input sagt

    Alabama

  • Wir haben uns Ende '21 für einen neuen 2 Jahresvertrag entschieden (Strom).

    Uns ist die Planbarkeit wichtiger als ggf. ein paar Euro sparen zu können. Die jährliche Recherche kostet ja auch immer (Lebens)Zeit.

  • Falls noch jemand eine TIPP braucht (nur für Strom):

    Bei Mediamarkt/Saturn gibt es Eon (24 Monate*) und ePrimo (12 Monate) Verträge für um die 30ct/kWh. (und es gibt auch noch 50-200 Eur MM-Guthaben als Prämie)

    Der Preis schwankt je nach Belieferungsgebiet und der Abschluss kann NUR lokal stattfinden (man muss also hingehen um den exakten Preis zu erfahren).


    Ist glaub ich momentan mit das beste, vor allem wenn man sich binden möchte.


    *Die 24 Monate fangen bei Eon sofort bei Abschluss an zu laufen, auch wenn Schaltung erst in z.B. 8 Monaten ist. Dann also nur noch 16 Monate Preis/Vertragsbindung. Bei ePrimo geht es wie normal erst mit Vertragsbeginn los.

  • Wieso nicht? Effektiv schließt Du dann halt einen Vertrag mit 16 Monaten Laufzeit ab.

    Zur Klarstellung: Beides, Preisgarantie und Vertragsbindung, sind weiter Synchron. Also die können nicht nach 16 Monaten den Preis verzehnfachen und Du darfst nicht wechseln oder so. ;)

    Hab so ein Konstrukt nur noch nie gesehen, daher erwähne ich es.


    PS: Man kann auch eprimo sofort abschließen und dazu gleich eon im Anschluss. Dann hat man aber nicht 36 Monate sondern "nur" 24 Monate aber eben zweimal Abschlußprämie

  • Ich kannte das Angebot noch nicht, hört sich aber interessant an. Hubby und ich werden am Wochenende den örtlichen MediaMarkt besuchen :).

    Wird auch seltsamerweise nicht groß beworben.
    Im Markt gibt es Aufsteller, aber die übersieht man leicht. Also einfach jemanden fragen. Oft ist es wohl bei den Handys, bei mir war der Waschmaschienenverkäufer dafür zuständig. ;)

    Du brauchst ein Handy (darauf gibt es eine SMS) und Zählernummer/Zählerstand. Evtl. auch Perso, weiß ich nicht mehr.

  • Hallo,


    zumindest bei Gas dürfte die Überlegung Vertragslaufzeit 12 oder 24 Monate gegenstandslos sein. Der Preis kann bei der sog. Alarm- oder Notfallstufe des Notfallplanes Gas auch im laufenden Vertrag erhöht werden. Details siehe § 24 Gesetz zur Sicherung der Energieversorgung (Energiesicherungsgesetz). https://www.gesetze-im-internet.de/ensig_1975/__24.html


    Insofern spricht einiges dafür, erst einmal für ein paar Monate den niedrigeren Preis zu bezahlen. Wie der Preis im Januar 2023 ist, weiß niemand.


    Gruß Pumphut

  • Habe gerade ein Angebot meines aktuellen Versorgers EWE vorliegen, der mir anbietet, einen Gasvertrag mit 24 Monaten Preisgarantie abzuschließen:

    Arbeitspreis:
    12,47 Cent/kWh
    Grundpreis:
    11,04 €/Monat


    Was haltet ihr davon?

  • Wie Pumphut schon schrieb. Die Garantie sagt nichts aus .. da es durch die Gesetze einfach ausgehebelt wird.

  • Wie schon gesagt - der Arbeitspreis wird bei Stufe 2, die ggf. im Juli kommt, unlimitiert steigen, daher bringen die 24 Monate vielleicht nichts. Bedeutet aber nicht, dass man den Vertrag nicht machen kann, kommen ggf. auch mal bessere Zeiten.

  • Die Garantie ist mir ehrlich gesagt gar nicht so wichtig, sondern geht mir eher darum, dass ich mich 24 Monate binde und den Arbeitspreis von 12,47 Cent habe.

    Hatte gestern zufällig ein Gespräch mit den SWM München bezüglich meines Gasvertrags. Als Bestandskunde erlebe ich gerade folgende Preiskaskade:

    - bis Januar 2022: 4,76 Cent/kWh brutto

    - seit Januar 2022: 5,93 Cent/kWh brutto

    - ab August 2022: 8,45 Cent/kWh brutto

    ... bis Ende 2022 ist ein Arbeitspreis von > 10 Cent/KWh brutto absehbar.


    Bei Vertragsänderung auf einen für 12 Monate garantierten Festpreis läge mein Arbeitspreis bei 19,29 Cent/kWh brutto (SWM: "Der Tarif mit Preissicherheit").


    => Die 24 Monate Preisbindung bei Versorger EWE mit 12,47 Cent/kWh (Bruttopreis?) ist gar nicht so schlecht!


    Dann noch eine Zusatzinfo: es ist damit zu rechnen, dass das hohe Preisniveau noch die nächsten 3-4 Jahre anhält. Industriekunden schließen bei den Versorgern gerade Strom- und Gasverträge über mehrere Jahre ab.


    Inwieweit die Politik mit Entlastungspaketen den Privatkunden unter die Arme greift (Preisdeckelung nach oben, Rabatte,...), ist nicht vorhersehbar. Ebenso wenig vorhersehbar wie das, was Pumphut über den Notfallplan Gas schon angemerkt hat.

  • Pumphut

    Vielen Dank für die Verlinkung des § 24 des Energiesicherungsgesetzes.

    Eine grundsätzliche Verständnisfrage: müssten die Energieversorgungsunternehmen nach der Beendigung der Alarmstufe den Preis wieder auf den Preis einer evtl. abgeschlossenen Preisgarantie zurücksetzen oder sind diese Verträge mit Ausrufen der Alarmstufe beendet?

    Danke für eine Erklärung,

    Alabama

  • Da die Alsrmstufe ja heute ausgerufen wurde, werden das bald wissen.

  • Die Alarmstufe ist ja nur ein Teil, dazu muss noch der Preisanpassungsmechanismus aktiviert werden. Dazu kommt dass die Alarmstufe nicht auf den Gasmarkt isoliert ist, sondern (im am 8. Juli noch zu beschließenden Gesetz) eine zwingende Voraussetzung für die Nutzung der Kohlekraftwerke ist. Insofern würde ich das vor allem unter diesem Aspekt sehen.


    Was den Preisanpassungsmechanismus an sich betrifft, dürfte es vorerst sinnvoller sein die wenigen Importeure direkt zu unterstützen als eine Kaskade an Preiserhöhungen zu riskieren. Das wird ja auch aktuell schon gemacht. Für den Winter kann ich mir den Preisanpassungsmechanismus durchaus vorstellen um die Preissignale komplett durchzureichen und entsprechende Einsparungen zu erreichen. Für die nächsten Wochen würde ich erst einmal nicht damit rechnen. (Nützt dem Privatkunden natürlich nicht viel da er das Gas vor allem im Winter braucht)

  • Zur Not könnte man sich im Herbst immer noch vor Putin in den Staub werfen und Ihm als Garantie für die nächsten 20 Jahre billiges Gas/Öl das Baltikum versprechen. Hat ja in Deutschland eine gewisse Tradition andere Länder für Seine Interessen zu 'opfern'.

    Ach ja, wer Ironie findet, darf sich seinen Teil denken.