Wird Italien das neue Griechenland?

  • Es wird weiterhin Geld gedruckt. Scheiß was auf die Inflation. Inflation gibt es eh nur 2 Jahre, wie die Politiker sagen. Dann ist wieder alles gut, ob mit oder ohne Raute vom Lügenkanzler.


    Um die Inflation zu bekämpfen, hat man zu lange gewartet und wartet ja immer noch.


    Meine Prognose: die Inflation erreicht den Punkt, wo die Bevölkerung dem EURO nicht mehr traut. Ein wechselkurstechnisch fallender EURO führt zur Zerstörung dieser Währung.

    Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen. Henry Ford

  • Die Probleme sind seit über 10 Jahren bekannt,

    Die Probleme sind deutlich länger bekannt.


    Die Probleme waren schon zum Zeitpunkt des Maastricht-Vertrages (1992) evident und bekannt. Schon damals haben sich zahlreiche Professoren, Ökonomen, Währungsexperten, Fachleute usw. dazu geäußert. Dies wurde seitens der EU aber komplett ignoriert.


    Vor und auch nach Einführung des Euro gab es mehrere weitere öffentliche Aufrufe diesbezüglich, teilweise unterschrieben von Hunderten von Professoren und Ökonomen (mir fallen da spontan mehrere solche Aktionen ein). Auch diese wurde seitens der EU vollständig ignoriert.


    Daneben gab es immer wieder die Aufforderung sich wenigstens an die eigenen sprich selbst gegebenen EU-Verträge (AEUV) zu halten. Das Dehnen, Biegen, Beugen, Brechen oder Umgehen der EU-Verträge ging aber immer weiter.


    Zuletzt hatten sich sogar (müßte 2019 gewesen sein) ehemalige hochrangige ECB-Notenbanker aus mehreren Ländern in einem öffentlichen Memorandum mahnend zu Wort gemeldet (historisch gesehen ein einmaliger Vorgang - äußern sich doch ansonsten ehemalige Notenbanker niemals zur Politik aktueller Notenbanker). Auch dies wurde seitens der ECB komplett ignoriert.


    So ist man nun da gelandet, wo man steht: Bei der Wahl zwischen Inflationsbekämpfung (wobei es da eigentlich keine Wahl gibt, denn das Mandat der ECB kennt nach den EU-Verträgen als Kernaufgabe einzig die Sicherung der Preisstabilität) und der Schuldendiensttragfähigkeit hochverschuldeter Euroländer - bewegt man sich sozusagen zwischen Pest und Cholera. Zudem muß man als ECB auf - zuvor selbst (mit)erzeugte - Vermögenspreisblasen achten (und deren eventuelles Platzen mit all den negativen Folgen).


    Man kann natürlich auf dieser schiefen Ebene immer weiter rutschen (das neue Antikrisenprogramm deutet exakt in diese Richtung).


    Ohne eine Rückkehr zu den EU-Verträgen die EWU betreffend, zu markt- und wettbewerblichem Handeln, zur Kernaufgabe der ECB ebenfalls gemäß den EU-Verträgen, zum wieder Zusammenfallen von Handlung und Haftung usw. wird das aber mit dem Euro nix mehr werden. Jedenfalls auf lange Sicht.


    Der aktuelle Versuch von EU und ECB eine (vertragswidrige) Schulden-, Haftungs- und Transferunion durch die Hintertür zu organisieren, dürften den Ärger und Stress im System zu gegebener Zeit eher noch weiter erhöhen.


    Eingedampft: Entweder offen und transparent die Vereinigten Staaten von Europa (VSE) anstreben und die dafür erforderlichen Referenden durchführen - oder das gescheiterte Experiment einer Einheitswährung geordnet rückabwickeln.


    So wie ich die Politik und die real existierende EU aber einschätze: Weiter irgendwie durchwursteln so lange es nur geht - mit allen dazu gehörigen Kollateralschäden ...


    ... die Liraisierung des Euro ist nur eine davon.

  • Um die Inflation zu bekämpfen, hat man zu lange gewartet und wartet ja immer noch.


    Meine Prognose: die Inflation erreicht den Punkt, wo die Bevölkerung dem EURO nicht mehr traut. Ein wechselkurstechnisch fallender EURO führt zur Zerstörung dieser Währung.

    Evtl. liegt es ja auch an den Treibern der aktuellen Inflation (hauptsächlich Energiepreise). Wenn jetzt die EZB die Zinsen stark erhöhen würde, würden dadurch die Energiepreise sinken? :/

    Die USA sind z.B. gar nicht von Ölimporten aus dem Ausland abhängig. Trotzdem haben die Kraftstoffpreise in den USA aktuell ein ATH erreicht. Die Inflation ist in den USA nochmal höher als in Deutschland, obwohl die FED die Zinsschraube bereits kräftig angezogen hat und wohl auch weiter anzieht.

    Ähnlich sieht es auch in Großbritannien aus. Dort gibt es auch eine ähnlich hohe Inflation.


    Warum sollten wir dem Euro weniger 'trauen' wie die Amerikaner dem US$ oder die Briten Ihrem GBP!?:/

  • Warum sollten wir dem Euro weniger 'trauen' wie die Amerikaner dem US$ oder die Briten Ihrem GBP!?:/

    In beiden Ländern haben die Zentralbanken immerhin schon angefangen etwas gegen die Inflation zu tun. Hier warte ich noch auf ein entsprechend ernsthaftes Vorgehen. Ich bin mir auch noch nicht sicher wie die EZB die Quadratur des Kreisen hinbekommen will. Steigende Zinsen zur wirtschaftlichen Abbremsung und gleichzeitig niedrige Zinsen für alle Euro Staaten passen nicht zueinander. Deshalb auch das herumlavieren.

  • Hat hier jemand vergessen, dass die durchschnittliche Inflation zu DM-Zeiten viel höher als nach 1999 war?

    Das mag durchaus stimmen.


    Es war nur definitiv auch so, daß die Deutsche Bundesbank Zeiten mit hohen Inflationsraten (wie in 1974 eine Inflation von 7,5%, in 1979 eine Inflation von 6,8% oder in 1990 eine Inflation von 6,5%) mit Leitzinsen zwischen 10 und 14% bekämpft hat. Dies war a) eine wirksame Inflationsbekämpfung und b) blieb so dem Bürger, Sparer die Enteignung seiner Ersparnisse erspart.


    Die ECB "bekämpft" eine aktuelle Inflation von 8% mit einem aktuellen Leitzins von Null und einem aktuellen Einlagezinssatz von minus 0,5% ... Wie das wohl a) gegen die Inflation hilft und wie b) das wohl auf die Ersparnisse der Bürger und Sparer wirken mag ... ?

  • So Lösungsvorschlag 1 wäre also Rückkehr zu individuellen Währungen, geht das willkürlich nach Nationalstaaten oder irgendwie nach Wirtschaftskraft? Also bekommts Saarland die gleiche Währung wie Bayern? DIe Staatsschulden könnten dann natürlich trotzdem nicht zurück gezahlt werden, also quasi ein Schuldenschnitt. Hmm überzeugt mich nicht aber besser als nixs? Was gibts noch? Wir hatten jetzt 10 Jahre Boom und Wrtschaftswachstum, irgendwo hin muss das ganze Geld ja geflossen sein...

  • So Lösungsvorschlag 1 wäre also Rückkehr zu individuellen Währungen, geht das willkürlich nach Nationalstaaten oder irgendwie nach Wirtschaftskraft? Also bekommts Saarland die gleiche Währung wie Bayern? DIe Staatsschulden könnten dann natürlich trotzdem nicht zurück gezahlt werden, also quasi ein Schuldenschnitt. Hmm überzeugt mich nicht aber besser als nixs? Was gibts noch? Wir hatten jetzt 10 Jahre Boom und Wrtschaftswachstum, irgendwo hin muss das ganze Geld ja geflossen sein...

    Ganz generell: Selbst ein Ende mit Schrecken ist immer noch viel besser als ein Schrecken ohne Ende.


    Eine Rückkehr müßte vor allen Dingen zu den Verantwortlichkeiten erfolgen: Handlung und Haftung müßten wieder zusammenfallen. Um Lothar Müller (damals Präsident der Landeszentralbank Bayern) zu zitieren: "Eine einheitliche Währung verführt dazu, die eigenen wirtschaftlichen Probleme mit Hilfe anderer lösen zu wollen, um die Lebensverhältnisse anzugleichen. Sparen ist eben eine feine Sache, wenn es andere übernehmen" (das Zitat stammt aus dem Jahr 1992 (!) und wurde im Kontext mit dem damals abgeschlossenen Maastricht-Vertrag getätigt).


    Geht jedenfalls - statt einer grundlegenden Reform oder eben Rückabwicklung - nur das Durchwursteln weiter, wird man das Euro-Experiment nur mit immer noch mehr Zentralismus, Interventionismus, Dirigismus, Vertragsbrüchen usw. usw. am Leben halten. Die Folgen für das Gesamtsystem (Wirtschaft, Produktivität, Verschuldung etc.) dürften erheblich sein - ebenso wie die dadurch gesetzten Fehlanreize.

  • Es wird weiterhin Geld gedruckt. Scheiß was auf die Inflation. Inflation gibt es eh nur 2 Jahre, wie die Politiker sagen. Dann ist wieder alles gut, ob mit oder ohne Raute vom Lügenkanzler.


    Um die Inflation zu bekämpfen, hat man zu lange gewartet und wartet ja immer noch.


    Meine Prognose: die Inflation erreicht den Punkt, wo die Bevölkerung dem EURO nicht mehr traut. Ein wechselkurstechnisch fallender EURO führt zur Zerstörung dieser Währung.

    Hast Du einen YouTube-Kanal? Den Text habe ich schon einmal so oder so ähnlich gesehen bzw. gehört.

  • Gegenfrage: wenn hier jemand dem Euro trauen würde - sollten dann nicht alle in europäische Werte investieren. Tatsächlich investieren hier doch überwiegend alle in Fremdwährungen.

  • Wobei ich das jetzt nicht unbedingt als Misstrauen gegenüber dem Euro auslegen würde. Was Marktkapitalisierung anbelangt, ist Europa einfach ein kleiner Fisch. In Zinsprodukte würde man wohl in Euro anlegen, aber das war die letzten Jahre eher nicht so verlockend. Und dann hat man noch Renten, Job, evtl Immobilie die alle im Euroraum verortet sind.

  • "Inflationsraten waren früher höher":


    https://www.godmode-trader.de/…frueher-niedriger,4656229


    Ansonsten finde ich es bedenklich, wenn man den Euro für alternativlos hält. Das hieße im Fall eines Euro-Crashs nämlich, dass es kein "Danach" mehr geben dürfte. Glaubt das ernsthaft jemand?


    Im übrigen lässt sich die Folge einer gescheiterten Währungsunion abschätzen, indem man sich die gescheiterten Währungsunionen der Vergangenheit anschaut.

  • Letztlich isset ja nur ne Scheindebatte. Wenn sich die Staaten mit unserem Premiumwirtschaftssystem nichtmal zu Boomzeiten solide finanzieren können sind entweder die Ausgaben zu hoch oder die Einnahmen zu niedrig oder es stimmt was ganz allgemeines nicht. Die Währung oder die EU ist nur der Buhmann der ablenken soll. Also wer soll den Gürtel enger schnüren, die gesamte Bevölkerung durch die Kürzung von staatlichen Leistungen (Abbau im Sozialen, Umwelt, Gesundheit, Forschung, Diplomatie, Sicherheit uvm) oder die Profiteure des Systems? Je nach Weltbild sind das entweder die Staatsdiener die mit ihrem gammeligen öffentlicher Dienst Lohn die Welt regieren oder halt die Vermögenden, deren sämtliche Vermögenswerte im Wert krass gestiegen sind und das inder Regel mit 0 Versteuerung. (Wer mehr hat als er jemals ausgeben kann muss auch keine Gewinne realisieren und versteuern)

  • Die Währung oder die EU ist nur der Buhmann der ablenken soll.


    Also wer soll den Gürtel enger schnüren, die gesamte Bevölkerung durch die Kürzung von staatlichen Leistungen (Abbau im Sozialen, Umwelt, Gesundheit, Forschung, Diplomatie, Sicherheit uvm)


    oder die Profiteure des Systems?


    Je nach Weltbild sind das entweder die Staatsdiener die mit ihrem gammeligen öffentlicher Dienst Lohn die Welt regieren


    oder halt die Vermögenden, deren sämtliche Vermögenswerte im Wert krass gestiegen sind und das inder Regel mit 0 Versteuerung.

    Erinnert mich stark an meine Studentenzeiten in den 70er/80er Jahren - und die Klassenkampfparolen von linken Splittergruppen. Auch was den Wahrheitsgehalt betrifft.


    Ob das jemals zielführend war ? Und ob das insbesondere heute ausgerechnet in einem Land wie Deutschland zielführend ist ?

  • Ansonsten finde ich es bedenklich, wenn man den Euro für alternativlos hält. Das hieße im Fall eines Euro-Crashs nämlich, dass es kein "Danach" mehr geben dürfte. Glaubt das ernsthaft jemand?

    :thumbup: Geld (Währung) ist eine so geniale Erfindung, daß dieses - in welcher Form auch immer - weiterleben wird. Lautet dann halt nicht mehr Euro sondern ...

    Im übrigen lässt sich die Folge einer gescheiterten Währungsunion abschätzen, indem man sich die gescheiterten Währungsunionen der Vergangenheit anschaut.

    Instruktiv und erhellend kann hier die Beschäftigung mit dem letzten großen gescheiterten Versuch dieser Art - der Lateinische Münzunion - sein. Diese sollte übrigens ein "Weltgeld" hervorbringen - ist aber untergegangen.

  • Hier noch der Artikel zur Verstrickungen vom rechten Milieu und Goldhandel.

    Auweh. Da könnte es naheliegen, daß die weltweiten Notenbanken (die ja Tausende Tonnen von Gold halten und auch mit Gold handeln) auch im rechten Milieu verstrickt sind ? Nicht ausgeschlossen, die sind sogar selbst schon von rechts komplett unterwandert ?


    In dem Zeit-Text wird Niels Nauhauser (Verbraucherzentrale), den "die Begeisterung für Edelmetalle am rechten Rand nicht wundert" wie folgt zitiert: "Im rechtsradikalen Milieu erwartet man ja den nahenden Untergang des politischen Systems". Den erwarten die Notenbanken rund um den Globus dann offensichtlich auch - bei den Unmengen an Gold, das die Notenbanken bunkern ... ? Vielleicht ja auch "nur" den Untergang ihrer Währung oder des Papiergeld-Finanzsystems, wer weiß ?


    Nauhauser weiter: "Gold und Silber sind nicht krisensicher". Diese wertvolle Information sollte Nauhauser nicht nur den Lesern der Zeit sondern unbedingt auch direkt den Notenbanken weltweit zukommen lassen - dann können diese sich endlich den ganzen Aufwand mit den Unmengen an Gold samt dessen Lagerung sparen. Und den Gold-Kram ins Meer verklappen oder ins All schießen. Und sich natürlich bei dem Nils noch für diese Info bedanken.


    Wilde Kiste, aber wenig überraschend.

    Eine wilde Kiste, wahrlich, wahrlich. Für mich zudem überraschend. Aber man lernt eben, selbst nach > 50jähriger Beschäftigung mit diesen Themen, nie aus.


    Damit könnte auch die Deutsche Bundesbank im rechten Milieu verstrickt sein (bei > 3.000 Tonnen Gold Haltung) ? Dafür sprich auch noch erschwerend §14 BundesBankgesetz Abs. 1 Satz 2 und das rechts zu verortende Bargeld ("auf Euro lautende Banknoten sind das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel"). Fügt sich alles, wenn man das erstmal durchschaut und begriffen hat, wie Mosaiksteine zu einem Puzzle als Gesamtbild zusammen.


    Das (bzw. ihr) hat (habt) mir aber jetzt die Augen geöffnet sowohl über die Deutsche Bundesbank als auch über die offensichtlich am rechten Rand einzuordnenden Notenbanken rund um den Globus. Einfach Wahnsinn, wie das alles im rechten Milieu verstrickt ist.


    Vielen Dank jedenfalls für diese wertvolle Aufklärung.


    Um kurz ernsthaft zu werden: Wer Politik, Politikern, Notenbanken und Notenbankern unbegrenzt vertraut, der kann auf Gold verzichten. Für mich allerdings ist dies eines der besten Argumente überhaupt für einen gewissen Anteil Gold im Portfolio. Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, muß man aber weder politisch rechts oder links oder sonst was sein - es reicht m. E. der gesunde Menschenverstand und rudimentäre Kenntnisse der Finanz- und Währungsgeschichte.

  • Um mal etwas näher zum Strangtitel zurückzukehren:


    Der Herr Saidi Sulilatu hat ein neues Video bei youtube eingestellt: "EZB-Zwickmühle: Führt die Inflation in die nächste Eurokrise" - "Das Ende des Euros - mal wieder"


    Da ich mich Anfang der 90er (im Kontext mit dem Vertrag von Maastricht 1992) und Ende der 90er (Euroeinführung als Buchgeld 1999) intensiv mit der Europäischen Einheitswährung (und deren Entwicklung danach) beschäftigt habe, erlaube ich mir dazu einen Kommentar. Nachdem ich mir das Video angesehen habe.


    Für meinen Teil finde ich es unpassend, sich ausgerechnet an einem Protagonisten wie Marc Friedrich abzuarbeiten. Zugegebenermaßen ein Bestsellerautor (dessen Fakten auch meist stimmen - wie auch Herr Sulilatu konstatiert), der aber oft etwas marktschreierisch auftritt und zu verkürzten (nicht selten voreiligen) Schlüssen neigt (vielleicht waren seine Bücher auch gerade deshalb so oft Bestseller ?!). Das Ganze spielt bei Friedrich eher auf Boulevard-Niveau. Auch muß man ihn (fast) unter die sog. Crash-Propheten subsumieren.


    Da wäre es der Bedeutung diese Thema angemessener gewesen sich mit den validen Argumenten von Fachleute auseinanderzusetzen (Prof. von Weizäcker, Prof. Luckenbach, Prof. Ohr, Prof. Watrin, Prof. Sell, Prof. Weede, Prof. Willgeroth, Prof. Dönges, Prof. Sinn, Prof. Raffelhüschen, Prof. Meyer, Prof. Kerber, Prof. Vaubel, Prof. Starbatty, Prof. Hankel, Prof. Richter, Prof. Issing - um nur ganz wenige zu nennen; mit nur etwas Nachdenken würden mir Hunderte weitere Professoren einfallen, die fundierte Argumente in diese Debatte eingebracht haben). Da hat es also an reichlich seriösen Argumenten und Inhalten gerade bei der Euro-Thematik keinen Mangel.


    So gerät das Ganze m. E. deutlich unterkomplex. Zudem scheint mir die im Fazit von Herrn Sulilatu geäußerte Aussage (bei Min. 8:50) "Kirche im Dorf lassen" deutlich zu simpel und zu bagatellisierend in Anbetracht der Lage. Diese Art "Beruhigungspille" für die breite Öffentlichkeit erinnert fast an Behörden-Sprech und/oder könnte man eher von einem Regierungssprecher erwarten ... Frei nach dem Motto: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht.


    So wie bei der ansonsten meist distanzierten und kritischen Sicht (etwa bei Finanzprodukten) von Finanztip (was ich meist gut und gelungen finde) hätte ich auch hier eine kritische Würdigung der Schlage erwartet und bevorzugt (da mutet aber Marc Friedrich weniger als "Gegner" sondern eher als "Opfer" an). Mit einem Hauch mehr inhaltlichem Tiefgang zudem.


    Nun mag sich diese Reihe mit den Filmchen schwerpunktmäßig eher an Kleinsparer und Kleinanleger richten (was auf keinen Fall despektierlich gemeint ist - Info und Aufklärung sind immer gut; und als Kleinsparer habe ich einstmals auch angefangen). Das sollte und kann aber kein Grund sein, Dinge vereinfacht, unterkomplex, beschönigend etc. darzustellen. Gerade bei einem so gewichtigen Thema.


    Nur meine bescheidene Meinung.