Bausparvertrag vs. ETF/Aktienfonds ?

  • Aktuell beschäftige ich mich mit einem Bausparvertrag mit einem Gesamtvolumen 100.000 €. Mein einziger Grund dafür wäre, damit ich mir die niedrigen Zinsen für 1,25% für die Zukunft zu sichern.

    Ist es sinnvoll heute noch in einen Bausparvertrag sein Geld zu „sparen“ ?


    Oder ergibt es mehr Sinn, den sagen wir den gleichen Betrag in ETF bzw. Aktienfonds zu investieren?


    Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

  • Du gibst dir ja schon selbst sie Antwort.

    Der einzige Grund wäre das sichern eines guten Bauzinses.

    Wenn es rein um das sparen und vermehren des Geldes geht, macht ein Bausparer keinen Sinn.

    Du wirst mit hoher Wahrscheinlichkeit am Ende der ansparphase weniger Geld haben, als wenn du es investieren würdest.

    Aktuell gehen ja sogar die langen Festgelder so langsam wieder in eine interessante Richtung.


    Der Bausparer ist eine Wette auf die Zinsen der Zukunft. Auf der anderen Seite steht die definitiv schlechtere Verzinsung in der ansparphase.


    Von was für einem Zeitraum reden wir denn überhaupt?

  • Hallo.


    Es gibt Situationen, in denen ein Bausparvertrag Sinn ergibt, in vielen Situationen macht er aus Verbrauchersicht eher wenig Sinn.


    Als Sparvehikel drängt sich der Bausparvertrag aktuell eher nicht auf. Sollten wir mittelfristig ein höheres Zinsniveau haben, gefolgt von einer Niedrigzinsphase, dann könnte sich ein Fenster für Bausparverträge zum Sparen ergeben, aber wahrscheinlich werden die Anbieter das künftig besser im Blick haben.


    Ich habe einen Bausparvertrag am Laufen, wohlwissend, dass der nicht die günstigste Variante ist, allerdings konnte ich durch den Bausparvertrag die Hausfinanzierung von Anfang bis Ende planbar machen und böse Überraschungen ausschließen. Das war mir die Gebühren wert.


    Wie gesagt, ohne Immobilie im Planungshorizont würde mich nichts in Richtung Bausparvertrag lotsen.

  • Auch zur Abgreifen der Wohnungsbausparprämie (+ eventuel VL Prämie) lohnt sich ein KLEINER (rd. 10T€) Bausparvertrag.

    Das geht auch mit anderen Produkten.

    Banksparpläne (in dem Fall keine Arbeitnehmersparzulage) oder verschiedene ETF VL Sparpläne.

    Wäre für mich daher kein spezielles Argument pro Bausparer.

  • Wohnungsbausparpräme gibt es nur mit Bausparvertrag. Nomen es Omen

    Ja stimmt.

    Ich war gedanklich anscheinend doch nur bei der Arbeitnehmersparzulage und Banksparplänen.

    Um die WWohnungsbauprämie nicht zurückzahlen zu müssen, müssen die Mittel aus dem Bausparer dann aber auch nachweislich wohnwirschaflich genutzt werden.

    Sollte definitiv eine entsprechende Nutzung geplant sein, dann hat man da tatsächlich einen Mehrwert, sofern man berechtigt ist (Einkommensgrenze).

  • nachweislich wohnwirschaflich genutzt werden.

    Sollte definitiv eine entsprechende Nutzung geplant sein, dann hat man da tatsächlich einen Mehrwert, sofern man berechtigt ist (Einkommensgrenze).

    Der Verwendungsrahmen ist sehr großzügig gefasst!

    Die Einkommensgrenzen wurden auf 70000€ prokopf deutlich erhöht.

  • Für maximal €70 p.a. Wohnungsbauprämie schließe ich keinen Vertrag ab, das deckt kaum die Kosten und Nachteile. Das kann man nur "mitnehmen".


    Die Guthabenzinsen sind niedriger, als die Kosten. Ein reiner Sparvertrag ist unsinnig.


    Ein Bausparvertrag lohnt sich derzeit nur, wenn man den Kredit nutzen will und auch nutzt! Er muss optimiert werden, d.h. Mindestbausparsumme und Mindestbewertungszahl müssen gleichzeitig erreicht werden und zwar möglichst genau dann, wenn man den Kredit braucht.


    Das kann man in der Regel nur steuern, wenn man konkrete Ziele hat, z.B. für eine Anschlussfinanzierung, auf die man optimieren kann. Hier könnte ich mir in der Tat vorstellen, das sich ein BSV lohnen kann, da die Tarife noch nicht auf den steilen Zinsanstieg der letzten Wochen reagiert haben. Man muss aber auch in der Lage sein, zu optimieren (Excel).


    Ein BSV ist kein einfaches Produkt für "Spießer", sondern ein komplex strukturiertes Produkt, dass man genau verstehen sollte. Zum einfach mal loslegen, weil man vielleicht irgend wann mal einen Kredit braucht, lohnt es sich definitiv nicht. Dann gehört man nur zu den vielen Kunden, an den die Bausparkassen verdienen.

  • Hallo,


    nach all meinen bisherigen Erfahrungen mit Bausparkassen kann ich nur raten, bevor man einen Vertrag über diese beträchtliche Summe abschließt, sich vorher sehr,sehr,sehr genau jede Kleinigkeit im Bausparvertrag in Bezug auf Kosten anzusehen. Des weiteren empfehle ich, hier im Forum nach den Stichworten Bausparen Servicepauschalen Kontoführungsgebühren zu suchen, dort findet man einige Hinweise zu unerwünschten "Nebenwirkungen".

  • Habe auch noch einen BSV, bei dem ich nicht weiß was ich machen soll.

    Eigentlich war er für die Finanzierung des Hauses gedacht. Das Haus ist aber verkauft. Soll ich weiter den BSV ansparen und dann vielleicht irgendwann mal 1,95% Zinsen für 250k Kabel bei aktuell 0,1% Guthabenzins. Oder das Geld rausnehmen und die Gebühren abschreiben und das Geld in ETFs stecken.

  • Willst Du denn auf absehbare Zeit in eine Immobilie investieren? Aktuell kann man ja von weiter steigenden Zinsen ausgehen.


    Ich habe 2021 meinen letzten BSV mit 2,5% Zinsen gekündigt und das Geld in ETF investiert. weil sich das Thema Immobilie für mich schon seit längeren erledigt hatte.

    Seit 22 ist das Depot jetzt tiefrot.

    Ob die Entscheidung letztlich richtig war, weiß ich dann in 20 Jahren. Vorher interessiert es mich aber auch nicht wirklich, weil ich das Geld eh nicht brauche (zu 99%).

  • Ich habe ein Eigenheim gehabt und habe es verkauft. Vermutlich kaufe oder baue ich in den nächsten 15 Jahren nicht mehr.

    Außerdem möchte ich wenn ich nochmals was kaufe keine Schulden mehr machen. Das belastet mich zu sehr.