Deine Meinung zu diesen 3 ETFs

  • Hallo liebe Finanztip Community,.


    Damit ich allgemein in einen ETF Geld einbezahlen würde, müssen alle diese 7 Kriterien für mich erfüllt sein


    1.) Fokus nur auf große EFT Anbieter

    2.) Fondsgröße mindestens 500 Millionen Euro bzw. USD

    3.) Gewinnverwendung: ausschüttend sollte möglich sein / thesaurierend interessiert mich nicht so sehr

    4.) Fondsalter muss mindestens 5 Jahre alt sein

    5.) Replikationsmethode. Muss zwingend physisch sein. (Da Sicherheit ist mir sehr wichtig, dass die Aktien auch wirklich gekauft werden)

    6.) Fixkosten bzw. die Gesamtkostenquote bzw. TER muss unter 1% pro Jahr liegen. Idealerweise unter 0,7%

    7.) Keine Währungsabsicherung


    Was haltet ihr von den Kriterien? Sind für euch weitere Kriterien noch wichtig?


    Diese 3 ETFs würde meinen 7 Kriterien entsprechen


    1.) ETF

    iShares MSCI World CUTS ETF USD (Dist) iShared Blackrock ISIN IE00B0M62Q58

    Region weltweit

    Indexkonzept: Die 1632 nach Börsenwert größten Unternehmen der Industriestaaten. Große und Mittlere Konzerne

    59% USA, 9% Japan, 7% UK, 4% Frankreich, 4% Kranada, 4% Deutschland

    TER = 0,5%

    Ausschüttungshäufigkeit vierteljährlich



    2.) ETF

    STOXX 600 Europe iShares Blackrock ISIN DE0002635307

    Region Europa

    Indexkonzept: Die 600 größten Unternehmen aus 18 Europäischen Länderen Große Firmen und KMUs

    Anteil der wichtigsten Ländern

    27% UK, 16% Frankreich 14% Deutschland 13% Schweiz 5% Spanien 5% Schweden 5% Niederladen, 4% Italien

    TER 0,2%

    Ausschüttungshäufigkeit bis zu 4x im Jahr




    3.) ETF

    iShared MSCI EM UCITS ETF USD iShared Blackrock ISIN IE00B0M63177

    Region aufstrebende Länder

    Indexkonzept: Die 832 nach Börsenwert größten Firmen aus 23 aufstrebenden Ländern

    29% China, 15% Südkorea, 12% Taiwan,9 % Indien, 7% Brasilien, 7% Südafrika, 4% Mexiko

    TER = 0,75%

    Ausschüttungshäufigkeit vierteljährlich




    Mangels gebundenem Kapital habe ich mit ETFS noch keine praktischen Erfahrungen gemacht.

    Es geht hier NICHT darum, dass ich einen Sparplan einrichte und diesen dann regelmäßig bespare.

    Es geht es AUSSCHLIEßLICH darum, einen vermutlich sehr GROSSEN GELDBETRAG aus einem Immobilienverkauf diversifiziert anzulegen und dann unter anderem von den Dividenden ein Teil des Lebensunterhaltes zu bestreiten.


    Bisher bin ich viel zu immobilienlastig aufgestellt und ich möchte deshalb in vermutlich mittelfristig Aktien investieren.


    Ich habe vor in unterschiedlichen hohe Geldbeträge zu unterschiedlichen Zeitpunkten in diese 3 ETFs einzuzahlen und die Dividenden zum Lebensunterhalt zu verwenden.

    Das Risiko sollte nicht allzu hoch sein. Es geht um Vermögenserhalt und nicht in erster Linie um Vermögensaufbau.


    Deshalb werde ich vermutlich tendenziell am wenigsten Geld in den MSCI Emerging Markets einzahlen.

    Die Mehrheit des Geldes wird wohl in den MSCI World und den STOXX Europe 600 eingezahlt werden.


    Es soll hier keine Diskussion zwischen Einzelaktien und ETF aufkommen.

    Ich bin mir schon sicher, dass ich den passiven ETF Ansatz bevorzuge.

    Ich habe nicht so viel Lust und Zeit, permanent neue Aktien zu suchen und selbständig ein "Rebalacing" zu machen.
    Ebenfalls ist mir das Risiko zu groß, dass ich ein paar falsche Aktien aussuche und einen hohen Verlust damit haben werde.


    Das soll hier bewusst keine Produktwerbung sein, wie toll diese 3 von mir gefundenen ETFs doch sind…

    Ehr bitte das Gegenteil.


    Ich würde mir wünschen, dass von dir bitte jetzt die ganzen kritischen Argumente komme, die man nicht im Datenblatt und in der Werbung so offensichtlich sieht…


    Weißt du gute Gründe, wieso diese ETF schlecht sein könnten?

    Was spricht gegen diese 3 von mir ausgesuchten ETFs?

    Was sind nicht so offensichtliche Risiken, die man dennoch wissen sollte?



    Danke für deine Zeit und deine Aufklärung und Antiwerbung.

  • Hallo,


    ist der Stoxx600-ETF zusätzlich zum MSCI World eine bewusste Entscheidung? Dir ist klar, dass diese nicht zu mehr Diversifizierung führt, sondern ausschließlich eine Höhergewichtung Europas zur Folge hat?


    Was den MSCI World angeht: Hier der Vergleich Deiner Auswahl mit einer Alternative, die Deinen Kriterien entspricht, aber günstiger ist:


    https://www.fondsweb.com/de/ve…IE00B4X9L533,IE00B0M62Q58


    Viele Grüße

    Andreas

  • Ist die Konzentration auf die großen (und mutmaßlich bösen) Anbieter sinnvoll? :/


    Da geht es mir nur um den Sicherheitsaspekt, nicht um die mutmaßliche Bosheit. :saint:

    Das ist eine gute, berechtigte Frage.
    Ich dachte. Too big to fail, da systemrelevant und die werden irgendwie gerettet werden "müssen".

    Die wird es wohl immer geben und werden nicht irgendwie zusammengelegt werden usw...
    Ich will nicht oft den Anbieter wechseln "müssen"...


    Und falls mal ein Wegzug ins nicht EU Ausland stattfinden sollte, kann man das Depot einfacher mitnehmen.

  • Die TERs von 0.5 und 0.75% halte ich für die heutige Zeit für viel zu teuer. Blackrock macht legt eher neue ETFs auf als die TER in alten ETFs zu senken (anders als zB Vanguard), und nutzt aus, dass man häufig nicht ohne Steuerzahlung umschichten kann.


    Wenn es diese drei Richtungen sein sollen (find ich persönlich gut), würde ich Kriterium 1) herausnehmen, weil 2) die Größe abdeckt und Du ohne genaue Kenntnis des Marktes durch 1) eher Marketing bewertest.


    Schau Dir mal die Vanguard FTSE Dev World und FTSE EM ETFs (0.12 und 0.22% TER) an. Andere Worlds wurden ja schon genannt, ishares hat auch einem EM IMI mit 0.18% TER. Man kann da wirklich nicht zu viel falsch machen, Hauptsache man fängt an.

  • natama1

    Zu den ETF schreibe ich jetzt mal nicht mehr, da die Kollegen bereits Einiges dazu geschrieben haben.

    Zum Thema der Investition Deines Geldes in den Aktienmarkt möchte ich Dir den folgenden Blogbeitrag von Georg empfehlen:

    Der 1-sided Glidepath investiert Barvermögen optimal in den Aktienmarkt - Finanzen? Erklärt! (finanzen-erklaert.de)

    Gerade, wenn man noch nie vorher in Aktien investiert war, muss man erstmal lernen mit den Schwankungen klarzukommen. Da bietet sich so feste Investitionsstrategie an.

  • Sorry, wenn ich mich hier mal einmische: Das Anlageziel von

    natama1 ist

    anzulegen und dann unter anderem von den Dividenden ein Teil des Lebensunterhaltes zu bestreiten

    Das ist zwar nicht in den sieben Punkten aber im Text geschrieben.

    Nach meinem Verständnis liegt die Renditeerwartung bei den genannten ETFs aber in der erhofften Kursentwicklung und nicht in der Dividendenausschüttung. Die im MSCI WORLD besonders stark vertretenen Unternehmen bevorzugen - soweit ich das verstehe - Reinvestition von Gewinnen und Wachstum statt Ausschüttung.

    Positive Kursentwicklung führt zu Rendite erst bei Verkauf.

    natama1 wünscht aber Rendite durch Dividende.


    Wäre ihm nicht ggf ein ETF von speziell dividendenstarken Unternehmen in einem Index zu empfehlen?

    Verstehe ich da etwas falsch?


    PS: Ich mische mich hier nur deshalb ein, weil ich und ev andere vor ähnlichen Überlegungen stehen. Wenn dies nicht gerngesehen ist, bitte einfach unbeachtet lassen. Oder die Moderatoon mag löschen.

  • Wäre ihm nicht ggf ein ETF von speziell dividendenstarken Unternehmen in einem Index zu empfehlen?

    Verstehe ich da etwas falsch?

    Oh, ganz dünnes Eis!;)

    Da gehen die Meinungen auseinander. Und das führt dann häufig zu endlosen Diskussionen. Eine Tatsache ist, dass Dividenden ja nicht aus dem Nichts kommen, sondern von den im ETF enthaltenen Unternehmen gezahlt werden. Die Dividende pro Aktie wir ja am Zahltag vom Kurs der Aktie abgezogen. Unter dem Strich bleibt es ein Nullsummenspiel, was ja durch diverse Studien beleget wurde.

    Aus psychologischer Sicht, mag es für einige Menschen allerdings sinnvoll sein regelmäßige Zahlungen aus Ihren ETF zu erhalten. Und wenn das dazu führt, dass man nicht panisch im Falle eines Crash verkauft, hat es sich schon gelohnt!

  • Nach meinem Verständnis liegt die Renditeerwartung bei den genannten ETFs aber in der erhofften Kursentwicklung und nicht in der Dividendenausschüttung.

    Das stimmt nur bedingt. Der MSCI World hat eine Dividendenrendite von 2% gemäß Stand Ende Mai (Div Yld) https://www.msci.com/documents…e6-47b9-82be-e1fc565ededb Der TE hat eine Anteilsklasse ausgesucht, die ausschüttet, d.h. diese rund 2% sind auch die zu erwartende Ausschüttung. Wenn man jetzt als Durchschnittsrendite des MSCI World mit 7% annimmt, teilen sich diese in 5% Wertzuwachs und 2% Dividenden auf. Die 5% Wertzuwachs führen dazu, dass auch die Dividende entsprechend steigt.


    Wählt man nur stattdessen einen Index, der eine höhere Dividendenrendite hat, erkauft man sich dies i.d.R. durch ein geringeres Wachstum des Vermögens, einerseits über eine geringere Gesamtrendite und zusätzlich über eine niedrigere Steigerung des Vermögens . Über lange Zeit wird dann trotzdem die absolute Ausschüttung Hier mal die beiden Zeilen zur Gross Performance vergleichen - 3% Dividende aber eben geringere Gesamtrendite. Beachten dabei, dass das Ergebnis in der Realität noch schlechter ist, da eine Wiederanlage unterstellt ist. https://www.msci.com/documents…fa-4a15-b091-20a8fd024b65 Bei Bedarf suche ich den Preisindex (ohne Dividenden/Wiederanlage heraus).


    Zusatz außerhalb der Finanztip-Empfehlungen

    Es gibt durchaus Produkte, die historisch eine ähnliche Performance haben wie der MSCI World und trotzdem mehr ausschütten. Einer wäre z.B. der hier https://www.fondsweb.com/de/ve…IE00BYXVGZ48,LU0392494562 Factsheet https://www.fidelityinternatio…et.de.xx.IE00BYXVGZ48.pdf Da die Historie beschränkt ist würde ich trotzdem keine großen Beträge darauf setzen. Im gemanagten Bereich gibt es Produkte mit einer fixen Ausschüttung von 4% p.a. Kann ich bei Bedarf auch welche nennen, das Grundproblem der ggf. nicht so tollen Gesamtperformance bleibt.

  • Ok,

    Die Dividende mindert den Kurs. Das war mir (ungefähr :/) schon klar. Aber führt eine nicht oder geringer gezahlte Dividende wirklich zu einer Kurserhöhung um den gleichen Betrag? Die potentielle Dividende ist ja unbekannt.


    Natürlich kann man ein regelmäßiges Einkommen auch durch kontinuierlichen Verkauf von gut im Kurs entwickelten Fondsanteilen erzielen. Einmal verkaufte Anteile / Aktien haben aber in der Folgezeit weder Kursentwicklung noch Dividende und sind dann aus der produktiven Vermögensmasse 'raus.


    Wenn das Ziel der Erhalt der produktiven Vermögensmasse (im Gegensatz zum Vermögensaufbau) bei gleichzeitigem Verbrauch von Erträgen ist - und so verstehe ich natama1 - dann wären ETFs von Indexen dividendenstarker Unternehmen vielleicht nicht schlecht?

    Die anfänglich genannten 3 ETFs scheinen eher dem Vermögensaufbau dienlich zu sein?

  • Natürlich kann man ein regelmäßiges Einkommen auch durch kontinuierlichen Verkauf von gut im Kurs entwickelten Fondsanteilen erzielen. Einmal verkaufte Anteile / Aktien haben aber in der Folgezeit weder Kursentwicklung noch Dividende und sind dann aus der produktiven Vermögensmasse 'raus.

    Dafür steigt ja der Kurs des thesaurierenden ETF langfristig stärker als der Kurs des ausschüttenden ETF.

    Ergänzend zum Beitrag von Kater.Ka empfehle ich Dir mal den folgenden Blogartikel von Finanztip zum Thema: Thesaurierende Fonds und ETFs als Geldanlage - Finanztip


    Letztendlich ist das m.E. vorrangig eine Kopfsache. Ich habe mich für thesaurierende ETF entschieden, da es mir um den längerfristigen Vermögensaufbau geht (Einmalanlagen + Sparpläne).

    Man könnte später im Rentenalter nur sehr (steuerungünstig) von thesaurierenden auf ausschüttende umschichten, wenn man das denn wollte.

  • Wenn Du zu dem Thema noch Inspiration brauchst könnte echtgeld.tv eine gute Quelle sein. Einer der beiden ist ein bekannter Dividendeninvestor / -buchautor / Aktionärsschützer, also durchaus vertrauenswürdig und mit klarer Ansage.


    In der Sendung vom 22.04.22 wird u.a. auch ein unsinniger Dividenden-ETF kommentiert. Der gute Wisdom Tree ist in D leider nicht ausschüttend erhältlich, der Fidelity war meine ich verbal genannt http://www.youtube.com/watch?v=K3aJRAMKpxI


    Frühere Dividenden-ETF-Sendungen

    http://www.youtube.com/watch?v=Xy2oe5iD4jU

    http://www.youtube.com/watch?v=-SnICGRGT6s

    http://www.youtube.com/watch?v=DFWZZO06yNg


    Wenn Du Dich kostenlos registrierst kannst Du in der dortigen Datenbank nach Produkten suchen und die entsprechenden PDFs herunterladen, damit man nicht immer YouTube schauen muss.

  • Der Threadersteller hatte sich ja schon die 3 ETF World, EM und Europa herausgesucht. Daher denke ich, dass er möglichst breit investiert sein will, aber trotzdem Dividenden kassieren will, daher setzt er auf die ausschüttende Variante. Und muss so aktuell mit nur ca. 2% Dividendenrendite im World leben.


    Wenn es jetzt wirklich um einen sehr großen Betrag geht (was ist sehr groß? 7-stellig?) und die regelmäßigen Einkünfte über die Dividenden höhere Priorität haben, weil man das Geld einfach verleben will, dann würde ich mir in der Tat einen High-Dividend ETF suchen. Da gibt es ja auch ganz gute am Markt. Da hat der Röhl bestimmt eine WKN parat. ;)

  • Wenn es jetzt um Dividenden-ETFs geht, ist vielleicht auch dieser Artikel interessant.


    Ich habe mir eine Dreierkombi ins Depot gelegt, die jeden Monat eine Ausschüttung bringt … und sie hier mal mit dem von mir oben genannten MSCI World verglichen. Auf die maximal mögliche Vergleichsdauer bezogen, ist der MSCI World natürlich vorne; wenn man das letzte Jahr betrachtet, kommen die Value-orientierter Dividenden-ETFs gar nicht schlecht weg. ?

  • wenn man das letzte Jahr betrachtet, kommen die Value-orientierter Dividenden-ETFs gar nicht schlecht weg. ?

    Hmm, wenn ich das letzte Jahr betrachte wäre wohl eine Investition in Rohstoffwerte und Rüstung renditetechnisch die optimale Lösung gewesen. ;)


    Interessant wäre es zu wissen, was für die nächsten 15 Jahre die beste Anlageform wäre.:D

    Ich bin mir aber 100%ig sicher, dass es in 15 Jahren Jemanden gibt, der uns sagen kann, wie wir 2022 unser Geld hätten anlegen müssen.;)

  • Ich bin mir aber 100%ig sicher, dass es in 15 Jahren Jemanden gibt, der uns sagen kann, wie wir 2022 unser Geld hätten anlegen müssen.;)

    Jep, wenn man vom Rathaus kommt, ist man immer schlauer. Mein Hinweis sollte aber darauf abzielen, dass die zuletzt erlebten überdurchschnittlichen Renditen der Wachstumswerte (die sich ein gutes Stück weit in der MSCI World-Performance widerspiegeln) den Blick nicht gänzlich dafür trüben sollten, dass es auch Zeiten für Value-/Dividendenwerte gibt.

  • Sorry, wenn ich mich hier mal einmische: Das Anlageziel von

    natama1 ist

    anzulegen und dann unter anderem von den Dividenden ein Teil des Lebensunterhaltes zu bestreiten

    Das ist zwar nicht in den sieben Punkten aber im Text geschrieben.

    Ja ganz genau, das habe ich vielleicht nicht explizit genug erwähnt. Gut, dass du das aufgreifst.


    Danke auch an alle anderen, für eure nützlichen Beiträge.

    Mein Ziel ist der Erhalt der Vermögensmasse (im Gegensatz zum Vermögensaufbau).
    Bei gleichzeitigem Verbrauch von Erträgen.
    Also nichts mit Sparplan.


    Oder einfacher ausgedrückt.
    Von einem Teil des Mietertrags der Immobilie, die vermutlich bald verkauft wird, wird unter anderem der Lebensunterhalt bestritten. So soll es auch mit dem ETF sein.


    Es wäre fatal, wenn auf einmal viel Geld verloren werden würde. In der Immobilie ist der Wert relativ gut gesichert.
    Wenn der ETF bzw. die ETFs zu wenig Dividende ausschütten, müssten sie ebenfalls wieder teilweise abverkauft werden. So wie ich indirekt auf die monatliche Miete partiell angewiesen bin, so werde ich auch auf die monatliche Dividende mitunter angewiesen sein. Und falls ich nicht angwiesen sein sollte, dann würde das Leben doch unnötig eingeschränkt sein.
    Vermögend zu sein ohne den "Nießbrauch" heute schon zu haben, bringt nichts.


    In maximal 50 Jahren darf das Kapital dann gerne komplett aufgebraucht sein.
    Steuerliche Überlegungen, wie das Vermögen dann auf ein Kind übertragen werden können, braucht es nicht zu geben, da es keine Kinder geben wird.

    Bezüglich großer Betrag bin ich mir nicht sicher, wie viel ich in ETF investieren werde.
    Es werden aber sicherlich schon so 200-300k€ sein, die langfristig in ETFs angelegt werden sollte. Eventuell auch mehr. Es könnte auch gut das Doppelte sein.
    Darüber muss ich mir noch im Klaren werden.

    Eigentlich wäre ein reiner Dividend ETF für mich wohl das bessere. Aber das ist eventuell eben zu unsicher und zu wenig diversifiziert.
    Ein ETFs, der nur Immobilien investiert wie z.B. iShares European Property Yield UCITS ETF ISIN IE00B0M63284 ist sicherlich eine tolle Sache. Aber nicht für mich. Ich will weniger immobilienlastig sein. Nicht alle Eier sollen in einen Korb. Aktuell ist mein Vermögen sehr schlecht diversifiziert. Nahezu 100 % Immobilien.

    Ich will eigentlich so wenig wie nötig ins Risiko gehen. Es bringt mir nicht viel, wenn mal ein paar Jahre die Dividende hoch ist und sie dann plötzlich sinkt, oder die Unternehmen stark an Wert verlieren, weil sie sich nur auf die Dividenden fokussieren.
    Es bringt mir aber auch nur bedingt etwas, wenn ETFs an Wert steigen, aber ich kein oder zu wenig Geld im Alltag habe, um den Lebensunterhalt zu bestreiten.

    Vermögenssicherung ist deshalb sehr wichtig und um Zweifelsfall wichtiger als starke, potenzielle Gewinne und dafür hohe Verlustpotentiale.

    Natürlich soll der ETFs günstig sein. Aber auch hier sind die Sicherheit und die Beständigkeit des Anbieters viel wichtiger als die reinen Gebühren.
    Ich will auch nicht permanent wechseln. Ich mache mir besser einmal richtig Gedanken, was ich für eine Art ETF Struktur aufsetze werde und möchte dann am besten Jahrzehnte lang dieser Struktur treib bleiben, auch wenn sie etwas teurer sein soll. Sicherheit und Gewohnheit sind auch wichtiger. Ich habe weder Zeit noch Lust permanent mich den ETFs zu widmen.

    Auch spielt die „Kompatibilität“ eine große Rolle.
    Es kann gut sein, dass das Depot die EU eines Tages verlassen wird, da sich der Wohnsitz in ein wärmeres Land mit günstigeren Lebenshaltungskosten ändern wird.

    Danke für eure Meinungsbildung und eure mir gewidmete Lebenszeit.

  • Mein Hinweis sollte aber darauf abzielen, dass die zuletzt erlebten überdurchschnittlichen Renditen der Wachstumswerte (die sich ein gutes Stück weit in der MSCI World-Performance widerspiegeln) den Blick nicht gänzlich dafür trüben sollten, dass es auch Zeiten für Value-/Dividendenwerte gibt.

    Der nackte MSCI World Index spiegelt Aktienwerte gemäß Marktkapitalisierung wieder und zwar völlig unabhängig davon ob es sich um Value- oder Growth-Werte oder High-Dividend handelt. Nicht mehr und nicht weniger.


    Es gibt den MSCI World Index auch in sog. Faktor-Varianten. Und es gab immer Zeiten, in denen bestimmte Faktoren mal besser/schlechter rentiert haben wie der 'nackte' Basisindex.

    Wenn ich also auf bestimmte Faktoren setze (z.B. Growth, Value oder High-Dividend) gehe ich eine Wette darauf ein, dass diese Faktoren die nächste Zeit besser performt als der Basis-Index.

    Kann man durchaus machen!

    Echtgeld.tv hat im folgenden Video aufgezeigt, dass langfristig alle Faktoren eine bessere Rendite geliefert haben als der Basis MSCI World.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Das deckt sich auch mit dem Prinzip, dass eine Faktor-Wette ein höheres Risiko beinhaltet und folglich auch eine höhere Rendite liefert als der breiter gefächerte Basis-Index.


    Problem ist nur. Wer weiß schon welcher Faktor in den nächsten 10 oder 20 Jahren das Rennen macht. :/

    Wir hatten jetzt > 10 Jahre lang einen klaren Gewinner in Growth-Aktien. Möglich, dass das nächste Jahrzehnt die Value-Werte die Gewinner sind.

    Wer den marktbreiten Index kauft, kauft eben auch nur die Durchschnittsrendite. Aber, man muss sich nachher auch nicht ärgern, wenn man nach einigen Jahren feststellt, dass man doch auf den falschen Faktor gesetzt hat.;)