Hallo liebe Finaztip-Community,
ich habe eine Frage bzw. hätte gerne mal eure Meinung zu einem Finanzprodukt, was ich 2007 – noch relativ leichtgläubig („Wird schon was gutes sein…“) abgeschlossen habe.
Aktuell versuche ich meine Finanzen zu ordnen und möchte verstehen, was ich da mal unterschrieben habe und was es mir (später) bringt.
Bei der „steuerlich geförderten Basis-Rente“/Versicherung der HDI haben sich bei mir aber einige Fragezeichen ergeben.
Ich habe euch mal folgende Dokumente mit beigefügt:
- Schreiben zum aktuellen Stand
- aktuelle Leistungsübersicht
- Prämienbescheinigung, die ich jedes Jahr bekomme
- Verlauf, habe ich selbst erstellt. Grundlage waren die verschiedenen Leistungsübersichten, die ich jährlich zugeschickt bekomme.
Kurz ein paar Eckdaten:
- Die steuerlich geförderte Basis-Rente der HDI/Versicherung wurde 2007 abgeschlossen
- seitdem zahle ich 82€ monatlich (also 984€ jährlich)
- das aktuelle Fondguthaben beträgt um die 12.600€
- ich bin 37 Jahre, werde also voraussichtlich weitere 30 Jahre zum „ansparen“ haben.
Nun zum Aktuellen Stand (Siehe Dateianhang):
Die eigentlichen Kosten erscheinen mir ziemlich hoch. Da geht aktuell das Plus der Überschussbeteiligung (488€) fast komplett für die laufenden Kosten (419€) drauf.
Das wird auch deutlich, wenn ich mir anschaue, „wie viel habe ich bisher einbezahlt“ und „wie hoch ist das aktuelle Fondguthaben“. Aktuell wurden 14.514€ geleistet, das Fondguthaben beträgt aktuell 15.052€. also über den Zeitraum (15 Jahre) gerade mal ein plus von ca. 500€…
Was mich zusätzlich stutzig macht ist die Hochrechnung auf Seite 2. Hier wird hochgerechnet, mit wie viel Kapital ich am Ende ca. rechnen kann bzw. wie viel monatliche Rente damit drin wäre. Aktuell bewegt sich das ganze ja ehr bei den 2% als bei den 4, oder gar den 6%.
Wenn ich es richtig verstehe bedeutet das (ausgehend von 2%), zur Rente hätte ich dann ein Kapital von 63.579€ und würde davon dann monatlich 215€ monatliche Altersrente bekommen.
Ein Leben lang, oder? Wie sieht das denn aus mit Steuern...!? Geht da noch was von ab?
Wenn ich‘s richtig rechne bedeutet das, dass das Kapital bei der monatlichen Auszahlung 24 Jahre reicht.
Gehe ich also mit 67 in Rente müsste ich 91 werden um das angesparte Kapital voll auszunutzen. Realistisch?
Weiß jemand, was danach ist, also wenn das Kapital komplett aufgebraucht wird?
oder auch davor, falls ich ggf. mit 70 sterbe, aber noch einiges an Kapital übrig ist, was nun nicht mehr als Rente ausgezahlt werden kann?
Und wo bzw. wie wird diese Versicherung steuerlich gefördert?
Das ist mir nicht klar und dazu kann ich auch nirgends in den Vertragsunterlagen was finden.
Aus meiner Sicht gibt es nun zwei Optionen, zwischen denen ich schwanke:
- Weiterlaufen lassen. Die gute Performance wäre hier wohl nicht der Grund, einzig das Langlebnigkeitsrisiko könnte ich damit etwas minimieren. VORRAUSGESETZT die Rente lebenslang gezahlt wird - wobei 215€ bringen mich da vermutlich auch nicht sehr weit…
- Still legen. (weil Kündigen geht ja nicht – Danke für nichts, lieber Finanz-„Berater“…) Dann würde ich die 82€ in einen viel günstigeren ETF stecken, den ich aktuell eh schon bespare und zum Rentenalter entsparen (mit einem Betrag, den ich benötige/mir leisten kann)
Schade wäre es dann aber um das Geld, was aktuell schon dort liegt, das sich dann vermutlich über die Zeit mit den laufenden Kosten selbst auffrisst bzw. auf der Stelle tritt, weil eine Auszahlung ja nicht möglich ist. Oder geht da über die Kleinbetragsrente etwas!? (Siehe Abschnitt "Hochrechnung" in der Leistungsübersicht)
Kann mir jemand noch etwas zur HDI Basis-Rente sagen, was ich noch nicht bedacht habe aber unbedingt bei der Entscheidungsfindung noch mit einbeziehen sollte?
Wie würdet ihr die Entscheidung angehen? (Ich bin mir aktuell unsicher und habe angst, etwas still zu legen, was sich im nachhinein vielleicht als Fehler heraus stellt...)
Ich habe mal einen ETF-Rechner im Internet bemüht und die 82€ über 30 Jahre bei einem angenommenen Zinssatz von 6%p.a. gerechnet. Da würde ich auf ca. 82.000€ kommen. (Die Kosten für den ETF (0,22%) sind hier noch nicht mit berücksichtigt)
Aus meiner Sicht wäre es also noch nicht zu spät und es würde ggf. für das still legen sprechen, oder?
Seht ihr das anders?
Wie ist eure Meinung hier?
Erst mal vielen Dank fürs Lesen bis hier hin. Vielleicht gibt es hier ja auch jemanden, der sich mit dem Finanzprodukt etwas näher auskennt und mir dazu etwas mehr sagen kann…!?
BTW:
Zu dem „KFK Top Mix Strategie“ finde ich leider wenig bis gar nichts.
Mich hätte mal interessiert, welche Werte da im Endeffekt dahinter liegen und ob diese so viel anders sind als beispielsweise die eines Welt-ETFs… (vermutlich nicht…)
Beste Grüße,
Mirco