Geldanlage im Alter

  • Liebe Leser*innen, ich bin 67 Jahre, habe meine Lebensversicherungen ausgezahlt bekommen. Wohnen im Eigenheim und haben keine Schulden. Haben zusammen ca. 2.000 Euro an Rente. Ist nicht so üppig, aber reicht uns aus. Wie legen wir denn unsere Lebensversicherungen am besten an? Den Beitrag von dem 60jährigen habe ich mit großem Interesse gelesen, aber der Herr war schon Stufen über mir und ich hab nicht alles verstanden. Wir haben bei einer Bank ein Depot, aber da sind die Produktkosten so hoch, dass ich da nicht weiter kaufen möchte. Einlage 29.000 und Kosten 850 Euro für das vergangene Jahr.

    Ich bzw wir freuen uns über Tipps, die aber bitte so verständlich sind, dass ich folgen kann. Herzlichen Dank

  • Hallo Karinsbibi ,

    willkommen hier im Forum. Ich gebe nur ungern Finanzratschläge, weil das schnell nach hinten losgehen kann.

    Aber 850 € Kosten im vergangenen Jahr, kann ich kaum glauben. Ich denke mir da ist auch der Wertverlust durch Kursänderung mit dabei ? Das sind aber keine Kosten.

    Zu mir, bin 80 Jahre alt. Bin überwiegend in aktiven Aktienfonds und ETFs investiert. Bin bei ebase und kaufe über einen Fondvermittler (aav). Meine Kosten sind wesentlich niedriger.

    Du kannst gerne weiter fragen, hier wirst Du auch Antworten finden, die Du verstehen kannst.

    Gruß


    Altsachse

  • Hallo Karinsbibi , willkommen im Finanztip-Forum.


    Bei den Kosten des Depots vermute ich gemanagte Fonds, die ca. 2% p.a. kosten, aber selbst da wären die 850€ groß. Bitte mal die WKn oder ISIN oder Namen der größten Positionen hier nennen (ohne Werte), dann schau ich mal danach.

  • Das klingt danach, dass Du bei einer örtlichen Voba oder Spasskasse bist und der nette Berater Dir die neuesten Produkte mit viel Ausgabeaufschlag und Provision empfohlen hat ...


    Das ist sehr gut für die Bank, aber weniger für Dich. Daher empfiehlt Finanztip: Das kannst Du besser! Hier im Forum sind viele, die bereit sind, Dich dabei zu unterstützen.


    Zunächst benötigst Du also ein kostengünstiges Depot. Das sollte m.E. auf jedem Fall auch für Zinsprodukte offen sein.

    Dann kommt Deine persönliche Finanzplanung: Wann brauchst Du grob welches Geld? Einen Teil kannst Du langfristig anlegen (z.B. Aktien-ETFs), einen Teil mittelfristig (z.B. Anleihen) und einen weiteren Teil auf jedem Fall kurzfristig (Tagesgeld).

  • Hallo.


    Einen gewissen Teil des Geldes würde ich verfügbar halten, einen Teil zumindest mittelfristig verfügbar, den letzten Teil würde ich versuchen kostengünstig, aber renditeorientiert (als z. B. weltweiter ETF) anzulegen.


    (Siehe vorherige Tipps.)


    Die eigene Risikotragfähigkeit muss man dabei schon berücksichtigen, sonst wird man unglücklich.

  • Vielen herzlichen Dank für die Antworten. Lieber Kater K. ich bin mit den Abkürzungen nicht so im Bilde. Deshalb hänge ich jetzt mal die Abrechnung an.

    Und lieber Hornie, deine Vorschläge sind toll, aber gehe ich damit jetzt zu meiner Hausbank und sage was ich möchte? Ich freue mich über eure Antworten. Und danke :)

    [Anhang wurde von der Moderation entfernt]

  • Bitte Namen und weitere private Daten schwärzen liebe Karinsbibi .


    Diese Daten gehen niemanden etwas an.


    Wenn das nicht klappt, Tage ich schon mal Xenia .


    Liebe Grüße vom Niederrhein


    Danger92

    "Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo es steht." Zitat von Unbekannt.

  • Hier der Fonds https://www.fondsweb.com/de/DE0008491002


    Er hat eine interne Kostenquote von 1,47 %, die Differenz zu den ausgewiesenen rund 2% sind gemäß einer anderen Quelle Transaktionskosten sowie erfolgsabhängige Vergütung. Diese Kosten zahlst Du also nicht, sondern sie vermindern die Rendite des Fonds. Bei den rund 64 € sollte es sich um Depotentgelte handeln.


    Solange Du dieses Produkte behältst fallen auch die Kosten an.


    Die günstigere Alternative wäre bei einer Online-Bank ein Depot anzulegen und dort die von Finanztip empfohlenen Produkte zu kaufen. Die findet man hier inkl. Anlageempfehluingen https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/


    Zuvor müsste aber wie oben von den anderen Schreibern angeführt überlegt werden, welche Produkte in welcher Zusammenstellung angezeigt sind, konkret Verhältnis sichere Produkte wie Tages-/Festgeld zu risikobehafteten Produkten wie ETF/Aktienfonds,


    Bitte fragen, wenn ich / wir weiter helfen können.

  • Hallo Karinsbibi und Herzlich-Willkommen im FT-Forum,

    ja, das sind erstmal kosten.

    Du mußt aber zwischen vermeidbaren und unvermeidbaren Kosten unterscheiden.

    'Produktkosten' fallen unabhängig von Deinem Broker an. D.h., wenn ich den gleichen Fonds bei der DKB, Sparkasse oder der Deutschen Bank gekauft haben, fallen jedes Jahr die laufenden Produktkosten des Fonds an.

    Dienstleistungskosten hingegen können sich je nach Broker unterscheiden.


    Optimalerweise, sollte man nun versuchen ein Produkt zu finden, bei dem die Produktkosten möglichst gering sind.

    Um mal bei Deinem Fonds zu bleiben habe ich Dir hier mal einen Vergleich Deines Fonds mit einem passiven ETF gemacht:

    https://www.fondsweb.com/de/ve…DE0008491002,LU0274211480


    Wie Du siehts ist der grundsätzliche Kursverlauf nahezu identisch. Der DAX ETF hat aber langfristig eine bessere Rendite erzielt als Dein aktiver Fonds (rund 25% mehr Rendite seit 2007!).

    Warum? Nun, der DAX ETF hat 0.09% p.a. an Produktkosten. Dein aktiver Fonds hat deutlich mehr Kosten. Die Kosten mußt Du jedes Jahr bezahlen, ob der Kurs steigt oder fällt. Daher sollte man auf möglichst geringe Produktkosten achten!

    BTW: Ich würde nicht nur in Deutschland investieren, sondern weltweit. Zumindest ein ETF auf den MSCI World sollte es schon sein!


    Und ein Broker muss auch nichts Kosten!

  • Und lieber Hornie, deine Vorschläge sind toll, aber gehe ich damit jetzt zu meiner Hausbank und sage was ich möchte?

    Naja, wenn Du zu Deiner Hausbank gehst, in die schöne Filiale, zu dem netten Herrn Berater, dann muss Dir klar sein, dass Du all diese Dinge dort eben mitfinanzieren musst!


    Viel billiger bist Du bei einer Online-Bank. Frage 1 also: Traust Du Dir das zu und bist dazu bereit? Mein 93jähriger Vater, der in seinem Berufsleben nie Kontakt zu einem Computer hatte, macht das. Wenn Du hier im Forum zurecht kommst, kannst Du das auch. Aber es gibt auch Viele, die sich bei Gelddingen im Internet unwohl fühlen. Wie ist das bei Dir?