Können ETF Gebühren (TER) erhöht werden wenn man bereits investiert hat?

  • Hallo,


    Ich stelle mir gerade folgende Frage: Kann eigentlich ein ETF Anbieter die TER erhöhen, sodass sich dies auch auf mein bereits investiertes Kapital auswirkt? Wenn ich über Jahre lang Geld in einen günstigen ETF investiert habe, eine ordentliche Summe dort zusammen gespart habe, wäre dies natürlich sehr ärgerlich, und ggf. müsste ich dann diesen ETF verkaufen, Steuern zahlen und alles in einen günstigeren ETF umschichten. Oder darf sich die erhöhte TR nur auf danach investiertes Kapital beziehen? Dann könnte ich natürlich diesen ETF liegen lassen und ab sofort einen anderen, günstigeren, ETF sparen.

    Vielen Dank!

  • Hallo MrMoney , willkommen im Finanztip-Forum.


    Die TER steht in den Anlagebedingungen und diese können geändert werden. Zum Prozedere in die Satzung schauen. Beide Dokumente musst Du ja vor Kauf lesen und bestätigst das dann.


    Bitte auch mal klar darüber werden, dass die TER mit den Kosten eines ETF nichts zu tun haben sondern lediglich eine Pauschalvergütung der KVG darstellen, zu der noch weitere Kosten dazu kommen. Ich würde daher allein aufgrund der Änderung der TER rein gar nichts tun. Sofern sich eine signifikante Underperformance einstellt kann man darüber nachdenken und u.a. die Frage der Steuer beim Verkauf einbeziehen. Solange es Wettbewerb der Anbieter gibt sehe ich allerdings nicht viel Bewegung nach oben.

  • Geht es hier um einen konkreten Fall oder eine generelle Frage? Denn die letzten Jahre sind die Gebühren eher gesenkt worden da die Brot und Butter ETFs einen hohen Konkurrenzdruck haben. Was dann auch wieder allen geholfen hat, auch den Altanlegern.

  • Bei mir hatte die Fondsgesellschaft eine Fondsfusion vorgenommen. Dabei wurden alle meine Anteile des Fonds, gegen meinen Willen verkauft. Dadurch wurde ich steuerpflichtig, und Grundrentenzuschlag gab es bei mir dadurch auch nicht. NIBC-direct hatte mir eine Prämie versprochen, durch die Fondsfusion musste ich mich mit Hilfe des Bundesamtes für Finanzdienstleistungsaufsicht um die Auszahlung streiten.

    Das ist sicher ein Ausnahmefall, aber es bleibt bei der Geldanlage doch bei einem Risiko.

    Gruß


    Altsachse

  • Danke für die Antworten!

    Es geht nicht um einen konkreten Fall, nur eine Überlegung, die ich mir gestellt habe. Es ist schon grundsätzlich richtig, dass die Kosten eher sinken und sich die Konkurrenz eher erhöhen wird.

    Es bleibt also ohnehin keine andere Möglichkeit, als sich nach dem günstigsten Anbieter auf den zB msci World zu richten, inkl. Tracking Differenz etc.

  • bleibt also ohnehin keine andere Möglichkeit, als sich nach dem günstigsten Anbieter auf den zB msci World zu richten, inkl. Tracking Differenz etc.

    Ich würde mir darüber keine Gedanken machen. Nimm irgendeinen, einen Aktions-ETF deiner Depotbank oder den Dritten im Alphabet.


    Ob du mit vier, fünf, sechs, sieben oder achtstelligem Depot in Rente gehst, entscheidet sich an deiner Sparrate und dem Glück, dass die Marktrendite gut läuft zu deinen Lebzeiten. Ob der ETF von iShares oder Blackrock ist, sollte keine Rolle Spielen. Du brauchst deine persönliche optimale Sparrate und je höher sie ist desto größer wird dein Depot über Jahrzehnte. Der Rest sind Feinheiten, die langfristig unbedeutend sind.