Anlage Gold

  • Da wir ja eh schon (wieder) völlig Off-Topic sind und heute Freitag ist, neulich erhielt doch meine Partnerin das Angebot von einer im Block wohnenden Friseuse, sich doch Ihre Haare zukünftig bei Ihr in der Wohnung machen zu lassen.

    Tja, wir hatten und ob der Frequenz an uns unbekannten Menschen in unserem Block schon leicht gewundert. Nun wissen wir ja warum.

    Natürlich gehe ich davon aus, dass unsere Nachbarin Ihr Nebengewerbe ordnungsgemäß angemeldet hat!

    Ach ja, mein Stiefsohn musste neulich den Anlasser seines PKW tauschen lassen. Die ziemlich erste Frage in der Werkstatt war gleich, ob es mit oder ohne Rechnung sein soll.

    Ohne Rechnung war natürlich günstiger.

    Soviel zum Thema: Unbescholtene Bürger oder Bürger als Teilmenge von sagen wir mal Steuerzahlern. Aber natürlich ist auch daran die Politik schuld. Früher hat es so etwas ja nie nicht gegeben.;)

  • Höre ich "bürgerlich", fällt mir spontan immer der unangenehme Typ ein, der damals - ca. 10 Jahre her - CDU-Generalsekretär war und sich anschließend zur Bahn abgeseilschaftet hat.


    Ach ja, Bürger Pofalla ...

    Ist jetzt auch kein Zeichen besonderer Helligkeit, einen völlig zusammenhanglosen Beitrag abzusetzen, der nur dazu dient, ggü. einer Partei resp. einem ihrer Vertreter zu haten.

  • Ist jetzt auch kein Zeichen besonderer Helligkeit, einen völlig zusammenhanglosen Beitrag abzusetzen, der nur dazu dient, ggü. einer Partei resp. einem ihrer Vertreter zu haten.

    War aber doch immerhin eine Steilvorlage für eine Retourkutsche aus anderer Sache. Touché - die Chance hast du genutzt. Vertragen wir uns wieder?

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • Nächstes EU-Verbot zum Thema Bargeld ?


    In meinen Mails war heute auch die einer Korrespondentin in Brüssel mit dem Inhalt, daß die EU die Grenze für Bargeldzahlungen noch weiter absenken will.


    Zum Hintergrund: In Deutschland ist schon die von der EU-Kommission vorgeschlagene Obergrenze von 10.000 Euro hoch umstritten. Auf diesen Betrag will die Brüsseler Behörde künftig die Nutzung von Bargeld für eine Transaktion limitieren. Dabei geht es - nach meinem Verständnis - offensichtlich nicht mehr (wie bei dem Thema hier "Anlage Gold") um eine reine Legitimationspflicht ab einer gewissen Summe - sondern um ein generelles Verbot (unabhängig von jeder Legitimation) ab einem gewissen Betrag überhaupt noch mit Bargeld zahlen zu dürfen.


    Die Mitgliedstaaten haben diese Obergrenze schon gebilligt - wobei sich die Bundesregierung in der Abstimmung enthalten hat. Der Grund ist der übliche: Die Ampelkoalition ist sich nicht einig. Herr Lindner (FDP) hat sich als Finanzminister gegen die Obergrenze ausgesprochen, Frau Faeser (SPD) als Innenministerin dafür.


    Dem EU-Parlament ist aber selbst die Grenze noch zu viel. Gemäß der Mail der Korrespondentin wird sich bereits am kommendem Dienstag (also morgen) der zuständige Wirtschaftsausschuss für eine weitere Absenkung dieses Limits von 10.000 auf nur noch 7.000 Euro aussprechen.


    Das weckt automatisch Erinnerungen (siehe Beitrag 55) an den Weg der EU beim Thema Gold (und der Grenze ab der eine Legitimationspflicht gilt): Von einstmals unbegrenzt über die Grenze von 15.000, dann 10.000, schließlich 2.000 ...


    War sonst noch was ? Ja, laut der Korrespondentin. In dem Zusammenhang wird - ein zentraler Punkt des Kommissionsvorschlags - (mal wieder) eine neue und weitere EU-Behörde entstehen, die sich ausschließlich dem Kampf gegen "Geldwäsche" etc. widmen soll ... Nur der Standort der neuen EU-Behörde stehe noch nicht fest.


    PS: Die Korrespondentin scheint richtig zu liegen, gleiches berichten heute auch wallstreet-online, dts Nachrichtenagentur, ntv, FAZ, deutschlandfunk und weitere Medien.

  • 1.

    Würde bei einem EU-Verbot nicht eher die EU verboten werden? (Bei einem Rauchverbot wird ja auch das Rauchen verboten.)


    2.

    Wenn eine bestehende Grenze abgesenkt wird, ist es tatsächlich ein neues Verbot?


    3.

    Die Gelegenheiten 5-stellige Transaktionen in Bargeld abzuwickeln sind in ihrer Anzahl doch recht überschaubar bezogen auf die Lebenspraxis des Durchschnittseuropäers.

    Worin sollte also die Motivation begründet liegen, sich stellvertretend für andere zu empören?

  • Nächstes EU-Verbot zum Thema Bargeld ?

    ...

    Dem EU-Parlament ist aber selbst die Grenze noch zu viel. Gemäß der Mail der Korrespondentin wird sich bereits am kommendem Dienstag (also morgen) der zuständige Wirtschaftsausschuss für eine weitere Absenkung dieses Limits von 10.000 auf nur noch 7.000 Euro aussprechen.

    Mir persönlich egal.

    Ich kann mich abgesehen vom Kauf eines KFZ nicht daran erinnern jemals 5-stellig bar bezahlt zu haben. Und zahlen kann ich ja auch weiter, es geht ja m.W. nach um die Registrierung des Käufers. Und da ich ja weiß, dass mein Geld aus seriöser Quelle kommt...


    Aber wehe die EU würde sich erdreisten ein generelles Tempolimit in der EU einzuführen! Dann würde ich mir eine Gelbweste anziehen und mich irgendwo festkleben!

    Da hört der Spaß einfach auf.;)

  • Referat Janders


    Die kontinuierliche und permanente Zurückdrängung des Bargeldes seitens der EU - (angefangen von Ein- und Beschränkungen (Beispiel: Legitimationspflicht beim Goldkauf) über Nachweis- bzw. Herkunftspflichten (Beispiel: Einzahlung auf das eigene Konto) bis hin zum generellen Verbot überhaupt noch mit Bargeld zahlen zu dürfen (Beispiel: 10.000 Euro Bargeldobergrenze, dabei jüngster Vorstoß des EU-Parlaments mit der Absenkung auf nur noch 7.000 Euro) kann einem nur dann gleichgültig sein, wenn


    - man den Unterschied zwischen Bar- und Giralgeld nicht kennt (und/oder gar nicht versteht)

    - einem die informationellen Selbstbestimmung des Bürgers (seine Daten betreffend) egal ist

    - einem selbst der vollständig "gläserner" Bürger keinerlei Bedenken bereitet

    - man Vorgänge zu Limits bei Bargeldauszahlungen (Beispiel: Greece) schon vergessen hat

    - man weitere Bail-Ins (Beispiel: Zypern Haircut) in der Eurozone für ausgeschlossen hält

    - man keine Bedenken wegen flächendeckender Negativzinsen in beliebiger Höhe hat

    - man ein grenzenloses Vertrauen in die Politik und die assoziierte Notenbank hat


    Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.


    In einem persönlichen Gespräch mußte ich einmal erleben, daß mein Gegenüber (immerhin Bereichsvorstand einer großen Bank) nicht mal wußte, daß für den Bürger nur Bargeld sozusagen ausfallsicheres Zentralbankgeld ist. Was soll man da noch sagen ?


    Übrigens: Politische Rahmenbedingungen können sich durchaus und schnell ändern (dazu reicht ein kurzer Blick in die Währungs- und Finanzgeschichte (da könnte man bei Deutschland anfangen und muß bei den Entwicklungen z. B. während der letzten Jahre in der Türkei längst nicht enden). Wie es sich dann wohl anfühlen wird, wenn es kein oder kaum noch Möglichkeiten der Bargeldhaltung und/oder Bargeldzahlung gibt - oder man auf einen digitalen Euro der Notenbank angewiesen ist ?


    Da mag sich jeder ein eigenes Urteil bilden. Nach meinem Verständnis sollte jedenfalls der Bürger zumindest die Wahl haben, welches Zahlungsmittel er bevorzugt.

  • Mir persönlich egal.

    Mir persönlich nicht.

    Ich kann mich abgesehen vom Kauf eines KFZ nicht daran erinnern jemals 5-stellig bar bezahlt zu haben.

    Für meinen Teil habe ich schon oft 5-stellig bar bezahlt. Zum einen, weil es schon rein technisch und juristisch gar nicht anders möglich war (Stichwort "Kfz-Brief" als Eigentumsnachweis; Beispiele: Autokauf, insbesondere im Bereich Young- und Oldtimer) aber auch in anderen Bereichen (Beispiel: Uhrenkauf von privat; insbesondere Vintage-Uhren).


    Zum anderen, weil ich (siehe Beitrag 96) - so wie praktisch alle mir bekannten Fachleute -zwischen den Geldsorten Bar- und Giralgeld aus guten Gründen strikt unterscheide.

    Und zahlen kann ich ja auch weiter, es geht ja m.W. nach um die Registrierung des Käufers.

    Da drängt sich bei mir der Verdacht auf, daß Du eventuell irrst bzw. komplett daneben liegst.


    Beim Goldkauf (um das konkrete Thema hier im Strang zu nehmen) dürfte Deine Annahme stimmen. Du darfst mit Bargeld zahlen, aber ab einer Grenze (die übrigens immer weiter abgesenkt wurde bis schließlich runter auf nur noch 2.000 Euro; siehe Beitrag 55) ist eine Legitimationspflicht (Identifizierung via Personalausweis) vorgeschrieben.


    Nach meinem Verständnis sieht das aber bei der EU-Bargeldobergrenze anders aus. Unabhängig von jeder Legitimation ist eine Bargeldzahlung ab einer gewissen Höhe grundsätzlich ausgeschlossen da verboten.


    Da sich offensichtlich Referat Janders - auch bei diesen Themen - besser auskennt, könnte er/sie dies vielleicht einmal erläutern und damit klarstellen, ob meine Einschätzung da zutreffend ist - oder die Deinige.

    Und da ich ja weiß, dass mein Geld aus seriöser Quelle kommt...

    So wie ich das auch weiß. Keine richtige Ahnung daher, was die drei von Dir gesetzten Punkte signalisieren oder gar insinuieren sollen ?


    Daß ein Generalverdacht gegenüber allen besteht, die sich für den Erhalt des Bargeldes einsetzen, das Geld stamme bei ihnen aus "unseriösen Quellen" vielleicht ... ?


    Zur Vermeidung jedes Mißverständnisses und nur der guten Ordnung halber: Steuererklärungen gebe ich seit dem Jahr 1975 ab, seit dieser Zeit gab es noch keine einzige Beanstandung seitens des Finanzamtes.

  • Mir persönlich nicht.

    Nun,

    es ist in einer Demokratie ja relativ einfach. Man muss 'nur' eine Mehrheit der Wähler für Seine Ideen begeistern.

    Wenn nicht, sollte man aber zumindest akzeptieren, dass dieser Punkt offenbar einer Mehrheit aus unterschiedlichsten Gründen egal ist.


    Ein Bargeldverbot bzw. eine Zahlung per Bargeld sehe ich absehbar nicht. Genau bei den von Dir genannten Käufen. Obwohl meine Partnerin Ihre Vespa tatsächlich vor 2 Jahren per Paypal bezahlt hat (bei Übergabe). Und als ich das Auto meiner Mutter vor 6 Wochen verkauft habe, hat der Käufer die Anzahlung ebenfalls per Paypal geleistet. 2/3 gab es dann bei Übergabe des Wagens in bar. :/ Geht also auch ohne Bargeld.

    Daß ein Generalverdacht gegenüber allen besteht, die sich für den Erhalt des Bargeldes einsetzen, das Geld stamme bei ihnen aus "unseriösen Quellen" vielleicht ... ?

    Ich sag es mal so. Wer sich den Schuh anzieht, dem passt er möglicherweise auch.;)

    Wie ich in meinem Beitrag #81 dargestellt habe, scheint es doch eine ganze Menge 'unbescholtene' Bürger zu geben, die es mit der Versteuerung Ihrer Einnahmen nicht ganz so eng sehen.

    Ich denke z.B. mal, dass sich unser Freund Klaus (Maler und Tapezierer) nicht nur bei uns am Wochenende gern mal etwas nebenbei verdient. Ich weiß das natürlich nicht, könnte mir aber die Frage stellen, wie er sich als Malergeselle seinen Lebensstil leisten kann und warum er Samstag eigentlich nie Privat Zeit hat.;)


    Um es nochmals klar zu schreiben: Ich habe nichts gegen eine Zahlung per Bargeld. Ich habe grundsätzlich auch nix dagegen, wenn diese Zahlung an das Finanzamt gemeldet wird. Nur, wenn es gemeldet wird, muss es auch kontrolliert werden.

    Zur Vermeidung jedes Mißverständnisses und nur der guten Ordnung halber: Steuererklärungen gebe ich seit dem Jahr 1975 ab, seit dieser Zeit gab es noch keine einzige Beanstandung seitens des Finanzamtes.

    Ich denke, dass die Herr Hoeness, Schuhbeck, Zumwinkel oder eine Frau Schwarzer auch jedes Jahr eine Steuererklärung abgegeben haben. ;)

  • Auf abweichende Meinungen mit Herabsetzung zu reagieren erscheint mir wenig souverän und noch weniger überraschend.


    Habe fertig.

    Bei allem gebotenen Respekt, das finde ich etwas befremdlich. Hatte in meinem Beitrag 96 lediglich meine Meinung (was auch sonst ?!) dargestellt und warum (mit guten Gründen und konkreten Beispielen übrigens) es signifikante Unterschiede zwischen Bargeld- und Giralgeld und damit auch zwischen Zahlungen in bar und via Giralgeld gibt.


    Wenig überraschend (um Deine Formulierung aufzugreifen) fand ich es wiederum, daß Du von der Sache her auf keinen der dort genannten Punkte (in dem Beitrag 96) inhaltlich eingegangen bist. Wie auch immer.


    Da Du Dich bei diesen Themen wohl besser auskennst, kannst Du vielleicht (trotz Deiner Anlehnung an die Welt des Fußballs - Trappatoni ? "Ich habe fertig") noch abschließend kurz die Frage beantworten und damit klären, ob bei dem Thema "Bargeldobergrenze der EU" monstermania richtig liegt (Tenor: Man darf weiter mit Bargeld zahlen, muß sich dann aber ab einer gewissen Grenze (Beispiel Gold, Grenze 2.000 Euro) ausweisen iSd Legitimationspflicht) oder meine Wenigkeit (Tenor: Die Bargeldzahlung ist aber der Grenze von 10.000 Euro generell ausgeschlossen sprich verboten (das EU-Parlament will diese Grenze bereits weiter auf 7.000 Euro absenken) - völlig unabhängig von jeder Legitimationsprüfung bleibt die Bargeldzahlung also damit ausgeschlossen bzw. verboten).


    In diesem Sinne ...