@Saidi: Frage zur Anlage für 10 Jahre

  • Hi Saidi,


    wie lege ich in diesen Zeiten am Besten 15.000,- € aber nur für 10 Jahre (nicht für 15 Jahre) an. 2033 brauche ich diese dann zur Finalen Ablösung eines Immobilienkredits.


    Danke!


    Cjay :)

  • Ev macht es Sinn die 15k nicht komplett auf einmal zu veranlagen, sondern in 3-5 Tranchen in einen MSCI World ETF zu stecken. So kann man ev auch noch einmal Kurssenkungen als guten Einstiegszeitpunkt mitnehmen.

  • Ev macht es Sinn die 15k nicht komplett auf einmal zu veranlagen, sondern in 3-5 Tranchen in einen MSCI World ETF zu stecken. So kann man ev auch noch einmal Kurssenkungen als guten Einstiegszeitpunkt mitnehmen.

    Aha,

    habe ich von Ende 2019 bis Ende 2021 so gemacht und einige tausend Euro Rendite liegen lassen. ;)

    Es wäre im nachhinein besser gewesen, wenn ich 2019 mein ganzes verfügbares Kapital einmalig investiert hätte. Die andere Frage wäre dann gewesen, ob ich im März 2020 im Corona-Crash auch so entspannt geblieben wäre.:/

    Was das Beste gewesen wäre weiß man leider immer erst in der Zukunft!


    Cjay

    Es ist bei einer Anlage in Aktien (ETF) immer schlecht, wenn man die Summe X fest zum Datum Y braucht. Der Vorschlag von BS.C macht auf jedem Fall Sinn.

  • Saidi hat dazu ein Video gemacht, vielleicht mal in einer ruhigen Minute rein schauen

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  • Hast Du die Möglichkeit der Sondertilgung?


    Ich vermute, Du möchtest die 15.000€ investieren, um eine gewisse Rendite zu erzielen. Mit dem Kredit im Hintergrund ist das ja eine Art Kredithebel, nur mit der verschärften Bedingung, dass Du das Geld zu einem bestimmten Datum vollständig brauchst.


    Egal, ob das 5,10 oder 15 Jahre sind wäre die Frage, wie fix genau der Betrag am Ende verfügbar sein MUSS.

    Angenommen, Du bräuchtest den vollen Betrag, wärst genau an dem Tag 10% im Minus, müsstest Du den Verlust realisieren und wärst deutlich schlechter weggekommen, als wenn Du das Geld (z.B. mit dem "Klarna-Risiko") mit knapp 2% Festgeldzinsen angelegt hättest.

    Wenn Du nur 30% der Summe im Aktienmarkt investierst, ist der mögliche Rendite-Vorsprung im Vergleich zum Festgeld ja noch geringer.


    Wenn Du den Betrag wirklich brauchst, würde ich die Finger von Anlageformen mit Verlustrisiko lassen.

    Wenn ein gewisser Spielraum vorhanden ist, kann man es sich überlegen und dann – je nach Risikoneigung – nicht erst nach 10 Jahren verkaufen, sondern bei hohen Kursen schon ein paar Jahre früher.

  • Vielen Dank für alle Antworten!


    Sondertilgungen etc. sind schon bis zum Ende durchkalkuliert. Und ja, ich brauche diesen Betrag dann im Jahr 2033. Ich habe den vollen Betrag zum Glück schon und frage mich nun, wie ich das Geld wenigstens ein bisschen arbeiten lassen kann bis dahin. Ist zwar jetzt sehr riskant und sehr laienhaft von mir formuliert, aber man könnte ja das gedankliche Konstrukt aufbauen, dass es innerhalb der nächsten 10 Jahre hoffentlich zum Kriegsende kommt, was auch die MSCI World-Kurse vermutlich wieder steigen lassen würde... Oder man wartet geduldig auf ein weiteres Ansteigen der Festgeldzinsen?

  • Hallo.


    Tagesgeld wäre die einfachste Variante. Solange der Zins nicht negativ ist, wäre die Hauptaufgabe "Geld aufbewahren bis es eingesetzt werden soll" erfüllt. Kaufkraftverlust spielt keine Rolle, da der Kreditbetrag feststeht. Man müsste sich damit abfinden, dass man ggf. Renditechancen verpasst, hat aber die Sicherheit, den Kredit später tatsächlich vom Hacken zu haben.


    Falls man sich aber sicher ist, bis zum Zeitpunkt X monatlich Y Euro zur Seite packen zu können, so könnte man die Summe der Ys jetzt renditeträchtig investieren und spart bis zum Zeitpunkt X den notwendigen Betrag zusammen.


    Bei den beiden Varianten wäre ich aber bei Nummer 1. ;)

  • Ich würde den Betrag vermutlich Stück für Stück in eine Festgeldleiter (wegen der aktuell steigenden Zinsen aber maximal 2 Jahre) und die monatlichen Sparbeträge als Sparplan in den Aktienmarkt investieren.

    Ich neige aber auch sehr zum konservativen denken. ;)

  • Von welchen Zinssätzen für den Kredit und welcher Restschuld reden wir hier? Wenn du es verschmerzen kannst deine Anschlussfinanzierung ohne die 15 000€ zu machen, kann man natürlich auch auf Risiko gehen und das in den ETF stecken.

    Ansonsten dürfte für den einen oder anderen Kredit aus 2020/21 auch demnächst Festgeld einen Guthabenzins über dem Kreditzins bringen. Die Zinssätze von deutlich unter 1% sind durchaus zu schlagen

  • ... als wenn Du das Geld (z.B. mit dem "Klarna-Risiko") mit knapp 2% Festgeldzinsen angelegt hättest.

    Hmm,

    ich weiß nicht, ob ich Dieser Klarna-Bude auch nur 1€ anvertrauen würde...

    Schon gut für die Unternehmen, dass die Menschen immer so schnell vergessen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als in der Finanzkrise tausende von 'Zinsjägern' Ihr Geld bei einer isländischen Bank angelegt hatten und dann monatelang auf eine Rückzahlung Ihrer Sparguthaben warten mußten. Und dass dann letztlich für den gegenwert eines Essens beim Italiener pro Jahr... ||

  • monstermania ich bin da ehrlich gesagt auch etwas skeptisch gewesen, was Klarna anbelangt. Allerdings haben bei uns in der Familie mehrere Geld auf Klarna-Festgeld-Konten geparkt. Finanztip stuft die Angebote als relativ sicher ein. Das Geld müsste innerhalb von 7 Werktagen auch im Falle ein Pleite wieder auf dem Konto sein. Allerdings hat meine Tante letzte Woche innerhalb von 14 Tagen Festgeld widerrufen und dann war die Fachabteilung wohl total unterbesetzt und es hat 2 Wochen gedauert, bis das Geld zurück auf dem Konto war, zwei Wochen in denen meine Tante nicht über das Geld verfügen konnte.

    Ich habe dann mal ein bisschen recherchiert und anscheinend entlässt Klarna massenhaft Mitarbeiter*innen, da der Börsenwert um 80 % zurückgegangen ist. Das finde ich schon krass, aber so lange Finanztip Klarna noch unter seinen Empfehlungen hat, bin ich beruhigt genug.

  • driverinb

    Das kann jeder halten wie er mag.

    Ich verweise nicht ohne Grund auf die negativen Erfahrungen die seinerzeit viele Deutsche mit der 'sicheren' Geldanlage bei der isländischen Kaupthing Bank machen durften.

    Fakt ist, dass es Klarna in all den Jahren seiner Existenz noch nicht gelungen ist einen Gewinn zu erwirtschaften.

    Bei Klarna bekomme ich bei 12 Monaten Geldanlage 1,3% Zinsen

    Bei z.B. der Renault-Bank (deutsche Einlagensicherung) bekomme ich bei 12 Monaten 0,8% Zinsen


    Bei der Anlage von 10.000€ macht das eine Differenz von 50€ in einem Jahr. Selbst wenn ich 100.000€ anlege sprechen wir hier von 500€ im Jahr. Das wäre es mir schlichtweg nicht Wert.


    BTW: Klarna ist kein börsenorientiertes Unternehmen! Sie wollen an die Börse sind es aber noch nicht. Das ganze Kapital kommt von VC-Gebern, die natürlich irgendwann 'auscashen' wollen.

  • monstermania ja, stimmt sie sind noch nicht an der Börse. Trotzdem finde ich es krass, wenn sich in so kurzer Zeit die Einschätzung um 80 % verringert.


    Also 50 Euro, da kann man schon nen schönen Abend mit haben.


    Weißt du, ob Island damals auch eine Finanztip-Empfehlung war? Bzw. wie das Rating von island damals war?


    Ich glaube ja, dass die gesamte Finanzindustrie ziemlich am Ende wäre, wenn die ersten Banken bzw. Einlagensicherungen nicht mehr greifen würden, dann würden alle Leute ihr Geld nur noch unter dem Kopfkissen aufbewahren. Das ist meine Hoffnung.


    Ich bin da wie gesagt auch zwiegespalten, aber weil ich den Traum einer bezahlbaren Immobilie auch noch nicht aufgegeben habe und 50 Euro für mich noch viel Geld sind, spare ich auch noch auf Festgeldkonten außerhalb Deutschlands, aber eben nur Finanztip-Empfehlungen.

  • Es sollte hoffentlich jedem klar sein, dass das aktuelle System der Einlagensicherung keine 100%-Absicherung ist. Schweden (Sitz von Klarna) ist auch nicht Island.

    Zum Thema Kaupthing-Bank und den damaligen Diskussionen bez. Einlagensicherung verweise ich mal auf Wikipedia: Kaupthing Bank – Wikipedia

    Ich glaube ja, dass die gesamte Finanzindustrie ziemlich am Ende wäre, wenn die ersten Banken bzw. Einlagensicherungen nicht mehr greifen würden, dann würden alle Leute ihr Geld nur noch unter dem Kopfkissen aufbewahren. Das ist meine Hoffnung.

    Wenn ab morgen alle Bürger Ihre Sparguthaben abheben würden, wäre ganz schnell der Punkt erreicht, bei dem schlichtweg kein Bargeld mehr da wäre. Es wäre also schlichtweg gar nicht möglich, dass alle Leute Ihr Bargeld unterm Kopfkissen aufbewaren können. Ganz einfach weil es gar nicht genug Bargeld im Umlauf gibt!;)

    Ganz davon ab, dass dann das Geld wohl gar keinen Wert mehr haben dürfte.


    Ja, 50€ oder auch 500€ ist auch Geld. Ich für meinen Teil habe auch eine gewisse Summe an Cash. Der größere Teil meines Geldes steckt jedoch in Geldanlagen (u.a. Aktien ETF). Die sind bereits Risikobehaftet, bieten aber auch langfristig entsprechende Renditechancen.

    Mein Cashanteil möchte ich daher so sicher wie nur irgend möglich anlegen. Und da betrachte ich die 50 oder 500€ p.a. dann eher als 'Versicherungsprämie'. Mein Cashanteil muss keine Rendite erwirtschaften.


    Und nu bin ich raus, weil wir schon wieder ganz schön vom ursprünglichen Thema abgewichen sind.

  • Also 50 Euro, da kann man schon nen schönen Abend mit haben.


    Ich bin da wie gesagt auch zwiegespalten, aber weil ich den Traum einer bezahlbaren Immobilie auch noch nicht aufgegeben habe und 50 Euro für mich noch viel Geld sind, spare ich auch noch auf Festgeldkonten außerhalb Deutschlands, aber eben nur Finanztip-Empfehlungen.

    Wobei Du da die falschen Sachen vergleichst...die Frage die Monstermania aufwirft ist ja nicht 50 EUR Zins oder kein Zins.

    Du gehst für diese 50 EUR mehr das Risiko ein im Zweifel Dein eingesetztes Kapital (z.B. 10.000 EUR) nicht mehr oder nur sehr aufwendig wiederzubekommen. Also 10.000 EUR oder 0 EUR. (mal unabhängig von der Tatsache, dass eventuell ein Sicherungssystem greift).


    Die Frage ist also, ist es mir die 0,5% wert im Zweifel 10.000 EUR abzuschreiben? Sollte die Antwort ja lauten, müsste die logische Konsequenz allerdings eine gänzlich andere sein.

  • monstermania ich verstehe deinen Punkt. Aber wie du auch gesagt hast, wenn es wirklich schlimm kommt, also dass ein Staat wie Schweden die Einlagensicherung nicht mehr zahlen kann, dann wird das vermutlich solche Ketteneffekte haben, dass dann das ganze Wirtschaftssystem ins Wanken gerät. Wenn ich mir da z. B. gerade Italien anschaue, auch wenn ich da direkt kein Geld drinnen haben, indirekt wären ja dann die meisten trotzdem betroffen.


    RNowotny danke für deinen Hinweis. Deine Schlussfolgerung ist aber auch unvollständig. Wenn ich davon ausgehe, dass das Risiko vertretbar ist, dann geht es in der Tat darum, ob für mich auch 50 oder 500 Euro ein Anreiz sind.


    In jedem Fall vielen Dank für eure Einschätzungen. Das finde ich immer schön im Forum :)

  • Wenn ich davon ausgehe, dass das Risiko vertretbar ist, dann geht es in der Tat darum, ob für mich auch 50 oder 500 Euro ein Anreiz sind.

    Ich halte es dabei ganz pragmatisch einfach... Wenn jemand kein ausreichendes Eigenkapital hat, sich mit einem wackeligen Geschäftsmodell versucht und keine Gewinne erwirtschaftet, der hat gelitten... sprich... dem leihe ich mein Geld nicht... nienicht... niemals nicht.

    Für ein paar lausige Promille (an Zinsen) riskiere ich doch nicht meinen sog. sicheren Anteil am Gesamtvermögen. Punkt.

  • driverinb

    Ich glaube, wir schreiben etwas aneinander vorbei. Jede Bank kann in eine finanzielle Schieflage geraten. Und gerade durch die Verflechtung der internationalen Finanzmärkte kann die Schieflage eines 'Dominosteins' das ganze System ins Wanken bringen, wie wir in der Finanzkrise lernen durften. um es klar zu sagen: Klarna ist dazu m.E. viel zu unbedeutend um auch nur ein Zucken zu verursachen.;)

    Viele Banken erwirtschaften trotz der aktuellen Zinssituation seit Jahren oder gar Jahrzehnten Gewinne.


    Bei Klarna stört mich eben genau dieser Fakt. Klarna hat als Fintech-Unternehmen noch nie Gewinne erwirtschaftet. Es wird seit Jahren nur Geld 'verbrannt'. Das hat in der Vergangenheit gut funktioniert, weil VC-Geber glauben, dass das Geschäftsmodell von Klarna irgendwann doch funktioniert und das Unternehmen gewinnbringend an die Börse gebracht werden kann. Nur, wie man an der stark schwindenden Bewertung (von 80 Mrd. auf jetzt 6,5 Mrd.) sieht, steht es mehr denn je in den Sternen, ob Klarna es schafft jemals Gewinne zu erwirtschaften. Wenn kein Geld mehr von irgendwelchen VC-Gebern kommt, könnte es ganz schnell eng für Klarna werden.

    Warum sollte ich einem Unternehmen mein Geld 'leihen', wenn es dieses Unternehmen in den letzten Jahren nicht geschafft hat Gewinne zu erwirtschaften?

    Warum zahlt Klarna so 'hohe' Zinsen, wenn Sie mit Ihrem Geschäftsmodell doch gar keine Gewinne erwirtschaften? Woher kommt das Geld für 'Deine' Zinsen? :/

    Bestimmt wird Schweden dann auch freudig Seiner 'Pflicht' nachkommen und deutsche Anleger entschädigen, wenn Klarna in die Insolvenz rutschen sollte.

    Das sind mir persönlich für meinen Sicherheitsbaustein (Cash) einfach zu viele Wetten.