ausbleibender Kursgewinn aufgrund der ETF Neugewichtung durch MSCI

  • Hallo zusammen,


    mich würde eure Meinung zu der Möglichkeit interessieren, dass mögliche Kursgewinne in einer Erholung des Aktienmarkts für einen ETF ausbleiben, weil der ETF durch MSCI eine Neugewichtung der einzelnen Werte erfahren hat.


    Also: Stark gefallene einzelne Aktien eines Index (z.B. MSCI World etf) müssen durch den Index Ersteller MSCI nach einer längeren Zeit (z.B. 1,5 Jahre) neu gewichtet werden (z.B. nach Marktkapitalisierung). Somit würde der ETF doch sein Potential verlieren, die vorherige Schwächephase des Aktienmarktes wieder auszugleichen?

    Mittlerweile wären neue Aktien in dem ETF stärker gewichtet, welche zwar die vorherige Kriese gut überstanden haben, denen jedoch in der Aufschwungphase das "Wachstums-"Potential fehlt.


    Seht ihr diese Gefahr?


    LG

    Amigo

  • Hallo amigo333 und Herzlich-Willkommen im FT-Forum,

    nein, eine solche Gefahr sehe ich nicht, da der ETF quasi laufend 'gewichtet' wird. Das sieht man auch daran, dass sich ein Kursverlust eines Dickschiffs im Index (z.B. Apple, Amazon) quasi auch unmittelbar in den jeweiligen Kurs der ETF zeigt.

    2 mal im Jahr werden durch MSCI die Mitglieder des Index bestimmt (gemäß Marktkapitalisierung). D.H. es fallen Firmen aus dem Index bzw. werden neu in den Index aufgenommen. Diese Zu- und Abgänge bewegen den Index aber kaum, da sich diese Firmen eher am unteren Ender der Marktkapitalisierung befinden

    Es ist mit kein Fall bekannt, wo ein Unternehmen direkt nach dem Börsenstart sofort unter die Top 10 des Index gekommen wäre.:/

  • Hallo amigo333 , willkommen im FInanztip-Forum.

    Seht ihr diese Gefahr?

    Die Gefahr ist mMn etwas konstruiert.


    Richtig ist zunächst einmal der beschriebene Effekt. Die Indizes sind trendfolgend konstruiert. Die bedeutet, dass sie gut performende Aktien nach und nach weiter aufbauen bzw. schlechte laufende Aktien abbauen. Dies geschieht vierteljährlich. Es könnte also passieren, dass ein Wert mit Verlusten über die Zeit immer weniger gewichtet wird und dann ganz herausfällt. Allerdings waren das im letzten Review bezogen auf den ACWI rund 3%, weswegen ich das eher als ein theoretisches Problem sehe.


    Quelle; https://app2.msci.com/eqb/pres…hive/MSCI_May22_QIRPR.pdf

  • Das „Problem“ basiert auf der Annahme, dass es langfristig sinnvoll wäre in stark gefallene Aktien zu investieren, da sich diese durchschnittlich besser als der Markt entwickeln. Davon habe ich noch nicht gehört.

  • Unter dem Stichwort "Turnaround-Kandidaten" sind Youtube und die diversen Börsenzeitschriften voll davon

    Das stimmt. Da werden dann ein paar positive Beispiele genannt (Hätte, hätte, Fahrradkette).


    Aber kennst Du auch seriöse Untersuchungen, dass der Kauf von gefallenen Engeln langfristig eine gute Strategie ist?

  • Ich danke euch allen, für eure Rückmeldung.

    Das „Problem“ basiert auf der Annahme, dass es langfristig sinnvoll wäre in stark gefallene Aktien zu investieren, da sich diese durchschnittlich besser als der Markt entwickeln.

    Das wäre wohl das Hauptgegenargument zu meinem Szenario.


    Statistisch gleichen sich zudem wohl zeitlich (quartalsweise) "gute" Neugewichtungen gegen "schlechte" Neugewichtungen durch den Index Anbieter aus.


    LG