Kann jemand mir erklären was Open End Turbos sind als ob ich 5 Jahre alt wäre?

  • Faktorzertifikate bilden die Wertentwicklung des Basiswertes mit einem festen Faktor ab. Also ein Faktorzertifikat auf den DAX mit Faktor 3 steigt/fällt um 3% wenn der Dax um 1 % steigt / fällt.


    Bei den Turbos ist es so, dass sie ausgehend von einem Startwert um den Wert (nicht den Faktor) steigen wie der Basiswert.

    Also Turbo auf DAX mit Basiskurs 12.000, aktueller Kurs des DAX 13.200, Wert des Turbos 13.200 - 12.000 = 1.200. Üblicherweise mit Verhältnis 1:100 abgebildet, Preis dann 1,20 €. Wird der Basiskurs erreicht verfällt das Produkt wertlos/ mit geringem Restwert.


    Bei einem Knockout kommt ein weiterer Wert mit hinzu oberhalb des Basiskurs, die Knock-Out-Schwelle. Wenn diese erreicht wird verfällt das Produkt. Sofern diese Schwelle oberhalb des Basiskurses liegt wird ein Restwert ausgezahlt.


    Warrants ist ein generischer Begriff für derartige Produkte.


    Als Anbieter dieser Produkte bieten Infomaterialien an. Am besten sind mMn die Handbücher der HSBC, https://www.hsbc-zertifikate.de/home/ebooks.html

  • Vielen Dank für die Infos.

  • Das ist ein Put, d.h. er läuft in negativer Richtung und Du profitierst von fallenden Kursen = Absicherung.

    Basispreis 13795, aktuell ca 13.210 , Bezugsverhältnis 1:100

    rechnerischer Wert (13795-13210)/100=5,85 €


    Wenn der DAX heute oder später über die 13.500 steigt verfällt der Schein. Der Hebel von 22 ist sehr hoch, d.h. der Schein schwankt sehr stark und das Risiko des Knock Out ist hoch. Üblicherweise sagt man, dass ein Hebel 2-3 zum Einstieg geeignet ist. Ich habe aktuell drei zur Absicherung mit Hebel 2-3,3.


    Quelle https://sg-zertifikate.de/product-details/SN3D3Y

  • Wenn der Optionsschein “wertlos” verfällt (weil die Knock out Schwelle durchbrochen wurde) gibt es häufig einen “Knockout Beitrag” von €0,001


    Warum gibt es dieser “Knockout Beitrag”?

  • Hallo Kater.Ka ,


    danke für deine Erläuterungen zu den verschiedenen Scheinen.


    Soweit ich das verstanden habe, gibt es welche, die ein Fälligkeitsdatum haben, z.B. heute. Wenn man z.B. gestern oder vorgestern eins kauft, das für den DAX Barrieren von 10.000 und 20.000 Punkten hat (und der aktuelle Stand bei 15.000 liegt), ist das doch eine relativ sichere Sache, wenn ein bisschen schaut, was auf der Welt läuft und nicht gerade dann kauft, wenn man annehmen muss, dass China in Taiwan einmarschiert o.ä.. Oder übersehe ich hier etwas?

  • Einfache Derivate wie Call und Put sind keine neuen Erfindungen, sondern werden zur Absicherung oder Spekulation schon lange von professionellen Händlern gehandelt.


    Komplexe Derivate können oft in einfache Derivate zerlegt werden. Genau das machen die Emittenten von Zertifikaten, wie SocGen. Sie produzieren für Laien Derivate, die kein professioneller Händler je kaufen würde. Je komplexer das Produkt, desto schöner kann es aussehen, aber desto höher ist die Strukturierungsmarge, die eingerechnet wird.


    Wenn Du ein Produkt siehst, dass eine relativ sichere Sache ist, dann gibt es folgende Möglichkeiten:

    - Der Emittent hat sich verrechnet

    - Du kannst damit auch nichts verdienen

    - Du schätzt den Markt falsch ein

    - Du übersiehst etwas.


    Nur der erste Fall ist gut für Dich. Der ist aber eher selten.


    Ich würde Dir auf jedem Fall empfehlen, Dich auch mit der Bewertung von Derivaten (z.B. Black Scholes) zu beschäftigen

  • Oder übersehe ich hier etwas?

    Ja. Die Preise sind dann entsprechend anders, d.h. Du bekommst dann zwar auch je nach Produkt die Differenz, allerdings ist der Preis dann so hoch, dass es unattraktiv ist.


    Um es an einem Beispiel klar zu machen, Verfall war ja gerade, daher gibt es das von Dir beschriebene Produkt nicht.

    Ein Discount Call auf den DAX DE000PD2D7M1 zahlt 10€ wenn der DAX am 16.09.22 über 10.000 steht, aktuell steht er bei 12.8xx. Da das relativ unwahrscheinlich ist kostet der aber aktuell schon 10€. Du könntest also ein sehr "sicheres" Produkt kaufen, aufgrund des geringen Risikos gibt es aber keine Rendite.

  • Kommentar von McProfit aus Stuttgart:

    Merke Dir den wichtigsten Grundsatz beim spekulieren:

    "Ob LONG oder SHORT - das Geld ist FORT !!"

    Bis heute gibt es keinen Nachweis, dass ein Spekulant oder Trader mit Put und Calls, mit Optionen, Optionsscheinen, Kontrakten, mit Shortselling, mit Stillhalter oder mit Daytrading auf DAUER Gewinne erzielt.


    Wenn jemand von seinen Gewinnen erzählt, dann ist das wie im Spielcasino.

    Entweder lügt er Dich oder sich selbst an, oder er hat einfach die Verlusttage verdrängt und vergessen und erinnert sich vor allem an die Momente wo er mal richtig lag.


    Bis heute gibt es keinen einzigen Vermögensverwalter oder Investmentfonds der das Kapital in Optionen bzw Tradings investiert.

    Ein Fond kann sein Ergebnis nicht beschönigen, das wird amtlich überwacht.

    Wer aber auf Dauer nur Verlust macht, dem fehlen irgendwann die Kunden und er hat vor allem Ärger mit Schadenersatz.


    Ein kleines Beispiel hier aus dem Schwabenland.

    Der bekannte Mr. Dax, Dirk Müller hat einen Fonds gegründet.

    Er ist jedoch kein Tader oder Zocker.

    Er hat nur angekündigt AUCH mit Optionen und Calls und Puts seinen Fonds gegen Verluste abzusichern und nur die Gewinne laufen zu lassen.

    Das Ergebnis ist bekannt.

    Bis heute ist der Dirk Müller Fonds am Ende der Rangliste von tausenden hierzulande gehandelten Fonds weil er selbst in diesem tollen Börsenjahr 2022 vor allem aus Sicht der Trader keinen Gewinn hinbekommen hat. Und das obwohl er mit PUTS auf fallende Kurse gesetzt hat.


    Fazit: Wer bissle Nervenkitzel will und den Weg ins Casino scheut, kann gerne TRADEN.

    Aber bitte nicht in der Annahme, er kann auf DAUER damit eine Rendite erzielen.


    Wie sagte mal der Herausgeber des Stuttgarter Aktienbriefs Brandmaier mal bei einem Vortag:

    "Hätscht kein Hätsch-Fonds, hätscht Dein Geld no"

    übersetzt aus dem Schwäbischen

    Hättest keinen Hedgefonds dann hättest Dein Geld noch...


    Oder der Referent vom größten deutschen Tradingclub24 aus Hamburg sagte dieses Jahr auf der Finanzmesse in Suttgart.
    "Die langweiligste Strategie ist an der Börse die Erfolgreichste"


    Schönes Wochenende wünscht McProfit.

  • Bis heute gibt es keinen Nachweis, dass ein Spekulant oder Trader mit Put und Calls, mit Optionen, Optionsscheinen, Kontrakten, mit Shortselling, mit Stillhalter oder mit Daytrading auf DAUER Gewinne erzielt.

    Das erinnert mich daran, dass Dein favorisierter Stuttgarter Aktienclub am Anfang ja auch ein "Gemeinschaftsdepot Optionsscheine" hatte. Nach über 50% wurde es aufgegeben. Auch die hatten ihre Lernkurve, wie wir alle.

  • Hallo lieber Börsenfreund Hornie

    jetzt bin ich wohl nicht mehr der einzige Schreiber hier, der schon seit den 80er Jahren an der Börse war. Ich dachter immer, ich wäre mit meinen Ü75 der einzige Exot.

    Du hast es genau richtig erkannt:

    In den 80er Jahren bin ich wie so viele andere, erstmals an der Börse gelandet.

    Mangels besserem Wissen, fehlenden Infos, es gab ja kein Internet und kaum eine Zeitung mit Böärsenteil, hat man eben alle Strategien probiert.

    Damal musste man ja ein Konto bei einem US Broker eröffnen um überhaupt mit US Aktien handeln zu können.

    Gerade die Broker wie Merry Lynch, Bache Sec, Thomson usw. haben dann hierzulande Optionen und Scheine und Put und Calls erstmal bekannt gemacht.

    Zum Glück habe ich - aber auch der damalige Stuttgarter Aktienclub - aus den Fehlern gelernt.

    Ich habe damals, wie man so schön sagt, keinen Fehler ausgelassen, und daher ist mir und auch dem Aktienclub sogar später die Neue-Markt-Krise erspart geblieben.

    Wenn ich Deine Beiträge hier aber richtig interpretiere, dann gehörst Du ja auch längst zu den langfristigen Anlegern und benutzt das Forum vermutlich auch eher zur Unterhaltung.

    Weiterhin viel Erfolg von McProfit.