Volleinspeisung vs Eigennutzung

  • Hallo.

    Seit 3 Monaten bin ich unschlüssig eine PV-Anlage zu beauftragen oder nicht.


    Lösung 1: 8,4 kWhp + 7,7 kWh Speicher Kosten 28.000€

    Lösung 2: 8,4 kWhp ohne Speicher Kosten ca 17.000€

    Lösung 3: Keine Investition


    Eckdaten:

    Jahresverbrauch ca. 4100kwh

    Keine Stromfresser wie Wärmepumpe oder Pool

    EAuto ggf nächstes Jahr (Dann hätte ich einen zusätzlichen Bedarf von ca 1200 kWh)


    Alle Rechner im WWW zeigen deutlich, dass bei den aktuellen Parametern Lösung 1 unwirtschaftlich ist.

    Nun zu meiner Frage: Da es ab 2023 13,4 ct für Volleinspeisung gibt, warum nicht eine PV-Anlage zur Volleinspeisung ohne hohe Kosten für einen Speicher. Wenn ich korrekt informiert bin, kann man jährlich in die Eigennutzung wechseln. Sicher ist die Eigennutzung wirtschaftlicher, aber so hätte ich eine Anlage, würde laut unabhängiger Berechnung ungefähr soviel pro Jahr für den gekauften Strom bezahlen, wie ich einnehmen würde und hätte die Anlage nach 15 Jahren amortisiert.

    Ich bin momentan hin und hergerissen zwischen dem allgemeinen Solarhype und der Sorge etwas zu verpassen und auf der anderen Seite dem Gefühl aktuell viel zu viel zu bezahlen, was sich unter dem Strich nicht rentiert.

    Vielleicht hat jemand ähnliche Gedanken/Ideen und Entscheidungshilfen gefunden.

    Vielen Dank für Rückmeldungen.

  • Hallo Wheasel, willkommen im Finanztip-Forum.


    Die Frage hängt mMn sehr stark von den unterstellten Strompreisen ab. Aktuell liegen die Angebote ab ca. 40 Cent pro kWh. Wenn man vereinfachend 8.600 kWh Einspeisung unterstellt ist da eine Lücke bei der Volleinspeisung.


    Habe die Anlage mit 4.100 kWh Verbrauch durch PV*SOL geschickt. Da wird ca. 40% Eigenverbrauch ausgewiesen,

    Ersparnis Eigenverbrauch 1.620 * 0,4 = 648 € p.a.

    Einspeisung ca. 6 Cent 7.043*0,06 = 422 € p.a.


    Volleinspeisung 8.663*0,134 = 943 €

  • Danke für die schnelle Rückmeldung.

    Genau so habe ich das auch errechnet. Allerdings klafft bei der Investition zwischen Volleinspeisung und Lösung 1 eben auch eine gewaltige Lücke. Daher meine Unsicherheit wie Eingangs beschrieben. War Ihre Berechnung mit Speicher?

  • Nein, ohne Speicher.


    Ich habe eine 5,3 kWp-Anlage, die dieses Jahr bis jetzt 3.000 kWh produziert hat und davon knapp die Hälfte (1.300 kWh) in den Eigenverbrauch ging, allerdings bei rund 5.000 kWh Jahresbedarf und seit März Wärmepumpe, in die rund 600 kWh (Bezug und EIgenverbrauch) geflossen sind. Insofern würde ich die rund 1.600 kWh Eigenverbrauch im Ganzjahr realistisch sehen.


    Mein Erfahrungsbericht hier Erfahrungsbericht zweiter Teil - die Vierfach-Balkon-Solaranlage

  • Lösung 1: 8,4 kWhp + 7,7 kWh Speicher Kosten 28.000€

    Lösung 2: 8,4 kWhp ohne Speicher Kosten ca 17.000€

    Oh, das klingt aber beides sehr teuer. Da würde ich erst einmal andere Angebote einholen.


    Wie immer man es rechnet, wird sich ein Speicher kaum amortisieren. Die Preise von Speichern sind aber eigentlich am Sinken, so dass sich da vielleicht zukünftig was bessert. Angesicht der derzeitigen Gesamtlage ist das aber natürlich ungewiss. Verknappung könnte auch zur weiteren Verteuerung führen.


    Speicher bieten eventuell Zusatznutzen wie unterbrechungsfreie Stromversorgung oder Inselbetrieb. Wenn einen das interessiert, dann ist es ggf. den Aufpreis wert.


    Da es ab 2023 13,4 ct für Volleinspeisung gibt,

    Ist das schon beschlossen?


    Für diese Einspeisevergütung lohnt sich doch keine Anlage. Das amortisiert sich quasi nie, schon gar nicht, wenn man bedenkt, wie man das Geld sonst investieren könnte.


    Mehr als einen Tausender pro Jahr Einspeisevergütung wirst du nicht erzielen, wahrscheinlich auch noch Steuern drauf zahlen. Da erreicht die Anlage ihr Lebensende, bevor es sich rentiert.


    Falls der Strompreis weiterhin stark steigt, lohnt sich allenfalls ein hoher Eigenverbrauch. E-Auto und Wärmepumpe kämen da in betracht.

  • Ich habe jetzt nochmal meine Eckdaten auf der Test Seite rechnen lassen. Im Endeffekt amortisiert sich genau wie von euch geschrieben am ehesten eine Anlage ohne Speicher im Eigenverbrauch oder der 5,1 kWh Speicher in Kombination mit einem eAuto und einem angenommenen Marktpreis von 40ct/kWh. Allerdings wohl erst nach 17 Jahren. Durch berufliche Verpflechtungen kommen für mich tendenziell leider keine Konkurrenzangebote in Frage. Aber das ist ein persönliches Dilemma.

    Ich tendiere aktuell sehr dazu, einfach abzuwarten.

  • Durch berufliche Verpflechtungen kommen für mich tendenziell leider keine Konkurrenzangebote in Frage

    Du bist in der Branche und bekommst so einen schlechten Preis?


    Tendenziell lohnt der Speicher nur subventioniert. Und hoher Eigenverbrauchmit Wärmepumpe und Auto ist zwar gut für die Amortisation der PV, bedeutet tendenziell aber auch dass du im Winterhalbjahr den Speicher fast nie voll bekommst. Ein Auto aus dem Speicher laden kannst du grundsätzlich eher vergessen, die Hausakkus sind viel zu klein dafür