Betriebsrenteauszahlung

  • Zum Vergleich:

    Die DRV würde grob 300 Euro monatlicher Rente (vor Steuern) aus den 67.000 Euro machen.

    Da sollten wir denn aber noch dazu sagen, dass die Leistung dynamisch ist und dabei ganz grob gesagt der Inflation folgt.


    Gerade wenn man von zukünftig eher hoher Inflation und einem eher langen Leben ausgeht (des eigenen und auch der DRV), wäre das eine erwägenswerte Option. Aber um die 67k mit 64 Jahren noch steuerschonend dort zu deponieren, müsste man wahrscheinlich einige Register ziehen.

  • [...]

    Ansonsten ist der Kurs für die Verrentung extrem attraktiv. Wenn Du Dir das jetzt auszahlen und dann irgendwo verrenten ließest, würdest Du um die Hälfte davon angeboten bekommen.

    ("extrem attraktiv" von mir eingefettet)
    Daher wäre es mal interessant zu erfahren, ob der Anbieter ein normaler Marktteilnehmer (gerne auch einer von den vergleichsweise günstigeren) ist oder die Konstellation "400 MR vs. 67T einmalig vorab" einen außergewöhnlichen Hintergrund hat.

    Immerhin ist ja auch schon der Stöckchenspringer "plötzlich 67T statt eingangs 50T Einmalbetrag" ein leichtes Indiz, dass da noch was bisher noch nicht ans Tageslicht Gezerrte im Busch sein könnte.


    Wenn nicht, natürlich umso besser.

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • Daher wäre es mal interessant zu erfahren...

    Ich bin ja auch immer neugierig. Vielleicht verrät Paul58 uns das. Ich tippe auf einen schon recht alten Altvertrag mit einem von Beginn an garantierten Rentenfaktor.


    Vor 20 oder mehr Jahren waren Faktoren von über 50 zwar auch schon gut, aber nicht wie heute absolut utopisch. Das lag weniger an der damals etwas geringeren Lebenserwartung, sondern an den damaligen Zinsen, die den Versicherern in der Auszahlungsphase die Möglichkeit gaben, einen Teil der laufenden Rentenzahlung über Zinsen zu refinanzieren. Diese Möglichkeit gibt es heute kaum noch. Die Versicherung wäre wahrscheinlich sehr froh, wenn Paul sich für die Einmalzahlung entscheidet, um das Risiko aus den Büchern zu bekommen.

  • Hallo,

    ich habe bereits die Beträge gegenüber gestellt. Bei dem Einmalbetrag hatte ich mich vertan, es sind ca. 67000 Euro Brutto, die monatliche Rente sind ca. 400 Euro Brutto.

    Nach Abzug von Steuer und sozialversicherungs Beträgen würde ich mich ab dem 14. Jahr mit der monatlichen Rente besser stellen. Bei dem Einmalbetrag bezahle ich einmalig einen hohen Steuerbetrag und 10 Jahre KV und PV. Bei der monatlichen Rente bezahle ich diese Beträge lebenslang, allerdings monatlich wesentlich weniger. Ich bin jetzt am Abwägen, im Bezug auf den Kapitalmarkt, Inflation usw. welche Variante am besten wäre.


    Ich selber bin zwar bereits Betriebsrentenbezieher, hatte aber überhaupt keine Wahl von wegen Einmalzahlung oder nicht. Ich habe aber im Nachhinein festgestellt, dass es bei diesem Thema so viel Kleingedrucktes und auch mögliche Fallstricke gibt, vor allem was die Krankenversicherungsbeiträge angeht. Da kann alleine der Unterschied, ob man als Rentner pflichtversichert ist oder freiwillig versichert, zu bösem Erwachen führen.


    Ich finde, bei einem solchen Betrag lohnt es sich schon, Leute zu Rate zu ziehen, die darauf spezialisiert sind. Es gibt ja bei der gesetzlichen Rente die sogenannten Versichertenältesten, vielleicht beraten die einen ja auch in Bezug auf Betriebsrenten. Oder wenn man Mitglied im VdK ist, findet man dort auch jemanden.


    Oder man fragt mal bei der örtlichen Volkshochschule an, ob die schon mal einen Rentenexperten als Dozent hatten. Klingt lächerlich, aber vor Jahren hatte ich mal einen VHS-Kurs zu einem ähnlichen Thema belegt, und der Dozent war tatsächlich professioneller Rentenberater und auch privat "buchbar" .

  • Also eigentlich "irgendwo bei einer privaten Versicherung verrenten ließest" - die DRV ist ja u.a. dem Namen nach auch eine Versicherung.


    Mit dieser Einschätzung der DRV sollte man vorsichtig sein, zumindest so lange, wie man noch berufstätig ist. Gerade bei schweren Erkrankungen ist die DRV nämlich sehr viel mehr als "nur eine Versicherung" und bietet z. B. Rehabilitationsleistungen an, die im Beitragssatz enthalten sind.

  • Hallo,

    Entschuldigung das ich mich erst jetzt wieder melde.

    Was wäre denn im Bezug auf die immer höher werdende Inflation aus rein finanztechnischer Sicht die beste Lösung, Einmalkapital oder monatliche Rente, wenn das Geld immer weniger an Wert hat?

    Was wäre wenn es zu einer Hyperinflation käme, dann wäre mein Einmalkapital nur noch Spielgeld,

    was wäre dann mit der monatlichen Rente?


    Grüß

    Paul

  • Naja, Kaufkraftverlust betrifft sowohl das Geld, was ich habe, als auch das Geld, das ich erst noch erwarte.

    Mit dem Geld, was ich schon habe, kann ich allerdings Sachen anstellen, die optimalerweise die Kaufkraft erhalten.


    Ist die Rente denn dynamisch?

  • 1,5 % Dynamik ist besser als gar keine Dynamik. Ein weiterer Pluspunkt für die Rente. Insgesamt scheinen die Bedingungen der Verrentung eher günstig zu sein.


    Die finale Antwort auf Einmalzahlung oder nicht steht oder fällt mit den Antworten auf die Fragen, wie lange Du noch lebst und ob Du nach einer Einmalzahlung selbst aus dem Geld mehr machen könntest.


    Wenn Deine Eltern 100 geworden sind und der Arzt bei Dir auch noch nichts Ernsthaftes findet, solltest Du die Rente nehmen.


    Wenn Du Angst vor schweren Folgen einer Inflation hast und der Nachbar bietet Dir seinen Kartoffelacker samt Trecker, Erntegerät und Schrotflinte zur Verteidigung an, könntest Du das annehmen und für den Rest Goldmünzen kaufen.

  • Das stimmt, ich frage mich was passiert wenn es zu einer totalen Geldentwertung käme,

    dann wäre das angesparte Geld nichts mehr wert.

    Wenn ich die monatliche Rente nehmen würde, bekäme ich ja auch danach noch eine entsprechende Rente, je nach Währung.


    Gruß

    Georg

  • Naja, Du würdest das Geld, wenn Du eine Auszahlung wählst, ja wohl kaum auf dem Girokonto unverzinst liegen lassen, sondern teilweise in Sachwerte anlegen, also z.B. in Aktien. Damit hat es auf lange Sicht einen Schutz vor Inflation (incl. der totalen Geldentwertung). Daher hinkt der Vergleich etwas.

    Wenn es zu einer totalen Geldentwertung (oder auch nur einer längeren Phase mit sehr hoher Inflation) kommt, bringt Dir die monatliche Renge nicht viel, wenn diese gar nicht oder nur 1.5% erhöht wird.

    Da werden sich viele Bezieher von Betriebsrenten oder Riesterrenten noch wundern, wenn die Versicherung die zusagten Renten nur nominal auszahlt (also ohne Anpassung nach oben, was vertraglich nicht vorgeschrieben ist) oder schlimmer kürzt, weil die Mittel der Versicherung durch das Absinken der Kurse der Anleihen sinken.