Riester Bausparvertrag

  • Liebe Finanztip-Community,

    ich bin (leider) erst vor kurzer Zeit auf Finanztip aufmerksam geworden. Daher haben sich bei mir mittlerweile so einige Finanzprodukte angesammelt. Bitte zerreißt mich wegen meiner Dumm- und Faulheit nicht gleich in der Luft?

    Ich bin aber fleißig dabei Ordnung in das Chaos zu bringen und das 4-Töpfe-Prinzip bestmöglich um zusetzen.

    Kurz zu meiner Person: Ich bin 32 Jahre alt, wohne mit meinem Freund in einer 2-Zimmer-Mietwohnung. Heirat und max. 2 Kinder sollen bald folgen. Dies bedeutet aber auch einen Umzug in eine größere Mietwohnung. Erbe besteht bei mir keins. Wegen der Immobilienpreise und der steigenden Zinsen, steht ein Immobilienkauf/-bau aktuell und auf längere Sicht erst mal nicht zur Debatte.

    Ich habe zudem noch eine Fondgebundene Rentenversicherung "Stuttgarter FlexRente classic" von Die Stuttgarter Lebensversicherer, die als nächstes auf den Prüfstand kommt.

    Ein kostenloser Sparplan auf einen Welt-EFT für meine Altersvorsorge ist eingerichtet. Mein Ziel ist es mindestens 15% von meinem Nettogehalt monatlich zu sparen. Auf meinen Tagesgeldkonto befinden sich ca. 6-8 Montasgehälter als eiserne Reserve.


    Wieso ich eigentlich schreibe ist folgendes:

    In meinen jungen Jahren wurde mir ein Riesterbausparvertrag von der LBS aufgequatscht. Völlig ahnungslos habe ich viele Jahre nicht mal die 4% meines Bruttogehalts eingezahlt, um die staatliche Förderung zu erhalten. Schlichtweg aus völliger Unwissenheit und fehlendem Interesse an Finanzthemen. Mittlerweile haben sich € 14.500 angesammelt und ich überlege gerade, wie ich weiter mit dem Vertrag verfahren soll. Ich benötige das Geld in naher Zukunft nicht. Eine Kündigung kommt nicht in Infrage, sonst müssten die staatlichen Zulagen zurückgezahlt werden, die Steuerbescheide rückwirkend korrigiert werden und die € 500,- Abschlussgebühren wären auch verloren. Ebenso wenig kommt wegen den zahlreichen Bedingungen für die Wohnriester Förderung die Inanspruchnahme des Darlehens nicht in Frage. Es gibt einfach zu viele Kriterien, die riesterschädlich sind.

    Auch den Vertrag beitragsfrei zu stellen und das Geld versauern zu lassen, ist keine Lösung für mich.


    Ich bin jetzt zu nachfolgendem Ergebnis gekommen:

    Am besten wäre doch die Übertragung des Guthabens in den empfohlenen Riester-Fondsparplan "Uniprofirente Select mit Uniglobal II" für die besseren Renditechancen. Um zusätzlich die Aktienquote zu erhöhen, würde ich das Endalter auf 67 Jahre erhöhen. Laut Vertragsunterlagen würden bei Vertragsübertragung keine Wechselkosten anfallen.

    Die Vertragsunterlagen habe ich in zensierter Form mitgeschickt. Es steht auch folgendes in den Unterlagen: "zusätzlicher Zinsbonus von 110% aus den aufgelaufenen Zinsen, wenn nach mindestens 7 Jahren auf das Darlehen verzichtet oder der Vertrag gekündigt wird." Würde mir dieser Zinsbonus beim Wechsel dann überhaupt zustehen?

    Ich würde mich wirklich sehr über eure Meinungen freuen und wäre euch sehr dankbar dafür. Ich bin leider noch nicht so ganz fit mit der ganzen Materie und bin mir daher nicht sicher, ob ich eine bessere Möglichkeit übersehe bzw. mein Vorhaben so nicht umsetzbar ist.


    Lieben Dank Euch!

  • Sehr interessante Konstellation.
    werde ich gerne verfolgen , da eine Bekannte ähnlich (ohne Bauabsicht) einen Wüstenrot-bausparRiester hat.

    Ist es wirklich ausgeschlossen?, daß in mittlerer Zukunft doch keine Immobilie angestrebt wird.


    Unter den jetzigen Produkten ist deine Wahl mit Riesterunion richtig.

    Ich würde trotzdem warten!, was mit der Riesterreform der jetzigen Regierung auftaucht.

  • Ich würde bei Altersvorsorgeprodukten (also auch Riester) ausschließlich Nettotarife abschließen. Der Spread zu Provisionsprodukten ist einfach hinten raus zu groß und die wenigsten haben etwas zu verschenken.

    Bei Riester würde ich zudem das komplette angesparte Kapital kurz vor Renteneintritt zur Ablösung eines Immobiliendarlehens nutzen. Verrentung bei Riester ist meiner Ansicht nach schlechter als die Riesterinfizierung einer Wohnung in der man sowieso vorhat zu leben.

  • Bei Riester würde ich zudem das komplette angesparte Kapital kurz vor Renteneintritt zur Ablösung eines Immobiliendarlehens nutzen. Verrentung bei Riester ist meiner Ansicht nach schlechter als die Riesterinfizierung einer Wohnung in der man sowieso vorhat zu leben.

    Das wäre ja die Frage, die es abschließend zu klären gilt!

    Mit 30 habe ich auch noch meine eigene Immobilie geplant und in BSV gespart. Heute 20 Jahre später bin ich heilfroh mir nie eine eigene Immobilie gekauft zu haben.

    Den letzten BSV habe ich letztes Jahr platt gemacht und das Geld in mein ETF-Depot investiert.

  • Würde mir dieser Zinsbonus beim Wechsel dann überhaupt zustehen?

    Ein Wechsel beinhaltet sowohl eine Kündigung, als auch einen Neuabschluss beim neuen Anbieter. Daher sagt mein Bauchgefühl, dass Du den Bonus erhalten solltest.


    Was spricht dagegen, mal dort anzurufen und zu fragen, ob die das auch so sehen? Dabei auch gleich fragen, ob irgend welche Wechselgebühren entstehen und wie der Wechselprozess funktioniert.


    Der Guthabenzins von 1% ist ja noch relativ hoch. Vielleicht sind die froh, wenn sie Dich los sind.


    Alternativ könntest Du vielleicht nur die Einzahlungen umlenken in einen neuen Vertrag und diesen Vertrag ruhen lassen, falls Du doch mal einen Schrebergarten für die Kinder o.ä. kaufen willst.