Stoxx Europe 600 ETF als Beimischung zum MSCI ACWI sinnvoll?

  • Hallo zusammen,


    hier mal wieder, für die alteingesessenen Börsenkenner-Cracks,

    eine wahrscheinlich, nervige Frage von einem nichtswissendem Neueinsteiger....


    Nachdem ich mir die nötigst, wichtige Materie einverleibt hatte, um meine (viel) zu späte Altersvorsorge in Angriff zu nehmen, mir ein Depot angelegt habe und mich für den MSCI ACWI von IShares entschieden hatte, wurde mir von einem "derdasschonlängermachtundAhnunghat" empfohlen, noch den Stoxx Europe 600 dazuzunehmen, da der MSCI doch sehr USA lastig wäre.....

    Wie sind eure Ansichten, Meinungen, Ratschläge dazu???


    Zur Zeit bin ich (seit Ende letzten Jahres) im unteren fünfstelligen Betrag investiert.

    Ca. 80% MSCI, 20% Stoxx 600.

    Meine Sparrate ist z.Zt. 400/100€ monatlich.


    Freue mich über Euer Feedback,


    Stefan

  • Hallo Geldfisch


    kann man schon machen. Ich meine dass Finanztip früher auch den StoxxEurope oder MSCI Europe neben dem MSCI World empfohlen hatte. Ich habe z.B. auch 20% MSCI Europe, mit der Idee Währungsrisiken zu reduzieren. Dieser hat daher natürlich von der kürzlichen Euro Schwäche nicht profitiert, im Gegensatz zu World und FTSE...


    Was in Zukunft besser läuft, europäische Indices oder weltweite, kann dir aber vermutlich keiner sagen


    LG

    Johu

  • Ja, der MSCI ist USA-lastig.

    Du solltest aber auch bedenken, dass viele US-Firmen eher Welt-Firmen sind, so kannst Du z.B. Apple-Produkte nicht nur in den USA kaufen...


    Letztlich ist das Geschmackssache. Ich habe ebenfalls meinen US-Teil durch andere ETFs reduziert. Finanztip sagt: Ein Weltfonds reicht.


    Also: Kann man, muss man aber nicht. Was besser rentiert hat, weißt Du sowieso erst hinterher.

  • So lange man nicht zu viel beimischt spricht da aus meiner Sicht nichts dagegen (ich fahre selbst 70% DevWorld, 20% EM und 10% Europa). Wichtig ist, dass man sich persönlich mit der Aufteilung wohlfühlt und diese auch 20+ Jahre durchzieht inkl Rebalancing (also nicht nach 2 Jahren umstellt, weil wie zu erwarten irgendetwas besser läuft als etwas anderes).

  • Ich kann mich den Kollegen nur anschließen.

    Ist Deine Entscheidung und Du musst dahinter stehen und von Deinem Portfolio überzeugt sein! Was letztlich 'besser' gewesen ist, wirst Du wir wir alle eh erst in der Zukunft erfahren.


    Die 'Gefahr' von solchen Beimischungen besteht immer darin, dass man u.U. auch mal 10 Jahre auf das falsche Pferd gesetzt hat und dann irgendwann entnervt doch auf den 'Gewinner' umschichtet.

    Das Problem ist nur, dass die Rendite halt weg ist. Und man eben nicht weißt, ob der 'Verlierer' von gestern nicht in den nächsten 10 Jahren der 'Gewinner' wird.

    Börsenpsychologie halt... ;)

  • Richtig, Finanztip hatte den Stoxx 600 auch mal als Beimischung empfohlen.

    Auf jeden Fall danke für eure Feedbacks, werde mal bei der Strategie bleiben, vielleicht die 20% reduzieren.

  • ..., werde mal bei der Strategie bleiben, vielleicht die 20% reduzieren.

    Dann änderst Du Deine Strategie also doch? :/

    Warum? Weil irgendjemand in einem Forum, den Du gar nicht kennst geschrieben hat, dass 20% Euro Stoxx 600 IHM zu viel sind!? (Sorry TamInvest )

    ..., wurde mir von einem "derdasschonlängermachtundAhnunghat" empfohlen, noch den Stoxx Europe 600 dazuzunehmen, da der MSCI doch sehr USA lastig wäre.....

    Da kannst Du ja froh sein, dass Dir "derdasschonlängermachtundAhnunghat" nicht eine Beimischung von 20% Gold empfohlen hat. Das hätte hier erst zu Diskussionen geführt! :D


    Jetzt aber mal im Ernst!

    Du musst mit Deinem Depot glücklich und zufrieden sein. Dann ist die Chance am Größten, dass Du Deiner Strategie auch langfristig treu bleibst.

    Das Ziel ist einfach nicht Arm sterben. Und dafür wird ohnehin Dein 80% MSCI ACWI ETF sorgen. Die 20% Beimischung macht nachher die Kirsche auf der Torte aus oder eben auch nicht!;)

  • Weil irgendjemand in einem Forum, den Du gar nicht kennst geschrieben hat, dass 20% Euro Stoxx 600 IHM zu viel sind!? (Sorry TamInvest )

    Kein Grund für ein Sorry, monstermania. Finde Deinen Hinweis sehr richtig und wichtig … man kann hier viel lesen und schreiben - die Verantwortung für eine Entscheidung liegt aber immer bei dem, der sie trifft, und derjenige sollte auch seine eigenen Gründe dafür haben.

  • Finanzfluss sagt z.B. sogar, dass es 25% sein sollten ;).:

    Thomas von Finanzfluss spart aber 70% MSCI World und 30% Emerging Markets (70/30).8o

    Mach ich übrigens auch so, hat aber mit Finanzfluss nix zu tun (ich schwör!)


    Abgerechnet wird dann in 20-30 Jahren. Wir können dann bei einem kühlen Bier gern ausdiskutieren, welches Portfolio dann letztlich als Renditesieger eingelaufen ist. Wer weiß. Evtl. macht ja 100% Global Clean Energy das Rennen... :saint:

  • 20% Europa ist ok für mich.

    30% EM wären mir deutlich zu viel!!


    Heute ist China für mich ein potentielles Russland II. Die Welt hat sich verändert und meine Sicht auf die Welt ändert sich auch ständig. Das bedeutet nicht, dass ich EM panisch verkaufe, aber ich investiere kein neues Geld dort. Entsprechend wird mein EM-Anteil (akt. knapp 15%) fallen.


    Wenn jetzt monstermania bemängelt, dass ich meine Strategie ändere, so hat er natürlich nicht unrecht. Ich könnte höchstens sagen, dass ich für Altbestände die Altstrategie beibehalte und für Neubestände eben eine andere, neue Strategie habe.


    Aber: Ich fühle mich damit wohl und damit ist es für mich auch gut so.

  • Hornie

    Ich 'bemängel' Deine Entscheidung überhaupt nicht!

    Wenn man selbst nach reiflicher Überlegung zur Ansicht gekommen ist, dass ein Strategiewechsel sinnvoll ist, dann ist es die richtige Entscheidung.


    Die Schwellenländer sind ohne Zweifel nicht ohne Risiko. Genau deswegen sollten Sie ja langfristig eine höhere Rendite abwerfen als die 'entwickelten' Länder. Ich bin bereit dieses Risiko einzugehen. Ob ich richtig liege oder nicht, wird die Zukunft zeigen.

    Wenn es zu einem Krieg zwischen China und den USA kommen sollte (Taiwan-Frage), dürfte es sowohl den MSCI World als auch den MSCI EM ziemlich gleich treffen. Das würde wohl auf einen neuen Weltkrieg hinaus laufen.

    Oder glaubst Du, dass z.B. Deutschlands-Industrie dann noch weiter lustig Produkte nach China liefert während GI Joe für die Freiheit Taiwans kämpft?:/

  • Ich werfe mal noch die Small-Caps als Beimischung in den Raum, weil diese im ACWI gar nicht enthalten sind.

    Wenn du europäische SCa nimmst, hast du Europa erhöht und SCs drin.


    Ich bin bzgl Gewichtung des ACWI zwar nicht in großer Sorge, frage aber einfach mal in die Runde:


    Wenn die Gewichtung nach Marcet-Cap so in Ordnung ist und keine Probleme darstellt, warum gewichten:


    - GPO von Andreas Beck

    - Der ARERO

    - Mein OSCR VL ETF Robo

    -Der Aktienanteil vom Finanzwesir-Fond ( Democratic Alpha )


    alle anders? Und nehmen das USA Gewicht deutlich raus?

  • Die müssen doch anders gewichten, damit die deutlich höheren Provisionen begründet werden können ... ;)


    Und wenn Du andere Assetklassen als Aktien dazu nimmst, sinkt der US-Aktienteil automatisch. :P

  • Wenn die Gewichtung nach Marcet-Cap so in Ordnung ist und keine Probleme darstellt, warum gewichten:

    ...

    alle anders? Und nehmen das USA Gewicht deutlich raus?

    Weil die Gefahr einer Blasenbildung damit deutlich reduziert wird (Beispiel: Japan Ender der 80'er).

    Die Frage ist halt, gibt es wirklich eine Blase bei den hoch bewerteten US-Werten?:/ Hier stechen ja insbesondere die Big-Tech-Werte hervor (u.a. Apple, Alphabet, Microsoft). Nur verdienen diese Unternehmen richtig viel Geld. Und das nicht nur in den USA, sondern weltweit. Natürlich sind da auch echte Wetten darunter (z.B. Tesla).

    Es kann schlichtweg niemand vorhersehen, wie sich die Märkte weiter entwickeln. Von daher kann sowohl eine reine MCAP-Gewichtung in den nächsten 10, 20 Jahren der absolute Bringer sein, genau so wie eine Gewichtung rein nach BIP oder halt irgend etwas dazwischen.


    Aber, zu Deiner Beruhigung kann ich Dir sagen, dass Prof. Weber (der Initiator des ARERO-Fonds) mehrfach öffentlich geäußert ist, dass die konkrete prozentuale Aufteilung des Aktienanteils auf die Weltregionen ziemlich egal ist, so lange es eine möglichst marktbreite Investition ist. Die konkrete Aufteilung des ARERO (60, 25, 15) in den Aktien-, Anleihe- und Rohstoffanteil wurde auch nur durch 'Backtesting' mit Datenstand von 2008 ermittelt. Heute würde das Ergebnis eines Backtestings wohl kaum noch dieses Verhältnis ergeben.;)

    Dr. Beck geht bei seinem GPO ja ein Zwischending zwischen MCAP und BIP-Gewichtung, in dem er die KGV der unterschiedlichen Aktienregionen bewertet (Hohes KGV führt zu einer geringeren Gewichtung der Region). Zusätzlich hält er dann auch 'nur' 80% in Aktien und 20% in Cash bzw. Anleihen um diese im Falle eines Markteinbruchs investieren zu können.

    Auch dieses System wurde rein durch 'Backtesting' aus den Vergangenheitswerten optimiert.


    Ich z.B. habe in meinem Aktienteil 70 MSCI World und 30% Emerging Markets. Warum? Na weil 70/30 in der Vergangenheit der optimale Mix war.;)

    MSCI World & MSCI Emerging Markets – was ist der optimale Mix? - Finanzen? Erklärt! (finanzen-erklaert.de)


    Was letztlich der optimale Mix war, werden wir alle in der Zukunft wissen. Und ja irgendeiner der 'Experten' wird sich dann in 20 oder 30 Jahren auf die Schulter klopfen und von sich behaupten, dass er es ja seinerzeit schon gewusst hat. :D


    Und ganz wichtig bei der Betrachtung:

    'Optimal' muss nicht zwingend die höchste Rendite bedeuten! So ist ein Portfolio, dass weniger volatil ist und so dafür sorgt, dass Du bei einem Crash nicht verkaufst für Dich besser, als ein Ritt auf dem 'Renditeturbo', den Du aber nervlich nicht durchhältst und dann mitten im Crash verkaufst.

    Ich schaue auch nur wenig auf meinen reinen Aktienanteil (ETF), sondern betrachte eigentlich immer die Entwicklung meines Gesamtportfolios.


    BTW: Die von Dir genannten Produkte sind nicht so einfach vergleichbar, da jedes von Ihnen eine individuelle Allocation hat. Ein direkter Vergleich zwischen ARERO, GPO oder Democratic Alpha ist daher der sprichwörtliche Vergleich von Äpfel und Birnen!

    Und wenn Du andere Assetklassen als Aktien dazu nimmst, sinkt der US-Aktienteil automatisch. :P

    Genau das war der Grund, warum ich mich bei meinem Einstieg in den Aktienmarkt bewusst gegen den ARERO entschieden habe. Mir wäre dann der Anleiheanteil im meinem Portfolio einfach zu hoch gewesen.

  • Mir ging es auch nur um einen Vergleich der Aufteilung der einzelnen Aktienkomponenten mit dem des ACWI.


    Ich persönlich fahre die GPO-Strategie im Eigenbau.

    Aktuell 10% Tagesgeld 10% im ACWI und 80% in Word,EM,Europa,Small Caps und Schwellenländer-Anleihen.

    Im Bärenmarkt nachzukaufen find ich psychologisch für mich gut, weil ich dann das Gefühl habe, die Krise ist ein Feature und kein Bug :)


    ARERO hat mir auch zu viel Anleihen.

    Und der Finanzwesir Fond hat auch nur 50% Aktien und ist irgendwie seltsam:-)


    BTW: Die von Dir genannten Produkte sind nicht so einfach vergleichbar, da jedes von Ihnen eine individuelle Allocation hat. Ein direkter Vergleich zwischen ARERO, GPO oder Democratic Alpha ist daher der sprichwörtliche Vergleich von Äpfel und Birnen!

    Genau das war der Grund, warum ich mich bei meinem Einstieg in den Aktienmarkt bewusst gegen den ARERO entschieden habe. Mir wäre dann der Anleiheanteil im meinem Portfolio einfach zu hoch gewesen.