Wie geht ihr mit Buchverlusten um?

  • Vielleicht solltest du - um in der Metapher zu bleiben - darüber nachdenken, die Suppe stehen zu lassen und kein kostbares Wasser zu verschenken.

    Lieber kaufst du dir einen leckeren Hauptgang und rundest das Ganze mit einem Dessert deiner Wahl ab.


    Insofern würde ich mich den Vorrednern anschließen und meiner Meinung nach hat es FinanzPanda bereits recht weit oben auf den Punkt gebracht.

    Wenn du JETZT an die Firmen glaubst, Kaufen. Wenn nicht, nutze dein Geld für andere Investments

  • Auch habe ich Dividenden nie berücksichtigt, diese gingen zu oft mit zu schwachen Renditen einher.

    Wenn ich locker über 30 Jahre die Entwicklung einiger (weniger) Aktien und der Dividenden betrachte... und inzwischen zwischen 80% bis zu um die 400% persönliche Dividendenrendite erziele, dann haben sich auch die Kurse positiv entwickelt. In toto sieht es gar nicht so übel aus, wenn die Dividenden wieder in irgendwelche Aktienkäufe geflossen sind.

  • meine größten Gewinne habe ich mit eher schwachen Dividenden Zahlern gemacht.

    Jo... dat ging/geht ja fast nicht anders, besonders, wenn man Tech betrachtet. Aber der Mix mit Tech etc. und Dividendenzahlern war nicht übel, insbesondere wenn man Dividenden aus 'Klassikern' in Tech-Aktien investierte.

    Meine Anfangsinvestition und die investierten Dividenden haben mein bescheidenes, kleines Depot in ca. 33 Jahren auf eine Gesamtrendite von schlapp über 100.000% gebracht.... Größtenteils netto, also versteuert...

    Na ja... mein Pech... ETFs gab es damals noch nicht :D

  • Angenommen 100€ investiert, 50% Kursverlust, und ich kaufe zu 50€ nach. Dann muss mein zweites Investment eben nicht 100% erwirtschaften, um 0 auf 0 rauszugehen. sondern nur 50%.

    Und wenn du statt demselben Titel für die 50 € einen Titel kaufst, der 150% erwirtschaftet hast Du die 50% Kursverlust aus deinen ersten 100 € noch viel mehr kompensiert.


    Warum muss die Position unbedingt 0 auf 0 rausgehen? Das ist doch eigentlich nur Kosmetik.

  • 5000 euro realisieren joa da tue ich mich schwer damit

    Verstehe ich, ist aber ein psychologisches Problem, das Du überwinden solltest.

    Der Verlust ist da, egal, ob realisiert oder nicht.

    Verluste gehören zum Geschäft. Rückwirkend kannst Du nichts ändern. Du kannst nur versuchen, den Verlust mit zukünftigen Gewinnen auszugleichen (besser überkompensieren). Es ist aber egal, mit welcher Aktie Du das machst. Also investiere in die Aktie, der Du für die Zukunft am Meisten zutraust. Nicht in die Aktie, die Du zufällig im Depot hast.

  • JDS hat auf eine weitere Regel hingewiesen: Stop-Loss-Marke setzen!


    Auch das ist eine typisch menschliche Sache: Einen Gewinn nimmt man gerne mit, bei einem Verlust wartet man auf die Erholung. Folge: Die Gewinne werden begrenzt, die Verluste nicht.


    Merke: Der Markt hat immer recht. Wenn der Markt anders läuft, als Du dachtest, dann war Deine Entscheidung falsch. Also korrigiere Deine Entscheidung.

  • Hallo, Judo

    Ich habe auch seit 2 Jahren zwei totale Abstürze im Depot. Jetzt habe ich überlegt, jedes Jahr genausoviel davon zu verkaufen, dass ich bei der Steuer ( 801 € Freibetrag) jedes darüber damit verrechnen kann. ( v.a. wenn ich was verkaufe zur Gewinnmitnahme) Das nächste Jahr wieder usw. und den Verlust gestückelt auf die Kapitalgewinne der nächsten Jahre verteilen. Ausserdem gewinnt man dadurch Zeit zum überlegen und gibt den Depotleichen gleichzeitig Erholungschancen; z.B. jedes Jahr ein/ fünftel weg und das Geld anderweitig anlegen. Aber eben dosiert.

    Versalzene Suppen rettet man nicht mit mehr Wasser- da wird es eine Wasserbrühe- sondern durch 1-2 rohe Kartoffel, die man geviertelt oder geachtelt mitkochen lässt. Das Salz wird weggezogen in die Toffeln.

  • Klar Verluste begrenzen ist im Nachhinein das richtige gewesen. Ich hätte ja auchbund könnte hedgen, gehebelt auf Kursgewinne oder - verluste handeln oder mir Aktienanleihen mit Bayer als Basiswert dszu nehmen und alles verrechnen.


    Ja ich denke ich habe jetzt viel Input gekriegt und werde mir einen Teilverkauf überlegen oder alternativ mich über die Dividende freuen.