Neues passives Weltportfolio erstellen

  • Ok klingt auf jeden Fall nach mehr Aufwand als die ausschüttende Methode zu praktizieren.

    Der Ausschütter ist steuerlich weniger interessant als der Thesaurier (ich weiß wie der wirklich heißt)...

    Und außerdem sind die Ausschüttungen unterschiedlich, sodaß dabei auch mal etwas daneben geschüttet werden kann (im Sinne vom am Freibetrag vorbei).


    Zum Aufwand...

    Ich vermute mal, dass du nicht alle 37 Minuten neue Anteile kaufen willst. Die paar Käufe in einer Tabelle festzuhalten, notfalls sogar auf einem Stück Butterbrotpapier, dürfte nicht wirklich aufwändig sein. Und wenn dann fürs Tracken und Ausrechnen pro Jahr 2 Stunden draufgehen, dann verdienst du in diesen 2 Stunden rund nen Hunni pro Stunde (steuerfrei)... also mithin deutlich mehr, als du in deinem Job pro Stunde verdienst bzw. bekommst.

  • Aber wie erfahre ich Datum/Uhrzeit/Kurs wenn der Kauf automatisch über einen Sparplan ausgeführt wird?


    Und wie kann ich bspw. Beim Verkauf die "First In käufe" zuerst verkaufen. Bei meinem jetzigen Fonds kann ich bei "Verkaufen" einfach nur einen Betrag x eingeben. Wenn ich jetzt 60 Euro verkaufe, was angenommen 1 Anteil entspricht, weiß ich ja nicht wie hoch der Ertrag ist


    Ich versuchs zu verstehen, aber 0 Chance. Vielleicht ist das beim ETF im Broker besser aufgebaut und ersichtlich

  • Ich schenke mir das rollieren auch.

    Angefangen habe ich mit dem FTSE All-World als ausschütter und bin dann später auf Thesaurierer umgestiegen.

    Hat aber auch einfach damit zu tun das mein Broker zwar kostenfreie Sparpläne anbietet, rollieren mich aber locker zwischen 25-30 € pro Order kostet.

    Und ein weiterer Umzug (nach meiner Neobroker-Odyssey) für mich erstmal nicht wieder ansteht. Irgendwann wird man relaxter und ist nicht mehr so drauf erpicht die letzten 0,0001 % Rendite ;) auszuquetschen. Zumal auch Kaufen und verkaufen immer wieder auch zu Verlusten (Spread) führen kann. Das relativiert dann den Effekt schon wieder etwas.


    In der Summe bleibt es dabei das Rollieren später keinen großen Unterscheid mehr macht zwischen Arm und Reich. Höchstens ob du dir täglich eine Schrippe oder ein Mohnbrötchen beim Bäcker leisten kannst ;)


    Ich tracke meine Käufe dennoch, einfach um ein Gefühl und später einen Wert zu haben was beim verkauf an Steuern für die jeweilige Order anfällt (FiFo)

  • Zitat

    Wenn die 100.000€ investiert sind stehen mir monatlich (abzüglich Altersvorsorge/Bausparvertrag) eben noch 200€ zur Verfügung. Aber ja, du hast recht. Diese auf 5 oder 6 Etfs aufzuteilen wird zu kleinteilig.

    hier könntest du nochmal differenzieren? dient dein Portfolio vorrangig dem Vermögensaufbau oder der Altersvorsorge. Weil wenn letzteres, dann macht es ggf. Sinn deine bestehenden Zahlungen zu deiner privaten Rentenversicherung (?) auch zu deinem wenig risiko-behafteten Baustein zu zählen! Hier kommt es natürlich stark drauf an, was für ein Produkt das ist (Riester, BAV mit garantierter Auszahlung oder Fondsgebunden). Wenn es irgendein "Garantieprodukt" ist, ist jedenfalls klar, dass es dir keine oder nur eine äußerst geringe Rendite erwirtschaften wird. Dann würden ich deine monatlichen Zahlungen als 50/50 interpretieren, nicht deine angestrebten 70/30.

    Über Sinn und Unsinn privater Rentenversicherungen ist an anderer Stelle genug geschrieben.

  • und hier nochmals ausführlicher zu deinen ursprungsfragen:


    Zitat


    1. Was mach ich nun am besten mit dem Geld was bei der Union im Depot ist? Schlechter Zeitpunkt zum Verkaufen. Erstmal liegen lassen und Sparplan einstellen?

    das timing sollte hierbei irrelevant sein. ich würde nicht warten bis alles wieder in der Gewinnzone ist. psychologisch kann es einfacher sein nach und nach in Tranchen umzuschichten. wenn du verluste realisierst kann es interessant sein, die daraus resultierenden Verlusttöpfe mitzunehmen.


    Zitat


    2. Was haltet ihr generell von der Strukturierung? Viele gehen mit allem zu 100% in den All World, aber ich finde man sollte nicht alles in Aktien investieren und auch Rohstoffe, Immobilien und Anleihen mit im Portfolio haben oder liege ich da falsch?

    Ich *persönlich* halte nichts von erweiterter Diversifikation über die benannten Anlageklassen (Rohstoffe, Immobilien, Anleihen).

    * Rohstoffe ist für mich Spekulation (Zero Sum Game), dort werden keine Werte geschaffen. Gold kann ggf. als Stabilitätsanker in Krisen herhalten und dann Schwankungen ausgleichen. Ich selbst halte es für unnötig.
    * Anleihen (kurzlaufende Staatanleihen höchster Bonität) rentieren seit Jahren negativ. Da wie gesagt erst reingehen, wenn das Tagesgeld die Einlagensicherung übersteigt.

    Wenn es unbedingt Anleihen und Rohstoffe sein sollen, ist der bereits erwähnte ARERO m.E. eine seriöse und gute 1 Stopp Lösung mit verhältnismäßig geringen Kosten. Durch den hohen Rohstoff und Anleihen Anteil sind die Schwankungen, aber eben auch die Rendite-Erwartung geringer als bei einem reinen Aktien / ETF Portfolio. Selbst zusammen basteln wäre aber immer günstiger.


    Zitat


    3. Könnt ihr Rohstoff-ETFs empfehlen? Ist natürlich im Moment auch ein schlechter Zeitpunkt um in Rohstoffe einzusteigen weil die Kurse extrem hoch sind oder? Habe zur Zeit die beiden im Blick:

    once again; market timing. in einem passiven welt portfolio sollte dein einstiegspunkt keine rolle spielen. ansonsten habe ich oben meine meinung zu rohstoffen dargelegt.


    Zitat


    4. Das Problem mit den Anleihen. Finde keinen guten ETF. Außerdem stellt sich mir die Frage ob Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, inflationsgeschützte Anleihen, lieber nur Europa oder Welt? Ist es überhaupt noch eine gute Idee aufgrund eventueller Zinserhöhungen? Auch hier wäre ich über eure Meinung und einen guten ETF dankbar

    Mir wurden an andere Stelle DEKA IB.EO LIQ.GER.COV.D.U.ETF INHABER-ANTEILE DE000ETFL359 und VANGUARD FDS-GL.AGGR.BD UC.ETF REG. SHS HGD EUR ACC. ON IE00BG47KH54 empfohlen.


    Die rentieren aktuell negativ, aber wenn mein Tagesgeld "voll" ist plane ich in die reinzugehen, once again, um die Schwankungen meines Portfolios zu steuern, nicht um Rendite zu erwirtschaften.


    Zitat

    5. Anzahl der ETFs auf den monatlichen Sparbetrag gesehen. Ich war erst noch am überlegen statt dem FTSE All World einen MSCI World+MSCI EM IMI zu wählen, aber dann wären es noch mehr ETFs geworden.

    Da ich monatlich eine private Altervorsorge (150€) und den Bausparvertrag (50€) bespare, könnte ich noch 200€ monatlich investieren.

    Wie verteile ich die am besten? Nach der Prozentualen Gewichtung müsste es wie folgt aussehen:

    Ich glaube hier kann man noch unterscheiden.

    > Dein initialer Portfolio-Übertrag

    Hier kannst du über Einmalorder oder große Sparplan-Tranchen gut steuern und verteilen.


    > Deine monatliche Sparrate

    Hier wird es bei deinen genannten 200 EUR und der Anzahl der ETFs meines Erachtens zu kleinteilig. Wenn es unbedingt bei deiner Aufteilung bleiben soll, kannst du das ggf. darüber lösen, dass die Sparpläne deiner kleinen Posten in einer geringeren Frequenz durchgeführt werden, z.B. nur noch Vierteljährlich.

  • Hallo und vielen Dank für die Antwort und genommene Zeit.


    Ja du hast recht was Rohstoffe (volatil) und Anleihen (negativ-Rendite) betrifft. Deswegen belassen ich es auf einem All World ETF.


    Auch was die Private Altersvorsorge betrifft muss ich dir recht geben. Ich bespare tatsächlich zur Zeit 50:50. Von den 400€ gehen ja nur 200€ in den Risikobehafteten Teil (dient nur dem Vermögensaufbau), und 200€ in den Risikofreien Teil.


    Hatte die Altersvorsorge auch im Gesamtvermögen gar nicht aufgelistet.

    Um deine Frage zu beantworten handelt es sich bei der Altersvorsorge um:

    1. Arbeitgeberfinanzierte (Pensionsfonds)

    2. Mischfinanzierung, AN + Bonus vom AG (Pensionsfonds)..

    3. Fondsgebundene Rentenversicherung (Wertentwicklung nach Abzug von Kosten 9.36% p.a.)

    --> logischerweise nicht Garantiert (kann mir aber auch kein ETF garantieren), gemessen an der Vergangenheit.

    --> Steuervorteil, da wenn ich später in Rente gehe nur 18% meinem Steuersatz unterliegen

  • Ich schenke mir das rollieren auch.

    Habe ich auch erst gedacht.

    Aber, wenn man sich länger damit beschäftigt kommt auch der Ehrgeiz auf, ob da nicht etwas mehr geht. ;)

    Und der FSA ist das Einzige, womit ich steuertechnisch etwas herausholen kann.

    Der Aufwand ist überschaubar und wenn man die Kosten optimiert bleiben dann effektiv 200€ p.a. (ab nächsten Jahr 250€) und bei verheirateten sogar die doppelte Summe.

    Bei mir waren 2022 es insgesamt 30 Minuten Zeitaufwand und 23€ Kosten. Also kein so schlechter Stundenlohn.

    In der Summe bleibt es dabei das Rollieren später keinen großen Unterscheid mehr macht zwischen Arm und Reich. Höchstens ob du dir täglich eine Schrippe oder ein Mohnbrötchen beim Bäcker leisten kannst ;)

    Völlig richtig!

    Allein, dass was ich in diesem Jahr schon an Volatilität in meinem Depot gesehen habe ist ein vielfaches von dem, was ich zeitlebens per FSA herausholen kann.;)

  • Bei mir waren 2022 es insgesamt 30 Minuten Zeitaufwand und 23€ Kosten. Also kein so schlechter Stundenlohn.

    Bei mir würde ein aktuelles Rollen mit ca. 50 € zu buche schlagen. Bin halt noch nicht sooo lange dabei und müsste, um zu Rollieren, eben sehr viel Rollieren.

    Je höher die potentiellen Gewinne auf die ersten Käufe desto weniger Anteile müssten ja rolliert werden.

    Und ich kann aktuell nicht über den vollen FSA verfügen da noch andere Produkte (Bausparer) Zinsen abwerfen die nächsten 4,5 Jahre in höhe von über 300,- € p.A.

    Der Rest wird dann z.T. schon vom Ausschütter "belegt" und dann bleibt nicht mehr viel nach.


    Von daher hält sich das bei mir dann doch in Grenzen. Nächstes Jahr geht dann zwar etwas mehr durch 1000,- € FSA, aber interessanter wird das bei mir erst ab 2027.

    Dann überlege ich mir ob ich den Ausschütter aufstocke oder rolliere. in 4,5 Jahren könnte ja auch noch was an der Gebühren-Schraube gehen, oder die Steuerlichen Bedingungen ändern sich nochmal. Wer weiß das heute schon... ^^

  • @H4KlAuS

    War bei mir ähnlich.;)

    Bis 2020 war mein FSA durch meine BSV belegt. 2021 konnte ich dann erstmals ETF-Anteile rollen. Ende 2021 ist das letzte Geld aus meinen BSV in mein Depot geflossen.

    Seit 2022 steht mir jetzt der gesamte Freibetrag für das Depot zur Verfügung.

  • In der Summe bleibt es dabei, dass Rollieren später keinen großen Unterscheid mehr macht zwischen Arm und Reich. Höchstens ob du dir täglich eine Schrippe oder ein Mohnbrötchen beim Bäcker leisten kannst ;)

    ... hierzu fühle ich mich berufen, einmal mehr kräftig dazwischen zu grätschen ;) Die Grätsche

    bezieht sich übrigens nicht auf dich, H4KlAuS, sonder eher allgemein auf die diversen Posts zum Rollen...


    Einerseits wird hier das 'Sparen ohne Verzicht' propagiert, wobei z.B. 'pickelig' Prozent- bzw. Promillesätze bei den Kosten (Ordergebühren, TER..) im Sinne von Sparpotential beleuchtet und heftig diskutiert werden, bei Mobilfunkverträgen von 3,99€ auf solche für 3,49€ gewechselt wird etc. etc. Alles schön und gut... und völlig legitim.


    Und andererseits wird beim Nutzen von Steuervorteilen eine Großzügigkeit an den Tag gelegt, die ich nicht nachvollzienen kann. Der Mit-Dreißiger, der heute um die 200 Öcken gutmachen kann und diese wiederum Investiert, hat in rund 30 Jahren etwa das Vierfache dieses Betrags in de Täsch... und das etwa Achtfache mit 70, nominal und vor Steuern und voraussichtlich, aber immerhin. Fließen 35 Jahre lang rund 200 Öcken mehr in das Depot, so sprechen wir von einem Ergebnis in der Größenordnung von 35.000 Öcken.


    Wir sprechen also nicht von dem Unterschied von Schrippen zu Möhnbrötchen (auch Blindenbrötchen genannt... denn da stehen so tolle Geschichten drauf), sondern von dem Unterschied von trockenen Brötchen und reichlich belegten Brötchen ;)


    Wie so oft... Rechnen ist angesagt, weil wirklich sehr ernüchternd!!!

  • JDS

    Da liegst Du m.E. mit Deiner Rechnung daneben.

    Es fließt ja durch das Rollen von ETF-Anteilen nicht mehr Geld in den ETF, sondern es wird von dem bisherigen Gewinn nur jedes Jahr max. 210€ 'steuerfrei' gemacht. Es steigt durch das Rollen der ETF-Anteile die investierte Summe aber nicht der eigentliche Depotwert.


    Ansonsten stimme ich Dir zu. Wer wegen 2,49 pro Monat eine kostenlose Kreditkarte wählt, muss quasi zwingend auch seinen FSA ausnutzen! :D

  • Hallo TamInvest ,

    fragen kannst Du natürlich, aber ich werde mein Depot nicht offenlegen. Wenn ich mal einen Fonds genannt habe, ist das schon mehr als ich normalerweise preisgebe. Den Fonds habe ich mir bei Finanztest ausgesucht.

    Gruß


    Altsachse

    Klar, kein Problem, dann wird es wohl gespickt sein mit GiGaGeheimtipps, die nicht mehr rentieren, wenn mehr Menschen von diesen Fonds erfahren. ?

  • darf ich mal rein interesse- und spaßeshalber fragen, welche aktiven Fonds Du sonst noch so hast?

    Auch wenn ich nicht @Altsache bin mal einige aktive Fonds, die ich bespare:

    - WI Global Challenges Index-Fonds I

    - GLS Bank Aktienfonds A

    - ÖkoWorld ÖkoVision Classic C


    Ich freue mich über Eure Kommentare.

  • - WI Global Challenges Index-Fonds I

    - GLS Bank Aktienfonds A

    - ÖkoWorld ÖkoVision Classic C


    Ich freue mich über Eure Kommentare.

    Diesen ÖkoWorld habe ich auch, da ich mir schon vorstellen kann, dass angesichts der globalen Veränderungen ein solcher Fonds etwas Überrendite erwirtschaften könnte. Ist eine Wette … mal schauen.


    Die beiden anderen kannte ich nicht, finde ich aber nicht gänzlich uninteressant. Habe selbst neben dem Quantex (A14VGZ) bspw. den M & G Global Basics (797735), weil mir MSCI World und FTSE All World usw. doch sehr US-Tech-lastig sind. Wollte deshalb ein bisschen was anderes beimischen … im Endeffekt in einer Menge, die am Ende den Bock nicht fett macht … aber ein bissle Spielerei muss schon auch sein. ?