Guten Morgen zusammen,
meine Frau arbeitet seit der Geburt der Kinder Teilzeit und musste aus dem gut bezahlten Job aussteigen, da ihr nach der Elternzeit eine Stelle angeboten wurde, die sie so von der Entfernung nicht mehr antreten konnte. Kurzum das Geld ist einfach knapper als kalkuliert.
Jetzt haben wir zwei Darlehen, die zwar noch sehr günstig finanziert worden sind, aber wo wir theoretisch die Chance hätten ein Darlehen und damit die Rate loszuwerden. Jetzt folgende Rechnung.
Beide von uns haben eine Riester-Rente. Ich habe einen Stand von etwa 37.000€, meine Frau etwa 20.000€. Dieses Geld kann ich ja entnehmen zur Tilgung, sofern ich die Vor- und Nachteile des Wohnförderkontos ertragen will.
Jetzt meine Rechnung:
37.000€ Entnahme mit 2% auf 31 Jahre verzinst (im Wohnförderkonto) ergeben 68.360,79€, davon 70% zu versteuern sind 47.852,55€. Geschätzter persönlicher Steuersatz 30% (ich würde alles auf einmal bezahlen) sind 14.355
Bei meiner Frau (ohne groß Rechnerei) 8399€
Gesamtsteuerlast also etwa 22.755€ zu unterschiedlichen Zeitpunkten, da ich älter bin.
Wenn ich nun dagegen rechne, dass ich ne kleine Zinsersparnis beim Darlehen trotz Vorfälligkeitsentschädigung habe und da es sich um einen Fondsgebundenen Riestervertrag handelt, mit 1,22% Verwaltungsgebühr, dann sieht doch die "Ersparnis" etwas anders aus.
Die Verwaltungsgebühr auf 37.000€ beträgt 451€, bei meiner Frau 244€. Diesen Betrag spare ich mir ja 35 bzw, 31 Jahre, selbst wenn ich die Riester Rente weiterführe.
Bei meiner Frau sind das 8.540€, bei mir 13.981€. Klar, ich sehe die Verwaltungsgebühren nicht explizit vom Girokonto weggehen. Sie schmälern mir ja aber die Rendite und bezahlen müsste ich sie ja trotzdem. Insgesamt wären es 22.521€
d.h. doch für mich
22.755€ Steuerlast
- 22.521€ Verwaltungskostenersparnis
-500 € Zinsersparnis
= ein 265€, quasi Nullsummenspiel.
Die einmalige Steuerzahlung würde ich dann aus der 30% Entnahme gegenfinanzieren, auch wenn dann weniger Rente bleibt.
ich hätte aber den Vorteil, dass ich danach trotzdem die steuerlichen Vorteile der Riester Rente genießen könnte, weniger Verwaltungskosten in Zukunft habe und viel wichtiger mir etwa 700€ Liquidität mehr im Monat freischaufeln würde.
Nachteil klar weniger Rente und der Aufbau das Wohnförderkontos mit allen Nachteilen.
Jetzt müsste ich nur wissen.
1. Kann ich die Riester-Rente danach überhaupt weiterlaufen lassen?
2. Habe ich irgendwo einen großen Denkfehler? Das Wohnförderkonto habe ich bisher nie in Betracht gezogen. Die Steuersätze sind natürlich geschätzt, kann weniger oder mehr sein.
3. Die Riester Rente einfach so aufzulösen ist die denkbar schlechtere Alternative, aufgrund des Wegfalls aller Steuerförderungen und Prämien. das sehe ich richtig so?