Wie teuer darf eine Photovoltaik Anlage sein?

  • Hallo.

    Finanztip hat einen sehr ausführlichen Ratgeber zu PV Anlagen eingestellt. Bzgl Rentabilität wird darauf hingewiesen, dass die PV Anlage nicht mehr als 1400€ je KWp kosten sollte. Die mir vorliegenden Angebote liegen jedoch alle bei ca. 2500€/KWp. Per Mail hatte ich bei Finanztip nachgefragt, ob die Aussage bei allen aktuellen Problemen um Lieferketten, Materialknappheit, etc noch gültig ist. Leider habe ich keine Antwort erhalten. Gibt es Erfahrungen zu aktuellen PV Angeboten in der Community, die die FT Aussage bestätigen?

    VG

  • Kann solche Aufschläge aus ähnlich gelagerten Bereichen (Solarthermie, Sanierung Garagendach) bestätigen.


    Die Sanierung Garagendach haben wir beauftragt (dringend nötig, da mögliche Wasserschäden noch teurer kommen könnten). War schon schwierig, überhaupt 3 Angebote zu bekommen.


    Das Ding mit der Solarthermie werden wir verschieben, bis sich der Markt wieder normalisiert hat. Wir haben (für unseren Fall) mal grob überschlagen, dass es immer noch günstiger ist, für 3-4 Jahre die höheren Energiepreise zu schultern, und erst später, wenn der Wahnsinn abgeebt ist, eine Anlage zu "fairem" Preis aufs Dach zu schrauben.


    Und da die Goldgräberstimmung unter den Herstellern auch wieder zu mehr Wettbewerb führen sollte: wir erwarten die nächsten Jahre auch technische Weiterentwicklungen bei den Erneuerbaren - dann schlagen wir zu! ;)

  • Beispielhafte Überlegung, bis zu welchem Betrag sich eine PV-Anlage lohnen kann innerhalb 20 Jahre garantierter Einspeisevergütung (Achtung: neue Einspeisevergütung durch das "Oster-Paket" etwas höher, Ertrag der Anlage weiß man aus den Angeboten):


    Originalthema: PV-Anlage inkl. Speicher

    Kurze Überlegung zu deinen Grenzkosten je kWp (also bis wann sich deine Anlage allein durch die Einspiesevergütung rechnen würde):


    Ertrag (9500 kWh) x Einspeisevergütung (0,065€) x Laufzeit (20 Jahre) = 12.350€ netto (ohne Speicher)

  • Vielen Dank für Eure Ratschläge, die ich durchgängig teile.

    Bzgl Bewertung der derzeit vorliegenden Angebote habe ich mir eine eigene Amortisationsrechnung erstellt. Evt liege ich damit falsch, daher wäre mir geholfen, wenn jemand dazu ebf eine Anmerkung hat.

    Der aktuelle Verbrauch meines 4 Personen Haushalt beträgt 4500 KWh/Jahr (kein E-Auto).


    - Bei einer 8,9 KWp Anlage werde ich vmtl 7700 KWh/Jahr erzeugen (unter Berücksichtigung geografische Lage, Dachneigung, etc)

    - Der Eigenverbrauch aus der PV Anlage liegt bei ca. 40% = 1800 KWh

    - 60% des vom Energieunternehmen bezogenen Stroms, 2700 KWh, kosten 35 ct/KWh. Die Grundgebühr für den Zähler = 70€ /Jahr.

    - Der nicht verbrauchte Strom aus der PV Anlage, 5900 KWh, wird mit einer Einspeisevergütung von 6,5 ct vom Energieunternehmen bezahlt.


    Wenn diese Zahlen realistisch sind komme ich auf eine Amortisation von ca. 18,5 Jahren bei einem Angebotspreis von 18.600€ .

    Das Angebot entspricht m.E. nicht der Finanztip Empfehlung von 1400€/KWp.


    Mittlerweile habe ich über die Finanztip Empfehlung photovoltaik-angebotsvergleich weitere Angebote angefragt.

  • Es wird allgemein davon gesprochen, dass Strom über Zeit günstiger werden soll. Insofern stellt dies ein Risiko in der Rechnung dar.


    Meine 5,3 kWp-Anlage hat aktuell 2.042 kWh eingespeist und 3.380 kWh produziert. Wenn man den Eigenverbrauch hochrechnet komme ich in die Nähe Deines Wertes. Je nach Verbrauchsprofil könnte bei Dir noch ein wenig Chance beim Eigenverbrauch sein.

  • Mit Strom =billiger ist glaube ich nicht gmeint, dass es für den Vebraucher billiger wird sondern nur das moderne Technologien wie z.B Photovoltaik deutlich günstiger Strom erzeugen als z.B. das primitive Verbrennen von Kohle und Gas zur Stromerzeugung. Im Strompreis beim Verbraucher stecken aber zur Zeit ja noch mehr Komponenten wie z.B der Netzausbau. Zukünftig werden dann noch die Kosten der Energiespeicherung da mit reingewurstet. Aber wie sich das alles entwickelt weis man nicht, aber das Stromkonzerne und Netzbetreiber etc etc plötzlich keine steigenden Gewinne mehr haben wollen (und dafür erfolgreich Lobbyarbeit/Korruption leisten werden) hhalte ich für unrealistisch. Zudem noch die steigende Nachfrage durch moderne Heiztechnik, moderne Fahrzeugantriebe und natürlich die Flugtaxis für die Bonzen ;)

  • Mit Strom =billiger ist glaube ich nicht gmeint, dass es für den Vebraucher billiger wird sondern nur das moderne Technologien wie z.B Photovoltaik deutlich günstiger Strom erzeugen als z.B. das primitive Verbrennen von Kohle und Gas zur Stromerzeugung. Im Strompreis beim Verbraucher stecken aber zur Zeit ja noch mehr Komponenten wie z.B der Netzausbau. Zukünftig werden dann noch die Kosten der Energiespeicherung da mit reingewurstet. Aber wie sich das alles entwickelt weis man nicht, aber das Stromkonzerne und Netzbetreiber etc etc plötzlich keine steigenden Gewinne mehr haben wollen (und dafür erfolgreich Lobbyarbeit/Korruption leisten werden) hhalte ich für unrealistisch. Zudem noch die steigende Nachfrage durch moderne Heiztechnik, moderne Fahrzeugantriebe und natürlich die Flugtaxis für die Bonzen ;)

    So sehe ich das auch. Deshalb mein Tipp: Anlage falls finanziell machbar größer dimensionieren (senkt auch den Preis pro Kwp) und möglichst hohe Autarkie anstreben.

    Immer bedenken: Das E-Auto ist etwas, um das man in 10 Jahren nicht mehr herum kommt, und da sind 8,xx kwp eindeutig zu wenig.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • In den 90ern hatte ich mein neues, gebrauchtes Haus von einem Ökoinstitut energetisch untersuchen lassen. Die sind seinerzeit von einer Steigerung der Energiekosten um 6% p.a. ausgegangen und hatten damit die Amortisationszeiten für verschiedene Maßnahmen errechnet.


    1995 habe ich brutto 26,8 Pfg./13,7 ct je kWh für Strom bezahlt. Demnach hätte ich letztes Jahr 62,3 ct je kWh bezahlen müssen. Tatsächlich habe ich 25 ct bezahlt, also 2,3% mehr p.a. Das sollte etwa im Rahmen der normalen Inflation gewesen sein.


    Wenn der Bitcoin steigt, sehen alle die 100.000$ zum Jahresende. Wenn ein Virus kommt, sehen viele den ultimativen Börsen-Crash. Wenn der Putin schießt, explodieren die Energiepreise.

    Ja, die Preise spielen derzeit alle etwas verrückt, das aber bitte nicht linear fortschreiben! Wenn die zittrigen Hände der Energieverbraucher ihre PV-Anlage bestellt haben, wird es auch dort wieder panikfreie Preise geben. Das ist meine Einschätzung.

  • So sehe ich das auch. Deshalb mein Tipp: Anlage falls finanziell machbar größer dimensionieren (senkt auch den Preis pro Kwp) und möglichst hohe Autarkie anstreben.

    Immer bedenken: Das E-Auto ist etwas, um das man in 10 Jahren nicht mehr herum kommt, und da sind 8,xx kwp eindeutig zu wenig.

    Wir haben 5 kwp (mehr ging nicht durch Verschattung) und fahren seit 2 Jahren nur noch Elektrisch mit 2 Autos.

    Und das geht auch mit 5 kwp, man lädt eben nur etwas länger weil "langsamer" sprich mit weniger Leistung.

    Das hängt dann aber natürlich auch von den Standzeiten des Autos und der täglichen Strecken ab wie man da hinkommt.


    Wir kommen so auf ca. 45-50 % Autarkie ohne Speicher.

    Aber es stimmt schon, wenn bei uns mehr möglich gewesen wäre hätten wohl auch wir versucht mehr auf das Dach zu bauen.

    Aber wir send dennoch zufrieden, auch vor dem Energie-Wahnsinn, und froh den Schritt gemacht zu haben.

  • - Bei einer 8,9 KWp Anlage werde ich vmtl 7700 KWh/Jahr erzeugen (unter Berücksichtigung geografische Lage, Dachneigung, etc)

    - Der Eigenverbrauch aus der PV Anlage liegt bei ca. 40% = 1800 KWh

    Sorry wenn ich doof frage: Aber sind nicht 40% Eigenverbrauch von 7.700 kWh/Jahr Erzeugung 3.080 kWh??? (1.800 kWh von den 7.700 kWh wären nur ca. 23% was sehr sehr wenig wäre)


    Und sind die 18.600€ brutto oder netto?