Wertpapierdepot aufräumen

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mein Wertpapierdepot aufräumen.

    Ich habe Aktien (z.B. Deutsche Punk) deutlich unter dem Kaufkurs im Depot, die ich nicht mehr sehen kann.

    Habe ich irgendwelche Nachteile, wenn ich diese jetzt verkaufe und die Verluste mit Gewinnen verrechne?


    Danke euch

    Wer sich selbst auf den Arm nimmt, erspart anderen die Arbeit.

  • Ja Verluste halt.

    Denn die gleichen nicht 1:1 die Gewinne aus.

    Also, wenn ich jetzt 500 € Verlust mache, kann ich die doch mit 500 € Gewinn verrechnen.

    Und wo ist da der Verlust?

    Wer sich selbst auf den Arm nimmt, erspart anderen die Arbeit.

  • Ich glaube, es ist nicht ganz klar, was Du meinst. Mir jedenfalls nicht. Jetzt hört es sich so an, als wäre eine passende Antwort: Klar, wenn Du Aktie 1 mit X Euro Gewinn und Aktie 2 mit X Euro Verlust hast, geht es Null auf Null aus.

  • Du zahlst auf einen Gewinn 500€ steuern. Du setzt die 500€ Verlust an.

    Dann zahlst immer noch steuern. Nur weniger.


    500€ Verlust gleichen nicht 500€ steuern aus. Sie senken sie nur.


    Heißt du machst Verlust.

  • Können Gewinne aus Aktiengeschäften nicht mit Verlusten aus Aktiengeschäften verrechnet werden, sodass man also doch bei Null auf Null rauskommt?

  • Es ist wohl gemeint:

    Die 500 Euro Verlust senken die Bemessungsgrundlage der Steuern (wie Werbungskosten), sie werden nicht mit der Steuerlast verrechnet.


    Die Steuern, die ich auf 500 Euro Gewinn zahle, kann ich mit 500 Euro Verlust verrechnen, da reden wir aber nicht über 500 Euro Steuern.

  • Ich verstehe die Diskussion nicht.

    Mein Verständnis der Ursprungsfrage:

    Das eine Aktieninvestment hat X Gewinn gemacht, das andere hat Y Verlust gemacht. zu Versteuern sind (X - Y) Euro.


    Wieso wir jetzt einen fiktiven Steuerbetrag auf Gewinn mit einem fiktiven Verlust verrechnen wollen, weiß ich nicht. :/

  • Wenn ich verrechnen kann nicht, sonst (ohne Verrechnung) schon.

    Ja, genau. So meine ich ja auch. Und Aktienhandelsverluste gegen Aktienhandelsgewinne - und nur darum geht es hier doch, nicht um Divididenden und auch sonst um nix anderes - sind doch immer verrechenbar?! Deshalb kann ich nicht folgen, was @DarkSoul meinte.

  • Nicht immer, es kommt auch darauf an, wann die Aktien erworben wurden. Da der Fragesteller nebenbei auch über Ackermann geschimpft hat, könnte es sich um Altbestand aus der Zeit vor Einführung der Abgeltungssteuer handeln. Dann ist der Verlust genauso wenig verrechenbar wie Gewinne steuerbar wären. Aber das Erwerbsdatum wird sich ja klären lassen.

  • Hallo zusammen

    ich habe gerade mal wieder die Beiträge hier gelesen und konnte nur den Kopf schütteln.

    Ich war bisher der Ansicht, dass gerade HIER in diesem Forum von Finanztip sich Anleger tummeln, die den Grundbegriff der Börse längst verstanden haben.

    Das ist hierzulande zwar immer noch die Ausnahme aber hier in diesem Forum gelten wir eher als erfahrene Anleger.

    Daher hat mich diese Frage und die Antworten gewundert.

    Als Ü70-Anleger der seit über 40 Jahren an der Börse ist und längst von den Dividenden leben kann, will aber auch noch meinen Senf dazu geben.

    Die erste Regel bei einem echten Anleger in Aktien heißt:

    Kaufe nur Aktien von Unternehmen die seit vielen Jahren erfolgreich sind, regelmäßig Dividende zahlen, deren Produkte Du kennst und von denen Du der Ansicht bist dass man diese Produkte auch in Zukunft brauchen wird und zwar eher mehr als weniger.

    Das gilt für viele große Weltkonzerne.

    Die steigern ihren Umsatz und Gewinn schon dadurch weil die Menschheit sich immer mehr vermehrt und daher die Anzahl der Kunden immer größer wird.

    Nestle, Pampers von Procter und Gamble, Coca Cola, McDonalds, Novo-Insulin, usw. usw.

    Es gibt immer mehr Menschen auf der Welt und diese leben auch noch immer länger.

    Wenn man Aktien kauft, wird man Miteigentümer der Firma und bekommt jedes Jahr seine anteilige Gewinnausschüttung. Welcher echte Eigentümer würde seine Firma verkaufen nur weil ihm ein Investor einen höheren Preis bezahlt?

    Vielen Firmen zahlen seit mehr als 100 Jahren Dividende und zar nicht nur Jahr für Jahr, sondern jedes Jahr eine HÖHERE als im Vorjahr. Das summiert sich unglaublich.

    Was will ich damit sagen:

    Wer Aktien von solchen Firmen hat, der verkauft diese NIE.

    Der hat daher gar nicht das Problem mit Abgeltungs- oder Spekulationssteuer und Verlustvortrag.

    Ja, Ihr habt richtig gelesen.

    Ein echter Anleger behält seine Aktien solange er lebt und kassiert jedes Jahr immer höhere Dividende.

    So wie der MSCI Weltindex oder auch der DAX auch immer voll investiert ist und nur in Ausnahmefällen mal eine Aktie austauscht.

    Obwohl auch in einem solchen Index mal ein schlecher Wert dabei ist steigen die Kurse seit Jahrzehnten von einem Hoch zum Anderen.

    Als ich in den 80 Jahren zum ersten Mal an der Börse war stand der DOW JONES Index bei 2.000 Punkten. Heute bei über 30.000.

    Ohne ständiges Kaufen und Verkaufen, nur mit Halten und Liegenlassen und Dividende kassieren.

    So wie ein schwäbischer Immobilienbesitzer seine vermietete Immobilie auch nie verkauft, sondern sich jedes Jahr über die steigende Miete erfreut. Jahr für Jahr.

    Daher ist es bei mir so, dass ich den 40 Jahren nur ganz selten einen Aktie verkauft habe.

    Zum Leidwesen meines Bankers.


    Das Thema Steuern stellt sich daher für mich gar nicht.

    Dennoch der Ordnung halber:

    Wenn Du eine Aktie mit Gewinn verkaufst, zieht die Bank rund 25% Abgeltungsseuer vom Gewinn ab und schickt das Geld ans Finanzamt.

    Wenn Du eine Aktie für 10.000 gekauft hast und diese nach einigen Jahren tatsächlich verkaufen willst und dann 20.000 Euro dafür erhälst, dann zahlst Du von dem Gewinn von 10.000 Euro rund 2.500 Euro Steuer. Du hast dann eben nur noch 7.500 Euro Gewinn und somit 17.500 auf dem Konto.

    Wenn Du diesen Gewinn von beisielsweise 10.000 Euro nicht versteuern willst, dann kannst Du folgenden legalen Trick machen.

    Du schaust nach. ob Du in Deinem Depot eine Aktie hast mit der Du im Minus liegst.

    Wenn Du keine findest, umso besser. Aber selbst ich werde da immre noch fündig.

    Angenommen Du findest in Deinem Depot Aktien die Du mal für 20.000 gekauft hast und die jetzt bei 10.000 notieren. Dann verkaufst Du als Erstes diese Aktien mit Verlust und kaufst Sie sofort wieder zurück. Das kastet lediglich ein paara Euro Transkaktionskosten.

    Zurückkaufen natürlich nur dann, wenn Du der Meinung bist dass Du diese Aktie behalten willst.

    Damit hast Du einen sogeannten Verlustvortrag von 10.000 Euro realisiert und dennoch alle Deine Aktien behalten.

    Wenn Du nun anschließend eine Aktien mit einem Gewinn von 10.000 Euro verkaufst, dann wird dieser Gewinn nicht versteuert. Du bekommt also die 10.000 ausbezahlt weil der Gewinn mit dem zuvor erlittenen Verlust verrechnet wird.

    D.h. Du hast 2.500 Euro Steuer gespart und dennoch alle anderen Aktien immer noch im Depot.

    Wichtig ist, dass Du den VERLUST VORHER machst, also erst die Verlustaktie verkaufen und sofort zurückkaufen und erst DANACH die Gewinnaktie verkaufen.

    Aber nicht vergessen:

    Das ist alles die falsche Strategie.

    Die richtige Strategie heißt, Aktien von guten Unternehmen kaufen, halten , liegenlassen und ständig steigende Dividende kassieren.

    So wenige wie möglich umschichten.

    Merke: Hin und Her macht Taschen leer!

    Ich wünsche viel Erfolg und Kompliment an Alle die so lange gelesen haben.

    Viele Grüße von McProfit aus Stuttgart einem der vermutlich ältesten Teilnehmer hier.

  • Wichtig ist, dass Du den VERLUST VORHER machst, also erst die Verlustaktie verkaufen und sofort zurückkaufen und erst DANACH die Gewinnaktie verkaufen.

    Und sollte man es doch umgekehrt machen, holt man sich die einbehaltene KapESt hinterher bei der Steuererklärung zurück, da Gewinne und Verluste im gleichen Veranlagungszeitraum unabhängig von der Reihenfolge der Entstehung verrechnet werden.

  • Und sollte man es doch umgekehrt machen, holt man sich die einbehaltene KapESt hinterher bei der Steuererklärung zurück, da Gewinne und Verluste im gleichen Veranlagungszeitraum unabhängig von der Reihenfolge der Entstehung verrechnet werden.

    Wenn Du es bei der gleichen Bank in dieser umgekehrten Reihenfolge machst, korrigiert die Bank automatisch die vorherige KESt. Auch bereits bezahlte Steuer auf Dividenden oder Zinsen kannst Du Dir bis Jahresende auf diesem Weg zurückholen.

  • Halla liebe Börsenfreund, vor allem HORNIE und WerAuchImmer.

    Wer hier in diesem Forum einen Beitrag schreibt, muss es immer sehr präzise machen.

    Oberflächliche Beiträge werden sehr schnell korrigiert oder gerügt.

    Ich hatte daher auch auf die Klarstellung meines Beitrages für die Verrechnung von Gewinnen und Verlusten gewartet.

    Das Dilemme in diesen Foren ist:

    Erklärt man eine Sachlage gründlich und mit allen Sondernfällen, dann wir der Text meist sehr lange und somit in der heutigen schnelllebigen Gesellschaft selten richtig gelesen.

    Also versuche ich immer auf die wesentlichen Punkte einzugehen und auf manche Feinheiten zu verzichten. Meine Beiträge sind dennoch fast immer zu lang.

    Der Vorschlag erst Verluste und dann Gewinne zu realisieren war für diesen Fall gedacht, wo es nur darum ging, zeitgleich 2 Aktien zu verkaufen.

    In diesem speziellen Fall habe ich geraten, erst die Verlustposition zu verkaufen und diese anschließend SOFORT wieder zurück zu kaufen und erst DANACH die Gewinnpostion.

    Und nicht umgekehrt.

    Im Endeffekt ist es jedoch steuerlich egal, weil zumindest im gleichen Abrechnungsjahr die Steuer auf Gewinne und Verluste immer verrechnet wird.

    Viel wichiger ist, dass der Anleger von vorneherein möglichst nur solche Aktien kauft die er aller Erfahrung nach endlos behalten kann und höchstens mal teilweise umschichten muss wenn die Höhe der Einelaktien auf Grund unterschiedlicher Wertentwicklung im Laufe der Jahre erheblich auseinanderdriften.

    Ich habe Aktien im Depot die sich in 10 Jahren verdreifacht und vervierfacht haben (DANAHER USA von 20 auf über 100 $) und andere die im gleichen Zeitraum gerade mal 10% vorangekommen sind. (EXXON von 90 auf 100 $). Da muss man irgendwann umschichten, d.h. aber, dass man NUR wegen der Umschichtung und der STEUER nach der Umschichtung weniger Vermögen hat als VORHER.

    Daher zögere ich so lange mit solchen Aktionen.

    Viele Grüße aus dem Schwabenland von McProfit.

  • Lieber McProfit ,

    weder WerAuchImmer , noch ich haben Deine Grundaussage kritisiert oder gar in Frage gestellt, sondern nur ein Detail präzisiert, das zumindest missverständlich formuliert war und bei selektiver Wahrnehmung zu falschen Schlussfolgerungen führen kann.

    Das sehe ich als Vorteil und nicht als Dilemma eines Forums.

  • Du hast natürlich Recht, dass man es manchmal schwer hat in der Kürze alles 100% korrekt darzustellen. Ich selbst bin jemand, der seine Beiträge stellenweise mehrmals überarbeitet / korrigiert, weil doch irgendwas schwammig, falsch oder einfach missverständlich formuliert ist.

    Und dennoch ist nicht immer alles 100% korrekt bzw. es fehlen Hintergurndinfos, die man aber, um den Text nicht unnötig in die Länge zu ziehen, erst einmal wegelassen hat.

    Und ja, deine Texte sind grundsätzlich schon nicht die Kürzesten. ;)


    Aber zurück zum Punkt: ich habe deine Passage jetzt 2-3 mal gelesen.

    [...] Wenn Du diesen Gewinn von beisielsweise 10.000 Euro nicht versteuern willst,

    dann kannst Du folgenden legalen Trick machen.


    [...] D.h. Du hast 2.500 Euro Steuer gespart

    Genau das ist eben nicht richtig.

    Man spart insgesamt betrachtet keine Steuer.


    Hier sind so viele Anfänger unterwegs, dass man solche Aussagen m.E. schnellstmöglich richtigstellen / präzisieren sollte. Und genau das haben wir mit unseren Posts getan.