S-Prämien Sparvertrag - Sparkasse kündigt Vertrag - Vergleich im Frühjahr abgelehnt

  • Hallo,


    ich brauche mal Unterstützung.


    Im Frühjahr habe ich die Sparkasse aufgefordert die Zinsen des Sparvertrages neu zu berechnen und eine Nachzahlung zu leisten. Daraufhin hat die Sparkasse sämtliche Zinszahlungen von 2006 bis 2021 auf Grundlage der aktuellen Rechtsprechung nachberechnet und festgestellt, dass sie 122,70€ an Zinsen zu wenig gezahlt hatten. Weil das Urteil bezüglich des Refernzzinses noch offen ist, wurde uns ein Vergleich angeboten. 190€ und einem vereinbarten Referenzzinsatzes. Demnach wäre der variable Zinsatz am 22.02.22 -2,05% gewesen. Das Guthaben aber mit mindestens 0,01% verzinst wurden. Diesen Vergleich haben wir abgelehnt. Womit meine Beschwerde bis zum Urteil über den Referenzzinsatz meiner Meinung nach offen bleibt.


    Jetzt hat die Sparkasse den Vertrag gekündigt. Begründung:

    - Sparziel ist erreicht (höchste Prämienstufe erreicht)


    Kann die Bank diesen Vertrag trotz der nicht korrekt durchgeführten Verzinsung überhaupt kündigen?

  • Unterstützung bekommst Du gerne. Ich hatte den gleichen Fall bei einer Volksbank. Nach dem ersten Schreiben zur Einforderung der korrekten Zinsen wurde auch von denen eine Nachberechnung vorgelegt, bei der ein lächerlich niedriger Betrag herauskam. Ich habe dann mit einer eigenen Rechnung (Bundesbankreferenzzins, 10 Jahre, ...) den Sparvertrag einzeln nachgerechnet und kam auf einen etwa 20x höheren Betrag. Den habe ich nach Klageandrohung dann auch ausgezahlt bekommen mit separater Vereinbarung. Ich würde Dir raten, den Vertrag bei der Verbaucherzentrale durchrechnen zu lassen - das kostet 100 Euro oder so und dann hast Du ein handfestes Gutachten, mit dem Du das Geld einfordern kannst. Die werden sich mit allen Tricks (wie den -2%) winden, aber nicht aufgeben.


    Hier sind noch ein paar Infos, auch wenn es ggfs aktuellere Broschüren gibt:

    Link


    Ob die Sparkasse kündigen kann, ist eine separate Frage. Hier kommt es darauf an, welche Laufzeit vereinbart wurde. Wurde keine feste Laufzeit vereinbart (also z.B. 20 Jahre), sondern wurden nur Stufen vereinbart, ist es rechtens, dass auf der höchsten Stufe einseitig gekündigt wird. Dein Anspruch auf korrekte Zinsen während der Ansparphase besteht unabhängig davon.

  • 1. Da hat jede SK andere Verträge und sicherlich haben die sich auch im Zeitablauf mehrfach geändert. Da würde ich mal in den Vertrag schauen.

    2. Bei der hiesigen SK läuft der Vertrag als normale Spareinlage mit 3-monatiger Kündigungsfrist weiter.

    3. Wieso stört Dich die Kündigung? Prämien gibt es nicht mehr und der Mindestzins von 0,01% ist auch nicht mehr der Renner.

    4. Nachzahlungen für vergangene Zeiten sind durch die Kündigung ja nicht ausgeschlossen. Hier musst Du nur aufpassen, dass die nicht verjähren. Ist ein Verzicht auf die Einrede der Verjährung verhandelbar? Ombudsmann?

  • Vielen Dank schon mal für die Infos

    ..... Ich habe dann mit einer eigenen Rechnung (Bundesbankreferenzzins, 10 Jahre, ...) den Sparvertrag einzeln nachgerechnet ......

    ... die Zeit würde ich mir auch gerne nehmen. Leider weiß ich nicht wie und wäre über Tipps dankbar...

  • ....3. Wieso stört Dich die Kündigung? Prämien gibt es nicht mehr und der Mindestzins von 0,01% ist auch nicht mehr der Renner....

    Da bin ich ganz einfach gestrickt. Wenn die Sparkasse da nichts zu verlieren hätte, würde sie nicht kündigen ;-)...

  • Der Verbraucherzentralen Bundesverband, sowie Sachsen und Brandenburg haben einige Sparkassen wegen der Zinsen verklagt, aus deinem Post geht nicht hervor um welche Spaßkatze es sich bei dir handelt, vielleicht war diese dabei und du kannst bei der zuständigen Verbraucherzentrale Auskünfte über den Stand der Dinge bekommen. Über googeln findest du etliches. Auch hat die Stiftung Warentest einiges berichtet, viel Erfolg!