Anfängerfrage zu ETF

  • Wenn du lange genug durchhälst, sollte dort - wie wir alle hoffen - ein Plus und dann eine sehr große Zahl stehen.

    Also angenommen, alles läuft gut, dann stünde in 20 oder 30 Jahren da eben nicht +4% sondern tatsächlich sowas wie +30%. Und das wäre dann der Gewinn, die Rendite über all die Jahre (Provision und Steuern mal außen vor) Inklusive der „Zinseszins Effekte durch den thesaurierenden Sparplan.

  • Also angenommen, alles läuft gut, dann stünde in 20 oder 30 Jahren da eben nicht +4% sondern tatsächlich sowas wie +30%. Und das wäre dann der Gewinn, die Rendite über all die Jahre (Provision und Steuern mal außen vor) Inklusive der „Zinseszins Effekte durch den thesaurierenden Sparplan.

    Jetzt hast Du es (fast).

    Man muss bei einem gestaffelten Investment (z.B. Sparplan) bedenken, das ja nicht das gesamte Geld die ganzen 20 oder 30 Jahre angelegt war, sondern nur die ältesten Sparplanraten!

    Es kann daher durchaus sein, dass die ältesten Käufe auch 200% im Plus sind, während die neuesten Käufe sogar im Minus liegen.

    Beim Verkauf der Anteile gilt die FiFo-Regel. Es werden also bei einem Teilverkauf automatisch die ältesten Anteile im Depot wieder verkauft.


    Wer 20 oder 30 Jahre regelmäßig Geld in einen ETF investiert (gespart) hat, wird anschließend das Geld i.D.R. nicht mit einem Schlag benötigen, sondern je nach Bedarf regelmäßig ETF-Anteile (immer die Ältesten) verkaufen.

  • Nun, ich verstehe das Prinzip der Rendite. Was ich aber bislang nicht verstanden habe ist, woran ich diese erkenne. Ich sehe die Zahl der Anteile, deren Wert, die Performance und für wieviel ich Anteile gekauft habe. Und wenn die Performance bei 0% steht ist mein Depot genau so viel Wert wie ich eingezahlt habe. Und ja, nochmal, mir ist klar dass das schwankt und dass es keine Garantien aber großes Risiko gibt.


    Mir war nur bislang völlig unklar, woran ich erkenne, dass sich da ein Vermögen aufbaut.


    Aber ich habe jetzt einige Hinweise erhalten.

  • Hallo allesroger73 , vielleicht hilft auch dieser noch recht neue Artikel von uns, der die Basics zum Wertpapierdepot auflistet: Depot einfach erklärt.

    Der Artikel ist super. Danke. Aber meine Frage wird daran leider auch nicht beantwortet. Im Grunde wird auch da nur gesagt: Macht es, seid euch der Risiken bewusst und lasst laufen. Aber wo genau man eine Entwicklung des Depots erkennt ( außer bei der aktuellen Performance) ist zumindest mir auch da noch nicht klar geworden.

  • Ach das geht? Es wird gar nicht ein Mittelwert über die Jahrzehnte gebildet, sondern ich könnte in 20 Jahren sagen, dass ich die Anteile von 2019 verkaufe, die im Jahr 2042 vielleicht 100% Rendite gemacht haben?


    Also das habe ich tatsächlich bislang noch nirgendwo gehört oder gelesen. Danke.

  • Der Artikel ist super. Danke. Aber meine Frage wird daran leider auch nicht beantwortet. Im Grunde wird auch da nur gesagt: Macht es, seid euch der Risiken bewusst und lasst laufen. Aber wo genau man eine Entwicklung des Depots erkennt ( außer bei der aktuellen Performance) ist zumindest mir auch da noch nicht klar geworden.

    Also bei all meinen bisherigen Depotanbietern war das bis jetzt so: da steht eine Prozentzahl hinter meinen Titeln. Wenn das Vorzeichen negativ ist wird die Zahl rot eingefaerbt und sagt mir genau meinen prozentualen Verlust. Bei Wertsteigerung wird die Zahl positiv und gruen, dann sind die Posten mehr Wert als das was ich dafuer bezahlt habe...

  • Also bei all meinen bisherigen Depotanbietern war das bis jetzt so: da steht eine Prozentzahl hinter meinen Titeln. Wenn das Vorzeichen negativ ist wird die Zahl rot eingefaerbt und sagt mir genau meinen prozentualen Verlust. Bei Wertsteigerung wird die Zahl positiv und gruen, dann sind die Posten mehr Wert als das was ich dafuer bezahlt habe...

    Das ist bei mir genau so. Das ist die Entwicklung. Und ist die bei 0% dann ist in meinem Depot genau so viel, wie ich einbezahlt, also Anteile gekauft habe. Und hier setzte meine Frage an: Wo ist da eine Wertsteigerung, ein Zinseszins Effekt, wo sind die Gewinne, die beim thesaurierenden Sparplan dazu kommen sollten? Ich habe jetzt aber einiges hier erfahren und verstanden, dass das nicht so einfach zu beantworten ist. Und ich hoffen muss, dass in 20 Jahren da eben nicht 0% sondern 200% steht.

  • Ach das geht? Es wird gar nicht ein Mittelwert über die Jahrzehnte gebildet, sondern ich könnte in 20 Jahren sagen, dass ich die Anteile von 2019 verkaufe, die im Jahr 2042 vielleicht 100% Rendite gemacht haben?


    Also das habe ich tatsächlich bislang noch nirgendwo gehört oder gelesen. Danke.

    Ähhm,

    ja zumindest ist das in Deutschland bei allen Brokern so! Ob es da ich Ausland andere Regeln gibt vermag ich nicht zu sagen.

    Wie ich bereits weiter oben schrieb, erfasse ich alle meine Käufe in einer Excel-Liste. So kann ich genau sehen, welche Rendite jeder Kauf erzielt hat (vor Steuern).

    Anbei mal ein Auszug meiner Liste für einen ETF, damit Du das Prinzip verstehst.

  • Also angenommen, alles läuft gut, dann stünde in 20 oder 30 Jahren da eben nicht +4% sondern tatsächlich sowas wie +30%. Und das wäre dann der Gewinn, die Rendite über all die Jahre (Provision und Steuern mal außen vor) Inklusive der „Zinseszins Effekte durch den thesaurierenden Sparplan.

    Wenn da in 20 oder 30 Jahren +30% steht, ist es aber blöd gelaufen. Würde mir da eher das fünf- bis achtfache Plus davon ausmalen.

  • Ach das geht? Es wird gar nicht ein Mittelwert über die Jahrzehnte gebildet, sondern ich könnte in 20 Jahren sagen, dass ich die Anteile von 2019 verkaufe, die im Jahr 2042 vielleicht 100% Rendite gemacht haben?


    Also das habe ich tatsächlich bislang noch nirgendwo gehört oder gelesen. Danke.

    Es gilt das Fifo-Prinzip: First in, first out.


    Also angenommen, Du kaufst zu drei Zeitpunkten Anteile, die 2050 folgenden Zuwachs habe:


    - Januar 2020 - 100 Anteile - plus 170 Prozent

    - Januar 2021 - 100 Anteile - plus 190 Prozent

    - Januar 2022 - 100 Anteile - plus 195 Prozent


    Wenn Du 2050 dann 50 Anteile verkaufen willst, kannst Du nicht sagen, ich nehme die vom Januar 2022, weil die das größte Plus haben. Als erstes verkauft werden die, die zuerst gekauft wurden. Die 50 Anteile werden also von dem Kauf ausm Januar 2020 genommen.

  • Ah okay. Und wie funktioniert das bei einem monatlichen Sparplan? Nach dem gleichen Prinzip? Und würde das bedeuten, dass ich irgendwann im Rentenalter Anteile aus September 22 mit Verlust verkaufen muss, weil dieser Monat einfach beschissen lief? Oder vielleicht sogar ein Jahr? Verkaufe ich dann einen ganzen Pulk an Anteilen mit Verlust, obwohl ich in Summe eigentlich Gewinn gemacht habe?

  • Ah okay. Und wie funktioniert das bei einem monatlichen Sparplan? Nach dem gleichen Prinzip? Und würde das bedeuten, dass ich irgendwann im Rentenalter Anteile aus September 22 mit Verlust verkaufen muss, weil dieser Monat einfach beschissen lief? Oder vielleicht sogar ein Jahr? Verkaufe ich dann einen ganzen Pulk an Anteilen mit Verlust, obwohl ich in Summe eigentlich Gewinn gemacht habe?

    Das funktioniert bei einem Sparplan ganz genauso, mit x Zeitpunkten, und bis Du im Rentenalter bist, werden aber auch die im September gekauften Anteile mächtig Plus gemacht haben … die bleiben ja nicht aufm jetzigen Stand stehen.


    Wenn Du im Rentenalter bist und tatsächlich Anteile verkaufen willst, und Du bis dahin mehr Verständnis von dit janze hast, wirst Du übrigens Anteile mit geringem Gewinn verkaufen wollen … denn je geringer der Gewinn, desto geringer die darauf zu entrichtende Steuer. ?



  • Wenn Du im Rentenalter bist und tatsächlich Anteile verkaufen willst, und Du bis dahin mehr Verständnis von dit janze hast, wirst Du übrigens Anteile mit geringem Gewinn verkaufen wollen … denn je geringer der Gewinn, desto geringer die darauf zu entrichtende Steuer. ?

    Herrje. Das Thema Steuern habe ich für mich erstmal komplett ausgeblendet. Und ich will jetzt gar nicht fragen, wie ich gezielt Anteile mit geringem Gewinn verkaufen kann, wenn doch immer Fifo herrscht. ?

  • Ich sehe das entspannt, als Beispiel 3x gekauft zu verschiedenen Kursen. Ein Anteil für 10,20 und 40€, Stand jetzt 100 €, dann habe ich einen Gesamtstand, warum soll ich jetzt 3 verschiedene Prozentsätze ausrechnen? Sicherlich um mich verrückt zu machen. Wenn ich verkaufe und der erste Kauf war der Ertragreichste, dann geht der Gewinn in % kräftig nach unten. Aber mein gesamtes Vermögen hat nur den Verkaufswert verloren, heißt außer für die Steuer interessiert mich nur der Gesamtstand.

  • Die Frage mag dumm

    Klingen, aber woher weiß ich denn, welches die ältesten Anteile sind? Ich stelle mir das eher wie ein Sparschwein vor (ok, eines das auch fetter wird). Und wenn ich Anteile raushole, weiß ich doch nicht welche das sind. Oder?:/

    (direkt Depot INg, ein thesaurierender Etf msci World)