Bausparer durch Zinserhöhung jetzt sinnvoller?

  • Auf jeden Fall kann man sagen: Wenn Du schon einen Bausparer hast, ist es attraktiver geworden, das Darlehen in Anspruch zu nehmen.


    Ansonsten sicherst Du Dir bei einem Neuabschluss aus heutiger Perspektive günstige Darlehenszinsen, bezahlst die aber mit Abschlussgebühren und niedrigen Sparzinsen.


    Genau sagen kann man es nur am konkreten Einzelfall im Vergleich mit einer konventionellen Finanzierung. Allerdings fehlt dabei Stand heute immer die Information, wie sich die Zinsen weiterentwickeln. Da muss man denn mit Annahmen arbeiten (raten).

  • Für die BSK: Klar, auf jedem Fall. Endlich wieder mehr Neugeschäft.

    Für Dich: Jein, mit der Einschränkung: Das kommt darauf an.


    Generell solle Dir klar sein:

    Ein BSV lohnt sich tendenziell, wenn Du in einer Niedrigzinsphase ansparst (d.h. geringer Zinsverlust zu Alternativanlagen) und in einer Hochzinsphase den Kredit aufnimmst. Die extreme Niedrigzinsphase ist nun vorbei. Du solltest also die klare Erwartung haben, dass die Zinsen in den nächsten Jahren noch eher niedriger sind, als zum Zeitpunkt der Kreditauszahlung.


    Ein BSV ist entgegen der Werbung ein hoch komplexes Kombiprodukt mit vielen Kosten und vielen Nebenbedingungen.


    Ein BSV lohnt sich (für Dich) nur, wenn er optimiert ist, d.h. z.B. Mindestsparsumme und Mindestbewertungszahl werden zum gleichen Zeitpunkt erreicht und zu diesem Termin wird der Kredit benötigt. Die Standardvorschläge der Berater erfüllen diese Bedingungen meist nicht. Ich schließe keinen BSV ohne eigene Excelprogrammierung des Tarifs ab. Und Du solltest den Termin wissen, wann Du den Kredit brauchst. Von Vorratsverträgen halte ich nichts!

  • Was meint ihr, sind Bausparverträge durch die Zinserhöhung sinnvoller als vorher?

    Ein Grundproblem ist, dass es AFAIK viele Bausparverträge nur über sehr geringe Summen gibt.
    Auch mein Berater von Interhyp hat mir vor kurzem vorgeschlagen, mit einem Bausparer noch "niedrige Zinsen" für die Anschlussfinanzierung zu sichern.

    Beispielsweise Schwäbisch Hall: Laut Online-Rechner gibt's maximal 150.000 Euro. Was soll man mit so einer niedrigen Summe sinnvoll anstellen? Und trotzdem müsste ich für diese Bauparsumme monatlich schon extrem viel in den Vertrag einzahlen. 2/5 des ausgezahlten Kapitals bestünden somit aus mickrig verzinstem Sparguthaben, nur für 3/5 der mickrigen Summe gibt's dann eben den günstigen Darlehenszins, den man sich mit 2400 Euro Abschlussgebühr erkauft...