Wie vermögend bin ich ?

  • Excel ist mein Freund und ich möchte ein Kuchendiagram erstellen.


    Es geht um mein komplettes Vermögen


    Einige Einträge sind easy :


    * Depot

    * Cash (Giro + TG)

    * Immobilien - was soll ich hier eintragen?

    Kaufpreis oder geschätzte aktuelle Wert?


    * Lebensversicherung- soll ich nur die aktuelle Todessumme eintragen?


    * Deutsche Rentenversicherung: aktuelle Geldwert die angesammelten Entgeltpunkte ?


    * BaV - nur was ich als AN einbezahlt habe ??


    Wie macht ihr das ?

  • Für den heutigen Stand beachte ich nur Bausteine, die ich oder meine Erben heute liquidieren können. An die gesetzliche Rente komme ich nicht ran vor 63. Die bAV bei mir wird nur als Rente gezahlt, nicht als Einmalzahlung. Daher nur Bausteine, die heute einen Wert haben.


    Dann mache ich eine Prognose. ETF Depot plus Sparplan mal 5 Prozent. Ich meine bei der gesetzlichen Rente empfiehlt Finanztip eine jährliche Erhöhung von 1,5% anzunehmen. Aber bei der Prozentzahl bin ich mir grad unsicher. Zumindestens würde ich von einer gewissen Erhöhung ausgehen und nicht von Null Prozent.

  • Das kommt darauf an, was die Zahl, die Du ausrechnest, eigentlich aussagen soll.


    Wenn ich an Vermögen denke, würde ich alle Assets mit aktuellem Marktwert (bei Immobilien eher konservativ geschätzt) und aktuelle Rückkaufwerte von Versicherungen ansetzen.


    Rentenansprüche haben natürlich auch einen hohen finanziellen Wert, sind aber nicht liquidierbar und ich zähle sie nicht zum Vermögen im engeren Sinn. Bei der Finanzplanung für den Ruhestand sind sie natürlich auf jeden Fall zu Berücksichtigen.

  • Wie macht ihr das ?

    Also, ich habe Einkünfte und Vermögenswerte immer getrennt betrachtet. Heißt, derzeitige Einkünfte, geschätze Entwicklung... und Alterseinkünfte (geschätzt). Bei den Alterseinkünften zählen vermutete Renten aus iwelchen Versicherungen mit.


    Beim Vermögen habe ich immer das aktuelle Netto-Vermögen (z.B. Immo: Marktwert minus Hypothek/Restschuld) betrachtet... und dies unter Annahme von Entwicklungen hochgerechnet.

    Und dat Janze (Planwerte, Schätzungen) habe ich Jahr für Jahr mit den Ist-Werten verglichen und ggfs. darauf reagiert.

  • Ich mache so etwas überhaupt nicht, da es sich jeweils nur um eine Momentaufnahme handelt, kann also in wenigen Tagen anders aussehen. Als Beispiel wäre der Höchststand meines Depots im Vergleich zu jetzt, da ist ein fünfstelliger Betrag einfach mal nicht mehr da. Ich habe einen Plan für meine Altersvorsorge, darin sind erst einmal meine zu erwartenden Kosten den zu erwartenden Einnahmen gegenüber gestellt. Mehr brauche ich nicht um einen für mich geeigneten Finanzplan umzusetzen.

  • Auch die Rente lässt sich "kapitalisieren".

    Dazu brauchst du einen Zinssatz, den du ansetzt, und die zu erwartende Rentenzahlung.

    Angenommen, du bekämst mit deinen erreichten Rentenpunkten eine monatliche Rente von 500€, wenn du 65 wärst. Also 6000€/Jahr. Jetzt wähle einen Zinssatz, z.B. 2%.

    Teile 6000 durch 2% = 300.000€. Dies wäre also der Kapitalwert deiner Rentenversicherung.

    Aber Achtung: Die Rente wird nicht ewig ausbezahlt, sondern nur solange du lebst.

  • Auch die Rente lässt sich "kapitalisieren".

    Ja, man könnte, sofern noch nicht im Rentenbezug eine Beitragserstattung beantragen. (Voraussetzungen: keine deutsche Staatsangehörigkeit und Wohnsitz im abkommenlosen Ausland)

    Man bekommt aber nur die selbst getragenen Beiträge zurück. Die Auskunft kann man von der Rentenversicherung anfordern. Dann hat man eine Summe, die zumindest theoretisch erreichbar ist. Den notwendigen Aufwand wird man im Normalfall nicht betreiben.

  • Ich halte es für vernünftig, wie JDS vorschlägt, Vermögenswerte und Einkünfte zu trennen. Das gibt m. E. ein präziseres Bild der Lage: jetzt und in der Zukunft.


    Bei Immobilien, Elgob, würde ich den (konservativ geschätzten) momentanen Marktwert nehmen: Bei Aktien oder Fonds oder ETFs nimmst Du ja auch den aktuellen Kurs und nicht den Kaufkurs, oder?

  • Dies wäre also der Kapitalwert deiner Rentenversicherung.

    Aber Achtung: Die Rente wird nicht ewig ausbezahlt, sondern nur solange du lebst.

    Genau deswegen ist die Rechnung falsch.


    Mathematisch korrekt ist es, wenn Du von jedem werthaltigen Asset den Barwert berechnest. Für jedes Produkt machst Du in Excel eine Spalte der erwarteten Cashflows, in den Zeilen stehen die Jahre 2022 bis zum Todesjahr entsprechend Deiner Lebenserwartung:

    Depot: Aktuell möglicher Verkaufserlös, also Börsenwert abzgl. Verkaufsspesen und abzgl. Steuer bei 2022 eintragen.

    Immobilie: Möglicher aktueller Erlös bei Verkauf (nach Verkaufsnebenkosten und Steuern) bei 2022

    Kredit: Möglicher Tilgungsbetrag 2022 (Schuldenstand zzgl. Vofä-Entschädigung) oder alle zukünftigen Zahlungen auf den Kredit von 2022 bis Ende Zinsbindung (inkl. Restschuld).

    KLV: aktueller Rückkaufswert oder zukünftige Beiträge von 2022 bis Fälligkeit eintragen, erwartete Fälligkeit (nach Steuer) im Auszahlungsjahr.

    Rentenversicherung: Beiträge analog, Rentenzahlungen ab Auszahlungsbeginn bis Ende Lebenserwartung.

    etc.


    Dann kannst Du für jedes Jahr die Summe der Cashflows berechnen und diesen mit dem laufzeitrichtigen Zinssatz auf heute diskontieren. Dann hast Du den Barwert.