auf Dividende setzen

  • Hallo zusammen,

    es ist nicht erforderlich, die Dividendenstrategie zu wählen um regelmäßige Auszahlungen zu haben.

    Saidi hat gerade aktuell ein interessantes Video gemacht.

    Einzelaktien vers ETF

    Er macht erstaunlich gut deutlich wie der psychologische Faktor „überwunden“ werden kann.

    LG

  • Magst du sagen warum nicht?

    Krypto hat mich von Beginn an nicht gereizt, weil ich den Mehrwert nicht erkennen kann.

    Blockchain an sich mag eine Berechtigung haben, aber das Gewese um Bitcoin und Co. trifft nicht meine Wellenlänge.


    Dividenden sind ganz nett, aber ich bin momentan nicht auf sie angewiesen und würde sie wieder reinvestieren. Wenn ich irgendwann die Zeit habe auch einmal zu einer Hauptversammlung hinfahren zu können, werde ich mich wohl auch anteilig für Einzeltitel mit Dividende erwärmen können.

  • Ich nutze die Übersicht auf extraetf und angeblich zeigen sie dort die Ausschüttungsangaben inkl. Kurzuwachszahlen an. Ich habe mich über die „Renditen“ zwischen 1-2% gewundert, die derzeit auch von den großen USA ETFs gezahlt werden.

    Hallo,


    Ausschüttungsrenditen laut ExtraETF sind Summe aller Ausschüttungen in einem Kalenderjahr bezogen auf den letzten ermittelten Kurs des Vorjahres.


    Da der ETF neben den Hochdividendenzahler (Exxon, AT&T) auch nicht Dividendenzahler (Alphabet, Berkshire) und "schlechte" Dividendenzahler (Apple, Microsoft) enthält, käme ich jetzt im ersten Gefühl zum Ergebnis, dass vor allen die letzten beiden Kategorien massiv für die Kursentwicklung verantwortlich sind.


    Dieser Wert wäre jedoch relativ uninteressant. Für Dich ist ja nur der Wert Deines Anteils zum Kaufzeitpunkt wichtig. Ich habe es hier mal exemplarisch mit einem Einmalkauf zum 07.01.2013 vom Vanguard S&P 500 UCITS ETF (DIST) dargestellt.

    Die 1,36% für 2023 errechnen sich aus 0,98 EUR Ausschüttung zu 72 EUR aktueller Kurswert.


    Alle Werte stammen von ExtraETF.


    Kauf Anteil alt 21,13 Kauf Anteil heute 72,00
    Jahr Ausschüttung / Anteil Ausschüttungsrendite / Jahr Ausschüttungsrendite auf ursprünglichen Anteil
    2023 (Prognose) 0,98 € 1,36 % 4,64%
    2022 0,95 € 1,20 % 4,50%
    2021 0,88 € 1,52 % 4,16%
    2020 0,87 € 1,60 % 4,12%
    2019 0,82 € 1,98 % 3,88%
    2018 0,78 € 1,84 % 3,69%
    2017 0,73 € 1,80 % 3,45%
    2016 0,68 € 1,90 % 3,22%
    2015 0,64 € 1,99 % 3,03%
    2014 0,57 € 2,24 % 2,70%
    2013 0,49 € 2,40 % 2,32%
  • Da der ETF neben den Hochdividendenzahler (Exxon, AT&T) auch nicht Dividendenzahler (Alphabet, Berkshire) und "schlechte" Dividendenzahler (Apple, Microsoft) enthält, käme ich jetzt im ersten Gefühl zum Ergebnis, dass vor allen die letzten beiden Kategorien massiv für die Kursentwicklung verantwortlich sind.

    Genauso ist es. Salopp formuliert: Die Wachstumswerte sind beim SPDR für die gute Gesamtrendite zuständig, die „guten“ Ausschütter sorgen für eine vernünftige Dividendenrendite.


    Nach dem gleichen Prinzip funktionieren die Dividenden-ETFs von Fidelity, wobei der „Fidelity US Quality Income“ sogar den Vanguard S&P 500 kürzlich outperformt hat, wenn ich mich nicht irre.

  • Danke für die Aufschlüsselung. Das bedeutet denn, wenn ich heute einen Anteil von 72€ kaufe monatlich 1.36% Rendite sprich 0.98€ erhalte, dieser steigt mit höherer Rendite und Kurswert? Um auf die über 4% zu kommen, bedarf es dann ca. 10 Jahre?


    Ich meine, bei den garantierten Zinsen von derzeit 3% innerhalb von 1-2 Jahren, erscheint mir das halt wenig.

  • Das bedeutet denn, wenn ich heute einen Anteil von 72€ kaufe monatlich 1.36% Rendite sprich 0.98€ erhalte, dieser steigt mit höherer Rendite und Kurswert? Um auf die über 4% zu kommen, bedarf es dann ca. 10 Jahre?


    Ich meine, bei den garantierten Zinsen von derzeit 3% innerhalb von 1-2 Jahren, erscheint mir das halt wenig.

    Erstens jährlich. Die 0,98 Euro und die daraus resultierende Rendite beziehen sich aufs Jahr.


    Zweitens vergleichst Du Äpfel mit Birnen. Etwas überzeichnet argumentierst Du so: „Eine Wohnung zu mieten, kostet 1.500 Euro; einen Wocheneinkauf kriege ich im Supermarkt für 150 Euro. Warum soll ich für so viel Geld für einen Monat eine Wohnung mieten, wenn ich davon auch zehn Wochen satt werde?“ Abgesehen von Kursschwankungen, und zwischenzeitlichen Abstürzen, die ich hier jetzt mal außer acht lasse, sind bei ETFs auf der langen Linie die Ausschüttungen und die Kurssteigerungen zusammen für die Rendite verantwortlich. Nach Deiner Logik wären Thesaurierer Geldvernichter, denn die haben eine Ausschüttungsrendite von … 0.

  • Ich meine, bei den garantierten Zinsen von derzeit 3% innerhalb von 1-2 Jahren, erscheint mir das halt wenig.

    Beim Vergleich sollte man immer auf die Gesamtrendite = Kurszuwachs + Ausschüttung gehen. Die ist bei einem weltweiten Aktien-ETF historisch so um die 6 % p.a., in den letzten 10 Jahren höher, in den letzten 1 1/2 Jahren jedoch negativ. Man kann sich die Rendite über Teilverkauf holen, dazu braucht es keinen Ausschütter.


    Wenn es um einen kurzen Anlagezeitraum geht sind Aktien-ETF keine sinnvolle Option aufgrund des Kursrisikos, dann zum Tages-/Festgeld greifen.


    Weiter oben schreibst Du, dass Ihr etwas von der Aktienanlage haben wollt und deswegen an den Ausschütter denkt. Von der Grundidee halte ich das nicht für sinnvoll, da das Anlagevermögen ja wachsen soll und deswegen eher die Ausschüttungen wieder angelegt werden sollten. Dann eher eine kleine Sparrate auf ein Tagegeld und das z.B. nach einem Jahr für etwas außer der Reihe verwenden.

  • Danke für die Aufschlüsselung. Das bedeutet denn, wenn ich heute einen Anteil von 72€ kaufe monatlich 1.36% Rendite sprich 0.98€ erhalte, dieser steigt mit höherer Rendite und Kurswert? Um auf die über 4% zu kommen, bedarf es dann ca. 10 Jahre?


    Ich meine, bei den garantierten Zinsen von derzeit 3% innerhalb von 1-2 Jahren, erscheint mir das halt wenig.

    Vielleicht noch einmal greifbarer:


    Tages- oder Festgeld 3% p.a. für 72 EUR = 2,16 EUR


    ETF-Anteil für 72 EUR am 01.01.23 gekauft und am 31.12.2023 verkauft.

    Prognose 0,98 EUR Dividende


    Szenario 1:

    Wert ETF-Anteil am 31.12.23 unverändert 72 EUR

    Rendite Kurssteigerung 0% da 72 EUR beim Kauf und 72 EUR beim Verkauf

    Rendite aus Dividende 1,36% 0,98 EUR auf 72 EUR Kaufpreis

    Gesamtrendite: 0% + 1,36 % = 1,36% oder 0 EUR + 0,98 EUR = 0,98 EUR


    Fazit: Tages- oder Festgeld gewinnt!


    Szenario 2:

    Wert ETF-Anteil am 31.12.23 75 EUR

    Rendite Kurssteigerung 4,17% da 72 EUR beim Kauf und 75 EUR beim Verkauf

    Rendite aus Dividende 1,36% 0,98 EUR auf 72 EUR Kaufpreis

    Gesamtrendite: 4,17% + 1,36 % = 5,53% oder 3 EUR + 0,98 EUR = 3,98 EUR


    Fazit: ETF gewinnt!


    Bei Tages- oder Festgeld bleiben die 72 EUR einfach 72 EUR. Bei Deinem Ausschütter schwankt dieser Wert. Da im allgemeinen von langfristig steigenden Märkten ausgegangen wird, muss auch diese Kurssteigerung bei der Renditebetrachtung berücksichtigt werden.


    Da aber niemand den Wert Deines ETF-Anteils vorhersagen kann, musst Du einfach abwarten. Innerhalb eines Jahres könnte der Wert sich auch halbieren oder verdoppeln. Nach 10 Jahren oder länger nähert man sich statistisch dann den langfristigen Renditen an.


    Wichtig ist auch der Einwurf von Kater.Ka bezüglich des Anlagehorizonts. Diese ganze Betrachtung ist natürlich nur sinnvoll, wenn man bereit ist 10 Jahre oder mehr anzulegen. Für die nächsten 1-2 Jahre sollte ohnehin die Investition in Aktien-ETFs nicht in Betracht gezogen werden.

  • Weiter oben schreibst Du, dass Ihr etwas von der Aktienanlage haben wollt und deswegen an den Ausschütter denkt. Von der Grundidee halte ich das nicht für sinnvoll, da das Anlagevermögen ja wachsen soll und deswegen eher die Ausschüttungen wieder angelegt werden sollten. Dann eher eine kleine Sparrate auf ein Tagegeld und das z.B. nach einem Jahr für etwas außer der Reihe verwenden.

    Vielleicht noch einmal greifbarer:


    Da aber niemand den Wert Deines ETF-Anteils vorhersagen kann, musst Du einfach abwarten. Innerhalb eines Jahres könnte der Wert sich auch halbieren oder verdoppeln. Nach 10 Jahren oder länger nähert man sich statistisch dann den langfristigen Renditen an.


    Wichtig ist auch der Einwurf von Kater.Ka bezüglich des Anlagehorizonts. Diese ganze Betrachtung ist natürlich nur sinnvoll, wenn man bereit ist 10 Jahre oder mehr anzulegen. Für die nächsten 1-2 Jahre sollte ohnehin die Investition in Aktien-ETFs nicht in Betracht gezogen werde

    Ah, Danke für eure anschauliche Darstellung, jetzt dämmert es mir so langsam.


    Es war wohl unsererseits eher eine emotionale Überlegung, denn ich merk, Ausschütter sind für uns erst Mal zweitrangig.


    Erstens jährlich. Die 0,98 Euro und die daraus resultierende Rendite beziehen sich aufs Jahr.


    Zweitens vergleichst Du Äpfel mit Birnen. Etwas überzeichnet argumentierst Du so: „Eine Wohnung zu mieten, kostet 1.500 Euro; einen Wocheneinkauf kriege ich im Supermarkt für 150 Euro. Warum soll ich für so viel Geld für einen Monat eine Wohnung mieten, wenn ich davon auch zehn Wochen satt werde?“ Abgesehen von Kursschwankungen, und zwischenzeitlichen Abstürzen, die ich hier jetzt mal außer acht lasse, sind bei ETFs auf der langen Linie die Ausschüttungen und die Kurssteigerungen zusammen für die Rendite verantwortlich. Nach Deiner Logik wären Thesaurierer Geldvernichter, denn die haben eine Ausschüttungsrendite von … 0.

    Ich glaub, wir reden ein wenig aneinander vorbei. Thesaurier find ich keine Wertvernichter, wollte aber Renditesumme mit Zinssumme in einen direkten Zusammenhang stellen. Hab das nicht ganz aufgeschlüsselt bekommen, aber KaterKa und RNowotny haben viel Klarheit da hinein gebracht.