Einmalanlage MSCI World jetzt?

    Oft besprochen, dennoch im Moment ein spezielles Umfeld. Ich wollte etwa 30000 EUR als Einmalanlage in einen MSCI World ETF anlegen. Rentenbeginn wäre in 8 Jahren, das Geld könnte aber auch 15 Jahre liegen, da es auch ohne die Rendite des ETF reichen würde. Nun stehen derzeit alle Zeichen auf sinkende Kurse, mein Plan war, den Winter an der Aussenlinie verbringen und abwarten bis der Krieg vorbei und die Energiemärkte sich normalisiert haben. Schlechte Idee? Danke

    Hallo Blende11 , willkommen im FT Forum,

    leider hat hier niemand die Glaskugel, die auch noch zuverlässig ist. Heißt wenn 15 Jahre zeit sind, dann investieren, ob jetzt, nächste Woche, in einem Monat wissen wir in ein paar Jahren. Abwarten ist meistens die schlechteste Variante, irgendwas was gegen den Kauf spricht ist immer. Ich persönlich würde jetzt kaufen, wenn der finanzielle Notfallkoffer ausreichend gefüllt ist. (Sicherheitsbaustein)

    Wenn die Kurse ab jetzt steigen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, wenn sie fallen, könntest Du mit einem späteren Einstieg noch mehr rausholen.

    In der Vergangenheit hatten die Kurse einen Aufwärtstrend, weshalb sofort alles investieren die gängige Empfehlung ist.

    Du musst Dich mit Deiner Entscheidung aber wohl fühlen.

    Wenn Du Dich sehr darüber ärgern würdest, wenn es zB im Dezember noch mal richtig nach unten geht, könntest Du auch mit einem Teil jetzt einsteigen und den anderen Teil mit einem Sparplan strecken.

    Ich habe kürzlich investiert und werde aber auch im Nachhinein mir keinen Vorwurf machen den falschen Zeitpunkt gewählt zu haben.

    Teile doch die Summe hälftig und den Rest investierst du z.B. über einen Sparplan über 24 Monate

    Vielen Dank für die Anregungen.

    Ich hatte kürzlich eine Linie in den MSCI World 3 Monatschart gelegt und dann ging die Reise nach unten. Buy and hold, ja unterschreibe ich aber mit einem größeren Betrag einsteigen, bei dem momentanen aktienfeindlichen Umfeld, da interessiert mich schon was ihr so denkt. Am Ende muss man natürlich selbst entscheiden.

    Ich gebe zu bedenken, dass hier immer noch alle paar Stunden jemand mitteilt, in ETF oder sonstige Aktienfonds investieren zu wollen. Die sind alle zuversichtlich, über kurz oder lang eine gute Rendite zu erzielen und als Rentner dann die Früchte ihrer Anlagen ernten zu können. Solange das der Fall ist, sind in der aktuellen Baisse die Tiefstkurse mit ziemlicher Sicherheit noch nicht erreicht.


    Erst wenn hier alle paar Stunden jemand mitteilt, nie mehr in Aktienanlagen investieren zu wollen, nachdem er den Schrott gerade mit elenden Verlusten verkauft hat, könnte der Tiefpunkt erreicht sein.

    Zitat von R.F.

    Ich gebe zu bedenken, dass hier immer noch alle paar Stunden jemand mitteilt, in ETF oder sonstige Aktienfonds investieren zu wollen. Die sind alle zuversichtlich, über kurz oder lang eine gute Rendite zu erzielen und als Rentner dann die Früchte ihrer Anlagen ernten zu können. Solange das der Fall ist, sind in der aktuellen Baisse die Tiefstkurse mit ziemlicher Sicherheit noch nicht erreicht.


    Erst wenn hier alle paar Stunden jemand mitteilt, nie mehr in Aktienanlagen investieren zu wollen, nachdem er den Schrott gerade mit elenden Verlusten verkauft hat, könnte der Tiefpunkt erreicht sein.

    Interessante These;)

    Würde ich zustimmen, beim "Durchschnittsbürger" mit normalen Finanzwissen.

    Da hier doch eher der Finanzinteressierte unterwegs ist, stimme ich da nicht ganz zu.


    Es wird auf jeden Fall am Ende auch wieder so sein, dass viele Anleger erst einsteigen, wenn wir schon wieder ziemlich weit oben sind.


    Beste Möglichkeit aus meiner Sicht nach wie vor der klassische Sparplan.

    Und nicht ständig nach den Kursen schauen

    Entschuldigung, ohne jemand zu nahe treten zu wollen, wer nach einem ETF World oder ETF Europa fragt, ist in der Regel nicht Spezialist für "Finanzwissen". Die meisten werden nicht einmal wissen, ob ein ETF, für den sie sich interessieren, überhaupt auf echten Aktien oder auf SWAPs basiert. Die laufen eher der Empfehlung "ETF ist immer gut" nach. Und das ist die Klientel, die bei jedem Crash bisher die Zeche bezahlen mussten.


    Profis investieren zur Zeit nicht in Aktien, und zwar egal, ob sie schwerpunktmäßig auf makroökonische Daten, auf die Unternehmensergebnisse oder auf markttechnische Indikatoren schauen. Die steigen dann ein, wenn Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist und nachdem die Rentensparer mit "Finanzwissen" aus Verzweiflung ihre defizitären ETF verkauft haben.

    Statistik hin, Statistik her. Im Moment würde ich aber doch sagen: Wer die Regeln kennt, kann sie gezielt brechen. Und die Regel, die ich - wenn ich es für mich persönlich zu entscheiden hätte, und ohne dass es ein Empfehlung für andere sein soll - jetzt brechen würde, ist: Time in the market beats timing the market. Kurzum, ich würde 30.000 jetzt in sechs mal 5.000 oder gar in zwölf mal 2.500 investieren. Klar, kann es sein, dass man damit Rendite liegen lässt, ich für mich würde damit aber guten Schlaf gewinnen.

    Zitat von R.F.

    Entschuldigung, ohne jemand zu nahe treten zu wollen, wer nach einem ETF World oder ETF Europa fragt, ist in der Regel nicht Spezialist für "Finanzwissen". Die meisten werden nicht einmal wissen, ob ein ETF, für den sie sich interessieren, überhaupt auf echten Aktien oder auf SWAPs basiert. Die laufen eher der Empfehlung "ETF ist immer gut" nach. Und das ist die Klientel, die bei jedem Crash bisher die Zeche bezahlen mussten.


    Profis investieren zur Zeit nicht in Aktien, und zwar egal, ob sie schwerpunktmäßig auf makroökonische Daten, auf die Unternehmensergebnisse oder auf markttechnische Indikatoren schauen. Die steigen dann ein, wenn Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist und nachdem die Rentensparer mit "Finanzwissen" aus Verzweiflung ihre defizitären ETF verkauft haben.

    Wann ist denn Licht am Ende des Tunnels? Würde mir es dann vermerken und später mal prüfen ob es gepasst hat? Ich kann es leider nicht voraussagen..

    Tja, das ist Problem, das weiß niemand. Deshalb geht es an den Aktienmärkten an manchen Tagen 3% hoch und am nächsten Tag dann wieder 4% runter. Solange es insgesamt abwärts geht, ist das aber eben ein Markt für kurzfristige Spekulanten und nicht für langfristige Anleger. Dafür gelten dann wieder andere Weisheiten aus dem Sprüche-Portfolie der Profis. Z. B. 'never catch a falling knife' oder 'es ist nicht wichtig, ob man beim Aufschwung die ersten 5% verpasst, entscheidend ist, dass man im Abschwung die letzten 50% nicht mehr mitgemacht hat'.

    Sorry, aber das ist jetzt wirklich so simplifizierend … da finde ich die Fragestellung nicht mehr ernstgenommen.

    Mit einer Einmalanlage wäre ich grundsätzlich vorsichtig, in diesen Zeiten insbesondere.


    Ich persönlich rechne noch mit stärkeren Rücksetzern in den nächsten Monaten.

    Für meinen Sparplan ist das ohne Bedeutung, allerdings gibt es da schon Auswirkungen darauf, ob man mit einer frisch getätigten Einmalanlage acht Wochen später noch zufrieden sein kann. ?(

    Ich habe Anfang des Jahres für 12.000 € den FTSE AW nachgekauft den ich eh per Sparplan bespare.

    Rückwirkend eine blöde Idee, denn das war knapp unter All-Time-High bei 102,xx €. Auch das konnte zu dem Zeitpunkt niemand wissen genauso wenig was in den Monaten oder Jahren danach passiert.

    Die Order steht bei einem aktuellen Kurs von 89,xx jetzt natürlich ca. 12,75 % im Minus was Buchhalterisch einen Verlust von ca. 1500 € ausmacht.


    Bereitet mir das jetzt bauschmerzen ? Nein.

    Das ist eine Order von vielen und noch mehr die kommen werden über den Sparplan.

    Ich habe durch den Sparplan auch heute noch zahlreiche Käufe die immer noch im Plus stehen da ich diese noch günstiger als 89 € ausführen konnte.

    Und auch heute läuft die nächste Order per Sparplan durch was ebenfalls günstiger als 102 € sein wird. In Zukunft werde ich auch Käufe über den Sparplan zu guten aber auch zu schlechten Kursen ausführen.


    Lange Rede kurzer Sin: Selbst mit einer "schlechten Einmalanlage" kannst man mit einem stupiden Sparplan den durschnittlich Orderpreis wieder glätten.

    Alternative wäre, wie erwähnt, die Summe zu splitten auf mehrer Order über Monate.

    Ob das dann besser war sagen wir dir dann wenn du die Summe investiert hast ;)

    Danke für die Anregungen, ich bin schon 59 Jahre alt, da ist der Einstiegskurs vielleicht nicht ganz so egal, daher mein Zögern, dennoch weiß ich nichts besseres als breit in Aktien zu investieren, also MSCI World

    Zitat von Blende11

    Danke für die Anregungen, ich bin schon 59 Jahre alt, da ist der Einstiegskurs vielleicht nicht ganz so egal, daher mein Zögern, dennoch weiß ich nichts besseres als breit in Aktien zu investieren, also MSCI World

    Wenn man sich die historischen Daten z.b. des S&P500 ansieht, dann sind die meisten Kursrückgänge ca. -20% vom Allzeithoch. Das haben wir momentan ungefähr. Daher könnte momentan der Zeitpunkt zum investieren gar nicht so schlecht sein. Es gab natürlich auch ein paar Mal -40%, und dass das zeitlich ungebremste Wachstum so weiter geht kann dir auch niemand garantieren.


    Ich persönlich kaufe momentan eher mehr als dass ich mich zurückhalten würde. Das muss man aber für sich selbst entscheiden und damit gut schlafen können.


    LG

    Johu