VL des Arbeitgebers in ETFs einfließen lassen

  • Hallo!


    Ich bin noch nie in einem Forum unterwegs gewesen, übt bitte Nachsicht!

    Mein Anliegen ist folgendes: Ich möchte mit meinen 61 Jahren noch ein ETF Depot anliegen, da ich 12jährige Zwillinge habe, alleinerziehend bin.In Rente kann ich frühestens mit 66 1/2 Jahren gehen. Habe jahrelang nach Möglichkeit gesucht, den Kindern für später eine ( wenigstens kleine ) finanzielle Grundlage zu verschaffen, bin wegen meines höheren Alters immer davor zurückgeschreckt. Bis ich den einen Podcast von Saidi geschaut habe.

    Ich kann nur wenig investieren, eine Einmalanlage scheidet definitiv aus. Nun hat mir jemand gesagt, ich könne vermögenswirksame Leistungen beantragen und diesen Betrag dann sozusagen zu meinem " eigenen" Betrag mit einfließen lassen. Nach Erkundigung weiß ich, dass ich bezugsberechtigt bin, könnte VL also tatsächlich beantragen. Woher bekommt man aber ein Formular? Muss ich das beim Finanzamt beantragen oder kann man sich das nicht als PDF herunterladen?

    Dann habe ich meine Direktbank ( DKB) schon gefragt, ob ich mit denen einen Vertrag machen könnte, aber die haben abgelehnt mit der Begründung , nicht in Holdings zu machen. Ehrlich gesagt, ist das schlimmer als Chinesisch für mich. Ihr mögt den Kopf schütteln und lachen; aber ich habe den festen Willen, spätestens jetzt zu handeln und muss darauf vertrauen, dass ich in der Community fair und ehrlich beraten werde.

    Wie könnt ihr mir helfen?


    Mit freundlichen Grüßen KABECO

  • Hallo und willkommen im Forum,


    hier mal der Link von Finanztip zum Thema VL.


    https://www.finanztip.de/vermoegenswirksame-leistungen/


    Leider verstehe ich die Frage nicht genau. VL kann Dir Dein Arbeitgeber gewähren. Der sagt Dir auch den Betrag.


    Diesen kannst Du unter Umständen noch um einen Eigenanteil aufstocken. In welcher Höhe dies geht weiß wiederum der Anbieter für Sparpläne auf VL.


    Was es dann noch gibt es die Arbeitnehmersparzulage. Ich glaube bei Finvesto kannst Du ein VL-Depot eröffnen, welches auch förderberechtigt ist.


    Zum Thema Abrechnung der Förderung kenne ich mich leider nicht aus. Ich vermute, dass Du bei Deinem Depotanbieter (z.B. Finvesto) angibst, dass Du förderberechtigt bist. Dann melden sie die Daten dem Finanzamt, welches wohl am Ende der Laufzeit (7 Jahre) die Zulagen auszahlt.


    Ich hoffe das hilft erstmal ein wenig im Dschungel. Vielleicht meldet sich ja noch einer der sich da besser auskennt.

  • Hallo,


    so schwierig wie es sich anfühlt ist es nicht. RNowotny hat es schon sehr gut erklärt - daher würde ich Dir gerne mal kurz einen Live-Input geben.


    Ich habe meinen VL bei Finvesto. Es gibt nicht so viele ETF Anbieter die mit VWL arbeiten und alle verlangen Gebühren, was teilweise bei klassischen ETF´s ja nicht so ist (je nach Anbieter), aber wenn man was vom Chef dazu bekommt, kann man darüber denke ich hinwegsehen.


    Falls Finvesto für Dich interessant ist, geh auf die Homepage und such Dir einen ETF aus den Du besparen möchtest, über die Auswahl "VL Sparen". Dort wirst Du zur Fondauswahl weitergeleitet, es erscheinen die "beliebten VL Fonds+ETF´s" wenn Du vorne auf den ETF-/Fond-Namen klickst bekommst Du einen detaillierte Übersicht des Fonds-/ETF´s und ganz wichtig, der Kosten. Suche nach der Spalte "All-in-fee" das sind die gesamten Kosten des Fonds-/ETF. Die sollten nicht zu hoch sein.


    Aktuell, jetzt beim schreiben, steht an Platz 1 der Liste der DWS Top Dividende LD - all-in-fee = 1,45%. Aus meiner Sicht macht für eine breite Streuung und akzeptabel Kosten am meisten ein MSCI World Sinn - da wäre der IShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) ebenfalls in der Liste - all-in-fee = 0,2%.

    Diese Kosten werden Dir beim mtl. Einkauf Deines Fonds-/ETF´s abgezogen - daher aus meiner Sicht extrem wichtig, weil es Deine Erträge schmälert und Du es nach der ersten Anlage vermutlich sehr schwer wieder ändern kannst.


    Als Beispiel:

    Ich spare mtl. 35€, bespare den MSCI World - Finvesto kauft für 34,93€ Anteile für mich.

    Die 7ct sind die 0,2% Gebühren.


    Was unabhängig von den ETF-/Fondgebühren kommt, sind die Kosten von Finvesto - die liegen bei mir bei rund 10€/Jahr. Dafür verkauft Finvesto Anteile aus meinem Depot.


    Wenn Du Dir also einen Fond-/ETF ausgesucht hast, durchläufst Du den weiteren Anmeldeprozess bei Finvesto und bekommst dann ein Dokument (bin ich mir nicht mehr sicher ob das zum download war oder per Post kam) das Du Deinem Arbeitgeber aushändigst. Der führt für Dich dann den mtl. Betrag über die Lohn-/Gehaltsabrechnung ab. Bei Deiner jährlichen Einkommensteuer setzt Du das Kreuz bei "Ich beantrage die Arbeitnehmer Sparzulage" und schon bist Du vorgemerkt für den Zuschuss, des Staates - wenn Du unterhalb der Einkommensgrenzen liegst, siehe Link von oben.


    Ok, liest sich jetzt doch etwas aufwendiger... aber so schlimm ist es wirklich nicht :)


    Viel Erfolg damit.

  • Hallo.


    Unter welchen Prämissen Finanztip ETFs empfiehlt sollte klar sein.

    Auch sollte klar sein, dass VL eine Lohnerhöhung auf Antrag sind, auch wenn sie (SV-Beiträge und Steuern) das Netto sogar marginal sinken lassen.

    Eventuelle Zulagen des Staates sollte man auch mitnehmen.

    Aber zur Einordnung sollte man bedenken, dass bei 5,5 Jahren und maximal 40 Euro monatlich (falls der AG überhaupt so viel zahlt bzw. man auf 40 Euro aufstocken will und kann) am Ende eine eher überschaubare Summe (5,5 × 12 × 40 = 2.640 Euro) stehen wird. Egal wie hoch die Summe ist, liegen lassen sollte man nichts, aber man sollte auch keine Wunder erwarten.