Preiserhöhung Strom, Gas, Fernwärme - Betriebskostenabrechnung

  • Hallo, in die Runde!


    Wie bei vielen wurden bei mir die Preise für Energie ab dem 01.10.2022 erhöht.

    Es stellt sich mir die Frage, wie wird diese Preiserhöhung in der kommenden Betriebskostenabrechnung für 2022 berücksichtigt.

    In den letzten Jahren wurden immer die Jahresenergiekosten für das Mehrfamilien (13 WE) z. B. für die Fernwärme über den Ansatz 30% Allgemeinanteil und 70% über den Verbrauch (Wärmemengenzähler) abgerechnet. Es wurde alle Brennstoffkosten, hier z.B. die Fernwärme als Ganzes genommen und dann umgelegt 30% Allgemeinanteil über die Wohnfläche und die 70% über den Verbrauch.


    Ab Oktober steig der Arbeitspreis für die Fernwärme um ca. 85%, sodass für die drei restlichen Monate in diesem Jahr höhere Kosten anfallen werden. In den Vorjahren waren die Unterschiede nicht so grob, dass man die tatsächlichen Energiekosten mit den jeweiligen Verbräuchen gesondert berechnen musste. Jetzt ändert sich das durch die überdurchschnittlichen Preissteigerungen.


    Meine Frage zur Betriebskostenabrechnung bei Mehrfamilienwohnhäuser (Mieter):
    Was sagt die Heizkostenverordnung für Mieter zu der Berechnung der Energiekosten zu bestimmten Zeiträumen?
    Wie z.B. bei der Fernwärme Zeitraum A vom 01.01.2022 bis 30.09.2022 mal dem Preis A und
    Zeitraum B vom 01.10.2022 bis 31.129.2022 mal Preis B +85% auf A

    Das gilt analog auch für den Betriebsstrom und Hausstrom im Mehrfamilienwohnhäuser


    Eigentlich sollten die Energieverbräuche automatisch erfasst werden und den Mietern monatlich mitgeteilt werden. Also dürfte es technisch möglich sein, eine verbrauchsabhängige Abrechnung der Energiekosten zu erstellen. Denn nur so, lässt sich das Energiesparen auch richtig umsetzen, wenn ich zeitnahe die tatsächlichen verbrauchten Kosten bezahle und nicht einen gemittelten Wert über das ganze Jahr.


    Wer kann etwas Licht ins Dunkle bringen und wie ist eure Meinung dazu?


    Anmerkung:
    Als privater Kunde für Strom wird eine getrennte Berechnung für den Zeitraum und die jeweiligen Kosten erstellt.


    Beste Grüße

    Hannes aus Hannover

    Beste Grüße aus Hannover
    ;)

  • Technisch ist vieles möglich. Die Frage ist nur, wie viel Mieterhöhung wärst du bereit zu akzeptieren? Techem und Co. bieten den Service "monatliche Verbrauchsberechnung" nicht kostenlos an.

  • Es sind immer die Jahreskosten auf die Mieter zu verteilen. Da spielt es keine Rolle, ob es unterjährig Energiepreiserhöhungen gab. Abzuweichen ist davon nur, wenn jemand im Laufe des Jahres ein- oder auszieht. Dann gibt es eine Zwischenablesung oder es wird nach Erfahrungswerten geschätzt. Aber auch diese Mieter zahlen einen Anteil an den Jahreskosten. Was die Energie in der Zeit gekostet hat, in der diese Mieter im Haus gewohnt haben, ist egal.

  • Hallo Thebat!
    Hallo R.F.!
    Danke für euren Anmerkungen zu dem Thema.


    Das die Messdienstleister die Information für den Mieter nicht kostenlos anbieten, finde ich nicht richtig. Hier wird eine zusätzliche Einnahmequelle aufgetan. Hier fällt mir auch das Vorgehen ein, dass man gleich die Zähler bei ihnen mietet und der Vermieter diese nicht kauft. Dieses Vorgehen wurde bei den Rauchmelden gerade gestoppt, hoffe, das gilt auch bald bei den Zählern.


    Wenn nur die Jahreskosten umgelegt werden, ohne eine Beachtung der jeweiligen Energiekosten, werde alle, die versuchen, jetzt Energie einzusparen, benachteiligt. Und man könnte sich die Information über den monatlichen Verbrauch auch sparen.


    So werden wir die Menschen in den Mietwohnungen nicht zu einem bewussteren Umgang mit Energie bekommen.


    Beste Grüße aus Hannover

    Beste Grüße aus Hannover
    ;)

  • Hallo Thebat,
    der Vergleich mit der Hecke hinkt. Die Messdienstleister stellen ihre Leistung in Rechnung. Und wenn ein Blick auf den Geschäftsbericht zeigt, dass die Dienstleitung auskömmlich ist.

    Mir geht es darum, die Energie effektiv einzusetzen, um einen positiven Effekt auf das Klima und die CO2-Bilanz zu erreichen.

    Und das werden wir nicht schaffen, wenn die richtig gedachten Maßnahmen in der Heizkostenverordnung durch nicht konsequentes Handeln bei der Heizkostenabrechnung Bedindert wird.

    Beste Grüße aus Hannover

    Beste Grüße aus Hannover
    ;)

  • Sollte Energie effektiv eingesetzt werden? 3

    Das Ergebnis ist nur für Teilnehmer sichtbar.

    Mich interessiert Ihre Meinung zu dem Thema Energie.

    Beste Grüße aus Hannover
    ;)

  • Um Energie effizient einzusetzen, spielt es keine Rolle, ob die Geräte für die Heizkostenerfassung gekauft oder gemietet sind und auch nicht, wer wieviel für die Erfassung und Abrechnung bezahlt. Ob er viel oder wenig verbraucht, kann jeder Mieter dadurch selbst und effizient beeinflussen, indem er das Heizkörperthermostat mehr oder weniger weit aufdreht.

  • Hallo R.F., das wäre genau meine Vorstellung und es wäre super, wenn das so wäre.
    Daher auch meine Frage nach der Abrechnung der Energiekosten (an 01.10. mit +85%) siehe oben.

    Jetzt kommen leider die Einschränkungen. Als Mieter hat man keinen Einfluss auf die Auswahl der Anlagentechnik. Dadurch können unnötige Kosten entstehen (z. B. keine effiziente und gute Auslegung der Anlage, hohe Wartungskosten, hohe Kosten für einen Messdienstleister usw.). Diese Kosten werden mit mind. 30% auf den Mieter umgelegt. Bei den gemessenen Verbrauchskosten beeinflusst der Gesamtenergieverbrauch des Objektes unter Umständen auch den Verbrauch und ich kann auch nicht den Energielieferanten frei wählen. Bei der Fernwärme in Hannover zahlt man einen pauschalen Betrag für die jährliche Bereitstellung der Wärme für das Objekt, ohne das bist jetzt überhaupt Energie verbraucht habe, sind schon Kosten entstanden.

    Beste Grüße aus Hannover
    ;)

  • Dann musst du halt Eigentum erwerben, dann hast du mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Und als Mieter kannst du dir immerhin eine Wohnung suchen, bei der der Vermieter sich darum kümmert, dass die Heizkosten im Rahmen des Machbaren möglichst gering bleiben. Dass es solche Vermieter gibt, kann ich aus eigener Kenntnis versichern.

  • Heizkostenabrechnungen sind nie 'fair'. Ich wuesste nicht wie man das machen koennte. Es gibt immer Wohnungen bei denen man baulich bedingt mehr bezahlen muss und welche die weniger kosten. Hatte bis jetzt auch gefuehlt schon alle Verbrauchszaehler die es gibt: Verdampfer am Heizkoerper, digitale Messeinrichtungen am Heizkoerper, Waermemengenzaehler am Hauptrohr.....


    Momentan habe ich einen Waermemengenzaehler und wir hatten sage und schreibe 1600kWh Verbrauch in 6 Jahren (Durchschnitt in DE sind glaube ich 1000kWh pro qm pro Jahr). Dies heisst aber nicht dass es bei uns immer kalt ist, baulich bedingt profitieren wir von unseren Nachbarn, ist aber m.M. nicht 'fair'.


    Erfahrung zeigt auch: never change a running system: Den groessten Aerger gab es bei Eigentuemerversammlungen verschiedenster WEG immer, wenn an der Art der Abrechnung etwas veraendert wurde (30:70 auf 50:50, Umstellung der Verbrauchserfassungsmethode) da es immer jemanden gibt der mehr bezahlen muss und dann klagt und jemand der weniger zahlen muss.


    Kurzum: meiner Meinung nach ist es momentan in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen effizient mit Energie umzugehen. Bei Mehrfamilienhaeusern mit Zentralheizung ist es schwierig da jede Minute die ich den Thermostat abdrehe finanzell zu entlohnen.


    LG
    Johu