Absicherungsstrategie mit ETF's

  • Wer nicht glaubt, dass es an der Börse ewig weiter nach oben geht, denkt aktuell über Absicherungsmöglichkeiten nach. Da gibt es z.B. für Privatanleger entsprechende ETF's auf den DAX und den S&P 500: u.a. den dB x-trackers ShortDAX X2 Daily (WKN DDBX0BY) und dB x-trackers S&P 500 2x Inverse Daily (DBX0B6). Während die DAX-Absicherung relativ einfach zu verstehen ist, ist die Wirkungsweise der S&P-Absicherung schwieriger zu verstehen. Hat jemand bei diesen Absicherungsinstrumenten schon Erfahrungen gesammelt? Was wird beim S&P-ETF eigentlich abgesichert? Die USD-Entwicklung oder die in Euro?

  • Es sind keine Absicherungen, sondern Vehikel, um auch bei fallenden Indizes zu profitieren, durch den Hebel 2 doppelt. Solange es aufwärts geht verlieren diese auch doppelt.


    Sinnvoll ist das für jemanden, der solange die Kurse steigen auf den Index setzt und bei Rückgängen aussteigt. Statt das Geld dann zu parken kann man dann in den Fonds gehen solange es abwärts geht.


    Der S&P-ETF notiert in US-Dollar.

  • Mit Absicherung meinte ich den zusätzlichen Kauf z.B. des S&P-ETFs. Meine vorhanden Anlagen in dem korrespondierenden Anlagebereich laufen weiter. Bei steigenden Kursen profitiere ich dort, der ETF reduziert mir jedoch meine Gewinne. Dafür profitiere ich wirklich wie geplant, wenn es mit dem entsprechenden Index mal richtig nach unten geht. Nach meinem Verständnis habe ich mir so praktisch den US-Markt auf dem aktuellen hohen Niveau zumindest teilweise gesichert. Dreht sich dann der Markt erneut, verkaufe ich den ETF mir z.B. den Index auf reduzierter Kursbasis. Ist das so richtig gedacht?

  • Ist das so richtig gedacht?


    Ja und Nein. Da musst Du die Fälle unterscheiden:


    Seitwärtsbewegung: Es passiert nichts außer dass Du die knapp 2% Gebühren zahlst
    S&P steigt: Du verlierst proportional zum Anstieg, da Du mit Hebel 1 am steigen und Hebel 2 am sinken beteiligt bist
    S&P fällt: Du gewinnst mit Hebel 1.


    Nein deswegen weil ich von einer Absicherung erwarten würde dass Sie den weiteren Anstieg nicht schmälert.


    Was tun:
    Eigene Meinung bilden, wie es mit S&P weitergeht (Amerika boomt, Zinswende vielleicht dann doch irgendwann, sell in May, ...).
    Wenn daraus weiter die Einschätzung kommt, dass es nicht weiter nach oben geht kann ja auch mal ein Teil verkauft werden im SInne eines Rebalancing des Portfolios.
    Alternativ könnte ein ggf. gestaffelter StopLoss sinnvoll sein. Hier lohnt ein Blick auf den Chart. Bei 2.000 scheint die untere Begrenzung des Trendkanals zu verlaufen, bei 1.900 liegt das Oktober-Tief. Achtung: Begrenzte Korrekturen sind normal!
    Eine echte Absicherungen wären dann Optionsscheine, die unter diesen Marken greifen - die kosten allerdings. Alternativ ein StopBuy deines Short-ETF oder eines Knock-Out-Puts, d.h hier wird erst gekauft wenn es tatsächlich deutlich korrigiert.
    Warnhinweis: Vor dem nächsten großen Anstieg kommt i.d.R. eine Korrektur, d.h. es besteht immer die Gefahr, dass man auf dem falschen Fuss erwischt wird und die pfiffige Absicherung einem zusätzliche Verluste bringt.