Fondsgebundene Rentenversicherung loswerden

  • Hallo zusammen,



    ich bräuchte mal den einen oder anderen Ratschlag. Ich habe leider Gottes 2013 eine Fondsgebundene RV bei der ARAG abgeschlossen (vertrauen des MA, zuständiger Berater damals für meine Hausrat / Haftpflicht usw.).

    Mittlerweile wurde der Vertrag von der Frankfurt Münchener übernommen.

    Allerdings bin ich mit dem abgeschlossenen Vertrag gar nicht mehr zufrieden. Bespart wird der Betrag seit Oktober 2014 mit 100€ mtl., laut der letzten Standmitteilung November 2021 sind mittlerweile 9600€ eingezahlt. Der Rückkaufwert beträgt 5836,61€


    Dieser setzt sich zusammen aus:

    Klassisches Deckungskapital: 4754,92€

    Fondsguthaben: 1079,29€

    Für die Zukunft nicht garantierte Schlussüberschussanteile: 0€

    Für die Zukunft nicht garantierte Beteiligung an Bewertungsreserven: 2,45€

    Mittlerweile bin ich 1 Jahr weiter, heißt es wurden weitere 1200€ eingezahlt. Die neue Standmitteilung wird in den nächsten 4 Wochen zugesandt werden.


    Die 1. Frage, die ich hätte: "Wird auf dem Rückkaufwert noch eine Steuer anfallen? Wenn ja, auf den gesamten Betrag oder nur auf das Fondsguthaben? Oder fällt die Steuer hier weg, da ich ja schon fast 50% Miese (Kosten/Gebühren) gemacht habe zurzeit? "


    Die 2. Frage: "Wenn ich die letzten 3 Standmitteilung anschaue und das eingezahlte Guthaben gegen den Rückkaufwert betrachte, waren es

    2019: 53,56%

    2020: 56,73%

    2021: 60,80%


    Macht es vlt. Sinn, hier noch 8-10 Jahre zu warten, um hier halbwegs +/- Null raus zu kommen?


    Hoffe, ihr könnt mir hier ein wenig behilflich sein.

    Gruß Maik

  • Macht es vlt. Sinn, hier noch 8-10 Jahre zu warten, um hier halbwegs +/- Null raus zu kommen?

    Und was hast du dann davon? Und woher weißt du, dass du überhaupt jemals wieder auf 0 kommst? Macht dir klar, das Geld ist weg! Es kommt nicht wieder


    Ich würde das Geld rausziehen und vernünftig investieren. Dann kommt man vermutlich deutlich "über 0" raus

  • Was für Fonds hast Du den im LV-Mantel?

    Sind alle Sparbeiträge (nach Kosten) in Fondsangelegt oder hast Du auch Sicherungguthaben (klassischer LV Kapitalstock)?

    Es ist eine Einlagensicherung von 100% hinterlegt. Allerdings zum Jahre 2056. Ich möchte dieses Ding los werden. Und eigentlich geht´s hier nur darum evtl noch Schadensbegrenzung zu betreiben.


    Die maßgebliche Frage ist hier wirklich noch, ob hier noch Steuern auf den Rückkaufwert anfallen :-/

  • Hallo HA,

    ich würde mal davon ausgehen, dass innerhalb von 12 Jahren Abgeltungssteuer anfallen könnte.

    Das müßte aber dein Anbieter auch beantworten können.

    Kündigen würde ich solche Verträge nie, da ist eine Beitragsfreistellung besser.

    Vielleicht kannst du aber auch eine andere Zahlungshöhe vereinbaren?


    Für die Zukunft würde ich dir raten, einen Honoarberater hinzu zu ziehen.

    Und folgende, bessere Verträge flexibel ausgestalten, die auch in der Beitragshöhe flexibler sind.

    Meine Erfahrung ist, so alle fünf Jahre sich neu zu orientieren, Änderungen oder Umschichtungen vorzunehmen usw. Es gibt kein 100%iges Vorgehen oder Rezept für Jahrzehnte im Voraus.

    Die Rahmenbedingungen ändern sich ständig, das war auch in der Vergangenheit so.

    Besser dran war immer derjenige, der sich flexibel anpassen konnte.

    Mit fest vereinbarten, teuren Verträgen ging das nie, da zahlte man meist drauf.

  • Ob die Erde eine Scheibe ist, können sie auch nachrechnen. Nur zu.

    Hatte doch schon vor über 2000 Jahren der Eratosthenes das Gegenteil berechnet.


    Sie kennen doch die Fakten des Vertrags von HA überhaupt nicht.

    Warten sie mal ab, was er noch dazu sagt.

    Ihr Beispiel würde mich aber schon interessieren. Es soll ja Ausnahmen geben...

  • ... ist klar. Die Erde ist keine Scheibe!


    Und eine Betragsfreistellung kann niemals 'besser' sein (als???). Ich lasse mir gerne das Gegentum beweisen ;( ... obwohl ich an derartigen Schrottverträgen überhaupt keinerlei Interesse habe.

  • Hallo hama21

    ... sind mittlerweile 9600€ eingezahlt. Der Rückkaufwert beträgt 5836,61€


    Dieser setzt sich zusammen aus:

    Klassisches Deckungskapital: 4754,92€

    Fondsguthaben: 1079,29€

    Hieraus erkenne ich sofort:


    1. Der größte Teil der Versicherung ist eine klassische Versicherung. Der Garantiezins war 2013 1,75%. Das ist aus heutiger Sicht ein schlechter Zins für die restlichen 34 Jahre. Vor einem Jahr hätte man das noch etwas anders beurteilen können.


    2. Der zweitgrößte Teil waren wohl die Versicherungskosten. Die sind weg und kommen auch nicht wieder. Nenne es Lehrgeld, dann fühlst Du Dich ggf. etwas besser.


    3. Der kleinste Teil ging in einen Fonds. Ich weiß nicht, in welchen, aber vermutlich ein kostenträchtiger Fonds, den man nicht braucht.


    4. Na gut, ein kleiner Teil geht noch in die Hinterbliebenenversicherung.

    ich würde mal davon ausgehen, dass innerhalb von 12 Jahren Abgeltungssteuer anfallen könnte.

    Ich gehe davon aus, dass es keine Versicherung im Rahmen einer bAV ist.

    Dann ist der Gewinn mit Abschlagssteuer zu versteuern. Du hast aber keinen Gewinn, also keine Steuer!

    Kündigen würde ich solche Verträge nie, da ist eine Beitragsfreistellung besser.

    Das stimmt für Verträge, die schon sehr lange laufen, nur noch eine kurze Restlaufzeit haben und einen hohen Schlussbonus versprechen. Das ist hier nicht der Fall.

    Hier musst Du Dir zunächst überlegen, ob Du mit der Verzinsung von 1,75% vor Kosten (vermutlich knapp 1% nach Kosten) bei dieser Laufzeit glücklich bist.


    Dein Grundfehler war, dass Du eine Versicherung abgeschlossen hast, obwohl Du eigentlich eine Kapitalanlage wolltest. Dafür hast Du viel Lehrgeld gezahlt.

    Du hast nichts über Deine Lebensumstände geschrieben, ebenso fehlen Angaben über die laufenden/zukünftigen Kosten des Vertrages. Da Du aber noch viel Zeit für etwas "Vernünftiges" hast, solltest Du jetzt Deine Altersvorsorge komplett umstellen.

  • Die maßgebliche Frage ist hier wirklich noch, ob hier noch Steuern auf den Rückkaufwert anfallen :-/

    Um mal Deine Frage zu beantworten:

    Nein, steuern sollten nicht anfallen, da aktuell noch gar keine Gewinne aufgelaufen sind.

    Kündigen würde ich solche Verträge nie, da ist eine Beitragsfreistellung besser.

    Aha!

    Auf eigene Erfahrungen. Können sie ja auch nachrechnen.

    Und weil das bei Deiner Versicherung so gewesen sein mag, schließt Du nun darauf, dass es bei der Police von hama21 auch so sein muss, oder wie? :/


    Die Police läuft in diesem Fall offenbar noch 34 Jahre! Auf so einen langen Zeitraum wird sich ein ETF-Sparplan auf einem weltweiten Index mit ziemlich Sicherheit deutlich besser entwickeln als eine RV-Police mit einer nominellen Beitragsgarantie!


    Ich für meinen Teil habe meine Versicherung behalten (ETF-Depot läuft auch). Aber bei mir sind es nur noch 9 Jahre bis zur Fälligkeit. Außerdem habe ich noch eine Uraltpolice mit hoher Garantieverzinsung und Steuerfreiheit.

    Ist aber ein Vergleich von Äpfeln und Birnen und nutzt dem TE gar nix!


    hama21

    Eine solche RV ist im Gegensatz zu einem eigenen Depot i.d.R Pfändungssicher und wird auch nicht bei einem evtl. Bezug von Sozialleistungen angerechnet. Nicht, dass ich darauf meine Planungen aufbauen würde, aber man sollte sich diesem Nachteil eines eigenen ETF-Depots bewusst sein.

  • monstermania

    Und weil das bei Deiner Versicherung so gewesen sein mag, schließt Du nun darauf, dass es bei der Police von hama21 auch so sein muss, oder wie? :/

    Vielleicht wäre es angebracht, vom hohen arroganten Ross abzusteigen?

    Hauptsache, du hast genaue Kentnisse über diesen Vertrag.


    Ich habe auch gesagt, dass er einen Honoarberater hinzu zu ziehen soll. Der kann dann mit einer Vergleichberechnung eine ggf. andere Anlagemöglichkeit darstellen. Das ist nicht immer einfach und kostet auch etwas.

    Und bei dem Lehrgeld halte ich mich auch zurück. Es ist immer leicht, über andere ihr Geld Aussagen zu machen.

    Bei solchen Verträgen gibt es mindestens zwei Möglichkeiten:

    1. Man wirft einem schlechten Vertrag weiteres Geld hinterher.

    2. Man findet eine kluge Lösung, die Verluste zu minimieren.

    Die Entscheidung darüber trifft dann der TE und nicht wir.

  • monstermania

    Vielleicht wäre es angebracht, vom hohen arroganten Ross abzusteigen?

    Hauptsache, du hast genaue Kentnisse über diesen Vertrag.


    Ich habe auch gesagt, dass er einen Honoarberater hinzu zu ziehen soll. Der kann dann mit einer Vergleichberechnung eine ggf. andere Anlagemöglichkeit darstellen. Das ist nicht immer einfach und kostet auch etwas.

    Hola! Nein, ich kenne den genauen Vertrag des TE auch nicht.

    Auf Grund der Angaben des TE betrug der Rückkaufwertwert der Police im Nov. 2021 ~ 5.800€

    Eingezahlt wurden bis dahin 9600€.

    Da braucht man dann auch keinen Honorarberater mehr, der einem sagt, dass diese Police einfach nur für den Popo ist!

    Zumal wie Du ja bereits vollkommen richtig angemerkt hast, dass auch der Honorarberater wieder Geld kosten würde. Geld, dass ja auch wieder bezahlt werden muss.

    Ein Honorarberater ergibt Sinn, wenn man eine Fonds-. bzw. ETF-basierte RV in Form einer Nettopolice abschließen möchte. Aber eine Nettopolice ist auch nicht in jedem Fall sinnvoll.


    Nur mal so am Rande. Hätte hama21 seit 2013 mit seinen 100€ einen MSCI World ETF bespart, lag er im November 2021 bei knapp 17.000€ Depotwert (Einzahlung 9600€).


    BTW: Zum Thema hohes Ross. Ich habe im Gegensatz Zu Dir nicht folgendes ausgesagt:

    Kündigen würde ich solche Verträge nie, da ist eine Beitragsfreistellung besser.

    Evtl. könntest Du ja einfach begründen, warum eine Beitragsfreistellung besser ist als eine Kündigung? :/