Angst umzuziehen

  • Liebe Finanztip-Community,


    vor kurzem habe ich mein Studium absolviert und angefangen als Softwareentwickler zu arbeiten. Da alle Mitarbeiter im Homeoffice sind, bin ich in meinem Studentenwohnheim geblieben und arbeite von dort aus. Die Mieten sind dort viel niedriger, was für mich ziemlich profitabel ist ?


    Ab und zu denke ich woanders umzuziehen, da die Wohnungen eher für Studenten gedacht sind und ich irgendwann aus dieser Altersgruppe raus bin.


    Allerdings machen mir die aktuelle Nachrichten viel Angst. Vor kurzem hat der Stellenabbau in den Firmen angefangen, es gibt wenig Planungssicherheit.


    Ist ein Umzug in diesem Jahr eine schlechte Idee? Und wie kann ich die finanzielle Risiken eines Umzuges am besten einschätzen?

  • Ich halte das Risiko zum Umzug in eine Mietwohnung für überschaubar. Wenn Du eine mit akzeptabler Küche findest sollte es wenig Einmalkosten geben (bzw. kannst Du alles notfalls mitnehmen falls Du umziehen willst/musst).

    Aber ich würde Dir unabhängig davon raten mal nach WGs zu gucken. Das ist nicht nur sehr günstig, sondern meist auch sehr schön nicht alleine rumzusitzen und mit anderen etwas unternehmen zu können.

  • Man muss doch den Studentenstatus gelegentlich nachweisen

    Ne, ich wohne in einem privaten Wohnheim. Die Energiekrise betrifft mich auch kaum, die Hausverwaltung hat einen günstigen Liefervertrag mit dem Energieversorger

  • Hallo.


    Meine Vermutung geht auch dahin, dass das Wohnheim eine Lösung mit Ablaufdatum ist.


    Um das parallele Suchen nach Alternativen wird man wohl nicht vorbeikommen.


    Den Markt für Softwareentwickler kenne ich so nicht, vermute aber, dass er eher zu den aussichtsreichen Märkten gehört.


    Im Zweifel würde wahrscheinlich auch die eine oder andere Behörde zugreifen, wenn sie jemanden bekommen kann, der "IT" richtig schreiben kann.


    Kopf hoch und viel Erfolg! :thumbup:

  • Ist ein Umzug in diesem Jahr eine schlechte Idee? Und wie kann ich die finanzielle Risiken eines Umzuges am besten einschätzen?

    Das Risiko ist überschaubar, eine Wohnung lässt sich auch wieder kündigen. Und noch hast du vermutlich so viel, dass man mit ein paar Freunden und einem großen Anhänger oder Sprinter das in einem Tag gemütlich umgezogen bekommt.

    Die größten finanziellen Risiken macht man sich selbst durch teure Wohnungen oder jede Menge neue teure Möbel. In der aktuellen Situation würde ich nach einer neueren oder bereits sanierten Wohnung schauen. Wenn man noch jung und ungebunden ist, kann auch die angesprochene WG eine gute Idee sein, gerade wenn man von zu Hause aus arbeitet und tagsüber eher weniger Kontakte hat

  • Generell ist Angst ein schlechter Ratgeber.


    Zunächst ist mir nicht ganz klar, wovor genau Du Angst hast. Ich vermute, dass Du nicht direkt vor einem Umzug Angst hast, sondern eher vor einem Arbeitsplatzverlust und möglichen, folgenden finanziellen Problemen.


    Das überrascht mich jedoch, da Du als Akademiker gut ausgebildet bist in einer Branche, die gesucht ist. Nach meinem Verständnis solltest Du sehr schnell einen neuen Arbeitsplatz finden können, wenn Dein derzeitiger Arbeitgeber straucheln sollte. Vielleicht solltest Du es einfach mal ausprobieren und einige Bewerbungen verschicken? Auch in andere, größere Städte?

    Abgesehen davon haben wir halt in Deutschland den Vorteil von guten Sozialabsicherungen. Eine angemessene Wohnung verlierst Du bestimmt nicht, selbst wenn Du irgendwann bei Hartz4 ankommen solltest.


    Wenn Du mit Deinen Angstgefühlen nicht weiter kommst, solltest Du Dich auf keinem Fall scheuen, professionelle Hilfe anzunehmen. Sprich auch mit Deinem Hausarzt darüber, ob eine psychologische Beratung möglich ist oder prüfe, welche (teils kostenlosen) Beratungsangebote es in Deiner Stadt gibt.

  • Also eine sehr kurze Recherche hat ergeben, dass Softwareentwickler schon gesucht werden. Selbst das Finanzamt Kassel I sucht einen. Beim Finanzamt würde ich von einem krisensicheren Job ausgehen. ;)


    Du bist Deiner Schilderung nach in einer deutlich besseren Position als Du vielleicht glauben magst.

  • Ich empfehle dir umzuziehen. Richte dir die Wohnung so wie du es magst, schließlich arbeitet man um zu leben.

    Als Entwickler wirst du noch lange Zeit einen Job finden.


    Die finanzielle Risiken sind klein, weil :

    1. Z.Z du Geld verdienst

    2. Du bist durch die AL- Versicherung versichert. Im schlimmsten Fall, werden sie dir für die Übergangszeit unterstützen

  • Gerade in der IT-Branche vollzieht sich doch grade ein grosser Wandel mit Homeoffice. Fast alle Stellen, die ich als Softwareentwickler finde bieten das an. Heisst also, du kannst überall wohnen und trotzdem "in" München arbeiten

  • Also eine sehr kurze Recherche hat ergeben, dass Softwareentwickler schon gesucht werden. Selbst das Finanzamt Kassel I sucht einen. Beim Finanzamt würde ich von einem krisensicheren Job ausgehen. ;)


    Du bist Deiner Schilderung nach in einer deutlich besseren Position als Du vielleicht glauben magst.

    Kann ich nur bestätigen!

    Bin ja selbst in der IT. Wir suchen händeringend Leute, da unser Unternehmen aber eher im sozialen Bereich angesiedelt sind, sind die Gehälter allerdings nicht auf dem Niveau der 'freien' Wirtschaft.

    Dafür gab es aber auch während Corona nicht einen Tag Kurzarbeit. Und hey immer bedenken, dass in den nächsten Jahren rund 500.000 Leute mehr aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden (Ruhestand) als neu hinzukommen.

    Ich mache mir auf jedem Fall überhaupt keine Sorgen um meinen Job. Die Aussichten für Arbeitnehmer waren in Vergleich der letzten 20 Jahre noch nie besser. Ganz im Gegensatz zu 2000-2004 oder 2008/2009. Seinerzeit haben meine Jobs in der IT jeweils ganz schön gewackelt.


    PS: Das Durchschnittsalter unserer IT-Abteilung liegt bei 50+. In 15 Jahren sind wir auch fast alle im Ruhestand. Ich habe schon vorgeschlagen, dass wir im Keller ein Seniorenwohnheim für alte IT'ler einzurichten, damit uns nicht die Fachkräfte ausgehen. :D