Wie FSA aufteilen?

    • Ich habe ein Scalable-Aktiendepot mit ausschließlich dem Vanguard ESG Global All Cap. Die Anteile sind derzeit 77k wert.
    • Bitcoin im derzeitigen Wert von knapp 10k im cold wallet. Bei 23k eingestiegen zum hodlen. Soll als Renditeboost genutzt werden. Bei Verdopplung Verkauf von 50% und Kauf von weiteren ETF-Anteilen, 50% Verkauf bei neuerlicher Verdoppelung usw. und dann Nachkauf bei starkem Wertverlust mit Ziel langfristig 5% des Portfolios in BTC zu halten.
    • Dann habe ich Genossenschaftsanteile beim Vermieter, die jährlich 48€ fix abwerfen.
    • Ein VL-Depot, in das ich gerade erst begonnen habe einzusparen (finvesto, MSCI ACWI in der SRI Variante von BNP Paribas).
    • Genossenschaftsanteile bei Generation Forest (Aufforstung, impact investing) wo ich noch nicht konkret weiß, wie es mit Rendite aussieht.
    • Ein Tagesgeldkonto bei der Umweltbank das zur Zeit leer ist, mit dem Ziel 10k dort abzulegen falls Geld benötigt wird. Bei 10k würde da keine Zinserträge mehr anfallen. Dauert natürlich ne Weile (ich rechne mit 2 Jahren) bis da 10k drauf sind.

    Momentan ist der FSA in kompletter Höhe bei Scalable. Sollte ich das beibehalten oder ändern?

  • Teilweise ist gar kein FSA möglich.

    Ab 2024 vermute ich, dass Du den FSA bei SC für die Vorabpauschale komplett verbrauchen wirst.


    Mir erscheint es am einfachsten, wenn Du den FSA komplett dort belässt und 2022/2023 durch Gewinnrealisierungen ausnutzt.

  • Sehe ich auch so.

    Ist die einzige Position, bei der es sinnvoll erscheint.


    Gewinne aus Bitcoin Kauf/Verkauf selbst fallen nach aktueller Rechtsprechung gar nicht in den Bereich Kapitalerträge.

    Das sind private Veräußerungsgeschäfte.

  • Also lasse ich den einfach bei SC und passe den dann im Januar auf 1000€ an.


    Ich danke euch!


    Eine spezielle Frage habe ich allerdings noch:


    Ich wollte von 3 ETFs auf einen (MSCI Welt/EM/SCs auf den FTSE Global All Cap Choice) und bin deshalb von TR zu SC gewechselt. Habe meine Anteile nicht mitgenommen sondern bei TR leider erst verkauft und dann bei SC gekauft. Aufgrund Einstiegszeitpunkt Mitte August roundabout 10k Verluste realisiert. Da die Anteile weg waren kann nun kein Umzug mit Verlusttopf stattfinden. Das geht bei nem leeren Depot nicht. Bei TR nachgefragt. Antwort:


    "Die Verluste werden Dir in Deiner nächsten Jahressteuerbescheinigung ausgewiesen. Diese kannst Du dann in Deinem Profil herunterladen und damit Deine Steuererklärung machen. Auch wenn Dein Konto geschlossen ist, hast Du noch Zugang zu Deiner Timeline, um Deine Dokumente herunterzuladen."


    Weiß nun das Finanzamt von den Verlusten oder muss ich sie nächstes Jahr erneut für dieses Jahr ausweisen? Bin da etwas verwirrt.


    Und wo kommt da eine Verlustbescheinigung ins Spiel, die ich ja beim Finanzamt beantragen würde?


    Wie ich es verstanden habe geht es ja darum, dass das FA von meinen Verlusten weiß und zukünftige Gewinne durch den thesaurierenden ETF erst versteuert, wenn die Gewinne meine realisierten Verluste übersteigen. Wobei ja die Zeit keine Rolle spielt. Die Gewinne müssen ja nicht im Jahr des realisierten Verlustes liegen.

  • PS: Ich habe nun einfach eine Umweltbank-Aktie gekauft und den Depotübertrag mit Übertrag des Verlusttopfes gestartet. Ist denke ich das einfachste. So muss ich ja dem FA gegenüber nichts mehr angeben, da der neue Broker (SC) es automatisch verrechnet, korrekt?

  • Wie sähe das aus bei nem thesaurierenden ETF? Anteile verkaufen?

    Korrekt. Das setzt natürlich voraus, dass Deine ältesten Anteile im Gewinn sind. Sonst verschänkst Du den Freibetrag.

    PS: Ich habe nun einfach eine Umweltbank-Aktie gekauft und den Depotübertrag mit Übertrag des Verlusttopfes gestartet. Ist denke ich das einfachste. So muss ich ja dem FA gegenüber nichts mehr angeben, da der neue Broker (SC) es automatisch verrechnet, korrekt?

    Klingt gut. Ich vermeide auch jeden Aufwand in der Steuererklärung!

    Der Verlust wird ja automatisch in das nächste Jahr übertragen.

    Achtung: Es wird aber erst der (übertragbare) Verlustvortrag verrechnet, bevor der (nichtübertragbare) Freibetrag verbraucht wird.

  • Mir erscheint es am einfachsten, wenn Du den FSA komplett dort belässt und 2022/2023 durch Gewinnrealisierungen ausnutzt.

    Mir ist das etwas zu kompliziert. Also zwischendrin Anteile zu verkaufen. Verzichte ich denn auf viel Rendite wenn der FSA dieses und nächstes Jahr nicht ausgenutzt würde? Mir ging es darum mich so wenig wie möglich mit dem Depot zu beschäftigen (deshalb auch von 3 auf 1 ETF).

    Achtung: Es wird aber erst der (übertragbare) Verlustvortrag verrechnet, bevor der (nichtübertragbare) Freibetrag verbraucht wird.

    Auch hier wieder selbe Frage. Klar ich hätte den Verlusttopf erst angeben können, wenn Gewinne anfallen, die den Freibetrag übersteigen. Ist es ne blöde Entscheidung das einfach jetzt zu machen (Verlusttopf mit der einen Aktie rüber) und TR dann zu schließen? Auch hier wieder der Punkt, dass das Thema dann gegessen ist und ich nicht später nochmal dran denken muss den Verlusttopf rüber zu holen oder die Verluste bei der Steuererklärung anzugeben.

  • Verzichte ich denn auf viel Rendite wenn der FSA dieses und nächstes Jahr nicht ausgenutzt würde?

    Rendite trifft es m.E. nicht richtig.

    Du verzichtest als Einzelperson aktuell auf max. rund 200€ p.a. für die Du in Zukunft keine Kapitalertragsteuern mehr zahlen musst.

    Ab 2023 sind es dann rund 250€ p.a., die Du an Kursgewinnen/Ausschüttungen steuerfrei machen kannst.

    Kann man sich dann ja ausrechnen, was das in 10, 20 oder 30 Jahre ausmacht. Bei Ehepaaren sind es dann schon die doppelten Beträge.


    Meine Meinung:

    Wer sich überlegt wegen 0,99€ pro Monat für die Girokarte die Bank zu wechseln, sollte auch seinen jährlichen FSA ausschöpfen (siehe Diskussion zu DKB). ;)

  • Kannst Du mir nochmal für Blöde erklären warum ich den FSA dieses und nächstes Jahr durch Gewinnrealisierung ausnutzen soll aber dann nicht mehr? Aufgrund der voraussichtlich wieder steigenden Kurse?


    Oder hat sich das erledigt wenn eh erst der Verlust Topf abgebaut wird?


    Ich bin tatsächlich der Typ der pro Monat freiwillig 15€ fürs Giro zahlt (Tomorrow) 8|

  • Generell solltest Du (wenn möglich) Deinen FSA immer ausnutzen. Das ist ein Steuerfreibetrag, der verfällt, wenn Du ihn nicht ausnutzt.

    Wenn Du Fonds hast, musst Du darauf eine Vorabpauschale versteuern, abhängig von einem Basiszins. Dieser war 2 Jahre negativ, daher ist keine Vorabpauschale angefallen. Jetzt sind die Zinsen jedoch stark gestiegen. Das wird bei Dir zur Folge haben, dass 2024 die Dein FSA alleine durch die Vorabpauschale verbraucht wird. Daher brauchst Du dann vss. nichts mehr zu steuern, Du hast automatisch den Steuerfreibetrag ausgenutzt, wenn Dein FSA bei SC ist.


    Also, vss. nur dieses und nächstes Jahr kannst durch Ausnutzen des Freibetrages noch Steuern sparen. In der Summe maximal wenige Hundert Euro.

    Wenn Dir egal ist, ob Du 0€ oder 15€ für Dein Girokonto zahlst, ist Dir vielleicht auch diese Steuerersparnis egal. Definitiv ändert das nichts an der Sinnhaftigkeit Deiner ETFs.