DVAG, Basisrente (Rürup), Vorgespräch durch, Vertrag abschließen oder doch besser was anderes?

  • Hallo zusammen,


    Wir hatten in den letzten zwei Wochen, zweimal einen DVAG Berater bei uns im Haus.


    Ich Informatiker (34) und

    meine Freundin (28) Online Marketing

    Keine Kinder, nicht verheiratet


    Bisher hatte ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung von der Nürnberger welche aber nur bis 61 lief. Die haben wir jetzt gekündigt und dafür die Generali Berufsunfähigkeits-Police abgeschlossen.


    Garantierte monatliche BU-Rente 2.400€.

    Wert der Arbeitskrafabsicherung 950.400€

    Monatlicher Beitrag 150,46€

    Anfänglicher monatlicher Zahlbeitrag 87,27€


    Dieselbe hat er uns angeboten für meine Freundin.

    Hab jetzt mal die identischen Parameter bei Check24 eingegeben und da komme ich auf eine Range von 74,04 - 158,84€. Denke dass die somit gar nicht so schlecht ist, wobei ich mich jetzt mit den Leistungen nicht auskenne und hierzu gabs auch null Beratung. Muss man hier auf etwas bestimmtes achten?


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    Basisrente (RÜRUP)

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    Jetzt kommt er nächste Woche Donnerstag nochmal um die Generali Basisrente Rürup fertig zu machen. Und da bin ich jetzt vorsichtig. Überall liest man dass die Zahlungen eingefroren werden und die Verträge stillgelegt werden weil die Gebühren die komplette Performance fressen.


    Folgendes hat er uns vorgeschlagen:

    Bei mir:

    Monatlicher Beitrag 500€

    Nettoaufwand = 279,56

    Steuerentlastung = 220,44

    Im Jahr, 3.293,14 und Steuerentlastung 2.706,86 (die Steuerentlastung nimmt dann bis 2025 nochmal zu)


    Bei Berufsunfähigkeit Beitragsbefreiung (Berufsunfähigkeitspolice)

    Bei 6% Verzinsung sollen dabei dann 01.09.2055 1.287,50€ bei rumkommen.

    Garantierte monatliche Rente je 10.000€ (Rentenfaktor) 21,33€


    Das Klang jetzt schon alles gut aus dem Mund des Beraters

    • Bei BU springt die Generali ein (Genaue Bedingungen unbekannt)
      • Man kommt die Hälfte vom Staat on top
      • Erhält Lebenslang eine Rente
      • Hinterbliebenen Rente bis 90 was auch eigentlich sehr gut klang

    Negativ:

    • Muss wieder versteuert werden bei der Auszahlung
    • Gebühren sind undurchsichtig, als ich nach dem Vertrag gefragt habe, gabs ein weiteres Hochglanzheftchen ohne Details zu den Gebühren.
    • Leider keine ETFs zum besparen möglich, alle Fonds haben ca. 1,5% Gebühr im Jahr
    • Auszahlung nur auf Monatsbasis, man kommt an das Geld nicht ran
    • Wird der Betrag einmal gesenkt oder ausgesetzt gibt’s Probleme mit der BU-Police

    Für meine Freundin hat er das gleiche vorgeschlagen nur mit einem Monatlichen Beitrag von 400€ ohne die Berufsunfähigkeits Police.


    Jetzt liest man hier im Forum eigentlich nur davon, dass man die Finger davon lassen soll, bzw. wie Leute die Versicherungen Beitragsfrei stellen und eher zum ETF Sparen tendieren.


    Was mich am meisten stört ist diese Inflexibilität, d.h. die Kohle ist erstmal weg. Denke wir werden die 300€ bzw. 200€ im Monat lieber in einen Sparplan stecken.


    Mich würde eure Meinung interessieren, vielen Dank schonmal im Voraus
    und einen schönen Sonntag!

  • Hallo.


    Die Kündigung der alten BUV ist schon durch?


    Bei einer BUV würde ich mich nicht auf die Aussagen eines Vertrieblers mit Kenntnissen zu Versicherungen verlassen.


    Das ganze sollte ich jemand vom Fach (also nicht vom Fach "Verkaufen") ansehen.

  • Es gibt ein gutes Info-Video von Saidi zur Basis-Rente; er nennt darin Kriterien, wann sie überhaupt in Frage kommt.


    Wenn eine Basis-Rente abgeschlossen werden soll, warum dann mit vergleichsweise hohen Monatsraten bedienen? Vielleicht kommt man mal in die Verlegenheit, die Raten nicht bedienen zu können. Von der Rürup-Rente eines Bekannten weiß ich, dass seine Monatsrate "nur" 100 € beträgt. Ist am Ende des Jahres Geld übrig, macht er bei seinem Vertrag eine Zuzahlung - je nach Möglichkeit eben. Auf die Steuer hat es dann die gleiche Auswirkung, denn entscheidend ist die Summe, die im gesamten Jahr eingezahlt wird. Mit den niedrigen Raten hat er aber weniger finanziellen Druck.

  • Ob die alte BUV gut ist/war kann ich so nicht beurteilen, ebensowenig was von der neuen BUV zu halten ist.


    Die vorgeschlagenen Produkte klingen erstmal nach dem 08/15-Ansatz einer provisionsmotivierten Umdeckung, wie man sie vom durchschnittlichen 3- oder 4-Buchstaben-Mann erwarten würde.


    Ich kann so nicht sagen, ob der Schaden schon entstanden ist, ob die alte BUV zu retten ist oder ob sie überhaupt rettenswert ist. Wie gesagt, da sollte eine Fachperson draufschauen, die besser seriöser ist als der durchschnittliche Finanz-TikToker.

  • Ich habe den Vertrag letzte Woche Dienstag unterschrieben. Weiß nicht ob er die Kündigung noch zeitnah für Oktober fertig gestellt hat.

    Du hast keinen Vertrag unterschrieben, sondern einen Antrag. Wenn ich mich nicht ganz irre, kann man vor Beginn des Vertrags noch kündigen und damit 'Schadensbegrenzung' bertreiben. Was sagen die Experten?

  • Du hast keinen Vertrag unterschrieben, sondern einen Antrag. Wenn ich mich nicht ganz irre, kann man vor Beginn des Vertrags noch kündigen und damit 'Schadensbegrenzung' bertreiben. Was sagen die Experten?

    Der neue Vertrag ist wohl nicht das Problem, ein Rücktritt sollte sich wohl bewerkstelligen lassen. Mir geht es eher darum, dass der alte Vertrag ggf. schon dahin ist und damit der bestehende Versicherungsschutz.

  • Hallo Badaboomchef , hier zu fragen war möglicherweise eine gute Idee. :)


    Grundsätzlich würde ich eine Nürnberger BU nicht unbedingt durch eine Generali BU ersetzen. Die aktuellen Tarife der Nürnberger liegen nach unserer "Auto-Bewertungs-Skala" auf gehobenem "Renault-Niveau", die älteren etwas drunter. Die Generali BU ist leider nur ein "Dacia".


    Hier scheint der Vertrag der Nürnberger allerdings deutlich zu dünn konfiguriert gewesen zu sein. Endalter 61 ist in den meisten Fällen zu kurz. Das spricht dafür, über eine Veränderung nachzudenken, sofern sich Ihre Gesundheit seit Abschluss der Nürnberger BU nicht wesentlich verschlechtert hat. Dennoch sollte man eine bestehende BU IMMER erst kündigen, wenn eine neue, "bessere" BU in trockenen Tüchern ist!


    Sie sind sich hoffentlich darüber im Klaren, dass der Herr von der DVAG nur Generali vermitteln kann? "Lieber Badaboomchef (vermutlich spricht er Sie anders an ;)), ich habe den ganzen Markt für Sie unabhängig analysiert. Auch beim Thema BU bietet die Generali wieder die für Sie beste Lösung". Ist statistisch irgendwie ein bisschen unwahrscheinlich, dass die überall so klasse sind, oder? :)


    Für Sie beide gibt es m.E. Alternativen mit einem besseren Preis-/Leistungsverhältnis. Die würde ich an Ihrer Stelle mal mit jemand durchsprechen, der unabhängig berät und Sie dabei unterstützt, die Gesundheitsfragen korrekt zu beantworten. Ich habe gehört in Köln soll es so jemand geben. :)

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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