Eure Meinung gefragt! ETF-Investition

  • Hallo Community!


    Ich stehe kurz davor größere Summen in ETFs zu investieren und ich melde mich hiermit um nach euren Rat / eurer Meinung zu fragen.


    Kurz zu meiner Person:


    - Ich bin 22 Jahre alt

    - Ich verdiene rund 2000 EUR Netto im Monat

    - Ich habe aktuell knapp über 50.000 EUR auf dem Girokonto liegen

    - Ich bin auf mein Erspartes auf längere Sicht nicht angewiesen

    - Ich möchte durch eine Einmal-Investition mein Geld langfristig investieren ohne mich großartig darum kümmern zu müssen.


    Mir ist natürlich bewusst dass mein Erspartes auf dem Girokonto aufgrund der Inflation nur an Wert verliert und es außerdem sinnvoll ist sich als Altersvorsorge ein Vermögen aufzubauen.

    Daher habe ich mich schon seit längerer Zeit mit dem Thema Investieren beschäftigt, und bin dann speziell bei den ETFs hängengeblieben.


    Ich habe nun ein Depot auf Trade Republic erstellt und habe nun folgende Überlegenen die ich in naher Zukunft gerne durchführen würde:


    - Ich möchte 80% in ETFs investieren und 20% risikofrei zunächst auf dem Girokonto behalten.

    D.h. aktuell lasse ich 10.000 risikofrei und 40.000 investiere ich in ETFs bei Trade Republic.


    - Ich habe mich für das „klassische“ 70/30-Portfolio entschieden und möchte daher 70% (28.000 EUR) in den MSCI WORLD investieren und 30% (12.000 EUR) in den MSCI EM bzw. MSCI EM IMI, wobei ich tendiere die Schwellenländer einen Ticken geringer zu gewichten.


    konkret habe ich mir folgende ETFs ausgesucht:

    - iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc)

    - iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF (Acc)


    Allerdings möchte ich beim Investieren auf den MSCI EM IMI noch ein wenig abwarten da der Kurs ja nach stark am fallen ist. Das macht für mich intuitiv Sinn, auch wenn ich weiß dass „Marcet-Timing“ keine zuverlässige Strategie ist. Bitte sagt es mir wenn ihr das anderes seht.


    Des Weiteren bin ich am Überlegen ob ich nicht zusätzlich zu der größeren „Einmal-Investition“ noch einen Sparplan anlegen sollte da ich momentan noch relativ viel jeden Monat zurücklegen kann.

    Dabei bin ich mir aber noch nicht sicher ob ich dann nicht doch eher ein zweites mal einen „größere“ Investition durchführen soll.


    Ihr merkt schon über das Thema lässt sich eine Menge schreiben. Ich will euch damit gar nicht unnötig belästigen. Mir geht es nur darum eine Art „Bestätigung“ zu bekommen oder ggf. auch eine „Warnung“, da ich eben noch keine Erfahrungen in dem Thema habe und privat auch keine Person kenne mit der ich mich da intensiv austauschen kann.

    Wenn ihr also Tipps, Hinweise oder auch noch Fragen habt schreibt mir hier doch bitte gerne : )

    Ich bedanke mich schon mal vielmals im Voraus! :thumbup:

    Schöne Grüße,


    Johannes

  • Johannes K.

    Hat den Titel des Themas von „Eure Meinung gefragt!“ zu „Eure Meinung gefragt! ETF-Investition“ geändert.
  • Hallo.


    Erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deiner Ausgangslage, die ist nämlich überdurchschnittlich gut. Du fängst früh an und das auch nicht bei Null. :thumbup:


    Zum Plan: Eigentlich wäre "All In" das beste, weil "Time in the market > Timing the market", allerdings ist es schwer auszuhalten, wenn das Depot gleich zu Beginn 4- bis 5-stellig verliert. Daher würde ich als Kompromiss vorschlagen, einfach mit einem hohen Sparplan zu starten und den anzupassen, sobald die 40K, die investiert werden sollen, im Depot sind. Danach würde ich mit der zum Budget passenden Rate weitersparen.


    Vor dem Langzeitinvestment kommt ja erst der Notgroschen, der ist schon da. Dann käme aber auch erst die Absicherung elementarer Risiken, sprich BUV. Ist da schon alles geklärt?

    Krankenversicherung und Haftpflichtversicherung setze ich jetzt einfach voraus.

  • Willkommen im Forum,


    dein Plan klingt doch erst mal ganz vernünftig.

    Ich persönlich würde die EM nicht so hoch ansetzen, aber das ist halt eine Ansichtssache.

    Hast du das irgendwo so aufgeschnappt? Finanzfluss vielleicht?

    Ist dir klar woraus sich die 30% Gewichtung ergibt und dass nach Marktkapitalisierung die Gewichtung bei grob um die 10% liegt?


    Wichtigster Einwand meinerseits: den Risiko"freien" Teil bitte aufs TG oder, falls es bei dir passt, in eine kurzlaufende Festgeldleiter und nicht aufs Giro. Mittlerweile macht das ja wieder einen kleinen aber feinen Unterschied. ?

    Vom Aufwand her würde ich aber beim TG bleiben.


    Ich würde mich auch aufgrund der aktuellen Lage Referat Janders Vorschlag anschließen und lieber mit einem hohen Sparplan starten.

    Auch wenn es historisch betrachtet besser ist sofort alles zu investieren.

    Psychologisch ist es gerade als Neuling vielleicht die bessere Variante.


    Wenn du konsequent bist, ziehst du die 80/20 Aufteilung auch auf deine zukünftige Sparleistung durch.

    Aber nicht vergessen, dass du in deinem Alter auch noch Geld für etwaige Anschaffungen ansparen solltest. Vielleicht steht ja mittelfristig ein Auto an, neue Möbel oder oder oder.

  • Guten Abend zusammen!


    Erstmal ein ganz großes Dankeschön für die schnellen und ausführlichen Antworten. Da hab ich als Forums-Neuling gleich einen sehr positiven Eindruck.


    Referat Janders

    Zu deiner Frage, ja das mit der Berufsunfähigkeitsversicherung ist bereits erledigt. Diese ist selbstverständlich unerlässlich.

    Und über den Immobilienwunsch habe ich vor längerer Zeit schon mal nachgedacht. Ich bin zum Entschluss gekommen dass ich, besonders bei dem schwierigen Immobilienmarkt, lieber zur Miete wohnen möchte um die Vorteile, z.B. Flexibilität, daraus zu genießen. Ein Immobilienkauf ist für mich, zumindest in den nächsten 20 Jahren, nicht notwendig.



    Nochmals zu meinem Investitionsvorhaben:

    Ich bin mir den zu erwartenden Schwankungen stets bewusst. Ich muss aber sagen dass ich das ganz gut verkraften kann, da mir ja auch immer bewusst ist dass ich das Geld mindestens die nächsten 15 Jahre nicht mehr anfassen muss. Ich glaube vom psychischen komme ich damit ganz gut klar auch wenn ich die 40.000 EUR auf einmal investiere.

    Mein Notgroschen von 10.000 EUR wird in Zukunft auch weiterhin wachsen da ich jeden Monat doch einiges zurücklegen kann. Somit bleibt mir dann immer noch genügend wenn ich mal neue Möbel oder ein neues Auto brauche.

    Wie es WerAuchImmer erwähnt hat werde ich vermutlich das Verhältnis von risikobehaftet/risikofrei immer etwa auf 80/20 halten.

    Je nach Lebenslage kann ich ja den risikofreien Anteil auch mal stärker gewichten lassen in dem ich meine monatlichen Ersparnisse nicht gleich investiere.


    WerAuchImmer

    Mit dem Tagesgeld bzw. Festgeld gebe ich dir vollkommen Recht. Das Thema werde ich wohl als nächstes in Angriff nehmen.

    Und das 70/30-Verhältnis von MSCI World und MSCI EM habe ich mir von diversen Seiten, unter andrem auch von Finanzfluss aufgeschnappt. Mir persönlich ist hierbei ein 80/20 Verhältnis aber doch fast lieber, da mir die Schwellenländer doch etwas unsicher erscheinen.

    Was ich bei der Kombi aus MSCI World und MSCI EM ganz praktisch finde, ist dass sich das Verhältnis der Schwellenländer selber zusammensetzen und beliebig anpassen lässt. Oder liege ich da Falsch?


    Also vielleicht nochmal kurz die Frage,

    Meint Ihr ich kann das ganze so handhaben ? Würdet ihr nach „Großinvestition“ gleich noch einen Sparplan drauflegen oder doch wieder das Geld erst mal auf dem risikofreien Konto sammeln?


    Nochmals besten Danke für eure Antworten. Es gibt mir ein gutes Gefühl mich mit jemanden darüber austauschen zu können. :saint:

    Viele Grüße,


    Johannes

  • Was ich bei der Kombi aus MSCI World und MSCI EM ganz praktisch finde, ist dass sich das Verhältnis der Schwellenländer selber zusammensetzen und beliebig anpassen lässt. Oder liege ich da Falsch?

    Absolut richtig. Durch die separaten ETFs hast du das Verhältnis selbst in der Hand.


    Würdet ihr nach „Großinvestition“ gleich noch einen Sparplan drauflegen oder doch wieder das Geld erst mal auf dem risikofreien Konto sammeln?

    Ich persönlich würde den Sparplan gem. deiner 80/20 Aufteilung direkt sstarte, solange genug andere Gelder für etwaige Anschaffungen vorhanden sind.