bAV oder Gehaltserhöhung

  • Hallo.

    Ich habe nun auch mal eine Frage.

    Mein AG (Inhaber geführtes, mittelständisches Bauunternehmen) lässt mir die Wahl: entweder kann ich ab Januar eine Gehaltserhöhung von 220€ (brutto) bekommen, oder er zahlt mir 282€ in eine Direktversicherung (bAV). Er würde mir auch die Wahl lassen, was ich da abschliesse.


    Auf die Gehaltserhöhung bin ich nicht wirklich angewiesen, aber aufgrund der gestiegenen Preise bin ich nicht abgeneigt. Zudem könnte ich das Geld dann in meinen ETF-Sparplan stecken. Die letzten Jahre habe ich mich von (fast) allen Vorsorge-Produkten der Finanzindustrie getrennt, die meinem unerfahrenen Ich damals aufgeschwatzt wurden. Insofern tue ich mich schwer, jetzt wieder so etwas abzuschliessen.

    Andererseits interessieren mich die Kosten der bAV eigentlich nicht, da alle Beiträge der AG übernimmt. Einem geschenktem Gaul usw…


    Was sind eure Gedanken dazu?

    Und wenn Direktversicherung, gibt es da überhaupt ein halbwegs vernünftiges Produkt?

  • Klingt für mich nicht interessant (die bAV).

    Effektiv bekommst du 62 Eur mehr, musst das und weitere 220 Eur aber in eine Versicherung stecken, wo du es nicht wieder rausbekommst und wo die Rendite ziemlich sicher deutlich schlechter ist als bei einem ETF sparplan.

    Also ich würde da sicher die kleinere Gehaltserhöhung nehmen.

  • Hallo.


    Man müsste sich ggf. 2 Probeabrechnungen geben lassen, damit man weiß, was was netto bedeutet.

    Dann müsste man schauen, was die bAV später bedeutet. Da käme es darauf an, wie man später krankenversichert sein wird und ob andere bAV-Anrechte bestehen. ...


    Ich würde da nicht vorschnell die Flinte mit dem Bade ausschütten.

  • Also, die 220€ Erhöhung würden bei mir laut Probeabrechnung 107,56 netto ausmachen.

    Wenn ich jeden Monat 100€ in einen ETF auf den Msci stecke, komme ich nach 22 Jahren (dann bin ich 67) auf eine Gesamtsumme von 47.255€. (bei 5% p.a., 26.400€ Einzahlung, 20.855€ Rendite).


    Die Frage ist nun, gibt es Direktversicherungen, die da überhaupt mithalten können?


    Ich bin gesetzlich versichert, daran wird sich auch nichts mehr ändern. Ich habe noch eine Direktversicherung, die aber seit 8 Jahren ruhend gestellt ist, und die momentan einen Garantiewert von 15.000€ hat (so ungefähr, genauen Wert muss ich nachschauen).

  • Die Frage ist nun, gibt es Direktversicherungen, die da überhaupt mithalten können?

    Wenn dann nur sehr günstige Netto Policen.

    Ich konnte meinen AG zu einer Nettodirektversicherung bei MylifeLeben überzeugen mit Zusatzoption 100% Anlage im ETF und NULLGARANTIE
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  • Der Vorteil bei der Erhöhung des Brutto wäre natürlich auch mehr Rentenpunkte über die Jahre. Ich würde die brutto Erhöhung nehmen.

  • Ein Vorteil einer bAV sollte nicht unerwähnt bleiben. Im Falle eines evtl. späteren Bezugs von Sozialleistungen bietet die bAV im Gegensatz zu eigenen ETF-Depot einen Pfändungs- und Bestandsschutz.

    Nicht dass ich darauf meine Zukunftsplanung aufbauen würde, aber dieser Umstand sollte zumindest bekannt sein.

    Ich kenne Jemanden, dem Corona die DIY-Altersvorsorgeplanung durcheinandergewirbelt hat.


    Ich selbst habe meine bAV stillgelegt und setze auch auf meinen eigenen Vermögensaufbau.

  • Es wären 2,44€, da eine Erhöhung von 220€ geplant war….


    Aber ich hab den Betrag jetzt noch etwas nach oben verhandelt, und nehm die Gehaltserhöhung. Das Mehr an Netto steck ich in meinen ETF und fühle mich gut damit. :)