Soforthilfe im Dezember nicht für Wärmestrom?

  • Hallo zusammen,

    ist es richtig, dass Haushalte, die Wärmestrom beziehen und diesen für Nachtspeicheröfen einsetzen, bei der Soforthilfe der Regierung leer ausgehen?

    Unser Stromtarif wurde aufgrund der gestiegenen Kosten der Gaskraftwerke (Merit-Order) um ca. 60% erhöht (mit Ausblick auf weitere Steigerung). Bei 16.000 kWh / Jahr kommt hier einiges zusammen.

    Eine Alternative gibt es aufgrund des Altbaus und der sehr hohen Kosten für die Umstellung auf einen anderen Energieträger nicht. Auch Solarenergie kommt aus mehreren Gründen nicht in Frage.

    Hat hier jemand vielleicht eine sinnvolle Idee, bzw. Info, wie man die Kosten im Zaum halten kann?


    Viele Grüße

    Tim

  • Zum ersten Teil der Frage kann ich dir nichts sagen. Zum zweiten...du solltest dich mit dem Gedanken anfreunden, dass eine Stromdirektheizung teuer wird und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Auch im Altbau lässt sich etwas machen. Energetische Sanierung reduziert den Heizbedarf deutlich und ist die Basis für die richtige Dimensionierung einer neuen Heizung. Heizkörper lassen sich nachrüsten, sinniger dürfte aber (insbesondere auch auf die politisch erwünschte Wärmepumpe) eine Flächenheizung sein. Zur Nachrüstung bietet sich vor allem die Variante mit Deckenheizung an.

    Ich weiß, das kostet alles eine Menge Geld aber mittelfristig werden 16 000 kWh Wärme = die gleiche Menge Strom nicht unter 5000€ zu bekommen sein.

  • Zur Ausgangsfrage: Nein, was heute beschlossen wurde, bringt dir gar nichts. Allen, die mit Öl, Flüssiggas, Pellets, Scheitholz, Kohle oder sonstwas heizen, geht es genauso. Für Beschwerden sind die zuständig, die das heute beschlossen haben.


    Zur blödsinnigen Antwort des notorisch weltfremden Klimafanatikers: Nicht jeder Eigentümer kann mal eben sein Haus abreißen und etwas anderes neu bauen. Und für Mieter gibt es nicht einmal diese Option. Wobei darauf hinzuweisen ist, dass vor einem Jahr Erdgasheizungen noch für besonders förderungswürdig gehalten wurden und auch Wärmepumpen letztlich einfach nur Stromheizungen sind.

  • Ich bin weder weltfremd noch klimafanatiker. Ich sehe das vor allem aus der wirtschaftlichen Brille. Ich gehe auch nicht davon aus, dass die Verbotspläne und Technologiefixierungen der aktuellen, vorherigen und zukünftigen Regierungen besonders sinnig sind. Ich bin auch vor 2 Jahren nur knapp daran vorbeigeschrammt ein älteres Haus mit Ölheizung zu kaufen und da eine Gastherme zu installieren.


    Fakt ist aber, dass absehbar nicht mehr mit billiger Energie zu rechnen ist. Egal ob Gas, Strom, Öl oder Holz. Fakt ist auch, dass die Stromdirektheizungen die teuerste Form der Energiebereitstellung mit einer geringen Effizienz (eben 1:1) kombinieren. Das ist teuer und wird es absehbar bleiben. Mit einer Wärmepumpe ist das nicht zu vergleichen, die ist deutlich effizienter. Aus den 16 000 kWh würde dann - entsprechende Vorlauftemperatur vorausgesetzt - ca 5000 kWh oder weniger. Selbst in einem ineffizienten Betrieb mit COP=2 spart die eben 8000 kWh oder entsprechend 2500-3000€.


    Mieter haben natürlich die Arschkarte gezogen. Da hilft langfristig nur die Abstimmung mit den Füßen, auch wenn ich weiß dass das nicht immer einfach ist. Jedes Jahr 6000€ Heizkosten sind aber auch ein Luxus den man sich leisten können muss. Wobei Luxus ja implizieren würde, dass man etwas tolles bekommt...

    Für alle Eigentümer - egal ob Haus oder in WEG - gilt, dass man etwas machen kann auch ohne komplette Haus neu zu bauen. Es ist nicht so einfach wie im Neubau und ja, das kostet Geld. Nichtstun wird aber auch teuer und über Sonder"vermögen" finanzierte Preisbremsen werden absehbar ein Ende haben.