EM und China ETFs in aktueller und längerfristiger Lage

  • Ich mache mir gerade Gedanken um die aktuelle, und vermutlich längerfristig wirtschaftlich schlechte Situation in China, und China-Exposure in MSCI EM / China ETFs. Besparen werde ich zunächst stoppen. Evtl macht es sogar Sinn, rauszugehen, da wirklich längerfristige (+/- 10 Jahre? ggf länger?) Verwerfungen zu erwarten sind.

    China und Taiwan zusammen machen immerhin gut 40% des iShares Core MSCI EM aus, und das ist ja schon heftig....

    Umschichten in den MSCI World? Der ACWI hätte ja ein ähnliches Problem, d.h. explizit (und bewusst gewollt) mehr in EM als MSCI World.

  • Evtl macht es sogar Sinn, rauszugehen, da wirklich längerfristige (+/- 10 Jahre? ggf länger?) Verwerfungen zu erwarten sind.

    Kann sein, kann auch nicht sein.

    In 10 Jahren wissen wir es dann!;)


    Ich bleibe meinem Kurs treu, für den ich mich aus gutem Grund mal entschieden habe (ganze Welt Portfolio). Und dann sehe ich einfach was in 10 Jahren, 20 Jahren und 30 Jahren so aus meinem Investment geworden ist.

    Wenn es zwischen China und Taiwan rumst, werden wir die Auswirkungen auch im MSCI World spüren. Oder glaubt hier dann noch Jemand, dass z.B. die deutsche Autoindustrie weiter lustig Ihre Autos in China verkauft?:/

  • Hallo zusammen,

    als kleine Beimischung wurde es bisher immer gehandelt.

    Als Beimischung.

    Ob man weiter investieren sollte… wirklich fraglich.

    Gleich verkaufen ist wieder eine andere Frage.

    Wenn man bereit ist das höhere Risiko zu tragen, warum nicht, da es mehr Chancen beinhaltet.

    Der MSCI World reicht mehr als aus. Bei einer angemessenen Chance- Risikoverteilung.


    LG

  • Die entscheidende Frage ist doch wie hoch die bei ETFs bei dir gewichtet sind.


    Im ACWI machen die EM ca. 11% aus. Davon dann rund 40% (laut deiner Aussage) China und Taiwan. Wären also gerade mal 4,4% in einem ACWI direkt betroffen.

  • danke für all die Antworten, ich sehe: tolle Community hier! :)

    WerAuchImmer -ich bespar(t)e die EM mit 15%, also relativ "klassisch". Daher natürlich ein eher kleinerer, aber auch nicht unerheblicher Anteil. Ich finde aber nicht, dass das bei dieser Frage wirklich das Kriterium sein sollte -auch wenn's nur 1% wäre, so möchte ich diese ja doch auch möglichst optimal einsetzen :). Oder habe ich dich fallsch verstanden?


    Werde die Anteile vermutlich doch parken, also halten. Danke nochmals an alle, die sich die Zeit zum Antworten genommen haben!

  • Man muss eben schauen, mit welchem zeitlichen Horizont man investiert. Klar, in diesem Moment denke ich auch, dass China und den Emerging Markets schwierige Zeiten bevorstehen.* Aber wenn es so ist … dann kaufe ich über den FTSE All-World die kommenden 10, 15 Jahre halt zehn Prozent EM günstig ein - wenn sie dann Gas geben, Stichwort Regression zum Mittelwert, bin ich mit günstig gekauften EM-Anteilen nicht schlecht aufgestellt. Wenn sie das nicht tun, habe ich die Wette (teils) verloren. Naja, alte Fussballerweisheit: Mal verliert man, und mal gewinnen die anderen.



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    Zu meiner Prognoseleistungsfähigkeit muss man aber dazu sagen: Vor neun, zehn, elf Monaten dachte ich noch, man müsste eigentlich den Europa-Teil höher gewichten, da die US-Tech-Werte zu hoch bewertet sind und bald abstürzen und good old industry in good old europe eine gute Stütze wären. Tja, dann kam ein Diktator mit panslawistischen feuchten Träumen, begann einen Krieg … und jetzt sieht es so aus, als habe der US-Markt aufgrund von Abstand und Energieautonomie bessere Chancen. Vermutlich wird das in ein paar Monaten wieder anders sein, wenn die Fed durch zu starke Zinsschritte auf ein zu hohes Niveau eine US-Rezession ausgelöst hat und die Lage nach den zaghaften EZB-Zinsschritten in Europa besser aussieht. Meine Lehre daraus: Panta rhei, alles fließt, Prognosen zur Zukunft sind schwierig, deshalb hält man am besten Kurs.

  • Hi zusammen,


    ich bin und bleibe ebenfalls in den EM investiert.


    Die Auswirkungen eines Angriffs von China auf Taiwan sind meines Erachtens gar nicht abzuschätzen.


    Einerseits halte ich eine ähnliche Isolation vom Kapitalmarkt wie im Fall Russland für eher unwahrscheinlich. Die Auswirkungen und Verwerfungen für die Finanzmärkte wären meines Erachtens unkontrollierbar.

    Andererseits sehe ich, insbesondere für die großen westlichen Unternehmen, die ja teilweise einen erheblichen Anteil ihrer Umsätze und Gewinne in asiatischen Ländern machen, eine ebenso großes Risiko.


    Letztlich kann ich mir gut vorstellen, dass eine heutige Investition in die EM zu einer Überrendite führt, die dann wieder als politische Risikoprämie bezeichnet wird.


    Viele Grüße,
    ETF_Paul

  • Hallo zusammen,

    danke für die Rückmeldung.

    Es ist gut, eine klare Strategie zu haben.

    Diese hat man für längere Zeit festgelegt und das ist gut so.

    Eine ständige Änderung halte ich nicht für hilfreich.

    Das man sie in größeren Zeitspannen überdenkt, mach Sinn.

    Es soll ja einfach und überschaubar bleiben.

    Es ist notwendig, eine bewusste Strategie zu haben.

    LG