ETF-Depot

  • Wie oft rollierst du?

    Üblicher- und sinnvollerweise macht man das einmal im Jahr - und klar, man muss sich da anschauen, welche Anteile welchen Gewinn gemacht haben und was man (Stichwort: FIFO-Prinzip) verkauft. Da hast Du aber bis gut in einem Jahr noch Zeit, Dich ggf. einzulesen. ;)

  • Was hältst du von der Idee, wie es RNowotny vorgeschlagen hat, erstmal den Ausschütter besparen und dann auf den Thesaurierer wechseln? Was wäre der Vorteil bei deinem Vorschlag?

    Egal, was Du machst, dass bringt aktuell max. ca. 200€ p.a. Ab 2023 dann 250€ p.a. Bei Paaren dann das Doppelte.

    Ich bin der Meinung, man sollte den Freibetrag nutzen. Aber es ist sicherlich nicht lebensnotwendig das zu tun und wird in 30 Jahren auch nicht den Unterschied zwischen Strohsack und Daunenbett ausmachen.

    Einfache Lösung: Zumindest einen Basis ETF als ausschüttende Variante besparen, bis der Freibetrag ausgenutzt wird. Ab dann Alles in thesaurierende ETF.


    Würdest du die Faktoren ETFs auch besparen oder nur Ruhen lassen? In welchem Verhältnis sollten diese zum World-ETF stehen? 60/70% World + 10% Faktor + 20/30% EM IMI?

    Hast Du Dir schon mal ausgerechnet, wie groß die Auswirkungen Deines geplanten Portfolios gegenüber einer simplen 1 ETF-Lösung in der Vergangenheit waren?

    Ich habe die Webseite https://backtest.curvo.eu/ genutzt um vorher nachzuvollziehen, welchen Einfluss meine Ideen auf die Rendite der Vergangenheit gehabt hätten. Dadurch wurde mir bewusst wie wenig 10% in einen Spezial-ETF doch im Endeffekt ausmachen. Insbesondere, wenn man das Ganze dann als Sparplan vs. Einmalanlage betrachtet.

    Wenn Du Wums haben willst, reichen eben keine 10%, sondern Du musst schon richtig klotzen!

    Der Finanzwesir hat auf seinem Blog einen Beitrag veröffentlicht, der genau das thematisiert:

    https://www.finanzwesir.com/blog/ein-etf-kontrollverlust

  • Wie kann ich das verstehen?

    Du hast 25k im Depot und sparst 1k monatlich. Entsprechend entspricht das Depot etwa der Sparleistung von 2 Jahren und ist damit meiner Meinung nach ein kleines Depot. Bei kleinen Depots gilt, dass die Entwicklung vor allem von den Sparraten getrieben wird und noch nicht von der Entwicklung der Börse. Deshalb würde ich auf keinen Fall an dem festhalten was besteht sondern nach vorne schauen.

    Also in meinem Fall der SPDR World + SPDR Small Caps, den Rest verkaufen und in diese beiden ETFs stecken? Kein EM im Depot zur besseren Diversifikation?

    EM ist Geschmackssache. Wenn EM würde ich tendenziell das in den Index integriert nehmen, also MSCI ACWI oder FTSE All-World.


    Sorry, muss natürlich präzisieren: Würde nicht re-balancen durch Verkäufe, sondern nur durch unterschiedlich hohe Zukäufe. So kommt doch auch ein Anteil zusammen.

    Rebalancing über Zukäufe würde hier noch funktionieren, da das Depot klein ist. Grundsätzlich macht das aber auch Arbeit. Und jetzt müssen wir mal schauen über was wir konkret reden. Von 25k ist etwa die Hälfte faktororientiert wenn wir die Small Caps mit einbeziehen. Etwa eine Jahressparrate. In 5 Jahren wird das deutlich unter 20% liegen und in 10 Jahren noch geringer. Absolut mag da vielleicht mal 50 000€ stehen, relativ kommt aber nicht viel zusammen wenn man das nicht weiterhin bespart. Also vereinfachen und entweder weg damit oder ordentlich besparen.

  • Ich bin der Meinung, man sollte den Freibetrag nutzen. Aber es ist sicherlich nicht lebensnotwendig das zu tun und wird in 30 Jahren auch nicht den Unterschied zwischen Strohsack und Daunenbett ausmachen.

    Einfache Lösung: Zumindest einen Basis ETF als ausschüttende Variante besparen, bis der Freibetrag ausgenutzt wird. Ab dann Alles in thesaurierende ETF

    Deine Vergleiche sind immer sehr amüsant!^^ Was passiert bei diesem Zeitpunkt genau? Lässt man den Ausschütter dann ruhen und investiert die kommenden Dividenden + Sparrate in den Thesaurierer?

    Unabhängig vom Rollieren: Ich finde, wenn heute ein ETF 25.000,- hat, ist das genug. Bis ich um die 70 bin, hat die Position nach 30 Jahre Liegen (hoffentlich!) vielleicht 200.000,- Euro. Die 25.000 bleiben also im alten ETF liegen und dürfen sich dort vermehren, die neuen Sparraten kommen in ein Neue Position (die ein anderer thesaurierender ACWI-ETF ist).

    Wie kommst du zu dieser Annahme? Warum kann man den ETF nicht weiter füttern?


    Also für mich ist Rollieren ja weit weg von "ich will mich nicht viel drum kümmern".

    Aber das Interesse scheint ja doch vorhanden zu sein. ;)

    Ja, das Thema interessiert mich jetzt doch mehr als ich dachte^^ Möchte auch gerne meinen Horizont erweitern.

    Du hast 25k im Depot und sparst 1k monatlich. Entsprechend entspricht das Depot etwa der Sparleistung von 2 Jahren und ist damit meiner Meinung nach ein kleines Depot. Bei kleinen Depots gilt, dass die Entwicklung vor allem von den Sparraten getrieben wird und noch nicht von der Entwicklung der Börse. Deshalb würde ich auf keinen Fall an dem festhalten was besteht sondern nach vorne schauen.

    Verstehe. Was würdest du mir jetzt genau raten? Welche ETFs sollte ich weiter besparen und von welchen sollte ich mich trennen?

  • Insgesamt scheint mir das alles zu kompliziert gedacht, mit Tendenz zur Verzettelung. Einfach das was Du hast liegen lassen, und von jetzt an mit möglichst hoher Sparrate einen All-World ETF besparen. In 10 Jahren kannst Du dann mal schauen wo Du stehst. Das wäre mein Ansatz.

  • Wie kommst du zu dieser Annahme? Warum kann man den ETF nicht weiter füttern?

    Klar kann man das, wenn man will. Ich will halt nicht! Erstens, weil ich nicht alles Geld einem Anbieter anvertrauen will. (Klar, es ist Sondervermögen, aber der Teufel ist ein Eichhörnchen …) Zweitens gibt das evtl. einen besseren Handlungsspielraum, den man evtl. mal braucht - wenn ich mal aus welchem Grund auch immer die hohe Summe X brauche, will ich nicht (nachm FIFO-Prinzip) gezwungen sein, die ältesten Anteile mit dem höchsten zu versteuernden Gewinn zu verkaufen.

  • Was passiert bei diesem Zeitpunkt genau? Lässt man den Ausschütter dann ruhen und investiert die kommenden Dividenden + Sparrate in den Thesaurierer?

    Genau, ab dann geht Deine Sparrate und die regelmäßigen Ausschüttungen in den Thesaurierer.

    Und vergiss auch das Leben nicht! Du hast nur eins und m.E. gibt es nichts ärgerlicheres als ein Grabstein auf dem steht: Reichster Mann auf dem Friedhof!


    Man muss die Balance zwischen sparen/investieren und sein Leben genießen finden.

    Insgesamt scheint mir das alles zu kompliziert gedacht, mit Tendenz zur Verzettelung. Einfach das was Du hast liegen lassen, und von jetzt an mit möglichst hoher Sparrate einen All-World ETF besparen. In 10 Jahren kannst Du dann mal schauen wo Du stehst. Das wäre mein Ansatz.

    Dem kann ich nur 100%ig beipflichten!

    Verstehe. Was würdest du mir jetzt genau raten? Welche ETFs sollte ich weiter besparen und von welchen sollte ich mich trennen?

    Wichtig ist nur was Du willst! Es ist Dein Geld und Deine Entscheidung.

    Sonst hättest Du auch einfach bei Deinem Robo-Advisor bleiben können.


    Du hast jetzt 25K€ im Depot und hast eine Sparrate von 1K€/Monat.

    Bei durchschnittlich 7% Rendite p.a. können daraus mit einem Welt ETF in 30 Jahren 1,3 Mio. € werden. Ein anderes Portfolio macht daraus dann evtl. 7,2% p.a. und 1,4 Mio. €. Wer weiß das schon vorher?:/ Aber spielt das nachher noch eine Rolle?

  • Hallo,


    wie Du siehst wird es unheimlich interessant und wir können Dir noch zig weitere Ideen auf den Tisch legen. Es wird dann aber noch eher unübersichtlicher für Dich.


    Alle Vorschläge hier haben ihre Berechtigung. Basieren aber auf anderen Ideen und Anlagekonzepten. Diese müssen nicht für Dich passen.


    Was ich von Dir verstanden habe und darauf basieren meine Vorschläge:

    Im Eröffnungsbeitrag sagtest Du, es soll einfach und ohne wenig Arbeit sein, aber den Freibetrag ausnutzen. Außerdem scheinst Du gern maximal diversifiziert zu sein.


    Da die investierbare Welt aus Industrie- und Schwellenländern (sowie die zu vernachlässigen Frontier Markets) besteht, folgt als erste Idee beide Bereiche abzudecken. Die zweite Frage, die sich stellt ist ob man neben den großen und mittleren Unternehmen auch die Small Caps mit aufnehmen möchte. Bei maximaler Diversifikation würde das ebenfalls bejaht werden.


    Jetzt würde ich mir als nächstes die Frage stellen, ob ich eine spezielle Meinung zur Gewichtung habe (z.B. nach BIP oder Übergewichtung von Märkten).


    Sobald das geklärt ist, kann man die Produkte suchen:


    Der breiteste verfügbare Index ist der MSCI ACWI IMI, dieser deckt Industie- und Schwellenländer sowie alle Unternehmensgrößen (LC+MC+SC) ab. Darauf gibt es auch einen ETF von SPDR. Der Kauf dieses ETF wäre dann in so einer Strategie die einfachste Lösung er bildet allerdings nur 1800 Unternehmen ab, da er ein optimiertes Sampling verwendet. In der Regel darf davon ausgegangen werden, dass diese 1.800 Unternehmen aber für 99,9% der Rendite des Index verantwortlich sind.


    Sollte Dir dieser Index nicht zusagen (z.B. weil Du selbst gewichten möchtest) oder da Dir zu wenige Unternehmen enthalten sind, dann hast Du eine unendliche Spielwiese zur Verfügung, wie Du Dir die Kombination aus Industrie- und Schwellenländern über die drei Unternehmensgrößen zusammenstellen kannst.


    Z.B. ETF auf World + ETF auf World SC + EM IMI ETF

    oder ETF auf ALL-World + ETF auf World SC + ETF auf EM SC


    Indizes mit dem Zusatz IMI stehen für Investible Market Index und zeigen, dass hier neben den üblichen großen und mittelgroßen Unternehmen auch die kleinen Unternehmen berücksichtigt werden.


    Sobald Du eine für Dich passende Zusammenstellung der Welt und Unternehmensgrößen gefunden hast, dann kannst Du schauen ob in Deinem ETF-Zoo vielleicht schon passende Produkte enthalten sind, welche zu dieser Strategie passen. Alles was nicht passt wird verkauft. Der Rest muss in die von Dir gewünschte Gewichtung gebracht werden.


    Das Thema Steuern und Freibetrag wird meiner Meinung nach von Dir überschätzt. Am Ende spielt es keine große Rolle, ob Du den Freibetrag über Ausschütter, rollend über Thesaurierer oder gar nicht ausgenutzt hast. Du wirst beim Durchhalten Deiner Strategie (eines Weltportfolios) nicht arm sterben.


    Was die Erfahrung jedoch lehrt, dass je komplizierter die Idee, desto eher lässt man sich verunsichern und vom Weg abbringen. Dr. Andreas Beck hat auch auf seiner Webseite zum GPO ein Whitepaper. Das ist relativ schnell gelesen und darin sagt er am Ende, dass man auch als Privatinvestor mit nur zwei ETF auf den MSCI ACWI / FTSE-ALL World (85%) und World Small Cap (15%) eine solide Basis und ein Weltportfolio (Ohne EM SC) aufbauen kann. Die Gewichtung hier ergibt sich rein aus der Marktkapitalisierung und diese ist relativ stabil.


    Sorry für den langen Beitrag, das Thema ist sehr umfangreich und auch die obigen Ausführungen sind natürlich unvollständig.

  • Ich halte es so, immer mal den Fonds zu wechseln. Das hat den Vorteil, dass nicht zu hohe steuerpflichtige Gewinne auf einen Fonds auflaufen. Sonst wundert man sich beim Verkauf nach 30 Jahren, dass man reichlich Steuern auf seine Gewinne zahlen muß. Das kann man so vermeiden. Darauf bin ich gekommen, weil eine Fondsgesellschaft eine Fondsfusion vorgenommen hat. Dabei wurden meine Buchgewinne mit einem Schlag steuerpflichtig.

    Leider hatte ich das mit dem Fondswechsel zu spät erkannt.

    Gruß


    Altsachse

  • Samstag 26.11.22

    Hier kommt mal wieder ein Kommentar von McProfit aus dem Schwabenland.

    Ich bin seit 1 Woche im Urlaub in Südfrankreich und habe gerade zum ersten Mal wieder hier ins Forum gesehen.

    Ich bin immer wieder erstaunt, welch hohe Qualität die Beiträge hier haben.

    Es ist ein Genuss, hier zu stöbern.

    Mi den meisten Beiträgen hier übertreffen wir meilenweit die täglichen Aussagen im Börsen-Fernsehen, sei es in der ARD oder bei n-tv.

    In der Telebörse wird in jeder Sendung endlos lange erklärt, warum der DAX an einem Tag mal 1/2 % gestiegen oder gesunken ist. Achtet mal selbst darauf, wie stark die täglichen Kursschwankungen behandelt werden.

    Dabei sind für einen echten Anleger solche Informationen das unwichtigste für einen Erfolg. Ich wünschte mir, „MonsterMania“ oder „ReferatJanders“ oder wie Ihr alle hier heißt würden gelegentlich als Interview Partner bei n-tv eingeladen. Das wäre ein echter Mehrwert für Anleger.

    Der Gewinner des ist jährigen Börsenspiels der Telebörse hat in einem Interview übrigens ganz offen zugegeben, dass man ein Börsenspiel nur gewinnen kann, wenn man das höchste Risiko eingeht.Alles oder nichts.

    Bei seinen eigenen echten Anlagen würde er niemals so handeln.

    Daher sind Börsenspiele für die Aktienkultur in Deutschland eher schädlich als nützlich.

    Das hat man so deutlich noch nie gehört. Schönes Wochenende wünscht Euch McProfit.

  • Ich halte es so, immer mal den Fonds zu wechseln. Das hat den Vorteil, dass nicht zu hohe steuerpflichtige Gewinne auf einen Fonds auflaufen. Sonst wundert man sich beim Verkauf nach 30 Jahren, dass man reichlich Steuern auf seine Gewinne zahlen muß. Das kann man so vermeiden. Darauf bin ich gekommen, weil eine Fondsgesellschaft eine Fondsfusion vorgenommen hat. Dabei wurden meine Buchgewinne mit einem Schlag steuerpflichtig.

    Leider hatte ich das mit dem Fondswechsel zu spät erkannt.

    Gruß


    Altsachse

    Hmm, meines Achtens ist es egal wann die Steuern bezahlt werden (müssen), außer auf die gesparten Summen durch den Freistellungsauftrag, sind die Steuern doch gleich. Ob man diese nun gestaffelt oder auf einmal bezahlt, ist für mich nicht relevant. Weiterhin kommen bei jeden Fondswechsel weitere Kosten auf einen zu. Die andere Lösung wäre nach einer gewissen Zeit, den Sparplan in einen anderen Fonds zu investieren. Da man aber die Steuern nur auf Gewinne zahlt, wäre das auch nichts für mich. Zur ersten Variante kommt noch der Verlust auf die Gesamtsumme durch die bezahlten Steuerbeträge hinzu, aber wie gesagt, jeder macht mit seinem Geld was er/sie für Richtig hält.

  • Da ich derzeit noch eine Nichtveranlagungsbescheinigung habe, kann ich mir derzeit noch höhere Einkünfte als die 801€ Sparerfreibetrag leisten. Beim Fondstausch bei aktiven Fonds, kommen bei mir keine Kosten dazu.

    Wenn ich jährlich Steuern vermeiden kann, kommen auch keine beim späteren Verkauf dazu.

    Gruß


    Altsachse

  • Ich halte es so, immer mal den Fonds zu wechseln. Das hat den Vorteil, dass nicht zu hohe steuerpflichtige Gewinne auf einen Fonds auflaufen. Sonst wundert man sich beim Verkauf nach 30 Jahren, dass man reichlich Steuern auf seine Gewinne zahlen muß. Das kann man so vermeiden. Darauf bin ich gekommen, weil eine Fondsgesellschaft eine Fondsfusion vorgenommen hat. Dabei wurden meine Buchgewinne mit einem Schlag steuerpflichtig.

    Leider hatte ich das mit dem Fondswechsel zu spät erkannt.

    Gruß


    Altsachse

    Könntest du/ihr das bitte etwas erläutern? Geht es dabei um jährliche Freibeträge? Gilt das, abgesehen vom Sparfreibetrag auch für Österreich?


    lg

  • Hallo Dire ,

    was in Österreich gilt, kann ich Dir leider nicht sagen. Wenn ich einen Fonds wechsel, ist das doch so, dass bei dem bisherigen Fonds die Gewinne steuerpflichtig werden. Bei dem neuen Fonds geht das mit dem Gewinne ansammeln von vorne los. So kann man den Sparerfreibetrag gezielt ausnitzen. In Deutschland ist das jedenfalls so.

    Gruß


    Altsachse