Strompreisbremse und langjährige Bindung an Stromanbieter

  • Mein Stromanbieter hat mir jetzt ein "2-Jahres-Treuefixpreisangebot" gemacht für Allgemeinstrom und Wärmestrom für unsere Wärmepumpe. Die Ersparnis bei beiden Verträgen wären nur rund 2 Cent/kWh bei 2 Jahren Bindung vs. laufender Vertrag mit kürzerer Kündigungsfrist.


    Allgemeinstrom: 46,68 Cent/kWh und Grundpreis € 221,05/Jahr

    Wärmestrom: 42,24 Cent/kWh und Grundpreis € 182,04/Jahr

    Mit Blick auf die kommende Strompreisbremse und der Deckelung von 40,00 Cent/kWh, macht es da überhaupt Sinn sich mit den genannten Konditionen jetzt so lange zu binden? Mein Stromanbieter meint, die Strompreisbremse wird trotz dem Fixpreisangebot während der Bindungsfrist berücksichtigt. Ich hoffe übrigens das gilt dann auch für den Wärmestrom!!! Die 2 Cent Ersparnis wären bei unserem Verbrauch immerhin € 400,00/Jahr, aber macht es Sinn bei den Konditionen sich auf 2 Jahre festzulegen?

    Weshalb sollte man sich 2 Jahre binden mit einem Preis über 40 Cent, wenn die Deckelung am Ende bei 40 Cent liegt? Oder mache ich einen Denkfehler? Ich kann noch bis 31.12.22 mit der Entscheidung warten. Danke für jeden Tipp!

  • Natürlich tun solche Preise weh. Und natürlich weiß man auch erst nachher, ob es sinnvoll wäre, jetzt eine zweijährige Bindung einzugehen. Aber schlecht sind die Preise nicht. Einen 12-Monats-Vertrag beim Neuabschluss für unter 0,50 €/kWh zu bekommen, ist praktisch unmöglich. Und auch die Grundversorger erhöhen zur Zeit kräftig, die meisten werden ab Januar eher bei oder über 0,60 €/kWh als bei 0,50 €/kWh liegen. Von denen, die aktuell darunter liegen, werden die meisten in der nächsten Zeit nachziehen. Eigentlich fehlt unter den großen nur noch E.ON und da die seit 1.7. nicht mehr erhöht haben, werden sie auch bald folgen. Für die Einschätzung, dass die Preise zurück kommen und sich bei 40 - 45 Ct./kWh sollen, fehlt mir jeder nachvollziehbare Grund. Steigende Nachfrage, abnehmendes Angebot und hohe Erzeugungskosten ist eine Gemengelage, die eher für weiter steigende Preise spricht.

  • Mit "mittelfristig" meine ich konkret den Bereich nach der Strompreisbremse. Vorher ist das ja relativ egal, da würde ich eher auf eine niedrige Grundgebühr achten statt auf einen niedrigen Arbeitspreis. Ausgenommen sehr hoher Stromverbrauch

  • Bei den genannten Verbrauchswerten tut es auch trotz Strompreisbremse weh. Von den 8.000 kWh für die Wärmepumpe wird sich wohl kaum etwas einsparen lassen, für ein EFH ist das ja schon eher wenig. Wenn dann noch vorsichtig geschätzte 3.000 kWh für den HT-Bedarf dazu kommen, dann belaufen sich die auf jeden Fall "ungebremst" zu bezahlenden 20% auf 2.200 kWh. Da macht sich dann schon schmerzlich bemerkbar, ob das, was nicht gedeckelt ist, 10 Cent mehr oder weniger kostet. Und gleichzeitig ist bei solchen Verbrauchswerten der Grundpreis nicht das eigentliche Problem. Wobei es schon sehr teuer ist. Ich kenne es eigentlich nur, dass der Grundpreis für HT und NT zusammen bei etwa 200 € im Jahr liegt, ggf. zzgl. ein paar Euro für den Doppeltarifzähler.

  • Weshalb sollte man sich 2 Jahre binden mit einem Preis über 40 Cent, wenn die Deckelung am Ende bei 40 Cent liegt? Oder mache ich einen Denkfehler?

    Weil der Deckel noch nicht beschlossen ist und (so zumindest mein Stand heute) nur 80% deckelt, die restlichen 20% zahlst du selbst, d.h. wenn du noch höhere Preis erwartest macht es Sinn, sich jetzt abzusichern.


    Aber schlecht sind die Preise nicht. Einen 12-Monats-Vertrag beim Neuabschluss für unter 0,50 €/kWh zu bekommen, ist praktisch unmöglich.

    Kommt m.E. stark auf die Region an.


    Und auch die Grundversorger erhöhen zur Zeit kräftig, die meisten werden ab Januar eher bei oder über 0,60 €/kWh als bei 0,50 €/kWh liegen. Von denen, die aktuell darunter liegen, werden die meisten in der nächsten Zeit nachziehen. Eigentlich fehlt unter den großen nur noch E.ON und da die seit 1.7. nicht mehr erhöht haben, werden sie auch bald folgen. Für die Einschätzung, dass die Preise zurück kommen und sich bei 40 - 45 Ct./kWh sollen, fehlt mir jeder nachvollziehbare Grund. Steigende Nachfrage, abnehmendes Angebot und hohe Erzeugungskosten ist eine Gemengelage, die eher für weiter steigende Preise spricht.

    Du scheinst dir diesbezüglich ja schon sehr sicher. Als mögliche Gründe könnte ja sein, dass die Gaspreise unten bleiben, dass der Winter warm wird, dass die AKWs in Frankreich wieder ans laufen kommen, dass massiv in erneuerbare Energien investiert wird und das die Nachfrage möglicherweise nicht so schnell steigt wie man es gerne hätte. Muss natürlich nicht so kommen - aber ausschließen würde ich es auch nicht.

    Von den 8.000 kWh für die Wärmepumpe wird sich wohl kaum etwas einsparen lassen, für ein EFH ist das ja schon eher wenig.

    Kommt darauf an (u.a. auf Baujahr/Dämmung/Energiebedarf/Wärmepumpenart ...). Ich kenne ne (Sole-)Wärmepumpe im EFH, die zieht über 4 mal weniger.

    Ich kann noch bis 31.12.22 mit der Entscheidung warten. Danke für jeden Tipp!

    Vergleichen - nicht nur zwischen den beiden Angeboten, sondern via Preisvergleich (z.B. auf der Finanztip Seite). Und auch die Grundversorgung prüfen.