Postbank zahlt Nachlass nicht aus - was tun?

  • Liebes Forum,


    ich hoffe, dass ihr mir bei meinem Problem ein wenig weiterhelfen könnt.


    Meine Mutter und ich hatten Mitte September einen Termin bei der Postbank, um im Rahmen einer Erbschaft alle Unterlagen einzureichen und zwei Konten des Verstorbenen (mein Onkel) aufzulösen: Sterbeurkunde, Testamentseröffnung, Ausweise/Kopien etc. wurden abgegeben.


    Die Erbschaft ist also geklärt.


    Damals hieß es bereits, der Prozess könne 6-8 Wochen dauern. Ziemlich lang, wenn man bedenkt, dass die Sparkasse so was in 48 Stunden schafft. Sei's drum.


    Mitte Oktober erfuhren wir, dass der Mitarbeiter beim Ersttermin offenbar nicht alle Unterlagen vollständig an die Nachlassabteilung nach München geschickt hat. Daher musste sich meine Mutter erneut legitimieren. Das hat der Mitarbeiter in der anderen Filiale erneut nicht richtig gemacht.


    Die dritte Legitimation beider (!) Erben erfolgte dann Mitte November auf erneute postalische Aufforderung durch die Postbank. Diese Legitimation ist laut telefonischem Kundenservice am 15.11. bei der Postbank eingegangen. Das habe ich mir nun sogar 2 Mal versichern lassen.


    Auf telefonische Nachfrage heißt es allerdings, es könne nun erneut 8-12 Wochen bis zur Auszahlung dauern. Andere Mitarbeiter im Kundenservice sprechen von maximal 4 Wochen. Irgendwie glaube ich nicht daran, dass das ganze ohne juristische Schritte weitergeht.


    Ich habe bereits dem Ombudsmann der Banken geschrieben, auch die Bafin habe ich eingeschaltet. Leider habe ich von beiden seit mehr als 2 Wochen keine Rückmeldung bekommen. Ich weiß nicht, ob dort schlichtweg zu viel zu tun ist, zumal es in diversen Bewertungsportalen rege Kritik in Bezug auf die Postbank hagelt.


    Wie würdet ihr weiter verfahren? Lohnt es sich, nun noch einen Anwalt einzuschalten? Oder einfach ausharren und abwarten?

  • Der Anwalt schreibt einen Brief, berechnet dafür je nach Erbschaftssumme viel Geld und dann wirst Du genauso ausharren und abwarten.


    Wenn Du nicht dringend auf das Geld angewiesen bist, würde ich ruhig bleiben und warten. Die Postbank ist, wie sie ist. Das wirst Du jetzt nicht massiv verändern können...

  • Der Anwalt schreibt einen Brief, berechnet dafür je nach Erbschaftssumme viel Geld und dann wirst Du genauso ausharren und abwarten.


    Wenn Du nicht dringend auf das Geld angewiesen bist, würde ich ruhig bleiben und warten. Die Postbank ist, wie sie ist. Das wirst Du jetzt nicht massiv verändern können...

    Danke für den schnellen Ratschlag. Unbedingt morgen brauche ich das Geld nicht, aber es wäre eben schön, die Sache abzuhaken.


    Das habe ich auch gedacht: Anwalt kostet Geld und bis der Brief bei der Postbank gelesen wird, ist das Erbe vermutlich längst ausgezahlt...


    Ich habe meine Hoffnungen in die Bafin und den Ombudsmann gelegt. Aber bei beiden Stellen scheint aktuell keiner zuhause zu sein oder sie haben keine Lust mehr auf die Postbank.

  • Zumindest die Zahlung förmlich anmahnen, so dass dann Verzugszinsen verlangt werden können.


    Der Anwalt kann schon helfen. Ich habe so etwas mal als Testamentsvollstrecker erlebt. Sparkasse war kein Problem, Volksbank war kein Problem, das Depot bei UnionInvest wurde auch sofort freigegeben. Nur die Commerzbank hat monatelang mit blödsinnigen Begründungen herumgezickt und da ging es um einen sechsstelligen Betrag. Irgendwann hatte ich dann die Nase voll und habe kurzerhand Klage erhoben. Eine Woche nach Zustellung der Klage war das Geld da und zwar einschließlich Verzugszinsen für ca. ein halbes Jahr. Da ging plötzlich sehr schnell, was vorher angeblich nicht möglich gewesen sein soll. Das hat die Bank dann außer den Zinsen auch noch ca. 6.000 € Prozesskosten gekostet.