Autofinanzierung

  • Hallo Community,

    möchte mir n Auto finanzieren ( ja ich weiß- Geldvernichten etc. Aber ich brauch n Auto für den Arbeitsweg, 100km einfach,)


    Auto kostet: 22k


    Folgende Frage, aufn Girokonto hab ich 12k und einen alten Bausparer zuteilungsreif mit 20k


    Meint ihr ich sollte lieber vom Girokonto, dass Geld für eine Anzahlung nehmen zum Beispiel 8-10k und den Rest finanzieren. Monatliche Rate 200 Euro oder soll ich meinen Bausparer auszahlen lassen und damit das Auto fast komplett bezahlen. Ich möchte den eigentlich nicht komplett hernehmen um einfach noch Reserven zu haben.


    Ich möchte den Bausparer eigentlich als Eigenkapital hernehmen um mir vll. In 3-5 Jahren ein Haus zu kaufen.


    Bitte um euren Rat.


    Liebe Grüße

    mäx :thumbup:

  • Hallo,


    ist ein Notgroschen vorhanden oder sind die aufgezählten Werte das gesamte Vermögen?

    Gibt es einen Haushaltsüberschuss?

    Wie lange fährt das Auto? Bei täglichem Pendeln sind das ja 50.000 km im Jahr nur für die Arbeit. Sprich nach 2-3 Jahre wird das Auto wahrscheinlich wieder ersetzt werden müssen oder wie ist das geplant?

  • Ja, entweder das Geld vom Girokonto oder eben das Geld vom Bausparer. Also das ist dann quasi mein Notgroschen. Nein eine eigentumswohnung gibt es noch, aber noch nicht abbezahlt.


    Ja Überschuss gibt es. Ich fahr so ca. 20k km im Jahr. Also nicht jeden Tag hin und her.


    Grüße

  • Muss es denn so ein teures Auto sein? Ein gebrauchter für 6k würde doch auch gehen?


    Wenn absehbar ist, dass man häufig ein Auto kaufen muss, dann sollte man monatlich dafür schon im vorhinein sparen. Der Notgroschen sollte dafür nicht angepackt werden

  • Danke für deine Antwort.

    Nein natürlich nicht - aber ich bin dahingehend bissl eitel und mit den älteren Autos hat man iwann auch nur kosten jeden Monat zum Teil.

    Ich spreche aus Erfahrung mit meinem jetzigen Auto.

  • Wenn das vorhandene Geld auf dem Konto der Notgroschen ist, dann sollte der nicht dafür angetastet werden. Das ist kein Notfall sondern fehlende Vorsorge. Sollte der Notgroschen nur ein Teil vom Girokonto sein, empfehle ich diesen zu separieren. Den Rest kann man dann auch in eine Finanzierung einbringen.


    Auch der Bausparer scheint ja tabu zu sein, da er für die geplante Immobilie verwendet werden soll.


    Mit der Annahme, dass das komplette Kapital auf dem Konto dem Notgroschen entspricht, denke ich bleibt nichts anderes übrig als die 22 TEUR komplett zu finanzieren.


    Dies sollte dann wahrscheinlich eine Rate in doppelter Höhe ergeben. Am besten den gleichen Betrag auch noch zur Seite packen, damit hat man dann in 4-5 Jahren das Geld für das neue Auto zusammen gespart. Dies plus den Restwert ergibt auch wieder einem der "Eitelkeit" angemessenen fahrbaren Untersatz.


    Dann hat man auch gleich für die Immobilie Freiheiten gewonnen, da man die Kreditrate dann sparen kann und das freigewordene Kapital dafür verwenden könnte.

  • Ich spreche aus Erfahrung mit meinem jetzigen Auto.

    Basieren deine Erfahrungen auf diesem EINEN Auto? Da kann man nicht unbedingt auf alle älteren Autos pauschalisieren ;)


    Also wenn ich finanzieren würde, dann würde ich das Geld anteilig vom Giro nehmen, aber definitiv mich vorerst um einen Notgroschen kümmern, der nicht angetastet wird, es sei denn, das alte Auto krepiert von heute auf morgen und die Rücklagen für ein neues Auto sind noch nicht komplett aufgebaut.

  • Hallo,


    ist ein Notgroschen vorhanden oder sind die aufgezählten Werte das gesamte Vermögen?

    Gibt es einen Haushaltsüberschuss?

    Wie lange fährt das Auto? Bei täglichem Pendeln sind das ja 50.000 km im Jahr nur für die Arbeit. Sprich nach 2-3 Jahre wird das Auto wahrscheinlich wieder ersetzt werden müssen oder wie ist das geplant?

    200K sind doch keine problematische Laufleistung.


    Aber wenn ich wüsste, dass ich ein Auto innerhalb von 5 Jahren runterrocke, dann würde ich doch schauen, ob ich den Wertverlust nicht auch minimieren kann.

  • Ich hatte vor Jahren ein ähnliches Problem. Ich habe es damals so gelöst, dass ich mir ein neues Auto per Leasing zugelegt habe. Statt das Fahrzeug zurückzugeben, habe ich es zum Zeitwert gekauft. Das hatte für mich den Vorteil, dass ich zu dem späteren Zeitpunkt wieder finanziell flüssig war, und ich habe das Auto bewußt während der Leasingzeit geschont.

    Gruß


    Altsachse

  • ... und von einem Eigenheim träumen.

    Na ja, träumen kann/darf man schon. Ob so ein pickeliger 20 Tausender Bauspaßvertrag dann wirklich ne relevante Nummer im Sinne von Eigenkapital darstellt, steht und fällt mit der Größe des Wohnklos.


    Bitte um euren Rat.

    Aaaaalso, ich würde - mal generell und falls noch nicht geschehen - mein Nettovermögen und dessen mögliche Entwicklung auf Papier bringen. Im Anschluss darf dann ein vorläufiges Jahresbudget aufgemalt werden, dann Monats- und Liquiditätsplänchen. Sollten Änderungen angeraten sein, die Einsparungen bringen können, dann dürfen die die vorläugien Pläne verändern.


    Bezüglich des Autos... würde ich mal die Vollkosten ermitteln. Wahrschweinlich wirst du locker auch ca. einen halben Euro pro Kilometer kommen. Folglich werden dich die 20t km rund 10k pro Jahr kosten. Wenn dies im Budget drin ist, dann mach's. Die Art der Finanzierung spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle.

  • Irgendjemand hier … weiß wirklich nicht mehr, wer … hat mal seinen alten Chef zitiert mit dem Diktum, ein Auto dürfe nicht mehr kosten als ein Monatseinkommen. Finde ich hier, wenn man nicht mal weiß, ob man sein Cash oder seinen Bauspaßvertrag verbrennen soll, ziemlich passend.

  • Na ja, träumen kann/darf man schon. Ob so ein pickeliger 20 Tausender Bauspaßvertrag dann wirklich ne relevante Nummer im Sinne von Eigenkapital darstellt, steht und fällt mit der Größe des Wohnklos.

    Es ist halt ein Teil haben oder nicht haben. Mit 20k reißt man natürlich nicht viel, das reicht häufig nicht einmal für die Kaufnebenkosten. Aber zumindest die sollte man selbst finanziert bekommen. Und darüber hinaus hilft erst einmal jeder Euro der einen bei der Beleihung runter bringt. Aber ja, nur der BSV und Notgroschen ist für die Immobilie viel zu wenig, da muss die nächsten Jahre noch ein bisschen ernsthaft gespart werden. Ein Grund mehr, jetzt beim Auto nicht nach Eitelkeit zu kaufen sondern nach tatsächlichem Bedarf.

  • Anstatt das Auto zu finanzieren, würde ich lieber die Kohle auf den Tisch legen und dafür im Anschluss umso konsequenter sparen.

    Bei der Konstellation würde ich aber tatsächlich überlegen, ob es wirklich dieses Auto sein muss.

    Soll ja auch Neuwagen deutlich unterhalb von 20k geben.

    Alternativ finde ich auch die Idee mit dem Leasing nicht so verkehrt.


    Und bei 100km einfacher Strecke würde ich auch überlegen wie es mit Umzug (falls familiär möglich) oder Homeoffice Möglichkeit aussieht. Neben der finanziellen Belastung ist das doch auch ein enormer zeitlicher Faktor.

  • Ich habe bisher niemals und würde niemals ein Auto finanzieren!

    ... - aber ich bin dahingehend bissl eitel...

    Das dürfte wohl das Hauptproblem sein, weil es gibt ja durchaus auch PKW, die unter 22K€ als Neuwagen kosten und wo man für einen schmalen Taler eine 6 jährige Garantie abschließen kann.;)

    ... und mit den älteren Autos hat man iwann auch nur kosten jeden Monat zum Teil.

    Völlig richtig. Das kann Dir aber auch mit einem Neufahrzeug eines deutschen Herstellers passieren. Und da gibt es dann 2 Jahre Garantie und Du bleibst nach 2,5 Jahren auf den zig Tausend Euro für den Motorschaden sitzen. Weil Kulanz gibt es natürlich nicht.;)

    Es gehört auch immer etwas Glück dazu, egal ob bei einem Neu- oder Gebrauchtwagen. Das schreibe ich aus der Erfahrung von diversen Neu- und Gebrauchtwagen.

    Unser aktueller Japaner ist unser bisher bester Kauf gewesen. Ist gerade volljährig geworden und läuft und läuft und läuft...

  • Hm, bei solchen Fragen und Themen komme ich mir hier in letzter Zeit immer öfter wie in einem Frugalisten-Forum vor. :/

    Okay, das ist jetzt natürlich bewusst überspitzt dargestellt. 8)


    Eventuell habe(n) ich/wir da auch eine etwas andere Einstellung zum Thema Auto. Für die einen ist ein Fortbewegungsmittel um den Popes trocken und bequem über 10 km zu transportieren, für die anderen ist es ein Lifestyle-Produkt.

    Aber zum Lifestyle gehören doch auch Wohnen, Kleidung, Urlaub, Essen etc. Bei einigen Frage ich mich dann immer: Sitzen die nackt in einem Zelt und essen Toastbrot ? 8o


    Wir haben auch (regelmäßig) zwei Neuwagen, zahlen ein Haus ab, fahren bis zu 4 x in den Urlaub, bestellen oder gehen essen und können dennoch jeden Monat hunderte von Euro (ETF und TG) zur Seite legen obwohl wir "Durchschnittsverdiener" sind.

    Für uns gehören somit auch das Auto zum Lifestyle, denn über die Woche verbringen wir, beruflich wie privat, mehrere Stunden in einem Auto.

    Und dieses Autos ermöglichen uns erst überhaupt das Einkommen zur erzielen, den ÖNV ist hier so gut wie tot. War früher besser, wird immer schlechter.


    Also gehört das Auto somit für uns zu einer Ausgabenposition die uns erst die Einnahme ermöglicht, da bei beiden kein Home-Office möglich ist.

    Aber wir fahren jetzt auch keine Luxuskisten. Ich fahre z.B. immer Kleinwagen weil auf der Arbeit Parkplätze eh Mangelware sind, und meine Frau immer "Golf-Klasse".

    Und dennoch ist es bei uns persönlich so das wir uns auch in unseren Autos wohlfühlen wollen wenn man darin schon einen teil seiner Freizeit verbringt.


    Das man bei dem Thema, wie bei vielen anderen auch, geteilter Meinung sein darf steht außer Frage. Nur wie eingangs beschrieben kommt es mir immer häufiger so vor das nur jeder Euro der in einen ETF wandert ein guter Euro ist. Das Leben selbst ist völlig zweitranging, Hauptsache Fettes-Depot ;)


    Um die Kurve zum eigentlichen Thema zu bekommen:

    Wie andere schon geschrieben haben würde ich auch das Thema Leasing im Auge haben, hier gibt es immer wieder sehr sehr gute Angebote wenn man sich nicht auf etwas spezielles Festlegt.

    Das Kapital selbst würde ich, wenn es mit der Immobilie wirklich ernst ist, nicht anrühren. Die schwelle des Eigenkapitals für eine Hypothek ist nicht zu unterschätzen. Und einmal weg ist weg und muss erst wieder erwirtschaftet werden.

  • Eventuell habe(n) ich/wir da auch eine etwas andere Einstellung zum Thema Auto. Für die einen ist ein Fortbewegungsmittel um den Popes trocken und bequem über 10 km zu transportieren, für die anderen ist es ein Lifestyle-Produkt.

    Aber zum Lifestyle gehören doch auch Wohnen, Kleidung, Urlaub, Essen etc. Bei einigen Frage ich mich dann immer: Sitzen die nackt in einem Zelt und essen Toastbrot ? 8o

    Ich stimme Dir 100%ig zu.

    Ich lebe z.B. mit Sicherheit nicht frugal, fliege mindestens 2 mal im Jahr in den Urlaub und leiste mir u.a. 4 Motorräder und den entsprechenden Platz in einer Werkstatt. Oder wir gehen gern mal Essen. Das ist mir wichtig und dafür gebe ich gern mein Geld aus.

    Auto ist mir egal.

    Jedem Kind seinen Luftballon. ;)


    Aber: Jedweden Lifestyle muss man sich grundsätzlich erstmal leisten können. Und dann natürlich auch wollen.

  • Hm, bei solchen Fragen und Themen komme ich mir hier in letzter Zeit immer öfter wie in einem Frugalisten-Forum vor. :/

    Ich kann das nachvollziehen, was Du in der Folge schreibst, und persönlich geht mir beim Geldausgeben auch kaum was über Urlaub und wir haben auch nicht das billigstmögliche Auto, sondern eines das uns im bezahlbaren Rahmen gefällt.


    Aber jemand Fremdem, der in Relation zum Traum eines Immobilienkaufs kaum was auf der hohen Kante hat und dann noch fragt, ob er diese oder jene Position der überschaubaren Ersparnisse in den Sand setzen soll, … dem kann ich guten Gewissens nur raten, zu überlegen, ob er überhaupt was verbrennen will, oder nicht lieber Prioritäten setzen möchte.