Mischen eines Weltindexes durch Kauf entsprechender ETF

  • Entschuldige, Fugger, dass ich es so offen sage, aber aufgrund Deiner Ausführungen drängt sich mir der Eindruck auf, dass Du nicht wirklich weißt, was ein ETF ist, was ein Index, wie ein ETF funktioniert, auf was man bei einem Portfolio zu achten hat, was welche Auswirkungen hat. Bevor Du anfängst, irgendeine unsinnige Struktur auf der Basis handgestrickter Eigenauswertungen aufzubauen, solltest Du Dich nochmal grundlegend informieren - bspw. auch über die Möglichkeit, durch die Hinzunahme bestimmter ETFs zu einem MSCI World oder ACWI bzw. FTSE Developed World oder AllWorld den US-Anteil wie gewünscht zu reduzieren.

  • Die Musterportfolios von monstermania sind nicht schlecht, um die nachzubauen wäre es nötig die Zusammensetzung nach enthaltenen Werten, Branchen, Währungen etc. ebenso transparent zu haben wie bei SPDR. State Street gibt per .csv die komplette Transparenz zum Inhalt offen, bei justETF ist nach den ersten paar Positionen Schluss. Und ebenso bei der Branchen- oder Länderverteilung. Das stört mich beim "Basteln", daher muss ich vermutlich bei Fonds von State Street bleiben, jedenfalls habe ich noch nichts besseres gefunden...

    Ich glaube auch, dass Du das Prinzip eines Index noch nicht richtig verstanden hast. Schau Dir mal einen einzelnen Länderindex wie den S&P 500 an. Dieser bildet die 500 größten US Unternehmen ab (nach Marktkapitalisierung). Welche Branchen genau in welcher Verteilung im Index drin sind interessiert nicht. Erfüllt das Unternehmen die Kriterien des Indexes ist es im Index enthalten. Egal ob es ein Rüstungsunternehmen oder ein Hersteller von Babynahrung ist. Die Branche spielt keinerlei Rolle.


    Die einfache Lösung ist halt: Ich bau mir ein Weltportfolio und bilde die Regionen mit einzelnen Regionen-ETF ab. Innerhalb der Regionen sind die Unternehmen aber nach Marktkapitalisierung gewichtet. Dann kannst Du halt individuell festlegen, wie och Dein Anteil der USA, Europa und Asien in Deinem Portfolio sein soll.

    Wenn Du auch noch anfangen willst die Regionen nach Branchen zu unterteilen, würdest Du unzählige ETF allein für eine Region benötigen. Wer will so etwas managen?=O

    Da fährst Du dann sicherlich mit einem Einzelaktiendepot besser.


    Zum Thema Dividenden-ETF. Kann man machen, aber Du verzichtest damit automatisch auf viele Unternehmen, die keine Dividenden zahlen (z.B. Amazon). Auch Apple hat viele Jahre gar keine Dividende gezahlt. Und wer hätte diese Aktien nicht gern die letzten 10-15 Jahre im Depot gehabt?:/

    Aber JEDER muss einen Weg finden. Manchen finden auch erst nach Jahren der herumprobiererei zu einem simplen OneWord-ETF.;)

  • Fugger Ich hatte Dich bisher so verstanden, dass Du eine Dividendenstrategie fahren möchtest. Dein letzter Post würde aber auch andere Lösungen mit Standard-ETFs zulassen.


    Die USA-Lastigkeit kannst Du senken, in dem Du neben dem MSCI World noch einen ETF z.B. auf den Euro-Stoxx600 dazu nimmst. Dann kann man auch 60% Europa und 20% USA fahren. Dann noch einen Asien oder EM-ETF dazu und Du hast mit diesen drei ETF die Möglichkeit selbst zu gewichten.


    Bei einer Dividendenstrategie sind diese ETF natürlich nicht das Wahre. Allerdings geht es dann schon los mit der Frage: Was ist eigentlich ein Dividendentitel für mich? Als leichte Lektüre kann ich da das Buch "Cool bleiben und Dividenden kassieren" von Heussinger / Röhl empfehlen.


    Übrigens: Die in den jeweiligen Indizes enthaltenen Titel kann man meiner Meinung nach auch vom jeweiligen Indexanbieter erhalten. Die ETF-Anbieter bilden diesen ja i.d.R. physisch nach und halten einfach die Aktien, wie vom Index vorgegeben. Dein SPDR S&P Euro Dividend basiert z.B. auf dem

    S&P Euro ESG High Yield Dividend Aristocrats Index und dieser enthält halt aktuell nur 40 Werte. Wie diese Werte ermittelt werden, kann man auf den Seiten der Indexanbieter hier S&P nachlesen.

  • Danke für die Tipps!


    Ich bin sicher keine Koryphäe, habe aber seit ca. 20 Jahren ausschließlich ETFs in meinem Depot und denke doch, dass ich weiß, was ein Index ist, der in den ETF nachgebildet wird. Eine Information darüber, wie sich die im jeweiligen Index vertretenen Titel nach Branchen darstellen, nach Währungen (aus meiner Sicht ein Muss für Asien und für Weltfonds), habe ich in für mich geeigneter Form noch nicht gefunden. Bei ETFs bieten Strate Street und Amundi diese Informationen zum Download an (tagesaktuell, was den Vorteil hat, dass man nicht auf eine Information vom September (beim ETF-Anbieter x) bzw. vom Juli (beim ETF-Anbieter y) in pdf-Form zurückgreifen muss.


    Natürlich kann man zum MSCI World auch noch den MSCI Europa dazukaufen und erhält damit eine andere Gewichtung der zugrundeliegenden Länder. Meine Frage an diejenigen, die das tun, ist simpel: Wisst ihr, was ihr in dieser Kombination im Depot für eine Branchenverteilung abbildet? Oder, bei Koppelung eines Fonds auf den MSCI World mit einem asiatischen Fonds: Wisst ihr, welchen Einfluss der JPY in eurem Depot hat? Wenn euch das nicht interessiert ist ja alles gut und ihr habt damit auch kein Problem.


    Ich möchte das aber wissen, bevor ich über eine Mischung entscheide.


    Analoges gilt für die Ausschüttungsrendite bei Dividendenfonds. Die Amerikaner schütten bspw. relativ wenig aus. Wie hoch wäre die Ausschüttung in der Vergangenheit gewesen, hätte man 50% Europa mit 25% Asien und 25% USA gemischt? OK, um das zu wissen reicht ein Dreisatz, aber wenn die Info über die Indexzusammenstellung nach Titeln in einer auswertbaren Form vorliegt, erhalte ich diese Information zusammen mit der Währungsabhängigkeit und der Branchenstruktur quasi umsonst. In Excel kann ich wunderbar solange mischen, bis ich eine für mich passende Zusammenstellung nach Branchen, Währungen, Regionen erreicht habe. Die weicht dann sicher von 50% / 25% / 25% ab und einige mögen das für Spielerei halten. Aber ich habe in der Vergangenheit auch viel Spaß bei Anlageentscheidungen gehabt und das ist ja legitim!


    Ich kann mir denken, welcher Einwand jetzt kommt: vergangene Ausschüttungen ermöglichen noch keine saubere Zukunftsprognose. Aber diejenigen, die gebetsmühlenhaft den MSCI World beschwören (und bspw. eine Dividendenstrategie aufgrund schlechterer Erträge in der jüngsten Zeit ablehnen) tun nichts anderes, als mit vergangenen Entwicklungen zu argumentieren. Natürlich darf man der Meinung sein, es geht alles immer so weiter. Und die Amerikaner bleiben auf ewig die einzige Supermacht. Über die richtige Strategie wollte ich in meinem Beitrag auch gar nicht sprechen, das muss jeder für sich selbst entscheiden.


    Die Signale, die ich empfange, sind andere. Der Wirtschaftskrieg zwischen USA und China ist schon ausgebrochen. Am Beispiel der Ukraine konnte man zuletzt sehen, wie schnell Aggression in Gewalt umschlägt. Wer seinerzeit noch Fonds mit russischen Titeln im Depot hatte, bekam ein Problem. Ähnliches kann, noch in weit größerem Maßstab, wieder passieren. Wenn sich die Welt in zwei Hemisphären spalten sollte ("Decoupling"), sind asiatische Titel für europäische Anleger gefährlich. Ob da der MSCI World noch die sicherste Anlageform ist? Wer weiß heute schon, wer in USA die nächste Wahl gewinnt? Der Inflation Reduction Act richtet sich auch gegen uns Europäer, darum zofft sich ja die EU gerade mit den Amis. Ich hoffe, es tritt nie ein, was ich befürchte!


    Noch eine persönliche Anmerkung: Mein Depot hat in diesem Jahr bisher gemessen am MSCI Welt eine deutlich bessere Rendite erzielt. Daraus leite ich nun nicht ab, dass ich den Markt auf Dauer schlagen kann, aber ich will euch damit erinnern, dass der MSCI Welt nicht in jedem Jahr die beste Anlageentscheidung ist. Das wusstet ihr aber sicher auch schon.


    Mir geht es einzig und allein um die Transparenz vor einer Anlageentscheidung, die etwas über das hinausgeht, was man mit einer simplen Mischung nach Regionen erzielen kann. Und dafür möchte ich alle Titel kennen, die der jeweils dem Fond zugrundeliegende Index aufweist. Und gleichzeitig mit dem Titel auch seine Währung und seine Branchenzuordnung.


    Thema damit verstanden?

  • Noch eine Nachbemerkung: Natürlich funktioniert dieses "Mischen" von Indizes mittels Transparenz über deren Einzelwerte nicht nur für eine Dividendenstrategie, sondern ebenso auch für "growth" bzw. "value", je nach persönlicher Präferenz und dem vorhandenen Angebot entsprechender Indexfonds.


    Letztlich ist es nichts anderes als die Übertragung einer Mischung von Einzeltiteln im Depot auf ETFs. Nur eben mit allen Vorteilen von ETFs - deren wichtigster sicher eine entsprechende Resilienz gegen den Ausfall eines Titels ist. Und wessen Depot enthält schon nur einen einzigen Titel? Bzw. ETF?

  • Ich glaube die grundsätzliche Problematik bei der Verfügbarkeit der Daten ist, dass es das Geschäftsmodell der Index-Herausgeber ist diese Daten zu verkaufen und dass sie deswegen wahrscheinlich nirgendwo im Netz so richtig frei verfügbar sein werden (vielleicht auf dunklen Elementen des Netzes).

  • Fugger

    Ich empfehle Dir Deine Fragen in einem anderen Forum zu stellen. Hier sind überwiegend Anleger unterwegs, die breit diversifizierte ETF-Depots bevorzugen. Und da meine ich keineswegs abwertend gegenüber den anderen Kollegen hier oder gegenüber Dir. Mich z.B. interessieren Einzelwerte und Währungen überhaupt nicht.

    Ein global agierendes Unternehmen wie z.B. Apple, BASF oder Nestle kümmert sich für mich schon darum, dass die Umsätze, die in JPY, US$, GBP oder SFR gemacht werden schon richtig verbucht werden. Da muss mich mir keine Gedanken machen welche Anteile des weltweiten Geschäfts in welcher Währung abgewickelt wird.


    BTW: Meine ETF im Depot laufen aktuell auf EURO, auch wenn dahinter zig andere Währungen stecken.

    Wenn Du so in die Tiefe gehen willst, bist Du mit Deinen Fragen m.E. im Wertpapier-Forum besser aufgehoben. Da sind Cracks dabei, die Ihre ETF bis auf die letzte Stelle zerlegen.


    Wisst ihr, was ihr in dieser Kombination im Depot für eine Branchenverteilung abbildet? Oder, bei Koppelung eines Fonds auf den MSCI World mit einem asiatischen Fonds: Wisst ihr, welchen Einfluss der JPY in eurem Depot hat? Wenn euch das nicht interessiert ist ja alles gut und ihr habt damit auch kein Problem.

    Genau so sieht es aus: Es interessiert mich z.B. schlichtweg nicht!

    Ich kann mir denken, welcher Einwand jetzt kommt: vergangene Ausschüttungen ermöglichen noch keine saubere Zukunftsprognose. Aber diejenigen, die gebetsmühlenhaft den MSCI World beschwören (und bspw. eine Dividendenstrategie aufgrund schlechterer Erträge in der jüngsten Zeit ablehnen) tun nichts anderes, als mit vergangenen Entwicklungen zu argumentieren. Natürlich darf man der Meinung sein, es geht alles immer so weiter. Und die Amerikaner bleiben auf ewig die einzige Supermacht. Über die richtige Strategie wollte ich in meinem Beitrag auch gar nicht sprechen, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

    Wer sein Geld z.B. in einen Vanguard FTSE All World investiert, investiert in rund 3500 Unternehmen in 50 Ländern. Aber eben halt nach MCAP. Und da machen die US-Unternehmen halt aktuell > 60% aus. Mal so am Rande: Ende der 80'er Jahre war Japan das Schwergewicht im MSCI World. Heute sind es die USA. Und wer auch immer Morgen der große Fisch im Teich wird, ist dann auch im Index drin.;)

    Wer seinerzeit in den Index investiert hätte, musste einfach gar nichts tun außer einfach die Füße still halten und hat dann im Schnitt 7% p.a. eingefahren.

    Die Signale, die ich empfange, sind andere. Der Wirtschaftskrieg zwischen USA und China ist schon ausgebrochen. Am Beispiel der Ukraine konnte man zuletzt sehen, wie schnell Aggression in Gewalt umschlägt. Wer seinerzeit noch Fonds mit russischen Titeln im Depot hatte, bekam ein Problem. Ähnliches kann, noch in weit größerem Maßstab, wieder passieren. Wenn sich die Welt in zwei Hemisphären spalten sollte ("Decoupling"), sind asiatische Titel für europäische Anleger gefährlich. Ob da der MSCI World noch die sicherste Anlageform ist? Wer weiß heute schon, wer in USA die nächste Wahl gewinnt? Der Inflation Reduction Act richtet sich auch gegen uns Europäer, darum zofft sich ja die EU gerade mit den Amis. Ich hoffe, es tritt nie ein, was ich befürchte!

    Ich halte mich da an Helmut Schmidt: "Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen." ;)

    https://de.wikiquote.org/wiki/Helmut_Schmidt


    Noch eine persönliche Anmerkung: Mein Depot hat in diesem Jahr bisher gemessen am MSCI Welt eine deutlich bessere Rendite erzielt. Daraus leite ich nun nicht ab, dass ich den Markt auf Dauer schlagen kann, aber ich will euch damit erinnern, dass der MSCI Welt nicht in jedem Jahr die beste Anlageentscheidung ist.

    Ich habe den MSCI World in diesem Jahr auch 'geschlagen', wenn ich mir meine gesamte Asset-Allocation ansehe. Und nu?:/ Es ist halt ein Jahr. Und mir ist es egal, ob ich in einem Jahr irgendetwas schlage!

    Aktien sind ja hoffentlich nur ein Teil des Gesamtportfolios.

    Wenn ich in 30 Jahren noch Lebe und in dieser Zeit mit meinem ETF-Portfolio die 'popelige' durchschnittliche Marktrendite eines globalen Aktienportfolios abgegriffen habe (ca. 7% p.a.), habe ich Alles richtig gemacht. Und wenn es mal einige Jahre schlecht läuft an der Börse müssen es halt die anderen Vermögenswerte rausreißen.

  • DirkHSK

    dachte ich früher auch. Aber das Geschäftsmodell von ExtraETF ist wohl, diese Transparenz für ein Depot zu schaffen. Also müssen die irgendwie an die Daten herankommen. Und da sie nicht nur ETFs von Strate Street durchleuchten, muss es dafür eine öffentlich zugängliche Quelle geben...


    monstermania

    Ich dachte eigentlich, bei FT wäre die Kompetenz geballt?


    Die Fondswährung ist für mich tatsächlich ungeeignet, um eine mögliche Wechselkursabhängigkeit frühzeitig zu erkennen. Da muss man sich schon die Einzeltitel anschauen, WENN MAN DAS MÖCHTE. Muss man ja nicht.


    Mir ging es auch nicht darum, den Ansatz Welt-ETF grundsätzlich zu verteufeln, zudem habe ich glaube ich deutlich gemacht, dass ich nicht für mich in Anspruch nehme, die besseren Anlageentscheidungen zu treffen. Daher alles gut, bleib bitte bei Deinem Ansatz.

  • Ich dachte eigentlich, bei FT wäre die Kompetenz geballt?

    Nö nicht unbedingt, wobei es zu einigen Finanzthemen hier schon richtige Cracks gibt. Aktien/ETF ist ja nur ein Teil der Finanzen!

    Und lass Dich auch nicht vom Status eines Mitglieds blenden. Hängt wie in allen Foren eher an der Zahl der Postings als an der Qualität. Insbesondere bei mir selbst (schreiben zumindest manche Foristen). :D

    Daher alles gut, bleib bitte bei Deinem Ansatz.

    Ich bleibe meiner Strategie treu.

    Ich wünsche Dir auf jedem Fall, dass Deine Fragen noch eine kompetente Antwort finden. Entweder hier oder in einem anderen Forum.

  • Hier im Forum sind viele passive Anleger unterwegs. Bei buy-and-hold ist ein breit gestreuter Weltfonds sicherlich sinnvoll.

    Es gibt aber auch aktive Anleger, die einzelne Aktien oder Branchen-, Sektor-ETFs o.ä. handeln.

    Viele Anleger sind auch teilweise passiv, teilweise aktiv unterwegs. Dazu zähle ich auch mich.


    Diversifikation ist der einzige free lunch. Ein USA-Fonds mit nur 40 Werten ist für mich kein USA-Fonds.

    und bspw. eine Dividendenstrategie aufgrund schlechterer Erträge in der jüngsten Zeit ablehnen

    Ja, ich lehne Dividendenstrategien ab, aber nicht wegen jüngsten Entwicklungen.

    Aktienrenditen setzen sich nun einmal aus Kursgewinnen + Dividenden zusammen. Es macht m.E. überhaupt keinen Sinn, sich auf nur eine der beiden Komponente zu konzentrieren.

    gebetsmühlenhaft den MSCI World beschwören

    Für den passiven Anleger ist das zunächst ein sehr guter Vorschlag. Den kann man aber leicht auch ändern. Ich selbst habe auch USA etwas reduziert durch den Zukauf anderer Regionen. Ob das besser ist, als die "Standardlösung" weiß keiner. In der Vergangenheit eher nicht.

    Eine Information darüber, wie sich die im jeweiligen Index vertretenen Titel nach Branchen darstellen, nach Währungen (aus meiner Sicht ein Muss für Asien und für Weltfonds), habe ich in für mich geeigneter Form noch nicht gefunden.

    Mit 3 Regionen-ETFs kannst Du natürlich die Gewichtung der Regionen leicht ändern. Wie Du damit auch die Branchengewichtung ändern willst, habe ich nach wie vor nicht verstanden.

    Wisst ihr, welchen Einfluss der JPY in eurem Depot hat?

    Nö, nicht wirklich. Ich weiß nur den groben Anteil meiner Japanaktien. Den Umsatzanteil bzw. Gewinnanteil von Apple in JPY berücksichtige ich nicht. Stellt mir mein ETF-Anbieter auch nicht zur Verfügung.


    Fangen wir mal einfach mit der Weltwährung USD an. Weißt Du, welchen Einfluss diese auf Dein Leben hat? Vermutlich kommt die Software, die Du für Deine Beiträge hier nutzt, aus den USA. Weiterhin wirst Du viele Produkte im Haushalt von Procter und Gamble haben. An der Tankstelle kaufst Du etwas, dass nur in USD gehandelt wird. Bei meinem Auto (deutsches Fabrikat) ist mir unbekannt, welcher Teile aus dem Dollarwährungsraum importiert wurden.


    Ich habe wirklich nicht die geringste Ahnung, wie groß der USD-Anteil an meinem persönlichen Warenkorb ist. Wäre das nicht viel relevanter, als der JPY-Anteil in meinem Depot?

    Mein Depot hat in diesem Jahr bisher gemessen am MSCI Welt eine deutlich bessere Rendite erzielt.

    Glückwunsch! Aber auch etwas überraschend bei Deinem Home-Bias/Übergewichtung von Europa.

  • DirkHSK

    dachte ich früher auch. Aber das Geschäftsmodell von ExtraETF ist wohl, diese Transparenz für ein Depot zu schaffen. Also müssen die irgendwie an die Daten herankommen. Und da sie nicht nur ETFs von Strate Street durchleuchten, muss es dafür eine öffentlich zugängliche Quelle geben...

    Wo findet man bei ExtraETF die detaillierte Zusammensetzung eines Index? Die agglomerierten Daten und Top10 findet man auch bei Fondsanbietern.


    Ich denke wenn die Daten öffentlich verfügbar wären, würdest Du sie übetall im Netz finden. Es gibt nichts schöneres für Websitebastler als solche grossen Datenbanken zur Generierung von mit Werbung gespickten Webseiten zu nutzen.

  • Diversifikation ist der einzige free lunch. Ein USA-Fonds mit nur 40 Werten ist für mich kein USA-Fonds.

    Guter Punkt!

    Mit 3 Regionen-ETFs kannst Du natürlich die Gewichtung der Regionen leicht ändern. Wie Du damit auch die Branchengewichtung ändern willst, habe ich nach wie vor nicht verstanden.

    Das liegt daran, dass jeder Index seine Bestandteile u.a. aus der Marktkapitalisierung der Unternehmen herleitet. Deswegen haben Banken in einem Fonds zu GB oder Osteuropa eine andere, nämlich höhere Gewichtung als bspw. in einem Fonds zum MSCI World.

    Aber natürlich kann ich nicht die Branchenverteilung unabhängig von der Ländergewichtung "einstellen", falls Du das meintest.

    Fangen wir mal einfach mit der Weltwährung USD an. Weißt Du, welchen Einfluss diese auf Dein Leben hat? Vermutlich kommt die Software, die Du für Deine Beiträge hier nutzt, aus den USA. Weiterhin wirst Du viele Produkte im Haushalt von Procter und Gamble haben. An der Tankstelle kaufst Du etwas, dass nur in USD gehandelt wird. Bei meinem Auto (deutsches Fabrikat) ist mir unbekannt, welcher Teile aus dem Dollarwährungsraum importiert wurden.

    Ja, das stimmt. Ebensowenig weiß ich bspw. bei einem ESG-Fonds darüber Bescheid, wie nachhaltig Unterlieferanten des im Index enthaltenen Unternehmens sind. Daher würde ich mich auf die oberste Transparenzstufe beschränken wollen. Ich suche ja auch nicht nach dem Thema für eine Dissertation...

    Glückwunsch! Aber auch etwas überraschend bei Deinem Home-Bias/Übergewichtung von Europa.

    Die ist erst geplant und noch nicht umgesetzt. Ich will mich vor dieser Anlageentscheidung hier schlau machen. Und bei einer Dividendenstrategie steht nicht unbedingt die absolute Höhe des Gewinns aus Kurs und Dividende im Vordergrund, sondern mehr der Ansatz eines möglichst gleichmäßigen, stetigen, "leistungslosen" Einkommens. Insofern habe ich auch nie daran gedacht, mein komplettes Depot mit dieser Strategie zu fahren, sondern nur einen gewissen Anteil.

  • Wo findet man bei ExtraETF die detaillierte Zusammensetzung eines Index? Die agglomerierten Daten und Top10 findet man auch bei Fondsanbietern.

    Wenn Du eine der kostenpflichtigen Services nutzt, durchleuchten sie für Dich Dein Depot und sagen Dir, wie sich die Fonds zusammensetzen. In der kostenlosen Version ist bei Nummer 10 Schluss...

  • Wenn Du eine der kostenpflichtigen Services nutzt, durchleuchten sie für Dich Dein Depot und sagen Dir, wie sich die Fonds zusammensetzen. In der kostenlosen Version ist bei Nummer 10 Schluss...

    Und warum sollte ExtraETF dann nicht auch Kunde bei den Index-Herausgebern sein? Das spricht IMHO nicht dafür dass die Daten irgendwo öffentlich verfügbar sein müssen.

  • Und wessen Depot enthält schon nur einen einzigen Titel? Bzw. ETF?

    Warum nicht? Für Depots mit kleineren Sparraten und Volumina ist die 1-ETF-Lösung eine dringende Empfehlung, egal ob jetzt World, ACWI oder All-World. Und auch bei größeren Depots machen mehr WKNs das Depot nicht zwangsläufig besser. Ich habe mich vor kurzem entschieden den Mischmasch in meinem Depot zu vereinfachen und lange geschwankt ob ich nicht auf nur einen ETF gehe. Am Ende habe ich mich dann doch noch für zusätzliche Small Caps entschieden, aber gerade bei ETF sagt die Anzahl der ISINs absolut nichts über die Diversifikation aus.

  • Warum nicht? Für Depots mit kleineren Sparraten und Volumina ist die 1-ETF-Lösung eine dringende Empfehlung, egal ob jetzt World, ACWI oder All-World. Und auch bei größeren Depots machen mehr WKNs das Depot nicht zwangsläufig besser. Ich habe mich vor kurzem entschieden den Mischmasch in meinem Depot zu vereinfachen und lange geschwankt ob ich nicht auf nur einen ETF gehe. Am Ende habe ich mich dann doch noch für zusätzliche Small Caps entschieden, aber gerade bei ETF sagt die Anzahl der ISINs absolut nichts über die Diversifikation aus.

    Zustimmung zum Anfangsteil - für kleine Sparraten und Volumina.

    Und auch für größere Depots gilt, dass es einfacher ist, wenn man sich nicht verzettelt. Und möglicherweise sogar effizienter. Mir persönlich wäre das aber zu langweilig...


    Aber wieso sagt die Anzahl der ISINs in einem Länderfonds nichts über dessen Diversifikation aus? Sinkt nicht das Verlustrisiko mit jeder weiteren Aufnahme einer zusätzlichen ISIN? Okay, für Branchenfonds gilt natürlich, dass vermutlich alle ISINs in dieselbe Richtung marschieren, wenn die Branche im Aufwind oder im Abwind ist. Und natürlich schlägt eine Börsenkrise überall negativ durch - außer bei Shortfonds. Aber davon abgesehen?

  • Also erstens, Fugger, schaue Dir doch mal das Tool Parqet an. Das kann (in der kostenpflichtigen, aber für einige Zeit zum Testen gratis verfügbaren) Bezahlversion ziemlich ausführliche Analysen und Statistiken ausspucken.


    Zweitens bin ich aber davon überzeugt, dass mit Regionen-ETFs das, was Du tun willst, nicht sinnvoll machbar ist. Wenn Du jetzt dastehst, und Europa mehr Volumen einräumen willst, gleichzeitig aber eine Branche, die Du nicht willst, dort zu stark vertreten ist … was machst Du dann? Oder wenn Du an den Energieversorgern was schrauben willst und an den Basiskonsumgütern auch - fürs eine den US-Anteil aber reduzieren und fürs andere erhöhen müsstest? Zudem: Schau‘ Dir mal an, was für Verschiebungen in der Gesamtrendite sich ergeben, wenn Du einige Zeiträume mit 50 oder mit 60 Prozent US-Anteil durchspielst …daran siehst Du, dass es dabei um Nuancen geht, und bei Deinen sonstigen kleinen Stellschrauben ist das noch viel, viel weniger.


    Was Du vor hast, mag Dir Spaß machen und Deine Interessen befriedigen und eine schöne Beschäftigung für Dich sein - aber sinnvoll im Sinne einer „planst besseren, also renditestärkeren Geldanlage“ ist es bestimmt nicht.


    Wenn Du so tief einsteigen willst, wären für mich an Deiner Stelle Einzelaktien ein Thema, und dann wären für mich da in der Tat auch Titel interessant, die schöne Dividenden ausschütten.

  • Langeweile mag für dich ein Argument sein dich mit Dingen ausführlicher zu beschäftigen. Langeweile ist aber erst einmal kein Argument das eine bessere Performance nahelegt.


    Und die Anzahl der ISINs ist vollkommen entkoppelt vom Inhalt. Ich kann mit einer ISIN die ganze Welt abdecken, falls gewünscht dank Multi-Assets-Fonds sogar mit Anleihen und Rohstoffen. Da gibt es nicht mehr viel zu verbessern. Oder ich habe einen Schmalspur-ETF mit 40 Werten aus einem Land die auch noch nach weiteren Kriterien gefiltert wurden. In dem Fall kann ich natürlich mit weiteren ISINs die Diversifikation verbessern, muss aber aufpassen damit nicht unbeabsichtige Häufungen für bestimmte Branchen o.ä. auftreten. Und jetzt kommen wir zum Knackpunkt, denn das Verlustrisiko sinkt nur dann wenn die einzelnen Positionen nicht miteinander korreliert sind. Bei Dividendentiteln zum Beispiel ist das sicherlich nicht gegeben da weltweit immer die gleichen paar Branchen in diesen Fonds konzentriert sind.