Anschlussfinanzierung 2030 / Möglichkeiten jetzt für Vermögensaufbau

  • Hallo zusammen,


    ich habe einen Immobilienkredit laufen mit 1,6% und 2% Tilgung.

    Noch offen sind 206T Stand jetzt und zahle ich weiter ab ohne Sondertilgung, habe ich Mitte 2030 noch 156T, wenn die Zinsbindung ausläuft.


    Vor 2-3 Monaten schien mir der Bausparvertrag eine sichere Bank. BSV mit ca 2,4% sichern, denn die Finanzierungszinsen gehen sicher nicht mehr auf ein Niveau unter 2%. Jetzt verändert sich der Markt gerade aber so, dass ich verunsichert da stehe. BSV gehen die Kreditzinsen rauf, und Sparzins wird wieder ermöglicht.


    Meine mögliche Sparrate neben der monatlichen Kreditzahlungen wäre im Moment ca 500 Euro + 20.000 auf dem Giro... Sondertilgungen bringen meiner Meinung gerade fast nichts mehr, da man in 2023 sicher überall +1,6% Zins bekommt, sei es Festgeld, Tagesgeld etc.


    Ohne Corona, Krieg und Energiekrise wäre ich wahrscheinlich Richtung ETF gegangen. Jetzt sind die Zahlen aber so, dass viele in den roten Zahlen stehen. Kann ein günstiger Einstiegspunkt sein, jedoch greift die Zentralbank durch Zinserhöhungen weiter in den Markt ein, was nicht unbedingt den ETF Kauf unterstützt.


    Was wäre Eure Idee, in 7,5 Jahren das Optimum herauszuholen? Ich hoffe, ich habe die wichtigsten Eckpfeiler nennen können.

  • Da gibts neben möglichen anderen auch diesen immerhin beitragsfreien Rat: Alles auf die höchstmögliche Kante - und dann am Ende der Zinsbindung den Kreditball so flach wie möglich machen.

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • Ja, Sondertilgung ist quasi Festgeld mit 1,6%, aaaaaber du verringerst dadurch natürlich so deine Restschuld, dass es evtl nicht so schlimm ist, wenn du eine Anschlussfinanzierung mit 3 oder 4 % bekommst....


    Kannst natürlich auch wie Alexis sagt das Geld erstmal auf eine höherverzinste Kante legen. Da bleibt aber erstmal wohl nur Tagesgeld. Das ist dann hoffentlich bald über 1,6%

  • Hallo.


    Vielleicht hilft es, verschiedene Szenarien durchzuspielen, also z. B. mit Sondertilgung oder eben mit Alternativanlage. (Excel oder das Internet berechnen ja gerne Zinsen.) Dann würde ich einmal mit dem aktuellen Zinsniveau für die Anschlussfinanzierung rechnen und noch einmal mit einem etwas höheren Niveau, wie dann die Belastung aussehen würde. Ggf. ergibt sich daraus ein Gefühl für die Richtung, in die man gehen will.

  • Festgeld ist natürlich eine sinnvolle Alternative, auf jeden Fall würde ich alles daran setzen die Restschuld auf einen ganz tiefen Stand zu bringen. Den Zinssatz in 10 Jahren kann halt keiner vorhersagen, ich habe zwischen 1 und reichlich 9% erlebt. Da macht das Festgeld dann Sinn, bei hohen Zinsen den vollen Betrag einsetzen, bei eventuell wieder niedrigen Zinsen hast du die freie Auswahl, wäre dann bei Sondertilgung nicht möglich.

  • Für mich ist das ein einfaches Zinsdifferenzgeschäft.

    Solange die Zinsen (nach Steuern) auf FG / TG höher sind als die Zinsen auf den Kredit, würde ich mich für das FG entscheiden. Zumal ja weitere Steigerungen bei den FG Zinsen erwartet werden.


    Im Idealfall trifft man dann irgendwann den Zeitpunkt bevor die Zinsen wieder runter gehen und schließt dann ein langes FG passend zum Ende der Zinsbindung des Kredits ab.


    Einziges kleines Problem: dein Geld kommt nur nach und nach rein und du sammelst es erst einmal noch mit einem negativen Zinsdifferenzgeschäft auf dem TG bevor du ein besseres FG anlegen kannst.

  • Hallo ChrisHH,

    Was wäre Eure Idee, in 7,5 Jahren das Optimum herauszuholen?

    Da müsste man wissen, wie es in den nächsten 7,5 Jahren so läuft mit dem gesamten wirtschaftlichen und finanziellen Umfeld. Meine Glaskugel ist gerade in Reparatur. Ernsthaft formuliert: Sie stellen sich eine unlösbare Aufgabe. Stellen Sie sich eine lösbare, z.B. wie muss ich agieren, damit bei mittleren Katastrophen im persönlichen oder gesellschaftlichen Umfeld nicht in acht Jahren das Haus zwangsversteigert wird, weil ich die Raten nicht mehr bedienen kann. Auch zu diesem Ziel gibt es mehrere Wege. Wie schon angesprochen maximale Tilgung oder maximaler Vermögensaufbau zur Ablösung oder ein Mittelweg. Suchen Sie sich den aus, bei dem Sie sich wohl fühlen. Und wenn dieser Weg post festum nicht das Optimum war, was soll es, Sie haben entspannt gelebt.


    Gruß Pumphut

  • Warum nicht einfach in Anleihen/Festgeld für bis zu 7,5 Jahre anlegen. Da bekommst Du derzeit knapp 4%. Sollte alles 2030 rechtzeitig fällig werden, denn dann würde ich maximal tilgen.

    Kannst natürlich auch wie Alexis sagt das Geld erstmal auf eine höherverzinste Kante legen. Da bleibt aber erstmal wohl nur Tagesgeld. Das ist dann hoffentlich bald über 1,6%

    Tagesgeld halte ich bei 7,5 Jahren für ungeeignet!

  • Warum nicht einfach in Anleihen/Festgeld für bis zu 7,5 Jahre anlegen. Da bekommst Du derzeit knapp 4%. Sollte alles 2030 rechtzeitig fällig werden, denn dann würde ich maximal tilgen.

    Tagesgeld halte ich bei 7,5 Jahren für ungeeignet!

    Das TG würde ich noch nutzen, um die nächsten Zinsentwicklungen abzuwarten.

    Dann kann man immer noch in lange FG gehen.

    Der Unterschied von 2-3 Jahren zu 7,5 FG ist nicht so groß.

    Da kann man mit etwas Geduld vermutlich bald mehr für das lange FG mitnehmen.


    Edit: aber der TE hat das ganze Geld ja sowieso nicht auf der hohen Kante. Es wird monatlich angespart.

  • Auf Zinseinnahmen fallen (ab Sparerfreibetrag) aber Kapitalertragsteuern an. Daher bitte nur den Nettozinsertrag des Festgelds dem Bruttozinsaufwand aus dem Darlehen gegenueberstellen. Sofern es sich um eine eigengenutzte Immobilie handelt

    Als Vermieter liegt der "break-even" niedriger, da man den Zinsaufwand aus dem Darlehen als Werbungskosten in der Anlage Vermietung & Verpachtung absetzen kann